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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ein Sterntag (vgl. Sonnenzeit und Tag). Der Sterntag beginnt mit der Culmination des Frühlingspunktes und wird in 24 Sternstunden, die Sternstunde in 60 Sternminuten etc. eingetheilt. Da die tägliche Axendrehung der Erde (welche den scheinbaren Umlauf der Fixsterne bedingt) sich stets genau gleich bleibt, so sind auch alle Sterntage einander gleich, was bei den Sonnentagen nicht der Fall ist. Der Sterntag ist ferner etwas kürzer als der Sonnentag, weil die Sonne in Folge ihres scheinbaren jährlichen Umlaufs jeden Sonnentag um etwas weiter nach Osten fortgerückt ist, und daher die Zeit zwischen 2 Sonnenculminationen etwas länger ausfallen muß als die Zeit zwischen 2 Culminationen eines Fixsterns, der stets an der gleichen Stelle bleibt. Dieser Unterschied zwischen Sterntag und mittlerem Sonnentag beträgt beinahe 4 Minuten. - Die Zeitbestimmung nach S. ist nur astronomisch, nicht aber für das bürgerliche Leben brauchbar.


Sterzing, tyrol. Stadt am südl. Abhange des Brenners, an der Eisack, mit 1600 E., Bergbau auf Silber u. Eisen, Marmorbruch, Wein und Eisenhandel. Siegreiches Gefecht der Tyroler am 12. April 1809.


Stesichorus, aus Himera auf Sicilien, gest. um 550 v. Chr., berühmter Dichter, der vorzugsweise epische und mythische, aber auch lyrische Stoffe behandelte; neueste Ausgaben der Fragmente in den Sammelwerken von Bergk und Schneidewin.


Steso moto, ital., langsam, gedehnt.


Stethoskop, griech., das von Lännec erfundene und zur Auscultation (s. d.), hauptsächlich zur Diagnostik der Brustkrankheiten dienende Instrument (ein Höhrrohr). Es besteht aus einem hölzernen, ohngefähr einen Fuß langen und seiner Länge nach durchbohrten Cylinder, der sich unten etwas trichterförmig erweitert u. oben mit einer gewöhnlich elfenbeinernen Scheibe versehen ist. An diese wird das Ohr angelegt, das untere erweiterte Ende an die zu untersuchende Körperstelle.


Stetigkeit, stetige Größen, s. Continuation.


Stettin, Hauptstadt der preuß. Provinz Pommern und des gleichnamigen Reg.-Bez., an der in 4 Armen vorüberfließenden Oder, mit den Vorstädten Ober- und Unterwiek, Lastadie u. Tornei, wichtige Festung, bedeutender Handelsplatz, mit 55000 E., wichtiger Industrie. S. wurde 1630 von Gustav Adolf besetzt und 1648 an Schweden abgetreten; 1677 Belagerung u. Eroberung durch den großen Kurfürsten, 1713 durch Sachsen, Preußen und Russen, 1720 an Preußen abgetreten; Uebergabe 1806 durch den preuß. General von Romberg auf die erste Aufforderung; am 3. Dez. 1813 nach 8monatlicher Vertheidigung durch den französ. General Grandeau.


Steuben, Karl, geb. 1791 zu Manheim, bildete sich zu Paris unter David und Lefevre zu einem der bedeutendsten Maler der modernen franz. Schule.


Steuern, Abgaben, heißen die Beiträge, welche die Angehörigen eines Staats zur Bestreitung der Kosten des Staatshaushalts entrichten, da es in der Regel keinen Staat gibt, der seinen Haushalt mit dem Ertrage der Domänen od. seiner Kapitalien (Bern besaß dergleichen vor 1847) führen könnte. Man unterscheidet directe u. indirecte S. Die directen S. werden unmittelbar von dem Besteuerten erhoben z. B. Grund-, Gewerb-, Klassen-, Kapital- und Einkommensteuer etc. Die indirecten S. bestehen theils in Zöllen u. Accisen, theils in Staatsmonopolen u. Regalien z. B. Postregal, Tabak-, Salzmonopol etc. Die indirecten Abgaben sind die am wenigsten drückenden (wenn sie die nothwendigen Lebensbedürfnisse nicht vertheuern), weil sie sehr allmälig u. darum unmerklich treffen, ferner die ausgedehnteste Vertheilung haben, endlich auf die einfachste Weise erhoben werden können. Die politisch freiesten und in nationalökonomischer Beziehung scharfsinnigsten Völker, die Engländer u. Nordamerikaner, geben der indirecten Besteuerung den Vorzug, und wenn in Deutschland während der Steuerperiode sich in vielen Staaten die massenhafte Forderung nach directer u. progressiver Besteuerung geltend machte, so hatte dies seinen Grund theils in dem

