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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Stockh. 1836; ferner von Fryxell, Sjöborg, Dietrich, Schram, Rydquist, Strömborg, beide letztern der Grimm'schen Schule angehörig. Wörterbuch von Dalin, 2 Bde., Stockh. 1850-54. Die schwed. Nation steht zwar hinsichtlich der allgemeinen Bildung keiner andern nach, hat aber erst seit der Mitte des vorigen Jahrh. eine eigentliche Literatur. Diese ist besonders in den Naturwissenschaften von europ. Bedeutung; das bezeugen die Namen: Linne, Wallerius, Kronstadt, Celsius, Bergemann, Scheele, Godberg, Wahlenberg, Fries, Nilsson, Berzelius etc. Eine europ. Berühmtheit hat auch der Theosoph Swedenborg. Der alte Ruhm der schwed. Nation hat zu zahlreichen historischen Arbeiten angeregt, denselben theilweise auch eine einseitige Richtung gegeben; die geachtetsten Historiker sind Geijer, Fryxell u. Strinnholm. Die schöne Literatur folgte im vorigen Jahrh. der von Frankreich angegebenen Richtung; hieher gehören: Dalin, die Frau Nordenflycht, die bekannteren Namen Gyllenborg und Creutz, Kellgren, Leopold, Silvferstolpe, Adlerbeth, Stenhammar, Blom; freier bewegten sich besonders Bellmann u. Thorild. Die neue Periode beginnt mit dem Anfange des 19. Jahrh. durch die Lyriker Franzen, Wallin und nach dem erbitterten Kampfe gegen die Alleinherrschaft des franz. Geschmacks erwarben sich vorzüglichen Ruhm: Tegner u. Nicander, und sind geschätzt: Stagnelius, Vitalis, Atterbom, Elgström, Hedborn, Dahlgren etc. Romane schrieben: Crusenstolpe, Sparre, Almquist, Wetterbergh, Mellin, Palmblad, die Frauen Bremer, Flygare-Carlen und Knorring. Im Drama haben die Schweden kaum Nennenswerthes aufzuweisen. (Ueber die schwed. schöne Literatur hat der 1855 gest. Atterbom ein vorzügliches Werk geliefert.)


Schwedt, preuß.-brandenburg. Stadt an der Oder, mit Schloß, Tabaksbau, Tabaksfabrikation, 7600 E. Die Herrschaft S. wurde 1609 brandenburg. u. gehörte 1689-1788 einer brandenburg. Seitenlinie.


Schwefel (sulphur), griech. Thion, ein einfacher Stoff, findet sich gediegen, in den S. metallen, in den schwefelsauren Salzen, besonders in dem schwefelsauren Kalk (Gyps), mit Wasserstoff verbunden als S.wasserstoff in den S.quellen etc. Den meisten S. liefert Sicilien, wo er durch Destillation von seinen erdigen Theilen gereinigt wird. An andern Orten wird er aus S.- und Kupferkies auf verschiedene Weise gewonnen. Seine Krystallform ist ein Rhombenoctaeder, sein specif. Gewicht 2,045. Der reinere S. ist der sublimirte S.; die S.blumen (flores sulphuris) werden aus dem Stangen-S., der durch Sublimation in eisernen Kesseln od. Retorten, deren eiserne Röhren in kühle trockene Kammern geleitet werden, gewonnen. Die S.milch (lac sulphuris) ist S. in kaustischen Alkalien gelöst und mit Salzsäure präcipitirt; die S.leber (hepar sulphuris), S. mit Alkalien zusammengeschmolzen. Der S. wird noch zu vielen chemischen, pharmaceutischen Präparaten und technischen Zwecken benutzt. Mit Sauerstoff bildet er 7 Verbindungen: S.säure (Monothion), dithionige Säure, Dithion-, Trithion-, Tetrathion-, Pentathionsäure. Bei verschiedenen S.verbindungen (S.salzen) heißt die Verbindung, welche als Säure auftritt: Sulphid, die als Basis: Sulphurat.


Schwefeläther, s. Aether.


Schwefelige Säure (acidum sulphurosum) wird als stechend riechendes, erstickendes Gas erhalten, wenn man Schwefel in freier Luft verbrennt, besteht aus gleichen Gewichtstheilen Sauerstoff und Schwefel, dient zum Bleichen und zum Schwefeln des Weines.


Schwefelkohle, an Schwefelkies reiche Braunkohle.


Schwefelleber, Schwefelmilch, s. Schwefel.


Schwefelregen. Auf Pfützen, ruhigen Teichen etc. sieht man im Mai manchmal einen gelblichen, gepulverten, schwefelähnlichen Ueberzug, der aber nicht von einem schwefelhaltigen Regen herrührt, sondern der fortgewehte Blütenstaub von Nadelhölzern ist.


