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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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während der frz. Herrschaft über Italien Beamter in Mailand u. Neapel; über siedelte 1814 nach Paris, st. 1832, schrieb eine Geschichte der ital. Literatur und der ital. Komödie.


Salicin, sehr bitter schmeckendes Alkaloid, das in der Rinde u. den Blättern der meisten Weidenarten enthalten ist; officinell.


Salier, salii (d. h. die Tanzenden), salische Brüder, hießen 2 röm. Priestercollegien je aus 12 Männern; die einen, die s. Palatini, weil ihr Heiligthum auf dem palatinischen Berge war, feierten den Mars Gradivus, einen der Götter der Fruchtbarkeit; die andern, mit dem Heiligthum auf dem Quirinal (Agonenses, Agonales Collini genannt) den Quirinus, den Mars als Kriegsgott; bei der feierlich en Prozession führten sie ein en Waffentanz auf, zu dem ein altes Lied gesungen wurde, welches den Römern selbst schon unverständlich war.


Salier, salische Franken, s. Franken.


Salier, salische Kaiser. die fränk. Kaiser, die deutschen Kaiser von Konrad II. bis Heinrich V. (1024-1125).


Salieri, Antonio, berühmter italien. Componist, der indeß mehr im kräftigen deutschen Stile, namentlich in Gluck's Manier componirte, geb. 1750 zu Legnano, bildete sich zu Venedig, Neapel, zuletzt in Wien, wo er seine erste Oper zur Aufführung brachte. 1773 Direktor der Capelle u. der Kammermusik wurde und 1825 st. Er componirte zahlreiche ital. u. deutsche Opern; zum Theil von bleibendem Werthe (Danaides Tarare etc.); von seinen kirchlichen Compositionen ist seine Passion berühmt.


Saline, lat. salina, Salzwerk.


Salins (Saläng), Stadt im franz. Depart. Jura, hat 8500 E., große Salzwerke, Sodafabrikation, Gypsbrüche, Holzhandel, trefflichen Rothwein.


Salis, altadelige Familie Graubündens, welche mit den Planta die Hauptrolle in der Geschichte dieses Landes spielt. Karl Ulysses von S.-Marschlins, geb. 1728, war Podesta im Veltlin, 1768 frz. Geschäftsträger in Graubünden, mußte 1794 fliehen und st. 1800 zu Wien; hinterließ gute Schriften über Italien und Veltlin. - Joh. Gaudenz Gusert, Graf von S.-Seewis, geb. 1762 zu Malans, diente als Offizier in frz. Diensten, war bei Zürich Generaladjutant Massenas, helvet. Militärbeamter, starb 1834 zu Malans, ein beliebter deutscher Lyriker. - Joh. Ulr. von S.-Soglio (Soljo). geb. 1790. 1813-15 bayer. Kavallerieoffizier, später in holländ. Diensten, commandirte 1847 mit dem bekannten Erfolge die Armee des sogen. Sonderbunds.


Salisation, lat.-deutsch. hüpfende, zitternde Bewegung z. B. des Herzens, der Muskeln.


Salisbury (Sahlsberi), Hauptstadt der engl. Grafschaft Vilt, am Avon, Bischofssitz, mit berühmter gothischer Kathedrale. 13000 E., Wollen- und Stahlwaarenfabrikation. - Von S. führt gegenwärtig die Familie Cecil-Gascoigne den Pairstitel.


Salisches Gesetz (lex Salica), das in verderbtem Latein aufgezeichnete Volksrecht der salischen Franken, aus dem 5. Jahrh., durch Chlodwig, Childebert und Chlotar theilweise modificirt und erweitert. (Neueste Ausgabe von Merkel, Berlin 1850; vgl. auch Malbergsche Glosse.) Das s. G. schließt die weibliche Erbnachfolge auf Stammgüter unbedingt aus, worauf sich die Ausschließung der weiblichen Thronfolge im fränk. und franz. Reiche gründet, die aber erst 1329 bestimmt ausgesprochen wurde. Philipp V. trug das s. G. auch auf Spanien über, wo es Ferdinand VII. 1830 zu Gunsten seiner Tochter Isabella aufhob.


Salisches Land (terra salica dominica), das zu einem freien Haupthofe (Salhofe) gehörige Land; später überhaupt: ererbtes Grundvermögen.


Saliva, lat., Speichel; Salivation, Speichelfluß.


Sallet, Friedr. von, geb. 1812 zu Neisse, preuß. Offizier, seit 1838 privatisirend, starb 1843, ein polemisch-lehrhafter Dichter. ("Laienevangelium", Bresl. 1839; "Sämmtliche Schriften", Bresl. 1845.)


