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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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v. Strombeck (1834) u. Richardt (Stuttg. 1855 ff.).


Sueven, ursprünglich der Gesammtname des 3. Hauptstammes der Germanen, der Herminonen, der zur Zeit von Christi Geburt vom obern Rhein und der Donauquelle bis Dacien und die Weichsel wohnte; zu ihm gehörten: Markomannen (im heutigen Schwaben, wanderten unter Marobod nach Böhmen), Hermunduren, Quaden, Semnonen, Langobarden, Vandalen. Zur Zeit der Völkerwanderung erscheint unter dem Namen S. ein einzelnes Volk, das durch Gallien nach Spanien vordrang u. im nordwestlichen Theile der Halbinsel ein Reich gründete, welches nach langem Widerstande 585 von den Westgothen erobert wurde. Ein anderes S.volk wird um 400 nach Chr. als Bundesgenosse der Alemannen genannt und verdrängt allmälig den Bundesnamen durch den seinigen (Schwaben), der gegenwärtig nur noch im Volksmunde sich erhält und in enge Gränzen eingeschränkt ist, indem z. B. selbst die oberländischen Badener keine Schwaben sein wollen. Vergl. Schwaben.


Suez, ägypt. Stadt am Meerbusen von S., dem nordwestl. Ausläufer des rothen Meeres, gewinnt allmälig wieder Bedeutung, indem die englisch-ostind. Post (Ueberlandpost) seit 1834 über S. und die nach ihm benannte 15 M. breite Landenge an das Mittelmeer geht, und Kairo und Alexandrien durch eine Eisenbahn (1855 vollendet) verbunden sind. Kommt trotz des Widerstrebens der Engländer der Kanal von S. nach Tineh am Mittelmeer zu Stande, wie ihn eine franz. österr. Gesellschaft in Verbindung mit dem Vicekönig von Aegypten auszuführen gedenkt, so wird S. eine der wichtigsten Stationen des Weltverkehrs.


Suffeten, hießen die höchsten Magistratspersonen in Karthago.


Sufficit, lat., es genügt; sufficient, genügend; sufficiens quantitas (s. q), zureichende Menge; Sufficiens, Zulänglichkeit.


Suffisance (süffisangß), Selbstgenügsamkeit, Dünkel; suffisant, selbstgenügsam, eingebildet.


Suffixum, lat., in der Grammatik ein Wort, das einem andern als Nachsilbe angehängt wird.


Suffocatio, lat., Erstickung.


Suffolk (Söffok), engl. Grafschaft an der Ostküste, ebenes Land, wohl angebaut, aber nicht überall gleich frucht bar, hat auf 69 #M. 336000 E., zur Hauptstadt Ipswich. - Von S. führt gegenwärtig die Familie der Howard Berkshire den Grafentitel.


Suffragan (vom lat. suffragium Stimme, Stimmrecht), heißt jeder Diöcesanbischof, der als solcher auf allen Concilien Stimmrecht hat und unter einem Erzbischofe steht. Suffragia Sanctorum, die Anrufung der Heiligen im Gebete. Suffragium, in der Rechtssprache, Wahlstimme; Fürsprache bei dem Kaiser für einen Andern um ein Amt; Belohnung hiefür; Hilfe, Vorrecht; Zauberspruch.


Suffren de St. Tropez (Süffrang d'säng Tropeh), Pierre Andre, geb. 1726 auf dem Schlosse St. Cannat in der Provence, trat früh in die franz. Marine u. in den Maltheserorden, bewährte sich gegen Barbaresken und Engländer als einen eben so kühnen wie gewandten Seemann, commandirte 1781-83 eine franz. Escadre in den ostind. Gewässern, eroberte Trinkomale, behauptete sich glücklich gegen die engl. Admirale Johnstone und Hughes, wurde Viceadmiral und Bailli, st. 1788. Sein Bruder Louis Jerome, geb. 1722, baute 1780 als Bischof den Kanal von Sisteron, wofür ihm die Stadt Sisteron 1824 ein Denkmal setzte, starb nach dem Ausbruch der Revolution als Flüchtling im Auslande.


Suffusion, lat.-deutsch, Untergießung; Trübung z. B. an der Krystallinse, der Hornhaut etc.


Sufismus, die Mystik und Ascese des Islam, die sich seit 1000 Jahren in einer außerordentlich reichen Literatur sowie in den Regeln mohamedanischer Mönchsorden geltend machte. Man hat 3 Perioden des S. zu unterscheiden, nämlich die 1. von der Zeit Harun al Raschids bis auf die Kreuzzüge (800 bis 1100 n. Chr.), in welcher die Sufi's weder in Gegensatz zum bestehenden Gesetze standen, noch in Pantheismus verfielen, sondern sich die rigorose Erfüllung

v. Strombeck (1834) u. Richardt (Stuttg. 1855 ff.).


