Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

der Wirklichkeit widersprechen, s. Hallucinationen.


Sinnbild, die Darstellung eines Begriffs oder einer Idee durch ein Bild oder Zeichen, das entweder Attribut, Emblem od. Symbol ist; s. Ikonologie und Symbolik.


Sinngedicht, was Epigramm.


Sinnpflanze, s. Mimose.


Sinope, griech. Stadt an der paphlagonischen Küste, 751 v. Chr. von Milesiern gegründet, blühende Handelsstadt, später Residenz der pontischen Könige, jetzt Sinub, nicht ganz unbedeutender Handelsplatz, mit Rhede, 12000 E. Vernichtung der türkischen Flotte am 30. Nov. 1853.


Sinsheim, Amtsstadt im bad. Unterrheinkreise, an der Straße von Heidelberg nach Heilbronn, mit 2900 E.; Treffen 16. Juni 1674.


Sintenis, Christian Friedrich, geb. 1750 zu Zerbst, gest. 1820 daselbst als Professor der Theologie u. Metaphysik, Consistorialrath, Hauptpastor u. s. w., schrieb eine Menge von Romanen (Hallos glücklicher Abend), Erbauungsschriften und Predigten, wodurch er populär machte, was die bedeutenderen Geister seiner Zeit im Interesse der Aufklärung geleistet. Sein älterer Bruder Karl Heinrich, geb. 1744, 1771-98 Rector, alsdann entlassen, gest. 1816, lieferte eine Menge von Schulbüchern, sein jüngerer, Joh. Christian Sigism., geb. 1752, gest. 1829 zu Roslau bei Dessau als Superintendent, langweilige moralische Romane (Väterlicher Rath an meine Tochter). - S., Wilhelm Franz, geb. 1794 zu Dornburg in Anhalt-Köthen, seit 1831 Pastor in Magdeburg, Gegner der sog. Altlutherischen.


Sintenis, Karl Friedr. Ferd., Jurist, geb. 1804 zu Zerbst, 1837-41 Professor der Rechte zu Gießen, seitdem in dessauischem Staatsdienste, bearbeitete mit Otto u. Schilling das Corpus juris civilis deutsch (1829-34), schrieb ein Handbuch des deutschen Pfandrechts (1836), ein Civilrecht (1844-51), neuestens: Zur Frage von den Civilgesetzbüchern (Leipz. 1853).


Sinter, mineralisches Gebild, das sich aus dem Wasser absetzt z. B. die sog. Tropfsteine, die beim Leinwandbleichen gebrauchte Potasche.


Sinto, die ursprünglich in Japan einheimische Religion.


Sinus, lat., Busen; S. eines Kreisbogens oder des denselben messenden Winkels nennt man eine senkrechte Linie, welche von einem Endpunkte des Bogens auf den nach dem andern Endpunkte gehenden Halbmesser gefällt wird = der halben Sehne des doppelten Bogens. Den Werth dieser Geraden drückt man gewöhnlich in Bruchtheilen des Halbmessers, der als Einheit angenommen wird, aus. Der S. ist die wichtigste trigonometrische Linie. Bei ebenen Drei ecken verhalten sich die Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel, bei sphärischen Dreiecken die S. der Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel.


Sioux (Siu), nordamerik. Indianerstamm, westl. über den Missouri gedrängt, besteht aus den eigentlichen S., die sich selbst Dacotah nennen, den Winnebagoes, Minetaris und den Osagen. (Wörterbuch und Grammatik der S.-Sprache von Riggs, Washington 1852.)


Siphnos, s. Sifanto.


Sipmaß, im Sächsischen Maß = 1/4 Scheffel.


Sipoys, s. Seapoys.


Sippschaft, von sip d. h. Stamm, der Inbegriff sämmtlicher Blutsverwandten eines Stamms. Bei Ocken (in der Naturgeschichte) ist Sippe = genus, S. = Ordnung.