Schwefelsäure, Vitriolöl (acidum sulphuricum), Monothionsäure, eine Verbindung des Schwefels mit Sauerstoff,

Stockh. 1836; ferner von Fryxell, Sjöborg, Dietrich, Schram, Rydquist, Strömborg, beide letztern der Grimm'schen Schule angehörig. Wörterbuch von Dalin, 2 Bde., Stockh. 1850–54. Die schwed. Nation steht zwar hinsichtlich der allgemeinen Bildung keiner andern nach, hat aber erst seit der Mitte des vorigen Jahrh. eine eigentliche Literatur. Diese ist besonders in den Naturwissenschaften von europ. Bedeutung; das bezeugen die Namen: Linné, Wallerius, Kronstadt, Celsius, Bergemann, Scheele, Godberg, Wahlenberg, Fries, Nilsson, Berzelius etc. Eine europ. Berühmtheit hat auch der Theosoph Swedenborg. Der alte Ruhm der schwed. Nation hat zu zahlreichen historischen Arbeiten angeregt, denselben theilweise auch eine einseitige Richtung gegeben; die geachtetsten Historiker sind Geijer, Fryxell u. Strinnholm. Die schöne Literatur folgte im vorigen Jahrh. der von Frankreich angegebenen Richtung; hieher gehören: Dalin, die Frau Nordenflycht, die bekannteren Namen Gyllenborg und Creutz, Kellgren, Leopold, Silvferstolpe, Adlerbeth, Stenhammar, Blom; freier bewegten sich besonders Bellmann u. Thorild. Die neue Periode beginnt mit dem Anfange des 19. Jahrh. durch die Lyriker Franzen, Wallin und nach dem erbitterten Kampfe gegen die Alleinherrschaft des franz. Geschmacks erwarben sich vorzüglichen Ruhm: Tégner u. Nicander, und sind geschätzt: Stagnelius, Vitalis, Atterbom, Elgström, Hedborn, Dahlgren etc. Romane schrieben: Crusenstolpe, Sparre, Almquist, Wetterbergh, Mellin, Palmblad, die Frauen Bremer, Flygare-Carlén und Knorring. Im Drama haben die Schweden kaum Nennenswerthes aufzuweisen. (Ueber die schwed. schöne Literatur hat der 1855 gest. Atterbom ein vorzügliches Werk geliefert.)


Schwedt, preuß.-brandenburg. Stadt an der Oder, mit Schloß, Tabaksbau, Tabaksfabrikation, 7600 E. Die Herrschaft S. wurde 1609 brandenburg. u. gehörte 1689–1788 einer brandenburg. Seitenlinie.


Schwefel (sulphur), griech. Thion, ein einfacher Stoff, findet sich gediegen, in den S. metallen, in den schwefelsauren Salzen, besonders in dem schwefelsauren Kalk (Gyps), mit Wasserstoff verbunden als S.wasserstoff in den S.quellen etc. Den meisten S. liefert Sicilien, wo er durch Destillation von seinen erdigen Theilen gereinigt wird. An andern Orten wird er aus S.- und Kupferkies auf verschiedene Weise gewonnen. Seine Krystallform ist ein Rhombenoctaëder, sein specif. Gewicht 2,045. Der reinere S. ist der sublimirte S.; die S.blumen (flores sulphuris) werden aus dem Stangen-S., der durch Sublimation in eisernen Kesseln od. Retorten, deren eiserne Röhren in kühle trockene Kammern geleitet werden, gewonnen. Die S.milch (lac sulphuris) ist S. in kaustischen Alkalien gelöst und mit Salzsäure präcipitirt; die S.leber (hepar sulphuris), S. mit Alkalien zusammengeschmolzen. Der S. wird noch zu vielen chemischen, pharmaceutischen Präparaten und technischen Zwecken benutzt. Mit Sauerstoff bildet er 7 Verbindungen: S.säure (Monothion), dithionige Säure, Dithion-, Trithion-, Tetrathion-, Pentathionsäure. Bei verschiedenen S.verbindungen (S.salzen) heißt die Verbindung, welche als Säure auftritt: Sulphid, die als Basis: Sulphurat.


Schwefeläther, s. Aether.


Schwefelige Säure (acidum sulphurosum) wird als stechend riechendes, erstickendes Gas erhalten, wenn man Schwefel in freier Luft verbrennt, besteht aus gleichen Gewichtstheilen Sauerstoff und Schwefel, dient zum Bleichen und zum Schwefeln des Weines.


Schwefelkohle, an Schwefelkies reiche Braunkohle.


Schwefelleber, Schwefelmilch, s. Schwefel.


Schwefelregen. Auf Pfützen, ruhigen Teichen etc. sieht man im Mai manchmal einen gelblichen, gepulverten, schwefelähnlichen Ueberzug, der aber nicht von einem schwefelhaltigen Regen herrührt, sondern der fortgewehte Blütenstaub von Nadelhölzern ist.


