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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ausgebildet wurde sie durch den Maler Nanni von Udine zu Rafaels Zeit. Nach Deutschland kam sie gegen Ende des 17. Jahrh.


Student, lat. studiosus (vom latein. studere, sich bemühen, eifrig auf etwas verlegen, beflissen sein), der Schüler einer Gelehrtenschule, besonders der Schüler einer Universität, der in neuerer Zeit häufig u. mitunter officiell, wie z. B. in Baden, Akademiker genannt wird; studium, Eifer, Fleiß, Trieb, besonders der Trieb etwas zu lernen und zu erforschen, wissenschaftliche Forschung. Studia, franz. etudes, Studien, soviel als gelehrte Forschungen, Bemühungen; in der Kunst: Uebungsarbeiten, Kunstversuche, dann auch Musterarbeiten, Vorlegeblätter. Plenus venter non studet libenter, latein. Sprichwort: ein voller Magen studiert nicht gerne.


Studer, Bernhard, verdienter Geolog, geb. 1794 zu Büren an der Aar, widmete sich hauptsächlich dem Studium der Mathematik und Mineralogie, ward 1815 Professor der Mathematik am Gymnasium zu Bern, und erhielt 1825 die neu errichtete Professur der Geologie. S. machte zu seiner Hauptaufgabe die geologische Untersuchung der Alpen, u. unternahm zu diesem Zwecke alljährliche Reisen ins Hochgebirg. Außerdem besuchte er das südl. Italien, England u. Schottland, Tyrol, Salzburg u. Wien. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte er theils in Zeitschriften, theils in eigenen größern Werken nieder. "Monographie der Molasse" Bern 1825; "Geologie der westl. Schweizeralpen" Bern 1834; "Geologie der Schweiz" 2 Bde., Bern 1851-53. Außerdem schrieb er ein "Lehrbuch der mathematischen Geographie" Bern, 2. Aufl. 1842; und ein "Lehrbuch der physikalischen Geographie" 2 Bde., Bern 1844-47.


Stübchen, norddeutsches Flüssigkeitsmaß. 40-50 = 10 Ohm.


Stüber, holl. Stuiver, alte Münze, der holl. S. = 1/20 fl., der schwed. = 1/192 Rthlr., der dän. = 1/24 Rthlr.


Stückfaß, Flüssigkeitsmaß am Rhein = 71/2 Ohm.


Stückgießerei, die Fabrikation der groben Geschütze durch Guß aus Stückgut od. Gußeisen. Das Stückgut od. Bronze ist eine Mischung von 100 Theilen Kupfer und 10-11 Theilen Zinn. Das geschmolzene Metall wird aus dem Flammofen in die vor diesem aufrecht in die Erde eingegrabenen Formen gelassen. Die Geschütze werden massiv gegossen, die Höhlung nachher mit der Bohrmaschine eingebohrt. Dieses Bohren geschieht durch Drehung der horizontal gestellten Kanone um ihre Axe, während der Bohrer ohne Drehung allmälig weiter vorgeschoben wird. Mit dem Ausbohren verbindet man gewöhnlich zugleich das äußere Abdrehen der Kanone.


Stüler, August, königl. preuß. Geh. Oberbaurath zu Berlin, geb. 1800, bildete sich unter Schinkel zu einem der größten Architekten unserer Zeit Größere Bauten: die Börse zu Berlin, das Rathhaus in Perleberg, das Winterpalais in St. Petersburg, die Schlösser in Boitzenburg, Basedow etc., die neue Kapelle im königl. Schlosse in Berlin, die neue Börse in Frankfurt a. M., mehre Kirchen in Berlin und Potsdam; sein Meisterwerk ist das neue Museum in Berlin. Auch erschienen von ihm eine Reihe von Entwürfen im "Album" des Architektenvereins zu Berlin sowie "Vorlegeblätter für Möbeltischler".


Stürmer Ignaz, Freiherr von, geb. 1752 zu Wien, trat früh in den Jesuitenorden, studierte nach dessen Aufhebung die Rechte, betrat die diplomatische Laufbahn, war von 1802-19 Internuntius in Konstantinopel, wurde hierauf Wirklicher Staats- und Conferenzrath, st. 1829. - Sein Sohn Bartholomäus, geb. 1787 zu Konstantinopel, war Gesandter an verschiedenen Höfen, 1834-50 Internuntius zu Konstantinopel, wurde in demselben Jahre in den Grafenstand erhoben.


Stüve, Joh. Karl Bertram, geb. 1798 zu Osnabrück, 1820 Advokat daselbst, seit 1831 Mitglied des hannöv. Landtags, bewährte sich als gewissenhaften und besonnenen Vertheidiger des Staatsgrundgesetzes, der den abstracten Theorien des Liberalismus unzugänglich auf das Gegebene baute, war einer der Wenigen, die 1848 weder aus Exaltation

ausgebildet wurde sie durch den Maler Nanni von Udine zu Rafaels Zeit. Nach Deutschland kam sie gegen Ende des 17. Jahrh.