Sir (sörr), in England Titel der Baronets und Knights, wird immer dem Taufnamen vorgesetzt z. B. S. Walter Scott. Im gewöhnlichen Leben ist S. die gebräuchliche Anrede.


Sir, S. Darja, S. Sihon, der Jaxartes der Alten, Fluß in Turkestan, entspringt am Mustag, fließt nach einem Laufe von ungefähr 300 Meil. in mehren Mündungen in den Aralsee.


Sirach, eigentlich Jesus, der Sohn S.s von Jerusalem, schrieb um 180 v. Chr. das Buch der Weisheit, auch Ecclesiasticus (liber) d. h. Kirchenbuch od. Panaretos (griech., Tugendschatz) genannt, welches seine Enkel um 131 v. Chr. aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzten und das schon vor Hieronymus

der Wirklichkeit widersprechen, s. Hallucinationen.


Sinnbild, die Darstellung eines Begriffs oder einer Idee durch ein Bild oder Zeichen, das entweder Attribut, Emblem od. Symbol ist; s. Ikonologie und Symbolik.


Sinngedicht, was Epigramm.


Sinnpflanze, s. Mimose.


Sinope, griech. Stadt an der paphlagonischen Küste, 751 v. Chr. von Milesiern gegründet, blühende Handelsstadt, später Residenz der pontischen Könige, jetzt Sinub, nicht ganz unbedeutender Handelsplatz, mit Rhede, 12000 E. Vernichtung der türkischen Flotte am 30. Nov. 1853.


Sinsheim, Amtsstadt im bad. Unterrheinkreise, an der Straße von Heidelberg nach Heilbronn, mit 2900 E.; Treffen 16. Juni 1674.


Sintenis, Christian Friedrich, geb. 1750 zu Zerbst, gest. 1820 daselbst als Professor der Theologie u. Metaphysik, Consistorialrath, Hauptpastor u. s. w., schrieb eine Menge von Romanen (Hallos glücklicher Abend), Erbauungsschriften und Predigten, wodurch er populär machte, was die bedeutenderen Geister seiner Zeit im Interesse der Aufklärung geleistet. Sein älterer Bruder Karl Heinrich, geb. 1744, 1771–98 Rector, alsdann entlassen, gest. 1816, lieferte eine Menge von Schulbüchern, sein jüngerer, Joh. Christian Sigism., geb. 1752, gest. 1829 zu Roslau bei Dessau als Superintendent, langweilige moralische Romane (Väterlicher Rath an meine Tochter). – S., Wilhelm Franz, geb. 1794 zu Dornburg in Anhalt-Köthen, seit 1831 Pastor in Magdeburg, Gegner der sog. Altlutherischen.


Sintenis, Karl Friedr. Ferd., Jurist, geb. 1804 zu Zerbst, 1837–41 Professor der Rechte zu Gießen, seitdem in dessauischem Staatsdienste, bearbeitete mit Otto u. Schilling das Corpus juris civilis deutsch (1829–34), schrieb ein Handbuch des deutschen Pfandrechts (1836), ein Civilrecht (1844–51), neuestens: Zur Frage von den Civilgesetzbüchern (Leipz. 1853).


Sinter, mineralisches Gebild, das sich aus dem Wasser absetzt z. B. die sog. Tropfsteine, die beim Leinwandbleichen gebrauchte Potasche.


Sinto, die ursprünglich in Japan einheimische Religion.


Sinus, lat., Busen; S. eines Kreisbogens oder des denselben messenden Winkels nennt man eine senkrechte Linie, welche von einem Endpunkte des Bogens auf den nach dem andern Endpunkte gehenden Halbmesser gefällt wird = der halben Sehne des doppelten Bogens. Den Werth dieser Geraden drückt man gewöhnlich in Bruchtheilen des Halbmessers, der als Einheit angenommen wird, aus. Der S. ist die wichtigste trigonometrische Linie. Bei ebenen Drei ecken verhalten sich die Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel, bei sphärischen Dreiecken die S. der Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel.


