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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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S. von den Vandalen geplündert, 884 von den Saracenen fast ausgemordet; das jetzige Siragosa hat 18000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, baut trefflichen Muskatwein, hat einigen Produktenhandel, viele Ruinen.


Syrien, im weitern Sinne das Hochland, welches sich von der Gränze Kleinasiens, dem Taurusgebirge, südl. bis an das rothe Meer u. die Wüste von Suez erstreckt, östl. allmälig an den Euphrat abfällt, westl. vom Mittelmeer bespült wird, in einer Länge von mehr als 100, in einer Breite von 20-30 Meil., so daß die Oberfläche über 2500 #M. umfaßt. Diese Hochfläche wird durch eine tiefe Thalspalte (Cölesyrien) in einen östl. und westl. Theil gesondert n. erhebt sich im Libanon und Antilibanon bis 9000'; die beträchtlichsten Flüsse sind der Orontes, Leontes, Jordan. Man unterschied im Alterthume das eigentliche S. d. h. das Land vom Taurus bis zum Libanon und vom Mittelmeer bis an den Euphrat, mit den Königreichen Damascus, Zoba, Maacha, Beth Rech ob, Hamath Arphad, Hauran und Geschur sowie das eigentliche Cölesyrien, das Thal zwischen Libanon und Antilibanon, sodann Palästina und Phönicien. Das eigentliche S. (Aram) erscheint abwechselnd den großen Reichen Asiens unterworfen u. bildete nach Alexander d. Gr. den Mittelpunkt des griech.-syr. Seleucidenreichs, welches sich in seiner besten Zeit von Aegypten bis an das schwarze Meer, von Ionien bis Ostindien erstreckte und griech. Kultur verbreitete. Durch Pompejus wurde es römisch, ging dann an Byzanz über, wurde schnelle Eroberung des Khalifats, nach dem Verfall desselben der Kampfplatz der Seldschucken, der ägypt. Sultane u. der Kreuzfahrer, zuletzt ein Theil des osmanischen Reichs. Als solcher zerfällt S. in die Paschaliks Damaskus, Aleppo, Jerusalem (früher St. Jean d'Acre) u. Tripolis od. Tarablus. Die Einwohnerzahl mag 11/2 Mill. betragen, darunter gewiß 600000 Christen, Griechen, Armenier, Katholiken (griech. Katholiken oder Melchiten, Maroniten, armen. und syr. Katholiken, alle zusammen jedenfalls 300000 Seelen); mosleminische Sekten sind die Drusen, die Motaawwilis in Cölesyrien, die Anfariehs. S. ist einer der unruhigsten Theile der Türkei, dem Sultan theilweise kaum dem Namen nach unterthan, nur in wenigen Bezirken wohlangebaut (s. Damaskus, Maroniten), meistens verödet und in den Ebenen durch die Beduinen unsicher.


Syrigma, griech., das Ohrensausen; pfeifende Stimme.


Syringa, lat., der botanische Name für Hollunder, Flieder.


Syrinx, myth., arkadische Nymphe, vor der Verfolgung des Pan durch Verwandlung in Schilfrohr gerettet; die Hirtenflöte der Alten, ein aus 7 an einander gereihten P seifen bestehendes Blasinstrument.


Syrische Christen, nennt man wohl auch die Nestorianer, weil sie sich bei ihrem Kultus der syr. Sprache bedienen.


Syrische Sprache, Schrift, Literatur. Die altsyr. Sprache, schon seit dem 9. Jahrh. n. Chr. bis auf wenige Reste durch die arab. verdrängt, gehört dem semitischen Sprachstamme an und bildet mit der chaldäischen den aramäischen Zweig derselben. Sie besaß eine sehr reiche Literatur, namentlich auf kirchlichem Gebiete, und indem die griech. Classiker syr. Uebersetzer fanden, bewirkte dies ihre Verbreitung über das ganze aramäische Asien. Die ältere syrische Schrift (das Estrangelo, aus der phönicischen Schrift gebildet) wurde über Mittelasien bis zu den Mongolen u. Mandschu üblich, indem die Nestorianer, die im 5. Jahrh. in Persien Schutz fanden, durch Missionen auf die mongolischen Horden und China wirkten. Die jüngere Schrift wird Peschito d. h. die einfache, genannt (über Peschito als Bibelübersetzung s. Bibelübersetzungen). - Eine Grammatik des Altsyrischen haben wir u. a. von Hoffmann, Halle 1827, Lexikon von Castelli, Göttingen 1778, Glossar von Bernstein zu Kirschs syr. Chrestomathie, Leipzig 1832.


Syrjänen, finn. Volksstamm, dessen Reste in den russ. Gouvern. Wolodga, Perm u. Tobolsk wohnen; vgl. Finnen.


Syrma, griech., Schleppgewand.


Syrmäa, griech., Brech- und Abführungsmittel.