ein Sterntag (vgl. Sonnenzeit und Tag). Der Sterntag beginnt mit der Culmination des Frühlingspunktes und wird in 24 Sternstunden, die Sternstunde in 60 Sternminuten etc. eingetheilt. Da die tägliche Axendrehung der Erde (welche den scheinbaren Umlauf der Fixsterne bedingt) sich stets genau gleich bleibt, so sind auch alle Sterntage einander gleich, was bei den Sonnentagen nicht der Fall ist. Der Sterntag ist ferner etwas kürzer als der Sonnentag, weil die Sonne in Folge ihres scheinbaren jährlichen Umlaufs jeden Sonnentag um etwas weiter nach Osten fortgerückt ist, und daher die Zeit zwischen 2 Sonnenculminationen etwas länger ausfallen muß als die Zeit zwischen 2 Culminationen eines Fixsterns, der stets an der gleichen Stelle bleibt. Dieser Unterschied zwischen Sterntag und mittlerem Sonnentag beträgt beinahe 4 Minuten. – Die Zeitbestimmung nach S. ist nur astronomisch, nicht aber für das bürgerliche Leben brauchbar.


Sterzing, tyrol. Stadt am südl. Abhange des Brenners, an der Eisack, mit 1600 E., Bergbau auf Silber u. Eisen, Marmorbruch, Wein und Eisenhandel. Siegreiches Gefecht der Tyroler am 12. April 1809.


Stesichorus, aus Himera auf Sicilien, gest. um 550 v. Chr., berühmter Dichter, der vorzugsweise epische und mythische, aber auch lyrische Stoffe behandelte; neueste Ausgaben der Fragmente in den Sammelwerken von Bergk und Schneidewin.


Steso moto, ital., langsam, gedehnt.


Stethoskop, griech., das von Lännec erfundene und zur Auscultation (s. d.), hauptsächlich zur Diagnostik der Brustkrankheiten dienende Instrument (ein Höhrrohr). Es besteht aus einem hölzernen, ohngefähr einen Fuß langen und seiner Länge nach durchbohrten Cylinder, der sich unten etwas trichterförmig erweitert u. oben mit einer gewöhnlich elfenbeinernen Scheibe versehen ist. An diese wird das Ohr angelegt, das untere erweiterte Ende an die zu untersuchende Körperstelle.


Stetigkeit, stetige Größen, s. Continuation.


Stettin, Hauptstadt der preuß. Provinz Pommern und des gleichnamigen Reg.-Bez., an der in 4 Armen vorüberfließenden Oder, mit den Vorstädten Ober- und Unterwiek, Lastadie u. Tornei, wichtige Festung, bedeutender Handelsplatz, mit 55000 E., wichtiger Industrie. S. wurde 1630 von Gustav Adolf besetzt und 1648 an Schweden abgetreten; 1677 Belagerung u. Eroberung durch den großen Kurfürsten, 1713 durch Sachsen, Preußen und Russen, 1720 an Preußen abgetreten; Uebergabe 1806 durch den preuß. General von Romberg auf die erste Aufforderung; am 3. Dez. 1813 nach 8monatlicher Vertheidigung durch den französ. General Grandeau.


Steuben, Karl, geb. 1791 zu Manheim, bildete sich zu Paris unter David und Lefèvre zu einem der bedeutendsten Maler der modernen franz. Schule.


Steuern, Abgaben, heißen die Beiträge, welche die Angehörigen eines Staats zur Bestreitung der Kosten des Staatshaushalts entrichten, da es in der Regel keinen Staat gibt, der seinen Haushalt mit dem Ertrage der Domänen od. seiner Kapitalien (Bern besaß dergleichen vor 1847) führen könnte. Man unterscheidet directe u. indirecte S. Die directen S. werden unmittelbar von dem Besteuerten erhoben z. B. Grund-, Gewerb-, Klassen-, Kapital- und Einkommensteuer etc. Die indirecten S. bestehen theils in Zöllen u. Accisen, theils in Staatsmonopolen u. Regalien z. B. Postregal, Tabak-, Salzmonopol etc. Die indirecten Abgaben sind die am wenigsten drückenden (wenn sie die nothwendigen Lebensbedürfnisse nicht vertheuern), weil sie sehr allmälig u. darum unmerklich treffen, ferner die ausgedehnteste Vertheilung haben, endlich auf die einfachste Weise erhoben werden können. Die politisch freiesten und in nationalökonomischer Beziehung scharfsinnigsten Völker, die Engländer u. Nordamerikaner, geben der indirecten Besteuerung den Vorzug, und wenn in Deutschland während der Steuerperiode sich in vielen Staaten die massenhafte Forderung nach directer u. progressiver Besteuerung geltend machte, so hatte dies seinen Grund theils in dem