Sallustius, Cajus Crispus, geb. 86 v. Chr. zu Amiternum, war zur Zeit der Republik Quästor und Tribun, unter

während der frz. Herrschaft über Italien Beamter in Mailand u. Neapel; über siedelte 1814 nach Paris, st. 1832, schrieb eine Geschichte der ital. Literatur und der ital. Komödie.


Salicin, sehr bitter schmeckendes Alkaloid, das in der Rinde u. den Blättern der meisten Weidenarten enthalten ist; officinell.


Salier, salii (d. h. die Tanzenden), salische Brüder, hießen 2 röm. Priestercollegien je aus 12 Männern; die einen, die s. Palatini, weil ihr Heiligthum auf dem palatinischen Berge war, feierten den Mars Gradivus, einen der Götter der Fruchtbarkeit; die andern, mit dem Heiligthum auf dem Quirinal (Agonenses, Agonales Collini genannt) den Quirinus, den Mars als Kriegsgott; bei der feierlich en Prozession führten sie ein en Waffentanz auf, zu dem ein altes Lied gesungen wurde, welches den Römern selbst schon unverständlich war.


Salier, salische Franken, s. Franken.


Salier, salische Kaiser. die fränk. Kaiser, die deutschen Kaiser von Konrad II. bis Heinrich V. (1024–1125).


Salieri, Antonio, berühmter italien. Componist, der indeß mehr im kräftigen deutschen Stile, namentlich in Gluckʼs Manier componirte, geb. 1750 zu Legnano, bildete sich zu Venedig, Neapel, zuletzt in Wien, wo er seine erste Oper zur Aufführung brachte. 1773 Direktor der Capelle u. der Kammermusik wurde und 1825 st. Er componirte zahlreiche ital. u. deutsche Opern; zum Theil von bleibendem Werthe (Danaides Tarare etc.); von seinen kirchlichen Compositionen ist seine Passion berühmt.


Saline, lat. salina, Salzwerk.


Salins (Saläng), Stadt im franz. Depart. Jura, hat 8500 E., große Salzwerke, Sodafabrikation, Gypsbrüche, Holzhandel, trefflichen Rothwein.


Salis, altadelige Familie Graubündens, welche mit den Planta die Hauptrolle in der Geschichte dieses Landes spielt. Karl Ulysses von S.-Marschlins, geb. 1728, war Podesta im Veltlin, 1768 frz. Geschäftsträger in Graubünden, mußte 1794 fliehen und st. 1800 zu Wien; hinterließ gute Schriften über Italien und Veltlin. – Joh. Gaudenz Gusert, Graf von S.-Seewis, geb. 1762 zu Malans, diente als Offizier in frz. Diensten, war bei Zürich Generaladjutant Massenas, helvet. Militärbeamter, starb 1834 zu Malans, ein beliebter deutscher Lyriker. – Joh. Ulr. von S.-Soglio (Soljo). geb. 1790. 1813–15 bayer. Kavallerieoffizier, später in holländ. Diensten, commandirte 1847 mit dem bekannten Erfolge die Armee des sogen. Sonderbunds.


Salisation, lat.-deutsch. hüpfende, zitternde Bewegung z. B. des Herzens, der Muskeln.


Salisbury (Sahlsberi), Hauptstadt der engl. Grafschaft Vilt, am Avon, Bischofssitz, mit berühmter gothischer Kathedrale. 13000 E., Wollen- und Stahlwaarenfabrikation. – Von S. führt gegenwärtig die Familie Cecil-Gascoigne den Pairstitel.


Salisches Gesetz (lex Salica), das in verderbtem Latein aufgezeichnete Volksrecht der salischen Franken, aus dem 5. Jahrh., durch Chlodwig, Childebert und Chlotar theilweise modificirt und erweitert. (Neueste Ausgabe von Merkel, Berlin 1850; vgl. auch Malbergsche Glosse.) Das s. G. schließt die weibliche Erbnachfolge auf Stammgüter unbedingt aus, worauf sich die Ausschließung der weiblichen Thronfolge im fränk. und franz. Reiche gründet, die aber erst 1329 bestimmt ausgesprochen wurde. Philipp V. trug das s. G. auch auf Spanien über, wo es Ferdinand VII. 1830 zu Gunsten seiner Tochter Isabella aufhob.


Salisches Land (terra salica dominica), das zu einem freien Haupthofe (Salhofe) gehörige Land; später überhaupt: ererbtes Grundvermögen.


Saliva, lat., Speichel; Salivation, Speichelfluß.


Sallet, Friedr. von, geb. 1812 zu Neisse, preuß. Offizier, seit 1838 privatisirend, starb 1843, ein polemisch-lehrhafter Dichter. („Laienevangelium“, Bresl. 1839; „Sämmtliche Schriften“, Bresl. 1845.)