Sueven, ursprünglich der Gesammtname des 3. Hauptstammes der Germanen, der Herminonen, der zur Zeit von Christi Geburt vom obern Rhein und der Donauquelle bis Dacien und die Weichsel wohnte; zu ihm gehörten: Markomannen (im heutigen Schwaben, wanderten unter Marobod nach Böhmen), Hermunduren, Quaden, Semnonen, Langobarden, Vandalen. Zur Zeit der Völkerwanderung erscheint unter dem Namen S. ein einzelnes Volk, das durch Gallien nach Spanien vordrang u. im nordwestlichen Theile der Halbinsel ein Reich gründete, welches nach langem Widerstande 585 von den Westgothen erobert wurde. Ein anderes S.volk wird um 400 nach Chr. als Bundesgenosse der Alemannen genannt und verdrängt allmälig den Bundesnamen durch den seinigen (Schwaben), der gegenwärtig nur noch im Volksmunde sich erhält und in enge Gränzen eingeschränkt ist, indem z. B. selbst die oberländischen Badener keine Schwaben sein wollen. Vergl. Schwaben.


Suez, ägypt. Stadt am Meerbusen von S., dem nordwestl. Ausläufer des rothen Meeres, gewinnt allmälig wieder Bedeutung, indem die englisch-ostind. Post (Ueberlandpost) seit 1834 über S. und die nach ihm benannte 15 M. breite Landenge an das Mittelmeer geht, und Kairo und Alexandrien durch eine Eisenbahn (1855 vollendet) verbunden sind. Kommt trotz des Widerstrebens der Engländer der Kanal von S. nach Tineh am Mittelmeer zu Stande, wie ihn eine franz. österr. Gesellschaft in Verbindung mit dem Vicekönig von Aegypten auszuführen gedenkt, so wird S. eine der wichtigsten Stationen des Weltverkehrs.


Suffeten, hießen die höchsten Magistratspersonen in Karthago.


Sufficit, lat., es genügt; sufficient, genügend; sufficiens quantitas (s. q), zureichende Menge; Sufficiens, Zulänglichkeit.


Suffisance (süffisangß), Selbstgenügsamkeit, Dünkel; suffisant, selbstgenügsam, eingebildet.


Suffixum, lat., in der Grammatik ein Wort, das einem andern als Nachsilbe angehängt wird.


Suffocatio, lat., Erstickung.


Suffolk (Söffok), engl. Grafschaft an der Ostküste, ebenes Land, wohl angebaut, aber nicht überall gleich frucht bar, hat auf 69 □M. 336000 E., zur Hauptstadt Ipswich. – Von S. führt gegenwärtig die Familie der Howard Berkshire den Grafentitel.


Suffragan (vom lat. suffragium Stimme, Stimmrecht), heißt jeder Diöcesanbischof, der als solcher auf allen Concilien Stimmrecht hat und unter einem Erzbischofe steht. Suffragia Sanctorum, die Anrufung der Heiligen im Gebete. Suffragium, in der Rechtssprache, Wahlstimme; Fürsprache bei dem Kaiser für einen Andern um ein Amt; Belohnung hiefür; Hilfe, Vorrecht; Zauberspruch.


Suffren de St. Tropez (Süffrang d'säng Tropeh), Pierre André, geb. 1726 auf dem Schlosse St. Cannat in der Provence, trat früh in die franz. Marine u. in den Maltheserorden, bewährte sich gegen Barbaresken und Engländer als einen eben so kühnen wie gewandten Seemann, commandirte 1781–83 eine franz. Escadre in den ostind. Gewässern, eroberte Trinkomale, behauptete sich glücklich gegen die engl. Admirale Johnstone und Hughes, wurde Viceadmiral und Bailli, st. 1788. Sein Bruder Louis Jérôme, geb. 1722, baute 1780 als Bischof den Kanal von Sisteron, wofür ihm die Stadt Sisteron 1824 ein Denkmal setzte, starb nach dem Ausbruch der Revolution als Flüchtling im Auslande.


Suffusion, lat.-deutsch, Untergießung; Trübung z. B. an der Krystallinse, der Hornhaut etc.