S. von den Vandalen geplündert, 884 von den Saracenen fast ausgemordet; das jetzige Siragosa hat 18000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, baut trefflichen Muskatwein, hat einigen Produktenhandel, viele Ruinen.


Syrien, im weitern Sinne das Hochland, welches sich von der Gränze Kleinasiens, dem Taurusgebirge, südl. bis an das rothe Meer u. die Wüste von Suez erstreckt, östl. allmälig an den Euphrat abfällt, westl. vom Mittelmeer bespült wird, in einer Länge von mehr als 100, in einer Breite von 20–30 Meil., so daß die Oberfläche über 2500 □M. umfaßt. Diese Hochfläche wird durch eine tiefe Thalspalte (Cölesyrien) in einen östl. und westl. Theil gesondert n. erhebt sich im Libanon und Antilibanon bis 9000'; die beträchtlichsten Flüsse sind der Orontes, Leontes, Jordan. Man unterschied im Alterthume das eigentliche S. d. h. das Land vom Taurus bis zum Libanon und vom Mittelmeer bis an den Euphrat, mit den Königreichen Damascus, Zoba, Maacha, Beth Rech ob, Hamath Arphad, Hauran und Geschur sowie das eigentliche Cölesyrien, das Thal zwischen Libanon und Antilibanon, sodann Palästina und Phönicien. Das eigentliche S. (Aram) erscheint abwechselnd den großen Reichen Asiens unterworfen u. bildete nach Alexander d. Gr. den Mittelpunkt des griech.-syr. Seleucidenreichs, welches sich in seiner besten Zeit von Aegypten bis an das schwarze Meer, von Ionien bis Ostindien erstreckte und griech. Kultur verbreitete. Durch Pompejus wurde es römisch, ging dann an Byzanz über, wurde schnelle Eroberung des Khalifats, nach dem Verfall desselben der Kampfplatz der Seldschucken, der ägypt. Sultane u. der Kreuzfahrer, zuletzt ein Theil des osmanischen Reichs. Als solcher zerfällt S. in die Paschaliks Damaskus, Aleppo, Jerusalem (früher St. Jean d'Acre) u. Tripolis od. Tarablus. Die Einwohnerzahl mag 11/2 Mill. betragen, darunter gewiß 600000 Christen, Griechen, Armenier, Katholiken (griech. Katholiken oder Melchiten, Maroniten, armen. und syr. Katholiken, alle zusammen jedenfalls 300000 Seelen); mosleminische Sekten sind die Drusen, die Motaawwilis in Cölesyrien, die Anfariehs. S. ist einer der unruhigsten Theile der Türkei, dem Sultan theilweise kaum dem Namen nach unterthan, nur in wenigen Bezirken wohlangebaut (s. Damaskus, Maroniten), meistens verödet und in den Ebenen durch die Beduinen unsicher.


Syrigma, griech., das Ohrensausen; pfeifende Stimme.


Syringa, lat., der botanische Name für Hollunder, Flieder.


Syrinx, myth., arkadische Nymphe, vor der Verfolgung des Pan durch Verwandlung in Schilfrohr gerettet; die Hirtenflöte der Alten, ein aus 7 an einander gereihten P seifen bestehendes Blasinstrument.


Syrische Christen, nennt man wohl auch die Nestorianer, weil sie sich bei ihrem Kultus der syr. Sprache bedienen.


Syrische Sprache, Schrift, Literatur. Die altsyr. Sprache, schon seit dem 9. Jahrh. n. Chr. bis auf wenige Reste durch die arab. verdrängt, gehört dem semitischen Sprachstamme an und bildet mit der chaldäischen den aramäischen Zweig derselben. Sie besaß eine sehr reiche Literatur, namentlich auf kirchlichem Gebiete, und indem die griech. Classiker syr. Uebersetzer fanden, bewirkte dies ihre Verbreitung über das ganze aramäische Asien. Die ältere syrische Schrift (das Estrangelo, aus der phönicischen Schrift gebildet) wurde über Mittelasien bis zu den Mongolen u. Mandschu üblich, indem die Nestorianer, die im 5. Jahrh. in Persien Schutz fanden, durch Missionen auf die mongolischen Horden und China wirkten. Die jüngere Schrift wird Peschito d. h. die einfache, genannt (über Peschito als Bibelübersetzung s. Bibelübersetzungen). – Eine Grammatik des Altsyrischen haben wir u. a. von Hoffmann, Halle 1827, Lexikon von Castelli, Göttingen 1778, Glossar von Bernstein zu Kirschs syr. Chrestomathie, Leipzig 1832.


Syrjänen, finn. Volksstamm, dessen Reste in den russ. Gouvern. Wolodga, Perm u. Tobolsk wohnen; vgl. Finnen.


Syrma, griech., Schleppgewand.


Syrmäa, griech., Brech- und Abführungsmittel.

