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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Theolog und Philosoph, geb. 1768 zu Breslau, der Sohn eines Feldpredigers, studierte bei der Brüdergemeinde zu Niesky, dann in ihrem Seminar zu Barby, schied jedoch 1787 von den Herrnhutern, studierte zu Halle Theologie und von F. A. Wolf angeregt namentlich platonische Philosophie u. Philologie. Nachdem er seit 1794 Hilfsprediger zu Landsberg an der Warthe gewesen, eröffnete er als Prediger an der Charite und am Invalidenhause zu Berlin (1796 bis 1802) die schriftstellerische Laufbahn mit Uebersetzungen, Arbeiten ins Athenäum der Gebrüder Schlegel (Briefe über F. Schlegels Lucinde) und lieferte die der Nationalliteratur angehörigen "Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern" (1799) und die "Monologen" (1800), welche mit der 1806 erschienenen "Weihnachtsfeier" "die Anschauungen des Schellingschen Pantheismus in kühnem phantastischem Schwung u. mit großartiger Fülle und Tiefe des Gedankens mit dem Christenthum in Einklang zu bringen suchten oder aus den reichen Erfahrungssätzen des Lebens das Gediegenste und Edelste mittheilten". Bereits 1802 war S. als Hofprediger nach Stolpe gekommen, wo er die "Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre" (1803) u. a. schrieb, wurde 1804 Universitätsprediger und Professor der Theologie u. Philosophie zu Halle. kehrte aber nach dem Tage von Jena u. Auerstädt nach Berlin zurück, hielt Vorträge vor einem gemischten Publikum u. erlangte den Ruf eines furchtlosen und feurigen Patrioten. Aus dieser Zeit sind seine "Gedanken über Universitäten im deutschen Sinne" sowie die Abhandlung über den griech. Philosophen Heraklit. In Berlin wurde S. Prediger an der Trinitatiskirche u. Professor an der Universität. 1811 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, deren Denkschriften von ihm eine Reihe Abhandlungen über die alten Philosophen enthalten, präsidirte 1817 der zu Berlin versammelten Synode, wirkte mit Wort u. Schrift für die Union der Lutheraner und Reformirten und starb 1834. Als Philosoph hat sich S. weniger durch sein eigenes System als um die Geschichte der Philosophie und namentlich durch seine meisterhafte aber unvollendete Uebersetzung des Platon (1.-5. Bd. Berl. 1804-10. 6. Bd. Berl. 1828) hochverdient gemacht. Als Theolog fanden seine kirchengeschichtlichen, exegetischen u. kritischen Arbeiten im Ganzen wenig Anklang, desto größern dagegen seine Leistungen als Kanzelredner (er gab nach u. nach 7 Sammlungen seiner Predigten heraus) sowie als Religionsphilosoph od. Dogmatiker, als welcher er sich allmälig aus dem Zweifel heraus dem positiven Christenthum zuwandte u. von dem Grundsatze ausging, daß das Gefühl mit Ausschluß des Denkens und Wollens der eigentliche Sitz der Religion sei: Glaubenslehre (1821, 3. Aufl. 1835 ff.). Seine Werke kamen seit 1835 zu Berlin gesammelt in 3 Abthlg. heraus. Zabel lieferte den "Literarischen Nachlaß" (Berl. 1835), A. Schweitzer aus dem handschriftlichen Nachlasse einen "Entwurf eines Systems der Sittenlehre" (Berlin 1835).


Schleifen, in der Kriegswissenschaft das Zerstören von Festungswerken; in der Musik das Vortragen von 2 oder mehren Tönen unmittelbar hinter einander.


Schleifer, deutscher Tanz im 3/8 Takt.


Schleihen, Unterabtheilung der Gattung Karpfe (s. d.). von Cuvier Tinca genannt, unterscheiden sich durch den Mangel der Stacheln in der Rückenflosse, durch kleine Schuppen und zwei sehr kleine Bartfäden. Die gemeine S. (Cyprinus tinca), oben braungelb od. schwarzgrün, 1-2' lang, Fleisch wohlschmeckend. Sie nimmt zuweilen eine schöne Goldfarbe an und heißt dann Goldschleihe.


