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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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benannt, blühte rasch auf und war unter den Römern sowie unter den Byzantinern eine bedeutende Handelsstadt; s. Salonichi.


Thetis, myth., eine der Nereiden, wurde gezwungen das Weib des Peleus und durch ihn Mutter des Achilles.


Theuerdank, deutsches Gedicht von des Kaisers Max I. Geheimschreiber Melchior Pfinzing (gest. 1535 als Probst zu St. Victor zu Mainz), eine allegorische, übermäßig gezierte Darstellung der Brautwerbung des Kaisers um Maria von Burgund. (Durch Druck und Holzschnitte merkwürdig sind die alten Ausgaben von dem Augsburger Hans Schönberger, Nürnb. 1517, Augsb. 1519, von Hans Stainer, Augsb. 1537. Neue Ausgabe von Haltaus, Quedlinb. u. Leipz. 1836.)


Theurg, griech.-deutsch, Wunderthäter, Zauberer; Theurgie, Zauberkunst.


Theux de Meyland (Thö-), Barthelemy Theodor, Graf, geb. 1794 auf Schloß Schabroek im Limburg., belg. Rechtsgelehrter, 1830 Congreßmitglied, seitdem als eines der Häupter der kirchlichen Partei mehrmals Minister (1831 bis 32, 1831-40, 1846-47), wurde 1840 Graf.


Thibaudeau (-bodoh), Antoine Claire, Graf, geb. 1765 zu Poitiers, Advocat, stimmte als Conventsmitglied für den Tod des Königs, war Mitglied des Raths der 500, unter Napoleon I. Staatsrath und Präfect, von 1815-30 verbannt, 1851 Senator, st. 1854; von seinen historischen Arbeiten sind seine Memoiren über Convent und Directorium, über Consulat und Kaiserthum bedeutender als die Geschichte Napoleons.


Thibaut (-boh), Anton Friedrich Justus, geb. 1774 zu Hamburg, gest. 1840 als Professor zu Heidelberg, ausgezeichneter Rechtsgelehrter; Hauptwerk "System des Pandektenrechts" (2 Bde. Jena 1803; 9. Aufl. 1846). Seine musikalische Bildung zeigte er in "Ueber die Reinheit der Tonkunst" (Heidelberg 1825; 3. Aufl. 1851). Sein Bruder Bernhard Friedrich, geb. 1775, gest. 1832 als Professor der Mathematik zu Göttingen, war mathematischer Schriftsteller.


Thielmann, Joh. Adolf, Freiherr von, geb. 1765 zu Dresden, seit 1782 im sächs. Militär, zeichnete sich in allen Feldzügen, besonders 1812 in der Schlacht bei Borodino als Generallieutenant aus, nahm 1813 seinen Abschied, als er die Festung Torgau den Franzosen übergeben sollte, und begab sich zu den Verbündeten, focht bei Leipzig und in Frankreich, hielt während der Schlacht bei Waterloo Grouchy bei Wawre auf und machte dadurch Blüchers Marsch nach Bellealliance entscheidend; st. 1824 zu Koblenz.


Thiemo, Erzbischof von Salzburg, in der Schule von Niederaltaich erzogen, berühmt als Bildhauer wie durch sein unglückliches Schicksal, wurde Abt des Klosters St. Peter, 1090 Erzbischof von Salzburg, hatte gleich seinem Vorgänger Gebhard mit einem After-Erzbischof und Parteigänger Kaisers Heinrich IV. viel zu kämpfen, unterlag 1095 in einer Schlacht. Er saß alsdann mehre Jahre gefangen, irrte unstät umher und zog mit dem Kreuzzuge Welfs I. ins heilige Land, wurde aber von den Sarazenen gefangen und martervoll umgebracht.


Thienemann, Friedr. Aug. Ludwig, Ornitholog, geb. 1793 zu Gleina, studierte zu Leipzig Medicin, machte eine längere Reise in den hohen Norden und ward später zweiter Inspector des Naturaliencabinets in Dresden u. Bibliothekar an der königl. Bibliothek. Sein Hauptwerk ist die "Fortpflanzungsgeschichte der Vögel" Heft 1-9. Leipzig 1845-53. Außerdem "Lehrbuch der Zoologie", Berl. 1825; "Reise im Norden Europa's" 2 Bde., Lpz. 1824-27.


Thier, dasjenige organische Individuum, welches sich besonders durch seine selbständige Bewegungsfähigkeit von Ort zu Ort von der Pflanze unterscheidet. Parallel diesem objectiven Kennzeichen des T.es geht als nothwendiges Postulat einer selbständigen Bewegungsfähigkeit das subjective Attribut der Empfindung. "Was empfindet u. in Folge dieser Empfindung sich bewegt, ist ein T. im allerstrengsten Sinn." Okens Unterscheidungsmerkmale, mehr von theoretischer Bedeutung als von praktischem Nutzen, sind noch folgende: 1) das T.

benannt, blühte rasch auf und war unter den Römern sowie unter den Byzantinern eine bedeutende Handelsstadt; s. Salonichi.