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[397/0398] S. von den Vandalen geplündert, 884 von den Saracenen fast ausgemordet; das jetzige Siragosa hat 18000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, baut trefflichen Muskatwein, hat einigen Produktenhandel, viele Ruinen. Syrien, im weitern Sinne das Hochland, welches sich von der Gränze Kleinasiens, dem Taurusgebirge, südl. bis an das rothe Meer u. die Wüste von Suez erstreckt, östl. allmälig an den Euphrat abfällt, westl. vom Mittelmeer bespült wird, in einer Länge von mehr als 100, in einer Breite von 20–30 Meil., so daß die Oberfläche über 2500 □M. umfaßt. Diese Hochfläche wird durch eine tiefe Thalspalte (Cölesyrien) in einen östl. und westl. Theil gesondert n. erhebt sich im Libanon und Antilibanon bis 9000'; die beträchtlichsten Flüsse sind der Orontes, Leontes, Jordan. Man unterschied im Alterthume das eigentliche S. d. h. das Land vom Taurus bis zum Libanon und vom Mittelmeer bis an den Euphrat, mit den Königreichen Damascus, Zoba, Maacha, Beth Rech ob, Hamath Arphad, Hauran und Geschur sowie das eigentliche Cölesyrien, das Thal zwischen Libanon und Antilibanon, sodann Palästina und Phönicien. Das eigentliche S. (Aram) erscheint abwechselnd den großen Reichen Asiens unterworfen u. bildete nach Alexander d. Gr. den Mittelpunkt des griech.-syr. Seleucidenreichs, welches sich in seiner besten Zeit von Aegypten bis an das schwarze Meer, von Ionien bis Ostindien erstreckte und griech. Kultur verbreitete. Durch Pompejus wurde es römisch, ging dann an Byzanz über, wurde schnelle Eroberung des Khalifats, nach dem Verfall desselben der Kampfplatz der Seldschucken, der ägypt. Sultane u. der Kreuzfahrer, zuletzt ein Theil des osmanischen Reichs. Als solcher zerfällt S. in die Paschaliks Damaskus, Aleppo, Jerusalem (früher St. Jean d'Acre) u. Tripolis od. Tarablus. Die Einwohnerzahl mag 11/2 Mill. betragen, darunter gewiß 600000 Christen, Griechen, Armenier, Katholiken (griech. Katholiken oder Melchiten, Maroniten, armen. und syr. Katholiken, alle zusammen jedenfalls 300000 Seelen); mosleminische Sekten sind die Drusen, die Motaawwilis in Cölesyrien, die Anfariehs. S. ist einer der unruhigsten Theile der Türkei, dem Sultan theilweise kaum dem Namen nach unterthan, nur in wenigen Bezirken wohlangebaut (s. Damaskus, Maroniten), meistens verödet und in den Ebenen durch die Beduinen unsicher. Syrigma, griech., das Ohrensausen; pfeifende Stimme. Syringa, lat., der botanische Name für Hollunder, Flieder. Syrinx, myth., arkadische Nymphe, vor der Verfolgung des Pan durch Verwandlung in Schilfrohr gerettet; die Hirtenflöte der Alten, ein aus 7 an einander gereihten P seifen bestehendes Blasinstrument. Syrische Christen, nennt man wohl auch die Nestorianer, weil sie sich bei ihrem Kultus der syr. Sprache bedienen. Syrische Sprache, Schrift, Literatur. Die altsyr. Sprache, schon seit dem 9. Jahrh. n. Chr. bis auf wenige Reste durch die arab. verdrängt, gehört dem semitischen Sprachstamme an und bildet mit der chaldäischen den aramäischen Zweig derselben. Sie besaß eine sehr reiche Literatur, namentlich auf kirchlichem Gebiete, und indem die griech. Classiker syr. Uebersetzer fanden, bewirkte dies ihre Verbreitung über das ganze aramäische Asien. Die ältere syrische Schrift (das Estrangelo, aus der phönicischen Schrift gebildet) wurde über Mittelasien bis zu den Mongolen u. Mandschu üblich, indem die Nestorianer, die im 5. Jahrh. in Persien Schutz fanden, durch Missionen auf die mongolischen Horden und China wirkten. Die jüngere Schrift wird Peschito d. h. die einfache, genannt (über Peschito als Bibelübersetzung s. Bibelübersetzungen). – Eine Grammatik des Altsyrischen haben wir u. a. von Hoffmann, Halle 1827, Lexikon von Castelli, Göttingen 1778, Glossar von Bernstein zu Kirschs syr. Chrestomathie, Leipzig 1832. Syrjänen, finn. Volksstamm, dessen Reste in den russ. Gouvern. Wolodga, Perm u. Tobolsk wohnen; vgl. Finnen. Syrma, griech., Schleppgewand. Syrmäa, griech., Brech- und Abführungsmittel.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/398>, abgerufen am 24.04.2024.