Schleim (mucus), jede zähe, halbflüssige Masse, im engern Sinn zwei besondere Arten zäher, halbflüssiger Stoffe, welche sich in den Thier- und Pflanzenkörpern erzeugen. der Thier- und Pflanzen-S. Der thierische S. ist das Produkt der S.häute, besonders der in denselben enthaltenen S.bälge u. besteht aus einem klebrigen Safte, dem S. faste, mit darin enthaltenen losgetrennten Epithelialzellen u. andern mikroscopischen Zellen (S.kügelchen). Dieser

Theolog und Philosoph, geb. 1768 zu Breslau, der Sohn eines Feldpredigers, studierte bei der Brüdergemeinde zu Niesky, dann in ihrem Seminar zu Barby, schied jedoch 1787 von den Herrnhutern, studierte zu Halle Theologie und von F. A. Wolf angeregt namentlich platonische Philosophie u. Philologie. Nachdem er seit 1794 Hilfsprediger zu Landsberg an der Warthe gewesen, eröffnete er als Prediger an der Charité und am Invalidenhause zu Berlin (1796 bis 1802) die schriftstellerische Laufbahn mit Uebersetzungen, Arbeiten ins Athenäum der Gebrüder Schlegel (Briefe über F. Schlegels Lucinde) und lieferte die der Nationalliteratur angehörigen „Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern“ (1799) und die „Monologen“ (1800), welche mit der 1806 erschienenen „Weihnachtsfeier“ „die Anschauungen des Schellingschen Pantheismus in kühnem phantastischem Schwung u. mit großartiger Fülle und Tiefe des Gedankens mit dem Christenthum in Einklang zu bringen suchten oder aus den reichen Erfahrungssätzen des Lebens das Gediegenste und Edelste mittheilten“. Bereits 1802 war S. als Hofprediger nach Stolpe gekommen, wo er die „Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre“ (1803) u. a. schrieb, wurde 1804 Universitätsprediger und Professor der Theologie u. Philosophie zu Halle. kehrte aber nach dem Tage von Jena u. Auerstädt nach Berlin zurück, hielt Vorträge vor einem gemischten Publikum u. erlangte den Ruf eines furchtlosen und feurigen Patrioten. Aus dieser Zeit sind seine „Gedanken über Universitäten im deutschen Sinne“ sowie die Abhandlung über den griech. Philosophen Heraklit. In Berlin wurde S. Prediger an der Trinitatiskirche u. Professor an der Universität. 1811 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, deren Denkschriften von ihm eine Reihe Abhandlungen über die alten Philosophen enthalten, präsidirte 1817 der zu Berlin versammelten Synode, wirkte mit Wort u. Schrift für die Union der Lutheraner und Reformirten und starb 1834. Als Philosoph hat sich S. weniger durch sein eigenes System als um die Geschichte der Philosophie und namentlich durch seine meisterhafte aber unvollendete Uebersetzung des Platon (1.–5. Bd. Berl. 1804–10. 6. Bd. Berl. 1828) hochverdient gemacht. Als Theolog fanden seine kirchengeschichtlichen, exegetischen u. kritischen Arbeiten im Ganzen wenig Anklang, desto größern dagegen seine Leistungen als Kanzelredner (er gab nach u. nach 7 Sammlungen seiner Predigten heraus) sowie als Religionsphilosoph od. Dogmatiker, als welcher er sich allmälig aus dem Zweifel heraus dem positiven Christenthum zuwandte u. von dem Grundsatze ausging, daß das Gefühl mit Ausschluß des Denkens und Wollens der eigentliche Sitz der Religion sei: Glaubenslehre (1821, 3. Aufl. 1835 ff.). Seine Werke kamen seit 1835 zu Berlin gesammelt in 3 Abthlg. heraus. Zabel lieferte den „Literarischen Nachlaß“ (Berl. 1835), A. Schweitzer aus dem handschriftlichen Nachlasse einen „Entwurf eines Systems der Sittenlehre“ (Berlin 1835).


Schleifen, in der Kriegswissenschaft das Zerstören von Festungswerken; in der Musik das Vortragen von 2 oder mehren Tönen unmittelbar hinter einander.


Schleifer, deutscher Tanz im 3/8 Takt.


Schleihen, Unterabtheilung der Gattung Karpfe (s. d.). von Cuvier Tinca genannt, unterscheiden sich durch den Mangel der Stacheln in der Rückenflosse, durch kleine Schuppen und zwei sehr kleine Bartfäden. Die gemeine S. (Cyprinus tinca), oben braungelb od. schwarzgrün, 1–2' lang, Fleisch wohlschmeckend. Sie nimmt zuweilen eine schöne Goldfarbe an und heißt dann Goldschleihe.


