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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Corneliae die Rechte des Senats auf, legte 79 die Dictatur nieder u. st. 78 auf seinem Landgute bei Puteoli an der Phtiriasis. S. war der echteste Römer und als solcher entschiedener Republikaner, der in der unbeschränkten Herrschaft des Volks die Vernichtung der Republik als nothwendige Folge heranziehen sah; aber seine blutige Reaction konnte weder den unteren Schichten des Volks einen besseren Geist einflößen, noch Habsucht, Sittenlosigkeit und gewissenlosen Ehrgeiz der Optimaten austilgen, wohl aber gab er ihnen das Beispiel, wie ein siegreicher Feldherr die Legionen verwenden und eine Militärdictatur üben könne. Seine Verfassungsreform überlebte ihn deßwegen nicht lange und in den neuen Bürgerkriegen ging auch sein Geschlecht unter.


Sully (Sülli), Maximilien de Bethune, Baron de Rosny, Duc de, geb. 1560, Hugenotte, Heinrichs IV. Waffengefährte während der Bürgerkriege, als er König geworden dessen Minister u. vertrauter Rath, bewirkte durch Vereinfachung der Verwaltung, zweckmäßigere Vertheilung der Steuern u. Sparsamkeit den guten Ruf, den die innere Regierung Heinrichs IV. noch jetzt bei den Franzosen genießt und förderte die Machtentfaltung Frankreichs bedeutend. Nach des Königs Tode entlassen lebte S. auf seinen Gütern, wurde 1634 zum Marschall ernannt, st. 1641; seine Memoiren sind ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der frz. Bürgerkriege.


Sulmona, das alte Sulmo, Ovids Vaterstadt, Stadt in der neapolitan. Provinz Abruzzo ulteriore II, ist Bischofsitz, zählt 8000 E.


Sulphur, s. Sulfur.


Sulpicia, eine römische Dichterin, Zeitgenossin des Martial, von der eine etwa 90 n. Chr. gedichtete, aber ziemlich elende Satire auf Domitian übrig ist, veranlaßt durch sein Edict, welches die Philosophen aus Rom vertrieb; oft mit Persius und Juvenal herausgegeben, einzeln mit Anmerkungen von Schwarz durch Gurlitt (Hamb. 1819). Eine andere Dichterin S. wird im 4. Buch der Elegien des Tibull erwähnt.


Sulpicius, Name eines großen röm. Geschlechts, dessen Zweige die Beinamen Florus, Gallus, Galba, Peticus, Rufus etc. führten. Publius Sulpicius Rufus, ein bewunderter Redner und großer Demagog, nahm für Marius gegen Sulla Partei u. wurde 88 v. Chr. umgebracht.


Sulpicius Severus, s. Severus.


Sultan, arab., Mächtiger, Herr, Titel der orientalischen Herrscher; Sultan-Valide, d. h. Sultanin-Mutter.


Suluinseln, Sulong, Archipel von kleinen Inseln zwischen Borneo u. Mindanao, von mohammedanischen, seeräuberischen Malayen bewohnt, die besonders Perlen, Salanganennester u. Ambra aus führen; Hauptinsel ist Sulu, seit 1851 von den Spaniern unterworfen.


Sulz, württemberg. Stadt am obern Neckar, mit 2400 E., Steinsalz. - S., frz. Stadt im Depart. Oberrhein mit 3400 E., Seidenbandfabrikation, Saline. - S., frz. Stadt im Depart. Niederrhein, mit 900 E., Schwefelbad, Steinbrüchen.


Sulza, sachs. weimar'sche Stadt mit 1300 E., Salzwerk, Soolbädern.


Sulzbach, Stadt in der bayer. Oberpfalz mit 3200 E., war Hauptort einer eigenen Grafschaft. die im 13. Jahrh. an Bayern fiel. S. Pfalz.


Sulzer, Joh. Georg, ein tüchtiger und namentlich als Aesthetiker vielgenannter Schriftsteller des vor. Jahrh.; geb. 1720 in Winterthur, das jüngste von 25 Kindern, verlor er 14jährig Vater und Mutter an Einem Tage, fand in Zürich Gönner an Bodmer, Breitinger und Geßner, studierte besonders die Wolff'sche Philosophie und das Pflanzensystem Linnes, wurde Hilfsprediger im Kanton Zürich, dann Hauslehrer in Magdeburg, 1747 Professor zu Berlin, zuerst am Joachimsthaler Gymnasium, später an der Ritterakademie, auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und st. 1799. Sein Erstlingswerk, die "Moralischen Betrachtungen über die Werke der Natur" gab Sack in Berlin 1741 heraus, auch wurde es ins Französische übersetzt; schrieb außerdem einen kurzen Inbegriff aller Wissenschaften, übersetzte Humes berühmte Untersuchung über den menschlichen