Thetis, myth., eine der Nereiden, wurde gezwungen das Weib des Peleus und durch ihn Mutter des Achilles.


Theuerdank, deutsches Gedicht von des Kaisers Max I. Geheimschreiber Melchior Pfinzing (gest. 1535 als Probst zu St. Victor zu Mainz), eine allegorische, übermäßig gezierte Darstellung der Brautwerbung des Kaisers um Maria von Burgund. (Durch Druck und Holzschnitte merkwürdig sind die alten Ausgaben von dem Augsburger Hans Schönberger, Nürnb. 1517, Augsb. 1519, von Hans Stainer, Augsb. 1537. Neue Ausgabe von Haltaus, Quedlinb. u. Leipz. 1836.)


Theurg, griech.-deutsch, Wunderthäter, Zauberer; Theurgie, Zauberkunst.


Theux de Meyland (Thö–), Barthélemy Theodor, Graf, geb. 1794 auf Schloß Schabroek im Limburg., belg. Rechtsgelehrter, 1830 Congreßmitglied, seitdem als eines der Häupter der kirchlichen Partei mehrmals Minister (1831 bis 32, 1831–40, 1846–47), wurde 1840 Graf.


Thibaudeau (–bodoh), Antoine Claire, Graf, geb. 1765 zu Poitiers, Advocat, stimmte als Conventsmitglied für den Tod des Königs, war Mitglied des Raths der 500, unter Napoleon I. Staatsrath und Präfect, von 1815–30 verbannt, 1851 Senator, st. 1854; von seinen historischen Arbeiten sind seine Memoiren über Convent und Directorium, über Consulat und Kaiserthum bedeutender als die Geschichte Napoleons.


Thibaut (–boh), Anton Friedrich Justus, geb. 1774 zu Hamburg, gest. 1840 als Professor zu Heidelberg, ausgezeichneter Rechtsgelehrter; Hauptwerk „System des Pandektenrechts“ (2 Bde. Jena 1803; 9. Aufl. 1846). Seine musikalische Bildung zeigte er in „Ueber die Reinheit der Tonkunst“ (Heidelberg 1825; 3. Aufl. 1851). Sein Bruder Bernhard Friedrich, geb. 1775, gest. 1832 als Professor der Mathematik zu Göttingen, war mathematischer Schriftsteller.


Thielmann, Joh. Adolf, Freiherr von, geb. 1765 zu Dresden, seit 1782 im sächs. Militär, zeichnete sich in allen Feldzügen, besonders 1812 in der Schlacht bei Borodino als Generallieutenant aus, nahm 1813 seinen Abschied, als er die Festung Torgau den Franzosen übergeben sollte, und begab sich zu den Verbündeten, focht bei Leipzig und in Frankreich, hielt während der Schlacht bei Waterloo Grouchy bei Wawre auf und machte dadurch Blüchers Marsch nach Bellealliance entscheidend; st. 1824 zu Koblenz.


Thiemo, Erzbischof von Salzburg, in der Schule von Niederaltaich erzogen, berühmt als Bildhauer wie durch sein unglückliches Schicksal, wurde Abt des Klosters St. Peter, 1090 Erzbischof von Salzburg, hatte gleich seinem Vorgänger Gebhard mit einem After-Erzbischof und Parteigänger Kaisers Heinrich IV. viel zu kämpfen, unterlag 1095 in einer Schlacht. Er saß alsdann mehre Jahre gefangen, irrte unstät umher und zog mit dem Kreuzzuge Welfs I. ins heilige Land, wurde aber von den Sarazenen gefangen und martervoll umgebracht.


Thienemann, Friedr. Aug. Ludwig, Ornitholog, geb. 1793 zu Gleina, studierte zu Leipzig Medicin, machte eine längere Reise in den hohen Norden und ward später zweiter Inspector des Naturaliencabinets in Dresden u. Bibliothekar an der königl. Bibliothek. Sein Hauptwerk ist die „Fortpflanzungsgeschichte der Vögel“ Heft 1–9. Leipzig 1845–53. Außerdem „Lehrbuch der Zoologie“, Berl. 1825; „Reise im Norden Europa's“ 2 Bde., Lpz. 1824–27.


Thier, dasjenige organische Individuum, welches sich besonders durch seine selbständige Bewegungsfähigkeit von Ort zu Ort von der Pflanze unterscheidet. Parallel diesem objectiven Kennzeichen des T.es geht als nothwendiges Postulat einer selbständigen Bewegungsfähigkeit das subjective Attribut der Empfindung. „Was empfindet u. in Folge dieser Empfindung sich bewegt, ist ein T. im allerstrengsten Sinn.“ Okens Unterscheidungsmerkmale, mehr von theoretischer Bedeutung als von praktischem Nutzen, sind noch folgende: 1) das T.

