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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1000. S.jahr, jedes 7. Jahr; dasselbe hing mit dem Jubeljahr (s. d.) zusammen; während seiner Dauer mußte man die Felder brach liegen lassen, durfte die Schuldner nicht plagen u. s. w.


Sabbatherschnur, hebr. Aireph, die Schnur, welche früher in jüdischen Ortschaften u. Judenvierteln (Ghettos) beim Beginn des Sabbath über die Straßen gezogen wurde, um den Raum zu bezeichnen, innerhalb dessen die Juden alle Gegenstände bei sich tragen durften, die ihnen sonst während der Dauer des Sabbath untersagt waren.


Sabbathianer, Mitglieder einer kleinen Sekte innerhalb der Baptisten in England u. Nordamerika, welche außer dem christlichen Sonntag auch den jüdischen Sabbath feiern. - S. hießen ferner die Anhänger des Juden Sabbathai-Sevi, der 1625 zu Smyrna geboren wurde, 1662 nach Jerusalem wallfahrtete und hier, später sogar in Konstantinopel als Messias auftrat. Der Uebertritt zum Islam verschaffte ihm Befreiung aus dem Gefängniß und eine Pension dazu, allein der Verdacht des Rückfalles bewirkte, daß er in ein festes Schloß in Morea gesetzt wurde, wo er 1676 st. Seine Anhänger huldigten Ansichten, welche sie als Vorläufer der Chasidim (s. d.) erscheinen lassen. - S., auch Neu-Israeliten, hießen die zahlreichen Anhänger der Johanna Southcot, die 1750 in Devonshire in England geboren und in ihren spätern Jahren von der fixen Idee beherrscht wurde, sie sei die apokalyptische Braut des Lammes und habe den Heiland der Welt zu gebären. Ihre Gläubigen bereiteten sich durch Beobachtung des jüdischen Gesetzes auf die Ankunft des neuen Messias vor, schafften eine silberne Wiege her u. s. w. und kamen nur theilweise zur Vernunft, nachdem Johanna ein Kind als Messias unterzuschieben versucht hatte und deßhalb zur Strafe gezogen wurde. Sie st. 1814. die Leichenöffnung bewies, daß sie an der Trommelsucht gelitten.


Sabatier (-tieh), Pierre, gelehrter Mauriner, geb. 1682 zu Poitiers, mußte sein Kloster in Paris wegen starker Einmischung in die jansenistischen Streitigkeiten mit der Abtei St. Nicaise in Rheims vertauschen, st. 1742. Sein Hauptwerk, mit dem er sich viele Jahre beschäftigte, war die Herausgabe der vor Hieronymus Zeit existirenden lateinischen Bibelübersetzungen, insbesondere der sog. Itala, werthvoll insbesondere durch die Sammlung der Varianten; gedruckt zu Rheims in 3 Foliobdn. 1743, dann 1751.


Sabeller, Sabelli, die Sabiner, dann Name der kleineren, von den Sabinern unmittelbar ausgegangenen Völkerschaften (Marsi, Peligni, Vestini, Marrucini, Frentani, Hirpini).


Sabellianismus, die Lehre des mit Paul von Samosata (s. d.) gleichzeitigen Sabellius, Presbyters in der Pentapolis in Nordafrika (250-260), welcher in Bezug auf die heilige Dreifaltigkeit erklärte: Vater, Sohn u. heiliger Geist seien keineswegs innere ewige Unterschiede in der einen göttlichen Substanz, denn dies führe zur Vielgötterei, sondern dieselben seien lediglich 3 äußere zeitliche Bezeichnungsweisen der göttlichen Monas od. Hypostase in ihrer verschiedenen Offenbarung u. Wirksamkeit auf die Welt. Diese in ihren Folgerungen das Christenthum vernichtende Meinung ward vorzüglich bekämpft vom Metropoliten Dionys von Alexandrien; die Sabellianer bestanden als Partei noch gegen das Ende des 4. Jahrh., zu A. Augustinus Zeit waren sie gänzlich verschwunden.


Sabellicus, Marcus Antonius Coccius, geb. 1436 zu Vicovaro, Humanist, gest. 1506 zu Venedig als Professor der Beredsamkeit, als Historiker (venetian. Geschichte) nicht unbedeutend. Sämmtliche Werke, Basel 1560.


Sabina, St., gebürtig aus Antiochien, laut Tillemont und den Bollandisten enthauptet um 125 n. Chr., kurze Zeit nach dem Martyrtod der hl. Serapia, bei der sie gewohnt hatte. Die Gebeine beider befinden sich seit 430 in der ihnen zu Ehren erbauten Kirche zu Rom. Gedächtnißtag 29. August.


Sabina, s. Coniferae.


Sabine (Säbbin), Edward, geb. 1796, engl. Artillerieoffizier, als Physiker durch seine Beobachtungen über die Pendelschwingungen u. den Erdmagnetismus berühmt; seine Schriften hierüber erschienen London 1825 und 1838.