Sioux (Siu), nordamerik. Indianerstamm, westl. über den Missouri gedrängt, besteht aus den eigentlichen S., die sich selbst Dacotah nennen, den Winnebagoes, Minetaris und den Osagen. (Wörterbuch und Grammatik der S.-Sprache von Riggs, Washington 1852.)


Siphnos, s. Sifanto.


Sipmaß, im Sächsischen Maß = 1/4 Scheffel.


Sipoys, s. Seapoys.


Sippschaft, von sip d. h. Stamm, der Inbegriff sämmtlicher Blutsverwandten eines Stamms. Bei Ocken (in der Naturgeschichte) ist Sippe = genus, S. = Ordnung.


Sir (sörr), in England Titel der Baronets und Knights, wird immer dem Taufnamen vorgesetzt z. B. S. Walter Scott. Im gewöhnlichen Leben ist S. die gebräuchliche Anrede.


Sir, S. Darja, S. Sihon, der Jaxartes der Alten, Fluß in Turkestan, entspringt am Mustag, fließt nach einem Laufe von ungefähr 300 Meil. in mehren Mündungen in den Aralsee.


Sirach, eigentlich Jesus, der Sohn S.s von Jerusalem, schrieb um 180 v. Chr. das Buch der Weisheit, auch Ecclesiasticus (liber) d. h. Kirchenbuch od. Panaretos (griech., Tugendschatz) genannt, welches seine Enkel um 131 v. Chr. aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzten und das schon vor Hieronymus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0224" n="223"/>
der Wirklichkeit widersprechen, s. Hallucinationen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinnbild</hi>, die Darstellung eines Begriffs oder einer Idee durch ein Bild oder Zeichen, das entweder Attribut, Emblem od. Symbol ist; s. Ikonologie und Symbolik.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinngedicht</hi>, was Epigramm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinnpflanze</hi>, s. Mimose.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinope</hi>, griech. Stadt an der paphlagonischen Küste, 751 v. Chr. von Milesiern gegründet, blühende Handelsstadt, später Residenz der pontischen Könige, jetzt <hi rendition="#g">Sinub</hi>, nicht ganz unbedeutender Handelsplatz, mit Rhede, 12000 E. Vernichtung der türkischen Flotte am 30. Nov. 1853.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinsheim</hi>, Amtsstadt im bad. Unterrheinkreise, an der Straße von Heidelberg nach Heilbronn, mit 2900 E.; Treffen 16. Juni 1674.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sintenis</hi>, Christian Friedrich, geb. 1750 zu Zerbst, gest. 1820 daselbst als Professor der Theologie u. Metaphysik, Consistorialrath, Hauptpastor u. s. w., schrieb eine Menge von Romanen (Hallos glücklicher Abend), Erbauungsschriften und Predigten, wodurch er populär machte, was die bedeutenderen Geister seiner Zeit im Interesse der Aufklärung geleistet. Sein älterer Bruder <hi rendition="#g">Karl Heinrich</hi>, geb. 1744, 1771&#x2013;98 Rector, alsdann entlassen, gest. 1816, lieferte eine Menge von Schulbüchern, sein jüngerer, <hi rendition="#g">Joh. Christian Sigism.</hi>, geb. 1752, gest. 1829 zu Roslau bei Dessau als Superintendent, langweilige moralische Romane (Väterlicher Rath an meine Tochter). &#x2013; S., <hi rendition="#g">Wilhelm Franz</hi>, geb. 1794 zu Dornburg in Anhalt-Köthen, seit 1831 Pastor in Magdeburg, Gegner der sog. Altlutherischen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sintenis</hi>, Karl Friedr. Ferd., Jurist, geb. 1804 zu Zerbst, 1837&#x2013;41 Professor der Rechte zu Gießen, seitdem in dessauischem Staatsdienste, bearbeitete mit Otto u. Schilling das <hi rendition="#i">Corpus juris civilis</hi> deutsch (1829&#x2013;34), schrieb ein Handbuch des deutschen Pfandrechts (1836), ein Civilrecht (1844&#x2013;51), neuestens: Zur Frage von den Civilgesetzbüchern (Leipz. 