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[145/0146] Stockh. 1836; ferner von Fryxell, Sjöborg, Dietrich, Schram, Rydquist, Strömborg, beide letztern der Grimm'schen Schule angehörig. Wörterbuch von Dalin, 2 Bde., Stockh. 1850–54. Die schwed. Nation steht zwar hinsichtlich der allgemeinen Bildung keiner andern nach, hat aber erst seit der Mitte des vorigen Jahrh. eine eigentliche Literatur. Diese ist besonders in den Naturwissenschaften von europ. Bedeutung; das bezeugen die Namen: Linné, Wallerius, Kronstadt, Celsius, Bergemann, Scheele, Godberg, Wahlenberg, Fries, Nilsson, Berzelius etc. Eine europ. Berühmtheit hat auch der Theosoph Swedenborg. Der alte Ruhm der schwed. Nation hat zu zahlreichen historischen Arbeiten angeregt, denselben theilweise auch eine einseitige Richtung gegeben; die geachtetsten Historiker sind Geijer, Fryxell u. Strinnholm. Die schöne Literatur folgte im vorigen Jahrh. der von Frankreich angegebenen Richtung; hieher gehören: Dalin, die Frau Nordenflycht, die bekannteren Namen Gyllenborg und Creutz, Kellgren, Leopold, Silvferstolpe, Adlerbeth, Stenhammar, Blom; freier bewegten sich besonders Bellmann u. Thorild. Die neue Periode beginnt mit dem Anfange des 19. Jahrh. durch die Lyriker Franzen, Wallin und nach dem erbitterten Kampfe gegen die Alleinherrschaft des franz. Geschmacks erwarben sich vorzüglichen Ruhm: Tégner u. Nicander, und sind geschätzt: Stagnelius, Vitalis, Atterbom, Elgström, Hedborn, Dahlgren etc. Romane schrieben: Crusenstolpe, Sparre, Almquist, Wetterbergh, Mellin, Palmblad, die Frauen Bremer, Flygare-Carlén und Knorring. Im Drama haben die Schweden kaum Nennenswerthes aufzuweisen. (Ueber die schwed. schöne Literatur hat der 1855 gest. Atterbom ein vorzügliches Werk geliefert.) Schwedt, preuß.-brandenburg. Stadt an der Oder, mit Schloß, Tabaksbau, Tabaksfabrikation, 7600 E. Die Herrschaft S. wurde 1609 brandenburg. u. gehörte 1689–1788 einer brandenburg. Seitenlinie. Schwefel (sulphur), griech. Thion, ein einfacher Stoff, findet sich gediegen, in den S. metallen, in den schwefelsauren Salzen, besonders in dem schwefelsauren Kalk (Gyps), mit Wasserstoff verbunden als S.wasserstoff in den S.quellen etc. Den meisten S. liefert Sicilien, wo er durch Destillation von seinen erdigen Theilen gereinigt wird. An andern Orten wird er aus S.- und Kupferkies auf verschiedene Weise gewonnen. Seine Krystallform ist ein Rhombenoctaëder, sein specif. Gewicht 2,045. Der reinere S. ist der sublimirte S.; die S.blumen (flores sulphuris) werden aus dem Stangen-S., der durch Sublimation in eisernen Kesseln od. Retorten, deren eiserne Röhren in kühle trockene Kammern geleitet werden, gewonnen. Die S.milch (lac sulphuris) ist S. in kaustischen Alkalien gelöst und mit Salzsäure präcipitirt; die S.leber (hepar sulphuris), S. mit Alkalien zusammengeschmolzen. Der S. wird noch zu vielen chemischen, pharmaceutischen Präparaten und technischen Zwecken benutzt. Mit Sauerstoff bildet er 7 Verbindungen: S.säure (Monothion), dithionige Säure, Dithion-, Trithion-, Tetrathion-, Pentathionsäure. Bei verschiedenen S.verbindungen (S.salzen) heißt die Verbindung, welche als Säure auftritt: Sulphid, die als Basis: Sulphurat. Schwefeläther, s. Aether. Schwefelige Säure (acidum sulphurosum) wird als stechend riechendes, erstickendes Gas erhalten, wenn man Schwefel in freier Luft verbrennt, besteht aus gleichen Gewichtstheilen Sauerstoff und Schwefel, dient zum Bleichen und zum Schwefeln des Weines. Schwefelkohle, an Schwefelkies reiche Braunkohle. Schwefelleber, Schwefelmilch, s. Schwefel. Schwefelregen. Auf Pfützen, ruhigen Teichen etc. sieht man im Mai manchmal einen gelblichen, gepulverten, schwefelähnlichen Ueberzug, der aber nicht von einem schwefelhaltigen Regen herrührt, sondern der fortgewehte Blütenstaub von Nadelhölzern ist. Schwefelsäure, Vitriolöl (acidum sulphuricum), Monothionsäure, eine Verbindung des Schwefels mit Sauerstoff,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/146>, abgerufen am 19.04.2024.