1000. S.jahr, jedes 7. Jahr; dasselbe hing mit dem Jubeljahr (s. d.) zusammen; während seiner Dauer mußte man die Felder brach liegen lassen, durfte die Schuldner nicht plagen u. s. w.


Sabbatherschnur, hebr. Aireph, die Schnur, welche früher in jüdischen Ortschaften u. Judenvierteln (Ghettos) beim Beginn des Sabbath über die Straßen gezogen wurde, um den Raum zu bezeichnen, innerhalb dessen die Juden alle Gegenstände bei sich tragen durften, die ihnen sonst während der Dauer des Sabbath untersagt waren.


Sabbathianer, Mitglieder einer kleinen Sekte innerhalb der Baptisten in England u. Nordamerika, welche außer dem christlichen Sonntag auch den jüdischen Sabbath feiern. – S. hießen ferner die Anhänger des Juden Sabbathai-Sevi, der 1625 zu Smyrna geboren wurde, 1662 nach Jerusalem wallfahrtete und hier, später sogar in Konstantinopel als Messias auftrat. Der Uebertritt zum Islam verschaffte ihm Befreiung aus dem Gefängniß und eine Pension dazu, allein der Verdacht des Rückfalles bewirkte, daß er in ein festes Schloß in Morea gesetzt wurde, wo er 1676 st. Seine Anhänger huldigten Ansichten, welche sie als Vorläufer der Chasidim (s. d.) erscheinen lassen. – S., auch Neu-Israeliten, hießen die zahlreichen Anhänger der Johanna Southcot, die 1750 in Devonshire in England geboren und in ihren spätern Jahren von der fixen Idee beherrscht wurde, sie sei die apokalyptische Braut des Lammes und habe den Heiland der Welt zu gebären. Ihre Gläubigen bereiteten sich durch Beobachtung des jüdischen Gesetzes auf die Ankunft des neuen Messias vor, schafften eine silberne Wiege her u. s. w. und kamen nur theilweise zur Vernunft, nachdem Johanna ein Kind als Messias unterzuschieben versucht hatte und deßhalb zur Strafe gezogen wurde. Sie st. 1814. die Leichenöffnung bewies, daß sie an der Trommelsucht gelitten.


Sabatier (–tieh), Pierre, gelehrter Mauriner, geb. 1682 zu Poitiers, mußte sein Kloster in Paris wegen starker Einmischung in die jansenistischen Streitigkeiten mit der Abtei St. Nicaise in Rheims vertauschen, st. 1742. Sein Hauptwerk, mit dem er sich viele Jahre beschäftigte, war die Herausgabe der vor Hieronymus Zeit existirenden lateinischen Bibelübersetzungen, insbesondere der sog. Itala, werthvoll insbesondere durch die Sammlung der Varianten; gedruckt zu Rheims in 3 Foliobdn. 1743, dann 1751.


Sabeller, Sabelli, die Sabiner, dann Name der kleineren, von den Sabinern unmittelbar ausgegangenen Völkerschaften (Marsi, Peligni, Vestini, Marrucini, Frentani, Hirpini).


Sabellianismus, die Lehre des mit Paul von Samosata (s. d.) gleichzeitigen Sabellius, Presbyters in der Pentapolis in Nordafrika (250–260), welcher in Bezug auf die heilige Dreifaltigkeit erklärte: Vater, Sohn u. heiliger Geist seien keineswegs innere ewige Unterschiede in der einen göttlichen Substanz, denn dies führe zur Vielgötterei, sondern dieselben seien lediglich 3 äußere zeitliche Bezeichnungsweisen der göttlichen Monas od. Hypostase in ihrer verschiedenen Offenbarung u. Wirksamkeit auf die Welt. Diese in ihren Folgerungen das Christenthum vernichtende Meinung ward vorzüglich bekämpft vom Metropoliten Dionys von Alexandrien; die Sabellianer bestanden als Partei noch gegen das Ende des 4. Jahrh., zu A. Augustinus Zeit waren sie gänzlich verschwunden.


Sabellicus, Marcus Antonius Coccius, geb. 1436 zu Vicovaro, Humanist, gest. 1506 zu Venedig als Professor der Beredsamkeit, als Historiker (venetian. Geschichte) nicht unbedeutend. Sämmtliche Werke, Basel 1560.


Sabina, St., gebürtig aus Antiochien, laut Tillemont und den Bollandisten enthauptet um 125 n. Chr., kurze Zeit nach dem Martyrtod der hl. Serapia, bei der sie gewohnt hatte. Die Gebeine beider befinden sich seit 430 in der ihnen zu Ehren erbauten Kirche zu Rom. Gedächtnißtag 29. August.


Sabina, s. Coniferae.


Sabine (Säbbin), Edward, geb. 1796, engl. Artillerieoffizier, als Physiker durch seine Beobachtungen über die Pendelschwingungen u. den Erdmagnetismus berühmt; seine Schriften hierüber erschienen London 1825 und 1838.

