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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hatte, zog sich dann kurze Zeit zurück, bis es ihm durch die Coalition der Tierspartei mit der Linken gelang das Ministerium Mole (Sept. 1839) und bald darauf (Febr. 1840) das Ministerium Soult zu stürzen. Als Chef des neuen Ministeriums trat er für die Ansprüche Mehemet Alis den andern europäischen Großmächten gegenüber auf, machte gewaltige Kriegsrüstungen, hatte jedoch den Muth nicht einen rechtzeitigen Schlag gegen England zu führen u. dankte ab, als der König sowie der Mittelstand der Nation keine Luft bezeigten, einen Landkrieg mit ganz Europa zu wagen. Hierauf kehrte T. wieder zu seiner anfänglichen Opponentenrolle zurück, hielt 1846 schneidende Reden gegen die Politik der Regierung in den schweizerischen Wirren, förderte die Agitation für eine Wahlreform, wurde aber durch die Februarrevolution so vollständig überrascht als Odillon Barrot u. a., welche die Agitation betrieben hatten. In den Nationalversammlungen seit 1848 gehörte er zu der sog. Ordnungspartei, sprach sogar für die Republik, weil diese bei dem Gegensatze der Orleanisten u. Legitimisten die alten Parteien gewissermaßen neutralisire, minirte aber für die Orleanisten u. eben so sehr gegen die Fusion (s. d.) als gegen Louis Napoleon, weil er durch sein Verfahren gegen die Herzogin von Berry u. die verächtliche Behandlung Louis Napoleons nach dem Attentate von Straßburg für Heinrich V. wie Napoleon III. als Minister eine unmögliche Person geworden ist. Den 2. Dec. 1851 wurde er kurze Zeit verhaftet, dann verbannt, jedoch bald begnadigt; seit 1845 arbeitet er an seiner "Histoire du Consulat et de l'Empire", einem Meisterwerke nach Styl u. Anordnung, aber strotzend von frz. Ruhmrednerei, eben deßwegen vielfach ungenau u. ungerecht, jedoch wird T. mehr u. mehr treu und gerecht, je näher die Katastrophe seines Helden rückt.


Thiersage, s. Reineke Vos.


Thiersch, Friedr. Wilh., geb. 1784 zu Kirchscheidungen bei Freiburg an der Unstrut, seit 1809 Professor in München, Philolog, bekannt als Philhellene, sowie durch eine griech. Grammatik, ein Werk über die bildende Kunst der Griechen, eine Schrift über den Zustand Griechenlands (1833), die jedoch dem polit. Blicke des Verfassers kein gutes Zeugniß gibt, u. durch eine Vertheidigung der class. Schulbildung gegenüber den realistischen Tendenzen der Zeit ("Ueber gelehrte Schulen" Stuttg. 1826-37, 3 Bde.). Sein Bruder Ernst, Oberförster zu Eibenstock, ist forstwissenschaftlicher Schriftsteller, der andere, Bernhard, gest. 1855 als emeritirter Director des Gymnasiums zu Dortmund, ist Verfasser einer Geschichte von Dortmund; dessen Sohn Heinr. Wilh. Josias, Professor der (protest.) Theologie zu Marburg, bekannt durch einige Schriften und seine Thätigkeit als Irvingianer.


Thierstücke, in der Malerei Darstellungen, in denen lebende Thiere die Hauptfiguren bilden; sie erlangen nur höhern Kunstwerth durch geistreiche Darstellung der verschiedenen Thiercharaktere nach ihren ruhigen od. leidenschaftlich bewegten Trieben und Neigungen und durch Auffassung des Eigenthümlichen in Stellung, Bewegung etc.


Thilo, Joh. Karl, geb. 1794 zu Langensalza, gest. 1853 als Professor und Consistorialrath zu Halle, Verfasser mehrer historisch. kritischer Schriften u. eines neutestamentl. Apokryphencodex.


Thing, s. Ding.


Thionville (Tiongwil), vor Zeiten das deutsche Diedenhofen, frz. Festung an der Mosel, mit 8500 E., kam 1659 an Frankreich.


Thisbe, s. Pyramus.


Thisted, Waldemar Adolf, pseudonym E. St. Hermidad, dän. Dichter, Lyriker u. Romanschriftsteller, ist 1815 zu Aarhus geb., seit 1845 daselbst Lehrer am Realgymnasium.


Thiva s. Theben.


Thlipsis, griech., das Zusammendrücken der Gefäße im menschl. Körper.


Thogra, Thugra, die Namenschiffre des Sultans.


Thohu wa bohu, hebr., d. h. wüste und leer (sprichwörtlich).