Sufismus, die Mystik und Ascese des Islam, die sich seit 1000 Jahren in einer außerordentlich reichen Literatur sowie in den Regeln mohamedanischer Mönchsorden geltend machte. Man hat 3 Perioden des S. zu unterscheiden, nämlich die 1. von der Zeit Harun al Raschids bis auf die Kreuzzüge (800 bis 1100 n. Chr.), in welcher die Sufi's weder in Gegensatz zum bestehenden Gesetze standen, noch in Pantheismus verfielen, sondern sich die rigorose Erfüllung

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[374/0375] v. Strombeck (1834) u. Richardt (Stuttg. 1855 ff.). Sueven, ursprünglich der Gesammtname des 3. Hauptstammes der Germanen, der Herminonen, der zur Zeit von Christi Geburt vom obern Rhein und der Donauquelle bis Dacien und die Weichsel wohnte; zu ihm gehörten: Markomannen (im heutigen Schwaben, wanderten unter Marobod nach Böhmen), Hermunduren, Quaden, Semnonen, Langobarden, Vandalen. Zur Zeit der Völkerwanderung erscheint unter dem Namen S. ein einzelnes Volk, das durch Gallien nach Spanien vordrang u. im nordwestlichen Theile der Halbinsel ein Reich gründete, welches nach langem Widerstande 585 von den Westgothen erobert wurde. Ein anderes S.volk wird um 400 nach Chr. als Bundesgenosse der Alemannen genannt und verdrängt allmälig den Bundesnamen durch den seinigen (Schwaben), der gegenwärtig nur noch im Volksmunde sich erhält und in enge Gränzen eingeschränkt ist, indem z. B. selbst die oberländischen Badener keine Schwaben sein wollen. Vergl. Schwaben. Suez, ägypt. Stadt am Meerbusen von S., dem nordwestl. Ausläufer des rothen Meeres, gewinnt allmälig wieder Bedeutung, indem die englisch-ostind. Post (Ueberlandpost) seit 1834 über S. und die nach ihm benannte 15 M. breite Landenge an das Mittelmeer geht, und Kairo und Alexandrien durch eine Eisenbahn (1855 vollendet) verbunden sind. Kommt trotz des Widerstrebens der Engländer der Kanal von S. nach Tineh am Mittelmeer zu Stande, wie ihn eine franz. österr. Gesellschaft in Verbindung mit dem Vicekönig von Aegypten auszuführen gedenkt, so wird S. eine der wichtigsten Stationen des Weltverkehrs. Suffeten, hießen die höchsten Magistratspersonen in Karthago. Sufficit, lat., es genügt; sufficient, genügend; sufficiens quantitas (s. q), zureichende Menge; Sufficiens, Zulänglichkeit. Suffisance (süffisangß), Selbstgenügsamkeit, Dünkel; suffisant, selbstgenügsam, eingebildet. Suffixum, lat., in der Grammatik ein Wort, das einem andern als Nachsilbe angehängt wird. Suffocatio, lat., Erstickung. Suffolk (Söffok), engl. Grafschaft an der Ostküste, ebenes Land, wohl angebaut, aber nicht überall gleich frucht bar, hat auf 69 □M. 336000 E., zur Hauptstadt Ipswich. – Von S. führt gegenwärtig die Familie der Howard Berkshire den Grafentitel. Suffragan (vom lat. suffragium Stimme, Stimmrecht), heißt jeder Diöcesanbischof, der als solcher auf allen Concilien Stimmrecht hat und unter einem Erzbischofe steht. Suffragia Sanctorum, die Anrufung der Heiligen im Gebete. Suffragium, in der Rechtssprache, Wahlstimme; Fürsprache bei dem Kaiser für einen Andern um ein Amt; Belohnung hiefür; Hilfe, Vorrecht; Zauberspruch. Suffren de St. Tropez (Süffrang d'säng Tropeh), Pierre André, geb. 1726 auf dem Schlosse St. Cannat in der Provence, trat früh in die franz. Marine u. in den Maltheserorden, bewährte sich gegen Barbaresken und Engländer als einen eben so kühnen wie gewandten Seemann, commandirte 1781–83 eine franz. Escadre in den ostind. Gewässern, eroberte Trinkomale, behauptete sich glücklich gegen die engl. Admirale Johnstone und Hughes, wurde Viceadmiral und Bailli, st. 1788. Sein Bruder Louis Jérôme, geb. 1722, baute 1780 als Bischof den Kanal von Sisteron, wofür ihm die Stadt Sisteron 1824 ein Denkmal setzte, starb nach dem Ausbruch der Revolution als Flüchtling im Auslande. Suffusion, lat.-deutsch, Untergießung; Trübung z. B. an der Krystallinse, der Hornhaut etc. Sufismus, die Mystik und Ascese des Islam, die sich seit 1000 Jahren in einer außerordentlich reichen Literatur sowie in den Regeln mohamedanischer Mönchsorden geltend machte. Man hat 3 Perioden des S. zu unterscheiden, nämlich die 1. von der Zeit Harun al Raschids bis auf die Kreuzzüge (800 bis 1100 n. Chr.), in welcher die Sufi's weder in Gegensatz zum bestehenden Gesetze standen, noch in Pantheismus verfielen, sondern sich die rigorose Erfüllung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/375>, abgerufen am 25.04.2024.