Corneliae die Rechte des Senats auf, legte 79 die Dictatur nieder u. st. 78 auf seinem Landgute bei Puteoli an der Phtiriasis. S. war der echteste Römer und als solcher entschiedener Republikaner, der in der unbeschränkten Herrschaft des Volks die Vernichtung der Republik als nothwendige Folge heranziehen sah; aber seine blutige Reaction konnte weder den unteren Schichten des Volks einen besseren Geist einflößen, noch Habsucht, Sittenlosigkeit und gewissenlosen Ehrgeiz der Optimaten austilgen, wohl aber gab er ihnen das Beispiel, wie ein siegreicher Feldherr die Legionen verwenden und eine Militärdictatur üben könne. Seine Verfassungsreform überlebte ihn deßwegen nicht lange und in den neuen Bürgerkriegen ging auch sein Geschlecht unter.


Sully (Sülli), Maximilien de Béthune, Baron de Rosny, Duc de, geb. 1560, Hugenotte, Heinrichs IV. Waffengefährte während der Bürgerkriege, als er König geworden dessen Minister u. vertrauter Rath, bewirkte durch Vereinfachung der Verwaltung, zweckmäßigere Vertheilung der Steuern u. Sparsamkeit den guten Ruf, den die innere Regierung Heinrichs IV. noch jetzt bei den Franzosen genießt und förderte die Machtentfaltung Frankreichs bedeutend. Nach des Königs Tode entlassen lebte S. auf seinen Gütern, wurde 1634 zum Marschall ernannt, st. 1641; seine Memoiren sind ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der frz. Bürgerkriege.


Sulmona, das alte Sulmo, Ovids Vaterstadt, Stadt in der neapolitan. Provinz Abruzzo ulteriore II, ist Bischofsitz, zählt 8000 E.


Sulphur, s. Sulfur.


Sulpicia, eine römische Dichterin, Zeitgenossin des Martial, von der eine etwa 90 n. Chr. gedichtete, aber ziemlich elende Satire auf Domitian übrig ist, veranlaßt durch sein Edict, welches die Philosophen aus Rom vertrieb; oft mit Persius und Juvenal herausgegeben, einzeln mit Anmerkungen von Schwarz durch Gurlitt (Hamb. 1819). Eine andere Dichterin S. wird im 4. Buch der Elegien des Tibull erwähnt.


Sulpicius, Name eines großen röm. Geschlechts, dessen Zweige die Beinamen Florus, Gallus, Galba, Peticus, Rufus etc. führten. Publius Sulpicius Rufus, ein bewunderter Redner und großer Demagog, nahm für Marius gegen Sulla Partei u. wurde 88 v. Chr. umgebracht.


Sulpicius Severus, s. Severus.


Sultan, arab., Mächtiger, Herr, Titel der orientalischen Herrscher; Sultan-Valide, d. h. Sultanin-Mutter.


Suluinseln, Sulong, Archipel von kleinen Inseln zwischen Borneo u. Mindanao, von mohammedanischen, seeräuberischen Malayen bewohnt, die besonders Perlen, Salanganennester u. Ambra aus führen; Hauptinsel ist Sulu, seit 1851 von den Spaniern unterworfen.


Sulz, württemberg. Stadt am obern Neckar, mit 2400 E., Steinsalz. – S., frz. Stadt im Depart. Oberrhein mit 3400 E., Seidenbandfabrikation, Saline. – S., frz. Stadt im Depart. Niederrhein, mit 900 E., Schwefelbad, Steinbrüchen.


Sulza, sachs. weimar'sche Stadt mit 1300 E., Salzwerk, Soolbädern.


Sulzbach, Stadt in der bayer. Oberpfalz mit 3200 E., war Hauptort einer eigenen Grafschaft. die im 13. Jahrh. an Bayern fiel. S. Pfalz.


Sulzer, Joh. Georg, ein tüchtiger und namentlich als Aesthetiker vielgenannter Schriftsteller des vor. Jahrh.; geb. 1720 in Winterthur, das jüngste von 25 Kindern, verlor er 14jährig Vater und Mutter an Einem Tage, fand in Zürich Gönner an Bodmer, Breitinger und Geßner, studierte besonders die Wolff'sche Philosophie und das Pflanzensystem Linnés, wurde Hilfsprediger im Kanton Zürich, dann Hauslehrer in Magdeburg, 1747 Professor zu Berlin, zuerst am Joachimsthaler Gymnasium, später an der Ritterakademie, auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und st. 1799. Sein Erstlingswerk, die „Moralischen Betrachtungen über die Werke der Natur“ gab Sack in Berlin 1741 heraus, auch wurde es ins Französische übersetzt; schrieb außerdem einen kurzen Inbegriff aller Wissenschaften, übersetzte Humes berühmte Untersuchung über den menschlichen