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[3/0004] 1000. S.jahr, jedes 7. Jahr; dasselbe hing mit dem Jubeljahr (s. d.) zusammen; während seiner Dauer mußte man die Felder brach liegen lassen, durfte die Schuldner nicht plagen u. s. w. Sabbatherschnur, hebr. Aireph, die Schnur, welche früher in jüdischen Ortschaften u. Judenvierteln (Ghettos) beim Beginn des Sabbath über die Straßen gezogen wurde, um den Raum zu bezeichnen, innerhalb dessen die Juden alle Gegenstände bei sich tragen durften, die ihnen sonst während der Dauer des Sabbath untersagt waren. Sabbathianer, Mitglieder einer kleinen Sekte innerhalb der Baptisten in England u. Nordamerika, welche außer dem christlichen Sonntag auch den jüdischen Sabbath feiern. – S. hießen ferner die Anhänger des Juden Sabbathai-Sevi, der 1625 zu Smyrna geboren wurde, 1662 nach Jerusalem wallfahrtete und hier, später sogar in Konstantinopel als Messias auftrat. Der Uebertritt zum Islam verschaffte ihm Befreiung aus dem Gefängniß und eine Pension dazu, allein der Verdacht des Rückfalles bewirkte, daß er in ein festes Schloß in Morea gesetzt wurde, wo er 1676 st. Seine Anhänger huldigten Ansichten, welche sie als Vorläufer der Chasidim (s. d.) erscheinen lassen. – S., auch Neu-Israeliten, hießen die zahlreichen Anhänger der Johanna Southcot, die 1750 in Devonshire in England geboren und in ihren spätern Jahren von der fixen Idee beherrscht wurde, sie sei die apokalyptische Braut des Lammes und habe den Heiland der Welt zu gebären. Ihre Gläubigen bereiteten sich durch Beobachtung des jüdischen Gesetzes auf die Ankunft des neuen Messias vor, schafften eine silberne Wiege her u. s. w. und kamen nur theilweise zur Vernunft, nachdem Johanna ein Kind als Messias unterzuschieben versucht hatte und deßhalb zur Strafe gezogen wurde. Sie st. 1814. die Leichenöffnung bewies, daß sie an der Trommelsucht gelitten. Sabatier (–tieh), Pierre, gelehrter Mauriner, geb. 1682 zu Poitiers, mußte sein Kloster in Paris wegen starker Einmischung in die jansenistischen Streitigkeiten mit der Abtei St. Nicaise in Rheims vertauschen, st. 1742. Sein Hauptwerk, mit dem er sich viele Jahre beschäftigte, war die Herausgabe der vor Hieronymus Zeit existirenden lateinischen Bibelübersetzungen, insbesondere der sog. Itala, werthvoll insbesondere durch die Sammlung der Varianten; gedruckt zu Rheims in 3 Foliobdn. 1743, dann 1751. Sabeller, Sabelli, die Sabiner, dann Name der kleineren, von den Sabinern unmittelbar ausgegangenen Völkerschaften (Marsi, Peligni, Vestini, Marrucini, Frentani, Hirpini). Sabellianismus, die Lehre des mit Paul von Samosata (s. d.) gleichzeitigen Sabellius, Presbyters in der Pentapolis in Nordafrika (250–260), welcher in Bezug auf die heilige Dreifaltigkeit erklärte: Vater, Sohn u. heiliger Geist seien keineswegs innere ewige Unterschiede in der einen göttlichen Substanz, denn dies führe zur Vielgötterei, sondern dieselben seien lediglich 3 äußere zeitliche Bezeichnungsweisen der göttlichen Monas od. Hypostase in ihrer verschiedenen Offenbarung u. Wirksamkeit auf die Welt. Diese in ihren Folgerungen das Christenthum vernichtende Meinung ward vorzüglich bekämpft vom Metropoliten Dionys von Alexandrien; die Sabellianer bestanden als Partei noch gegen das Ende des 4. Jahrh., zu A. Augustinus Zeit waren sie gänzlich verschwunden. Sabellicus, Marcus Antonius Coccius, geb. 1436 zu Vicovaro, Humanist, gest. 1506 zu Venedig als Professor der Beredsamkeit, als Historiker (venetian. Geschichte) nicht unbedeutend. Sämmtliche Werke, Basel 1560. Sabina, St., gebürtig aus Antiochien, laut Tillemont und den Bollandisten enthauptet um 125 n. Chr., kurze Zeit nach dem Martyrtod der hl. Serapia, bei der sie gewohnt hatte. Die Gebeine beider befinden sich seit 430 in der ihnen zu Ehren erbauten Kirche zu Rom. Gedächtnißtag 29. August. Sabina, s. Coniferae. Sabine (Säbbin), Edward, geb. 1796, engl. Artillerieoffizier, als Physiker durch seine Beobachtungen über die Pendelschwingungen u. den Erdmagnetismus berühmt; seine Schriften hierüber erschienen London 1825 und 1838.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/4>, abgerufen am 29.03.2024.