Student, lat. studiosus (vom latein. studere, sich bemühen, eifrig auf etwas verlegen, beflissen sein), der Schüler einer Gelehrtenschule, besonders der Schüler einer Universität, der in neuerer Zeit häufig u. mitunter officiell, wie z. B. in Baden, Akademiker genannt wird; studium, Eifer, Fleiß, Trieb, besonders der Trieb etwas zu lernen und zu erforschen, wissenschaftliche Forschung. Studia, franz. études, Studien, soviel als gelehrte Forschungen, Bemühungen; in der Kunst: Uebungsarbeiten, Kunstversuche, dann auch Musterarbeiten, Vorlegeblätter. Plenus venter non studet libenter, latein. Sprichwort: ein voller Magen studiert nicht gerne.


Studer, Bernhard, verdienter Geolog, geb. 1794 zu Büren an der Aar, widmete sich hauptsächlich dem Studium der Mathematik und Mineralogie, ward 1815 Professor der Mathematik am Gymnasium zu Bern, und erhielt 1825 die neu errichtete Professur der Geologie. S. machte zu seiner Hauptaufgabe die geologische Untersuchung der Alpen, u. unternahm zu diesem Zwecke alljährliche Reisen ins Hochgebirg. Außerdem besuchte er das südl. Italien, England u. Schottland, Tyrol, Salzburg u. Wien. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte er theils in Zeitschriften, theils in eigenen größern Werken nieder. „Monographie der Molasse“ Bern 1825; „Geologie der westl. Schweizeralpen“ Bern 1834; „Geologie der Schweiz“ 2 Bde., Bern 1851–53. Außerdem schrieb er ein „Lehrbuch der mathematischen Geographie“ Bern, 2. Aufl. 1842; und ein „Lehrbuch der physikalischen Geographie“ 2 Bde., Bern 1844–47.


Stübchen, norddeutsches Flüssigkeitsmaß. 40–50 = 10 Ohm.


Stüber, holl. Stuiver, alte Münze, der holl. S. = 1/20 fl., der schwed. = 1/192 Rthlr., der dän. = 1/24 Rthlr.


Stückfaß, Flüssigkeitsmaß am Rhein = 71/2 Ohm.


Stückgießerei, die Fabrikation der groben Geschütze durch Guß aus Stückgut od. Gußeisen. Das Stückgut od. Bronze ist eine Mischung von 100 Theilen Kupfer und 10–11 Theilen Zinn. Das geschmolzene Metall wird aus dem Flammofen in die vor diesem aufrecht in die Erde eingegrabenen Formen gelassen. Die Geschütze werden massiv gegossen, die Höhlung nachher mit der Bohrmaschine eingebohrt. Dieses Bohren geschieht durch Drehung der horizontal gestellten Kanone um ihre Axe, während der Bohrer ohne Drehung allmälig weiter vorgeschoben wird. Mit dem Ausbohren verbindet man gewöhnlich zugleich das äußere Abdrehen der Kanone.


Stüler, August, königl. preuß. Geh. Oberbaurath zu Berlin, geb. 1800, bildete sich unter Schinkel zu einem der größten Architekten unserer Zeit Größere Bauten: die Börse zu Berlin, das Rathhaus in Perleberg, das Winterpalais in St. Petersburg, die Schlösser in Boitzenburg, Basedow etc., die neue Kapelle im königl. Schlosse in Berlin, die neue Börse in Frankfurt a. M., mehre Kirchen in Berlin und Potsdam; sein Meisterwerk ist das neue Museum in Berlin. Auch erschienen von ihm eine Reihe von Entwürfen im „Album“ des Architektenvereins zu Berlin sowie „Vorlegeblätter für Möbeltischler“.


Stürmer Ignaz, Freiherr von, geb. 1752 zu Wien, trat früh in den Jesuitenorden, studierte nach dessen Aufhebung die Rechte, betrat die diplomatische Laufbahn, war von 1802–19 Internuntius in Konstantinopel, wurde hierauf Wirklicher Staats- und Conferenzrath, st. 1829. – Sein Sohn Bartholomäus, geb. 1787 zu Konstantinopel, war Gesandter an verschiedenen Höfen, 1834–50 Internuntius zu Konstantinopel, wurde in demselben Jahre in den Grafenstand erhoben.