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[377/0378] Corneliae die Rechte des Senats auf, legte 79 die Dictatur nieder u. st. 78 auf seinem Landgute bei Puteoli an der Phtiriasis. S. war der echteste Römer und als solcher entschiedener Republikaner, der in der unbeschränkten Herrschaft des Volks die Vernichtung der Republik als nothwendige Folge heranziehen sah; aber seine blutige Reaction konnte weder den unteren Schichten des Volks einen besseren Geist einflößen, noch Habsucht, Sittenlosigkeit und gewissenlosen Ehrgeiz der Optimaten austilgen, wohl aber gab er ihnen das Beispiel, wie ein siegreicher Feldherr die Legionen verwenden und eine Militärdictatur üben könne. Seine Verfassungsreform überlebte ihn deßwegen nicht lange und in den neuen Bürgerkriegen ging auch sein Geschlecht unter. Sully (Sülli), Maximilien de Béthune, Baron de Rosny, Duc de, geb. 1560, Hugenotte, Heinrichs IV. Waffengefährte während der Bürgerkriege, als er König geworden dessen Minister u. vertrauter Rath, bewirkte durch Vereinfachung der Verwaltung, zweckmäßigere Vertheilung der Steuern u. Sparsamkeit den guten Ruf, den die innere Regierung Heinrichs IV. noch jetzt bei den Franzosen genießt und förderte die Machtentfaltung Frankreichs bedeutend. Nach des Königs Tode entlassen lebte S. auf seinen Gütern, wurde 1634 zum Marschall ernannt, st. 1641; seine Memoiren sind ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der frz. Bürgerkriege. Sulmona, das alte Sulmo, Ovids Vaterstadt, Stadt in der neapolitan. Provinz Abruzzo ulteriore II, ist Bischofsitz, zählt 8000 E. Sulphur, s. Sulfur. Sulpicia, eine römische Dichterin, Zeitgenossin des Martial, von der eine etwa 90 n. Chr. gedichtete, aber ziemlich elende Satire auf Domitian übrig ist, veranlaßt durch sein Edict, welches die Philosophen aus Rom vertrieb; oft mit Persius und Juvenal herausgegeben, einzeln mit Anmerkungen von Schwarz durch Gurlitt (Hamb. 1819). Eine andere Dichterin S. wird im 4. Buch der Elegien des Tibull erwähnt. Sulpicius, Name eines großen röm. Geschlechts, dessen Zweige die Beinamen Florus, Gallus, Galba, Peticus, Rufus etc. führten. Publius Sulpicius Rufus, ein bewunderter Redner und großer Demagog, nahm für Marius gegen Sulla Partei u. wurde 88 v. Chr. umgebracht. Sulpicius Severus, s. Severus. Sultan, arab., Mächtiger, Herr, Titel der orientalischen Herrscher; Sultan-Valide, d. h. Sultanin-Mutter. Suluinseln, Sulong, Archipel von kleinen Inseln zwischen Borneo u. Mindanao, von mohammedanischen, seeräuberischen Malayen bewohnt, die besonders Perlen, Salanganennester u. Ambra aus führen; Hauptinsel ist Sulu, seit 1851 von den Spaniern unterworfen. Sulz, württemberg. Stadt am obern Neckar, mit 2400 E., Steinsalz. – S., frz. Stadt im Depart. Oberrhein mit 3400 E., Seidenbandfabrikation, Saline. – S., frz. Stadt im Depart. Niederrhein, mit 900 E., Schwefelbad, Steinbrüchen. Sulza, sachs. weimar'sche Stadt mit 1300 E., Salzwerk, Soolbädern. Sulzbach, Stadt in der bayer. Oberpfalz mit 3200 E., war Hauptort einer eigenen Grafschaft. die im 13. Jahrh. an Bayern fiel. S. Pfalz. Sulzer, Joh. Georg, ein tüchtiger und namentlich als Aesthetiker vielgenannter Schriftsteller des vor. Jahrh.; geb. 1720 in Winterthur, das jüngste von 25 Kindern, verlor er 14jährig Vater und Mutter an Einem Tage, fand in Zürich Gönner an Bodmer, Breitinger und Geßner, studierte besonders die Wolff'sche Philosophie und das Pflanzensystem Linnés, wurde Hilfsprediger im Kanton Zürich, dann Hauslehrer in Magdeburg, 1747 Professor zu Berlin, zuerst am Joachimsthaler Gymnasium, später an der Ritterakademie, auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und st. 1799. Sein Erstlingswerk, die „Moralischen Betrachtungen über die Werke der Natur“ gab Sack in Berlin 1741 heraus, auch wurde es ins Französische übersetzt; schrieb außerdem einen kurzen Inbegriff aller Wissenschaften, übersetzte Humes berühmte Untersuchung über den menschlichen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/378>, abgerufen am 29.03.2024.