Tholuk, Friedr. Aug. Gotttreu, einer der gelehrtesten und einflußreichsten unter den protest. Theologen der Gegenwart,

hatte, zog sich dann kurze Zeit zurück, bis es ihm durch die Coalition der Tierspartei mit der Linken gelang das Ministerium Molé (Sept. 1839) und bald darauf (Febr. 1840) das Ministerium Soult zu stürzen. Als Chef des neuen Ministeriums trat er für die Ansprüche Mehemet Alis den andern europäischen Großmächten gegenüber auf, machte gewaltige Kriegsrüstungen, hatte jedoch den Muth nicht einen rechtzeitigen Schlag gegen England zu führen u. dankte ab, als der König sowie der Mittelstand der Nation keine Luft bezeigten, einen Landkrieg mit ganz Europa zu wagen. Hierauf kehrte T. wieder zu seiner anfänglichen Opponentenrolle zurück, hielt 1846 schneidende Reden gegen die Politik der Regierung in den schweizerischen Wirren, förderte die Agitation für eine Wahlreform, wurde aber durch die Februarrevolution so vollständig überrascht als Odillon Barrot u. a., welche die Agitation betrieben hatten. In den Nationalversammlungen seit 1848 gehörte er zu der sog. Ordnungspartei, sprach sogar für die Republik, weil diese bei dem Gegensatze der Orleanisten u. Legitimisten die alten Parteien gewissermaßen neutralisire, minirte aber für die Orleanisten u. eben so sehr gegen die Fusion (s. d.) als gegen Louis Napoleon, weil er durch sein Verfahren gegen die Herzogin von Berry u. die verächtliche Behandlung Louis Napoleons nach dem Attentate von Straßburg für Heinrich V. wie Napoleon III. als Minister eine unmögliche Person geworden ist. Den 2. Dec. 1851 wurde er kurze Zeit verhaftet, dann verbannt, jedoch bald begnadigt; seit 1845 arbeitet er an seiner „Histoire du Consulat et de l'Empire“, einem Meisterwerke nach Styl u. Anordnung, aber strotzend von frz. Ruhmrednerei, eben deßwegen vielfach ungenau u. ungerecht, jedoch wird T. mehr u. mehr treu und gerecht, je näher die Katastrophe seines Helden rückt.


Thiersage, s. Reineke Vos.


Thiersch, Friedr. Wilh., geb. 1784 zu Kirchscheidungen bei Freiburg an der Unstrut, seit 1809 Professor in München, Philolog, bekannt als Philhellene, sowie durch eine griech. Grammatik, ein Werk über die bildende Kunst der Griechen, eine Schrift über den Zustand Griechenlands (1833), die jedoch dem polit. Blicke des Verfassers kein gutes Zeugniß gibt, u. durch eine Vertheidigung der class. Schulbildung gegenüber den realistischen Tendenzen der Zeit („Ueber gelehrte Schulen“ Stuttg. 1826–37, 3 Bde.). Sein Bruder Ernst, Oberförster zu Eibenstock, ist forstwissenschaftlicher Schriftsteller, der andere, Bernhard, gest. 1855 als emeritirter Director des Gymnasiums zu Dortmund, ist Verfasser einer Geschichte von Dortmund; dessen Sohn Heinr. Wilh. Josias, Professor der (protest.) Theologie zu Marburg, bekannt durch einige Schriften und seine Thätigkeit als Irvingianer.


Thierstücke, in der Malerei Darstellungen, in denen lebende Thiere die Hauptfiguren bilden; sie erlangen nur höhern Kunstwerth durch geistreiche Darstellung der verschiedenen Thiercharaktere nach ihren ruhigen od. leidenschaftlich bewegten Trieben und Neigungen und durch Auffassung des Eigenthümlichen in Stellung, Bewegung etc.


Thilo, Joh. Karl, geb. 1794 zu Langensalza, gest. 1853 als Professor und Consistorialrath zu Halle, Verfasser mehrer historisch. kritischer Schriften u. eines neutestamentl. Apokryphencodex.


Thing, s. Ding.


Thionville (Tiongwil), vor Zeiten das deutsche Diedenhofen, frz. Festung an der Mosel, mit 8500 E., kam 1659 an Frankreich.


Thisbe, s. Pyramus.


Thisted, Waldemar Adolf, pseudonym E. St. Hermidad, dän. Dichter, Lyriker u. Romanschriftsteller, ist 1815 zu Aarhus geb., seit 1845 daselbst Lehrer am Realgymnasium.


Thiva s. Theben.


Thlipsis, griech., das Zusammendrücken der Gefäße im menschl. Körper.


Thogra, Thugra, die Namenschiffre des Sultans.


Thohu wa bohu, hebr., d. h. wüste und leer (sprichwörtlich).