1853).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinter</hi>, mineralisches Gebild, das sich aus dem Wasser absetzt z. B. die sog. Tropfsteine, die beim Leinwandbleichen gebrauchte Potasche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinto</hi>, die ursprünglich in Japan einheimische Religion.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinus</hi>, lat., Busen; <hi rendition="#i">S.</hi> eines Kreisbogens oder des denselben messenden Winkels nennt man eine senkrechte Linie, welche von einem Endpunkte des Bogens auf den nach dem andern Endpunkte gehenden Halbmesser gefällt wird = der halben Sehne des doppelten Bogens. Den Werth dieser Geraden drückt man gewöhnlich in Bruchtheilen des Halbmessers, der als Einheit angenommen wird, aus. Der <hi rendition="#i">S.</hi> ist die wichtigste trigonometrische Linie. Bei ebenen Drei ecken verhalten sich die Seiten wie die <hi rendition="#i">S.</hi> der gegenüberstehenden Winkel, bei sphärischen Dreiecken die <hi rendition="#i">S.</hi> der Seiten wie die <hi rendition="#i">S.</hi> der gegenüberstehenden Winkel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sioux</hi> (Siu), nordamerik. Indianerstamm, westl. über den Missouri gedrängt, besteht aus den eigentlichen S., die sich selbst Dacotah nennen, den Winnebagoes, Minetaris und den Osagen. (Wörterbuch und Grammatik der S.-Sprache von Riggs, Washington 1852.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siphnos</hi>, s. Sifanto.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sipmaß</hi>, im Sächsischen Maß = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Scheffel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sipoys</hi>, s. Seapoys.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sippschaft</hi>, von sip d. h. Stamm, der Inbegriff sämmtlicher Blutsverwandten eines Stamms. Bei Ocken (in der Naturgeschichte) ist Sippe <hi rendition="#i">= genus</hi>, S. = Ordnung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sir</hi> (sörr), in England Titel der Baronets und Knights, wird immer dem Taufnamen vorgesetzt z. B. S. Walter Scott. Im gewöhnlichen Leben ist <hi rendition="#i">S.</hi> die gebräuchliche Anrede.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sir</hi>, S. <hi rendition="#g">Darja, S. Sihon</hi>, der Jaxartes der Alten, Fluß in Turkestan, entspringt am Mustag, fließt nach einem Laufe von ungefähr 300 Meil. in mehren Mündungen in den Aralsee.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sirach</hi>, eigentlich <hi rendition="#g">Jesus</hi>, der Sohn S.s von Jerusalem, schrieb um 180 v. Chr. das Buch der Weisheit, auch <hi rendition="#i">Ecclesiasticus (liber</hi>) d. h. Kirchenbuch od. Panaretos (griech., Tugendschatz) genannt, welches seine Enkel um 131 v. Chr. aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzten und das schon vor Hieronymus