Stüve, Joh. Karl Bertram, geb. 1798 zu Osnabrück, 1820 Advokat daselbst, seit 1831 Mitglied des hannöv. Landtags, bewährte sich als gewissenhaften und besonnenen Vertheidiger des Staatsgrundgesetzes, der den abstracten Theorien des Liberalismus unzugänglich auf das Gegebene baute, war einer der Wenigen, die 1848 weder aus Exaltation

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[362/0363] ausgebildet wurde sie durch den Maler Nanni von Udine zu Rafaels Zeit. Nach Deutschland kam sie gegen Ende des 17. Jahrh. Student, lat. studiosus (vom latein. studere, sich bemühen, eifrig auf etwas verlegen, beflissen sein), der Schüler einer Gelehrtenschule, besonders der Schüler einer Universität, der in neuerer Zeit häufig u. mitunter officiell, wie z. B. in Baden, Akademiker genannt wird; studium, Eifer, Fleiß, Trieb, besonders der Trieb etwas zu lernen und zu erforschen, wissenschaftliche Forschung. Studia, franz. études, Studien, soviel als gelehrte Forschungen, Bemühungen; in der Kunst: Uebungsarbeiten, Kunstversuche, dann auch Musterarbeiten, Vorlegeblätter. Plenus venter non studet libenter, latein. Sprichwort: ein voller Magen studiert nicht gerne. Studer, Bernhard, verdienter Geolog, geb. 1794 zu Büren an der Aar, widmete sich hauptsächlich dem Studium der Mathematik und Mineralogie, ward 1815 Professor der Mathematik am Gymnasium zu Bern, und erhielt 1825 die neu errichtete Professur der Geologie. S. machte zu seiner Hauptaufgabe die geologische Untersuchung der Alpen, u. unternahm zu diesem Zwecke alljährliche Reisen ins Hochgebirg. Außerdem besuchte er das südl. Italien, England u. Schottland, Tyrol, Salzburg u. Wien. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte er theils in Zeitschriften, theils in eigenen größern Werken nieder. „Monographie der Molasse“ Bern 1825; „Geologie der westl. Schweizeralpen“ Bern 1834; „Geologie der Schweiz“ 2 Bde., Bern 1851–53. Außerdem schrieb er ein „Lehrbuch der mathematischen Geographie“ Bern, 2. Aufl. 1842; und ein „Lehrbuch der physikalischen Geographie“ 2 Bde., Bern 1844–47. Stübchen, norddeutsches Flüssigkeitsmaß. 40–50 = 10 Ohm. Stüber, holl. Stuiver, alte Münze, der holl. S. = 1/20 fl., der schwed. = 1/192 Rthlr., der dän. = 1/24 Rthlr. Stückfaß, Flüssigkeitsmaß am Rhein = 71/2 Ohm. Stückgießerei, die Fabrikation der groben Geschütze durch Guß aus Stückgut od. Gußeisen. Das Stückgut od. Bronze ist eine Mischung von 100 Theilen Kupfer und 10–11 Theilen Zinn. Das geschmolzene Metall wird aus dem Flammofen in die vor diesem aufrecht in die Erde eingegrabenen Formen gelassen. Die Geschütze werden massiv gegossen, die Höhlung nachher mit der Bohrmaschine eingebohrt. Dieses Bohren geschieht durch Drehung der horizontal gestellten Kanone um ihre Axe, während der Bohrer ohne Drehung allmälig weiter vorgeschoben wird. Mit dem Ausbohren verbindet man gewöhnlich zugleich das äußere Abdrehen der Kanone. Stüler, August, königl. preuß. Geh. Oberbaurath zu Berlin, geb. 1800, bildete sich unter Schinkel zu einem der größten Architekten unserer Zeit Größere Bauten: die Börse zu Berlin, das Rathhaus in Perleberg, das Winterpalais in St. Petersburg, die Schlösser in Boitzenburg, Basedow etc., die neue Kapelle im königl. Schlosse in Berlin, die neue Börse in Frankfurt a. M., mehre Kirchen in Berlin und Potsdam; sein Meisterwerk ist das neue Museum in Berlin. Auch erschienen von ihm eine Reihe von Entwürfen im „Album“ des Architektenvereins zu Berlin sowie „Vorlegeblätter für Möbeltischler“. Stürmer Ignaz, Freiherr von, geb. 1752 zu Wien, trat früh in den Jesuitenorden, studierte nach dessen Aufhebung die Rechte, betrat die diplomatische Laufbahn, war von 1802–19 Internuntius in Konstantinopel, wurde hierauf Wirklicher Staats- und Conferenzrath, st. 1829. – Sein Sohn Bartholomäus, geb. 1787 zu Konstantinopel, war Gesandter an verschiedenen Höfen, 1834–50 Internuntius zu Konstantinopel, wurde in demselben Jahre in den Grafenstand erhoben. Stüve, Joh. Karl Bertram, geb. 1798 zu Osnabrück, 1820 Advokat daselbst, seit 1831 Mitglied des hannöv. Landtags, bewährte sich als gewissenhaften und besonnenen Vertheidiger des Staatsgrundgesetzes, der den abstracten Theorien des Liberalismus unzugänglich auf das Gegebene baute, war einer der Wenigen, die 1848 weder aus Exaltation

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/363>, abgerufen am 28.03.2024.