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[465/0466] hatte, zog sich dann kurze Zeit zurück, bis es ihm durch die Coalition der Tierspartei mit der Linken gelang das Ministerium Molé (Sept. 1839) und bald darauf (Febr. 1840) das Ministerium Soult zu stürzen. Als Chef des neuen Ministeriums trat er für die Ansprüche Mehemet Alis den andern europäischen Großmächten gegenüber auf, machte gewaltige Kriegsrüstungen, hatte jedoch den Muth nicht einen rechtzeitigen Schlag gegen England zu führen u. dankte ab, als der König sowie der Mittelstand der Nation keine Luft bezeigten, einen Landkrieg mit ganz Europa zu wagen. Hierauf kehrte T. wieder zu seiner anfänglichen Opponentenrolle zurück, hielt 1846 schneidende Reden gegen die Politik der Regierung in den schweizerischen Wirren, förderte die Agitation für eine Wahlreform, wurde aber durch die Februarrevolution so vollständig überrascht als Odillon Barrot u. a., welche die Agitation betrieben hatten. In den Nationalversammlungen seit 1848 gehörte er zu der sog. Ordnungspartei, sprach sogar für die Republik, weil diese bei dem Gegensatze der Orleanisten u. Legitimisten die alten Parteien gewissermaßen neutralisire, minirte aber für die Orleanisten u. eben so sehr gegen die Fusion (s. d.) als gegen Louis Napoleon, weil er durch sein Verfahren gegen die Herzogin von Berry u. die verächtliche Behandlung Louis Napoleons nach dem Attentate von Straßburg für Heinrich V. wie Napoleon III. als Minister eine unmögliche Person geworden ist. Den 2. Dec. 1851 wurde er kurze Zeit verhaftet, dann verbannt, jedoch bald begnadigt; seit 1845 arbeitet er an seiner „Histoire du Consulat et de l'Empire“, einem Meisterwerke nach Styl u. Anordnung, aber strotzend von frz. Ruhmrednerei, eben deßwegen vielfach ungenau u. ungerecht, jedoch wird T. mehr u. mehr treu und gerecht, je näher die Katastrophe seines Helden rückt. Thiersage, s. Reineke Vos. Thiersch, Friedr. Wilh., geb. 1784 zu Kirchscheidungen bei Freiburg an der Unstrut, seit 1809 Professor in München, Philolog, bekannt als Philhellene, sowie durch eine griech. Grammatik, ein Werk über die bildende Kunst der Griechen, eine Schrift über den Zustand Griechenlands (1833), die jedoch dem polit. Blicke des Verfassers kein gutes Zeugniß gibt, u. durch eine Vertheidigung der class. Schulbildung gegenüber den realistischen Tendenzen der Zeit („Ueber gelehrte Schulen“ Stuttg. 1826–37, 3 Bde.). Sein Bruder Ernst, Oberförster zu Eibenstock, ist forstwissenschaftlicher Schriftsteller, der andere, Bernhard, gest. 1855 als emeritirter Director des Gymnasiums zu Dortmund, ist Verfasser einer Geschichte von Dortmund; dessen Sohn Heinr. Wilh. Josias, Professor der (protest.) Theologie zu Marburg, bekannt durch einige Schriften und seine Thätigkeit als Irvingianer. Thierstücke, in der Malerei Darstellungen, in denen lebende Thiere die Hauptfiguren bilden; sie erlangen nur höhern Kunstwerth durch geistreiche Darstellung der verschiedenen Thiercharaktere nach ihren ruhigen od. leidenschaftlich bewegten Trieben und Neigungen und durch Auffassung des Eigenthümlichen in Stellung, Bewegung etc. Thilo, Joh. Karl, geb. 1794 zu Langensalza, gest. 1853 als Professor und Consistorialrath zu Halle, Verfasser mehrer historisch. kritischer Schriften u. eines neutestamentl. Apokryphencodex. Thing, s. Ding. Thionville (Tiongwil), vor Zeiten das deutsche Diedenhofen, frz. Festung an der Mosel, mit 8500 E., kam 1659 an Frankreich. Thisbe, s. Pyramus. Thisted, Waldemar Adolf, pseudonym E. St. Hermidad, dän. Dichter, Lyriker u. Romanschriftsteller, ist 1815 zu Aarhus geb., seit 1845 daselbst Lehrer am Realgymnasium. Thiva s. Theben. Thlipsis, griech., das Zusammendrücken der Gefäße im menschl. Körper. Thogra, Thugra, die Namenschiffre des Sultans. Thohu wa bohu, hebr., d. h. wüste und leer (sprichwörtlich). Tholuk, Friedr. Aug. Gotttreu, einer der gelehrtesten und einflußreichsten unter den protest. Theologen der Gegenwart,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/466>, abgerufen am 25.04.2024.