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0224] der Wirklichkeit widersprechen, s. Hallucinationen. Sinnbild, die Darstellung eines Begriffs oder einer Idee durch ein Bild oder Zeichen, das entweder Attribut, Emblem od. Symbol ist; s. Ikonologie und Symbolik. Sinngedicht, was Epigramm. Sinnpflanze, s. Mimose. Sinope, griech. Stadt an der paphlagonischen Küste, 751 v. Chr. von Milesiern gegründet, blühende Handelsstadt, später Residenz der pontischen Könige, jetzt Sinub, nicht ganz unbedeutender Handelsplatz, mit Rhede, 12000 E. Vernichtung der türkischen Flotte am 30. Nov. 1853. Sinsheim, Amtsstadt im bad. Unterrheinkreise, an der Straße von Heidelberg nach Heilbronn, mit 2900 E.; Treffen 16. Juni 1674. Sintenis, Christian Friedrich, geb. 1750 zu Zerbst, gest. 1820 daselbst als Professor der Theologie u. Metaphysik, Consistorialrath, Hauptpastor u. s. w., schrieb eine Menge von Romanen (Hallos glücklicher Abend), Erbauungsschriften und Predigten, wodurch er populär machte, was die bedeutenderen Geister seiner Zeit im Interesse der Aufklärung geleistet. Sein älterer Bruder Karl Heinrich, geb. 1744, 1771–98 Rector, alsdann entlassen, gest. 1816, lieferte eine Menge von Schulbüchern, sein jüngerer, Joh. Christian Sigism., geb. 1752, gest. 1829 zu Roslau bei Dessau als Superintendent, langweilige moralische Romane (Väterlicher Rath an meine Tochter). – S., Wilhelm Franz, geb. 1794 zu Dornburg in Anhalt-Köthen, seit 1831 Pastor in Magdeburg, Gegner der sog. Altlutherischen. Sintenis, Karl Friedr. Ferd., Jurist, geb. 1804 zu Zerbst, 1837–41 Professor der Rechte zu Gießen, seitdem in dessauischem Staatsdienste, bearbeitete mit Otto u. Schilling das Corpus juris civilis deutsch (1829–34), schrieb ein Handbuch des deutschen Pfandrechts (1836), ein Civilrecht (1844–51), neuestens: Zur Frage von den Civilgesetzbüchern (Leipz. 1853). Sinter, mineralisches Gebild, das sich aus dem Wasser absetzt z. B. die sog. Tropfsteine, die beim Leinwandbleichen gebrauchte Potasche. Sinto, die ursprünglich in Japan einheimische Religion. Sinus, lat., Busen; S. eines Kreisbogens oder des denselben messenden Winkels nennt man eine senkrechte Linie, welche von einem Endpunkte des Bogens auf den nach dem andern Endpunkte gehenden Halbmesser gefällt wird = der halben Sehne des doppelten Bogens. Den Werth dieser Geraden drückt man gewöhnlich in Bruchtheilen des Halbmessers, der als Einheit angenommen wird, aus. Der S. ist die wichtigste trigonometrische Linie. Bei ebenen Drei ecken verhalten sich die Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel, bei sphärischen Dreiecken die S. der Seiten wie die S. der gegenüberstehenden Winkel. Sioux (Siu), nordamerik. Indianerstamm, westl. über den Missouri gedrängt, besteht aus den eigentlichen S., die sich selbst Dacotah nennen, den Winnebagoes, Minetaris und den Osagen. (Wörterbuch und Grammatik der S.-Sprache von Riggs, Washington 1852.) Siphnos, s. Sifanto. Sipmaß, im Sächsischen Maß = 1/4 Scheffel. Sipoys, s. Seapoys. Sippschaft, von sip d. h. Stamm, der Inbegriff sämmtlicher Blutsverwandten eines Stamms. Bei Ocken (in der Naturgeschichte) ist Sippe = genus, S. = Ordnung. Sir (sörr), in England Titel der Baronets und Knights, wird immer dem Taufnamen vorgesetzt z. B. S. Walter Scott. Im gewöhnlichen Leben ist S. die gebräuchliche Anrede. Sir, S. Darja, S. Sihon, der Jaxartes der Alten, Fluß in Turkestan, entspringt am Mustag, fließt nach einem Laufe von ungefähr 300 Meil. in mehren Mündungen in den Aralsee. Sirach, eigentlich Jesus, der Sohn S.s von Jerusalem, schrieb um 180 v. Chr. das Buch der Weisheit, auch Ecclesiasticus (liber) d. h. Kirchenbuch od. Panaretos (griech., Tugendschatz) genannt, welches seine Enkel um 131 v. Chr. aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzten und das schon vor Hieronymus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/224
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/224>, abgerufen am 19.04.2024.