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[461/0462] benannt, blühte rasch auf und war unter den Römern sowie unter den Byzantinern eine bedeutende Handelsstadt; s. Salonichi. Thetis, myth., eine der Nereiden, wurde gezwungen das Weib des Peleus und durch ihn Mutter des Achilles. Theuerdank, deutsches Gedicht von des Kaisers Max I. Geheimschreiber Melchior Pfinzing (gest. 1535 als Probst zu St. Victor zu Mainz), eine allegorische, übermäßig gezierte Darstellung der Brautwerbung des Kaisers um Maria von Burgund. (Durch Druck und Holzschnitte merkwürdig sind die alten Ausgaben von dem Augsburger Hans Schönberger, Nürnb. 1517, Augsb. 1519, von Hans Stainer, Augsb. 1537. Neue Ausgabe von Haltaus, Quedlinb. u. Leipz. 1836.) Theurg, griech.-deutsch, Wunderthäter, Zauberer; Theurgie, Zauberkunst. Theux de Meyland (Thö–), Barthélemy Theodor, Graf, geb. 1794 auf Schloß Schabroek im Limburg., belg. Rechtsgelehrter, 1830 Congreßmitglied, seitdem als eines der Häupter der kirchlichen Partei mehrmals Minister (1831 bis 32, 1831–40, 1846–47), wurde 1840 Graf. Thibaudeau (–bodoh), Antoine Claire, Graf, geb. 1765 zu Poitiers, Advocat, stimmte als Conventsmitglied für den Tod des Königs, war Mitglied des Raths der 500, unter Napoleon I. Staatsrath und Präfect, von 1815–30 verbannt, 1851 Senator, st. 1854; von seinen historischen Arbeiten sind seine Memoiren über Convent und Directorium, über Consulat und Kaiserthum bedeutender als die Geschichte Napoleons. Thibaut (–boh), Anton Friedrich Justus, geb. 1774 zu Hamburg, gest. 1840 als Professor zu Heidelberg, ausgezeichneter Rechtsgelehrter; Hauptwerk „System des Pandektenrechts“ (2 Bde. Jena 1803; 9. Aufl. 1846). Seine musikalische Bildung zeigte er in „Ueber die Reinheit der Tonkunst“ (Heidelberg 1825; 3. Aufl. 1851). Sein Bruder Bernhard Friedrich, geb. 1775, gest. 1832 als Professor der Mathematik zu Göttingen, war mathematischer Schriftsteller. Thielmann, Joh. Adolf, Freiherr von, geb. 1765 zu Dresden, seit 1782 im sächs. Militär, zeichnete sich in allen Feldzügen, besonders 1812 in der Schlacht bei Borodino als Generallieutenant aus, nahm 1813 seinen Abschied, als er die Festung Torgau den Franzosen übergeben sollte, und begab sich zu den Verbündeten, focht bei Leipzig und in Frankreich, hielt während der Schlacht bei Waterloo Grouchy bei Wawre auf und machte dadurch Blüchers Marsch nach Bellealliance entscheidend; st. 1824 zu Koblenz. Thiemo, Erzbischof von Salzburg, in der Schule von Niederaltaich erzogen, berühmt als Bildhauer wie durch sein unglückliches Schicksal, wurde Abt des Klosters St. Peter, 1090 Erzbischof von Salzburg, hatte gleich seinem Vorgänger Gebhard mit einem After-Erzbischof und Parteigänger Kaisers Heinrich IV. viel zu kämpfen, unterlag 1095 in einer Schlacht. Er saß alsdann mehre Jahre gefangen, irrte unstät umher und zog mit dem Kreuzzuge Welfs I. ins heilige Land, wurde aber von den Sarazenen gefangen und martervoll umgebracht. Thienemann, Friedr. Aug. Ludwig, Ornitholog, geb. 1793 zu Gleina, studierte zu Leipzig Medicin, machte eine längere Reise in den hohen Norden und ward später zweiter Inspector des Naturaliencabinets in Dresden u. Bibliothekar an der königl. Bibliothek. Sein Hauptwerk ist die „Fortpflanzungsgeschichte der Vögel“ Heft 1–9. Leipzig 1845–53. Außerdem „Lehrbuch der Zoologie“, Berl. 1825; „Reise im Norden Europa's“ 2 Bde., Lpz. 1824–27. Thier, dasjenige organische Individuum, welches sich besonders durch seine selbständige Bewegungsfähigkeit von Ort zu Ort von der Pflanze unterscheidet. Parallel diesem objectiven Kennzeichen des T.es geht als nothwendiges Postulat einer selbständigen Bewegungsfähigkeit das subjective Attribut der Empfindung. „Was empfindet u. in Folge dieser Empfindung sich bewegt, ist ein T. im allerstrengsten Sinn.“ Okens Unterscheidungsmerkmale, mehr von theoretischer Bedeutung als von praktischem Nutzen, sind noch folgende: 1) das T.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/462>, abgerufen am 23.04.2024.