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[332/0333] ein Sterntag (vgl. Sonnenzeit und Tag). Der Sterntag beginnt mit der Culmination des Frühlingspunktes und wird in 24 Sternstunden, die Sternstunde in 60 Sternminuten etc. eingetheilt. Da die tägliche Axendrehung der Erde (welche den scheinbaren Umlauf der Fixsterne bedingt) sich stets genau gleich bleibt, so sind auch alle Sterntage einander gleich, was bei den Sonnentagen nicht der Fall ist. Der Sterntag ist ferner etwas kürzer als der Sonnentag, weil die Sonne in Folge ihres scheinbaren jährlichen Umlaufs jeden Sonnentag um etwas weiter nach Osten fortgerückt ist, und daher die Zeit zwischen 2 Sonnenculminationen etwas länger ausfallen muß als die Zeit zwischen 2 Culminationen eines Fixsterns, der stets an der gleichen Stelle bleibt. Dieser Unterschied zwischen Sterntag und mittlerem Sonnentag beträgt beinahe 4 Minuten. – Die Zeitbestimmung nach S. ist nur astronomisch, nicht aber für das bürgerliche Leben brauchbar. Sterzing, tyrol. Stadt am südl. Abhange des Brenners, an der Eisack, mit 1600 E., Bergbau auf Silber u. Eisen, Marmorbruch, Wein und Eisenhandel. Siegreiches Gefecht der Tyroler am 12. April 1809. Stesichorus, aus Himera auf Sicilien, gest. um 550 v. Chr., berühmter Dichter, der vorzugsweise epische und mythische, aber auch lyrische Stoffe behandelte; neueste Ausgaben der Fragmente in den Sammelwerken von Bergk und Schneidewin. Steso moto, ital., langsam, gedehnt. Stethoskop, griech., das von Lännec erfundene und zur Auscultation (s. d.), hauptsächlich zur Diagnostik der Brustkrankheiten dienende Instrument (ein Höhrrohr). Es besteht aus einem hölzernen, ohngefähr einen Fuß langen und seiner Länge nach durchbohrten Cylinder, der sich unten etwas trichterförmig erweitert u. oben mit einer gewöhnlich elfenbeinernen Scheibe versehen ist. An diese wird das Ohr angelegt, das untere erweiterte Ende an die zu untersuchende Körperstelle. Stetigkeit, stetige Größen, s. Continuation. Stettin, Hauptstadt der preuß. Provinz Pommern und des gleichnamigen Reg.-Bez., an der in 4 Armen vorüberfließenden Oder, mit den Vorstädten Ober- und Unterwiek, Lastadie u. Tornei, wichtige Festung, bedeutender Handelsplatz, mit 55000 E., wichtiger Industrie. S. wurde 1630 von Gustav Adolf besetzt und 1648 an Schweden abgetreten; 1677 Belagerung u. Eroberung durch den großen Kurfürsten, 1713 durch Sachsen, Preußen und Russen, 1720 an Preußen abgetreten; Uebergabe 1806 durch den preuß. General von Romberg auf die erste Aufforderung; am 3. Dez. 1813 nach 8monatlicher Vertheidigung durch den französ. General Grandeau. Steuben, Karl, geb. 1791 zu Manheim, bildete sich zu Paris unter David und Lefèvre zu einem der bedeutendsten Maler der modernen franz. Schule. Steuern, Abgaben, heißen die Beiträge, welche die Angehörigen eines Staats zur Bestreitung der Kosten des Staatshaushalts entrichten, da es in der Regel keinen Staat gibt, der seinen Haushalt mit dem Ertrage der Domänen od. seiner Kapitalien (Bern besaß dergleichen vor 1847) führen könnte. Man unterscheidet directe u. indirecte S. Die directen S. werden unmittelbar von dem Besteuerten erhoben z. B. Grund-, Gewerb-, Klassen-, Kapital- und Einkommensteuer etc. Die indirecten S. bestehen theils in Zöllen u. Accisen, theils in Staatsmonopolen u. Regalien z. B. Postregal, Tabak-, Salzmonopol etc. Die indirecten Abgaben sind die am wenigsten drückenden (wenn sie die nothwendigen Lebensbedürfnisse nicht vertheuern), weil sie sehr allmälig u. darum unmerklich treffen, ferner die ausgedehnteste Vertheilung haben, endlich auf die einfachste Weise erhoben werden können. Die politisch freiesten und in nationalökonomischer Beziehung scharfsinnigsten Völker, die Engländer u. Nordamerikaner, geben der indirecten Besteuerung den Vorzug, und wenn in Deutschland während der Steuerperiode sich in vielen Staaten die massenhafte Forderung nach directer u. progressiver Besteuerung geltend machte, so hatte dies seinen Grund theils in dem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/333>, abgerufen am 19.04.2024.