Schleim (mucus), jede zähe, halbflüssige Masse, im engern Sinn zwei besondere Arten zäher, halbflüssiger Stoffe, welche sich in den Thier- und Pflanzenkörpern erzeugen. der Thier- und Pflanzen-S. Der thierische S. ist das Produkt der S.häute, besonders der in denselben enthaltenen S.bälge u. besteht aus einem klebrigen Safte, dem S. faste, mit darin enthaltenen losgetrennten Epithelialzellen u. andern mikroscopischen Zellen (S.kügelchen). Dieser

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Theolog und Philosoph, geb. 1768 zu Breslau, der Sohn eines Feldpredigers, studierte bei der Brüdergemeinde zu Niesky, dann in ihrem Seminar zu Barby, schied jedoch 1787 von den Herrnhutern, studierte zu Halle Theologie und von F. A. Wolf angeregt namentlich platonische Philosophie u. Philologie. Nachdem er seit 1794 Hilfsprediger zu Landsberg an der Warthe gewesen, eröffnete er als Prediger an der Charité und am Invalidenhause zu Berlin (1796 bis 1802) die schriftstellerische Laufbahn mit Uebersetzungen, Arbeiten ins Athenäum der Gebrüder Schlegel (Briefe über F. Schlegels Lucinde) und lieferte die der Nationalliteratur angehörigen &#x201E;Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern&#x201C; (1799) und die &#x201E;Monologen&#x201C; (1800), welche mit der 1806 erschienenen &#x201E;Weihnachtsfeier&#x201C; &#x201E;die Anschauungen des Schellingschen Pantheismus in kühnem phantastischem Schwung u. mit großartiger Fülle und Tiefe des Gedankens mit dem Christenthum in Einklang zu bringen suchten oder aus den reichen Erfahrungssätzen des Lebens das Gediegenste und Edelste mittheilten&#x201C;. Bereits 1802 war S. als Hofprediger nach Stolpe gekommen, wo er die &#x201E;Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre&#x201C; (1803) u. a. schrieb, wurde 1804 Universitätsprediger und Professor der Theologie u. Philosophie zu Halle. kehrte aber nach dem Tage von Jena u. Auerstädt nach Berlin zurück, hielt Vorträge vor einem gemischten Publikum u. erlangte den Ruf eines furchtlosen und feurigen Patrioten. Aus dieser Zeit sind seine &#x201E;Gedanken über Universitäten im deutschen Sinne&#x201C; sowie die Abhandlung über den griech. Philosophen Heraklit. In Berlin wurde S. Prediger an der Trinitatiskirche u. Professor an der Universität. 1811 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, deren Denkschriften von ihm eine Reihe Abhandlungen über die alten Philosophen enthalten, präsidirte 1817 der zu Berlin versammelten Synode, wirkte mit <hi rendition="#g">Wort</hi> u. Schrift für die Union der Lutheraner und Reformirten und starb 1834. Als <hi rendition="#g">Philosoph</hi> hat sich S. weniger durch sein eigenes System als um die Geschichte der Philosophie und namentlich durch seine meisterhafte aber unvollendete Uebersetzung des Platon (1.&#x2013;5. Bd. Berl. 1804&#x2013;10. 6. Bd. Berl. 1828) hochverdient gemacht. Als <hi rendition="#g">Theolog</hi> fanden seine kirchengeschichtlichen, exegetischen u. kritischen Arbeiten im Ganzen wenig Anklang, desto größern dagegen seine Leistungen als Kanzelredner (er gab nach u. nach 7 Sammlungen seiner Predigten heraus) sowie als Religionsphilosoph od. Dogmatiker, als welcher er sich allmälig aus dem Zweifel heraus dem positiven Christenthum zuwandte u. von dem Grundsatze ausging, daß das Gefühl mit Ausschluß des Denkens und Wollens der eigentliche Sitz der Religion sei: Glaubenslehre (1821, 3. Aufl. 1835 ff.). Seine Werke kamen seit 1835 zu Berlin gesammelt in 3 Abthlg. heraus. Zabel lieferte den &#x201E;Literarischen Nachlaß&#x201C; (Berl. 1835), A. Schweitzer aus dem handschriftlichen Nachlasse einen &#x201E;Entwurf eines Systems der Sittenlehre&#x201C; (Berlin 1835).</p><lb/>
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[91/0092] Theolog und Philosoph, geb. 1768 zu Breslau, der Sohn eines Feldpredigers, studierte bei der Brüdergemeinde zu Niesky, dann in ihrem Seminar zu Barby, schied jedoch 1787 von den Herrnhutern, studierte zu Halle Theologie und von F. A. Wolf angeregt namentlich platonische Philosophie u. Philologie. Nachdem er seit 1794 Hilfsprediger zu Landsberg an der Warthe gewesen, eröffnete er als Prediger an der Charité und am Invalidenhause zu Berlin (1796 bis 1802) die schriftstellerische Laufbahn mit Uebersetzungen, Arbeiten ins Athenäum der Gebrüder Schlegel (Briefe über F. Schlegels Lucinde) und lieferte die der Nationalliteratur angehörigen „Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern“ (1799) und die „Monologen“ (1800), welche mit der 1806 erschienenen „Weihnachtsfeier“ „die Anschauungen des Schellingschen Pantheismus in kühnem phantastischem Schwung u. mit großartiger Fülle und Tiefe des Gedankens mit dem Christenthum in Einklang zu bringen suchten oder aus den reichen Erfahrungssätzen des Lebens das Gediegenste und Edelste mittheilten“. Bereits 1802 war S. als Hofprediger nach Stolpe gekommen, wo er die „Grundlinien einer Kritik der bisherigen Sittenlehre“ (1803) u. a. schrieb, wurde 1804 Universitätsprediger und Professor der Theologie u. Philosophie zu Halle. kehrte aber nach dem Tage von Jena u. Auerstädt nach Berlin zurück, hielt Vorträge vor einem gemischten Publikum u. erlangte den Ruf eines furchtlosen und feurigen Patrioten. Aus dieser Zeit sind seine „Gedanken über Universitäten im deutschen Sinne“ sowie die Abhandlung über den griech. Philosophen Heraklit. In Berlin wurde S. Prediger an der Trinitatiskirche u. Professor an der Universität. 1811 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, deren Denkschriften von ihm eine Reihe Abhandlungen über die alten Philosophen enthalten, präsidirte 1817 der zu Berlin versammelten Synode, wirkte mit Wort u. Schrift für die Union der Lutheraner und Reformirten und starb 1834. Als Philosoph hat sich S. weniger durch sein eigenes System als um die Geschichte der Philosophie und namentlich durch seine meisterhafte aber unvollendete Uebersetzung des Platon (1.–5. Bd. Berl. 1804–10. 6. Bd. Berl. 1828) hochverdient gemacht. Als Theolog fanden seine kirchengeschichtlichen, exegetischen u. kritischen Arbeiten im Ganzen wenig Anklang, desto größern dagegen seine Leistungen als Kanzelredner (er gab nach u. nach 7 Sammlungen seiner Predigten heraus) sowie als Religionsphilosoph od. Dogmatiker, als welcher er sich allmälig aus dem Zweifel heraus dem positiven Christenthum zuwandte u. von dem Grundsatze ausging, daß das Gefühl mit Ausschluß des Denkens und Wollens der eigentliche Sitz der Religion sei: Glaubenslehre (1821, 3. Aufl. 1835 ff.). Seine Werke kamen seit 1835 zu Berlin gesammelt in 3 Abthlg. heraus. Zabel lieferte den „Literarischen Nachlaß“ (Berl. 1835), A. Schweitzer aus dem handschriftlichen Nachlasse einen „Entwurf eines Systems der Sittenlehre“ (Berlin 1835). Schleifen, in der Kriegswissenschaft das Zerstören von Festungswerken; in der Musik das Vortragen von 2 oder mehren Tönen unmittelbar hinter einander. Schleifer, deutscher Tanz im 3/8 Takt. Schleihen, Unterabtheilung der Gattung Karpfe (s. d.). von Cuvier Tinca genannt, unterscheiden sich durch den Mangel der Stacheln in der Rückenflosse, durch kleine Schuppen und zwei sehr kleine Bartfäden. Die gemeine S. (Cyprinus tinca), oben braungelb od. schwarzgrün, 1–2' lang, Fleisch wohlschmeckend. Sie nimmt zuweilen eine schöne Goldfarbe an und heißt dann Goldschleihe. Schleim (mucus), jede zähe, halbflüssige Masse, im engern Sinn zwei besondere Arten zäher, halbflüssiger Stoffe, welche sich in den Thier- und Pflanzenkörpern erzeugen. der Thier- und Pflanzen-S. Der thierische S. ist das Produkt der S.häute, besonders der in denselben enthaltenen S.bälge u. besteht aus einem klebrigen Safte, dem S. faste, mit darin enthaltenen losgetrennten Epithelialzellen u. andern mikroscopischen Zellen (S.kügelchen). Dieser

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/92>, abgerufen am 28.03.2024.