Sallustius, Cajus Crispus, geb. 86 v. Chr. zu Amiternum, war zur Zeit der Republik Quästor und Tribun, unter

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[26/0027] während der frz. Herrschaft über Italien Beamter in Mailand u. Neapel; über siedelte 1814 nach Paris, st. 1832, schrieb eine Geschichte der ital. Literatur und der ital. Komödie. Salicin, sehr bitter schmeckendes Alkaloid, das in der Rinde u. den Blättern der meisten Weidenarten enthalten ist; officinell. Salier, salii (d. h. die Tanzenden), salische Brüder, hießen 2 röm. Priestercollegien je aus 12 Männern; die einen, die s. Palatini, weil ihr Heiligthum auf dem palatinischen Berge war, feierten den Mars Gradivus, einen der Götter der Fruchtbarkeit; die andern, mit dem Heiligthum auf dem Quirinal (Agonenses, Agonales Collini genannt) den Quirinus, den Mars als Kriegsgott; bei der feierlich en Prozession führten sie ein en Waffentanz auf, zu dem ein altes Lied gesungen wurde, welches den Römern selbst schon unverständlich war. Salier, salische Franken, s. Franken. Salier, salische Kaiser. die fränk. Kaiser, die deutschen Kaiser von Konrad II. bis Heinrich V. (1024–1125). Salieri, Antonio, berühmter italien. Componist, der indeß mehr im kräftigen deutschen Stile, namentlich in Gluckʼs Manier componirte, geb. 1750 zu Legnano, bildete sich zu Venedig, Neapel, zuletzt in Wien, wo er seine erste Oper zur Aufführung brachte. 1773 Direktor der Capelle u. der Kammermusik wurde und 1825 st. Er componirte zahlreiche ital. u. deutsche Opern; zum Theil von bleibendem Werthe (Danaides Tarare etc.); von seinen kirchlichen Compositionen ist seine Passion berühmt. Saline, lat. salina, Salzwerk. Salins (Saläng), Stadt im franz. Depart. Jura, hat 8500 E., große Salzwerke, Sodafabrikation, Gypsbrüche, Holzhandel, trefflichen Rothwein. Salis, altadelige Familie Graubündens, welche mit den Planta die Hauptrolle in der Geschichte dieses Landes spielt. Karl Ulysses von S.-Marschlins, geb. 1728, war Podesta im Veltlin, 1768 frz. Geschäftsträger in Graubünden, mußte 1794 fliehen und st. 1800 zu Wien; hinterließ gute Schriften über Italien und Veltlin. – Joh. Gaudenz Gusert, Graf von S.-Seewis, geb. 1762 zu Malans, diente als Offizier in frz. Diensten, war bei Zürich Generaladjutant Massenas, helvet. Militärbeamter, starb 1834 zu Malans, ein beliebter deutscher Lyriker. – Joh. Ulr. von S.-Soglio (Soljo). geb. 1790. 1813–15 bayer. Kavallerieoffizier, später in holländ. Diensten, commandirte 1847 mit dem bekannten Erfolge die Armee des sogen. Sonderbunds. Salisation, lat.-deutsch. hüpfende, zitternde Bewegung z. B. des Herzens, der Muskeln. Salisbury (Sahlsberi), Hauptstadt der engl. Grafschaft Vilt, am Avon, Bischofssitz, mit berühmter gothischer Kathedrale. 13000 E., Wollen- und Stahlwaarenfabrikation. – Von S. führt gegenwärtig die Familie Cecil-Gascoigne den Pairstitel. Salisches Gesetz (lex Salica), das in verderbtem Latein aufgezeichnete Volksrecht der salischen Franken, aus dem 5. Jahrh., durch Chlodwig, Childebert und Chlotar theilweise modificirt und erweitert. (Neueste Ausgabe von Merkel, Berlin 1850; vgl. auch Malbergsche Glosse.) Das s. G. schließt die weibliche Erbnachfolge auf Stammgüter unbedingt aus, worauf sich die Ausschließung der weiblichen Thronfolge im fränk. und franz. Reiche gründet, die aber erst 1329 bestimmt ausgesprochen wurde. Philipp V. trug das s. G. auch auf Spanien über, wo es Ferdinand VII. 1830 zu Gunsten seiner Tochter Isabella aufhob. Salisches Land (terra salica dominica), das zu einem freien Haupthofe (Salhofe) gehörige Land; später überhaupt: ererbtes Grundvermögen. Saliva, lat., Speichel; Salivation, Speichelfluß. Sallet, Friedr. von, geb. 1812 zu Neisse, preuß. Offizier, seit 1838 privatisirend, starb 1843, ein polemisch-lehrhafter Dichter. („Laienevangelium“, Bresl. 1839; „Sämmtliche Schriften“, Bresl. 1845.) Sallustius, Cajus Crispus, geb. 86 v. Chr. zu Amiternum, war zur Zeit der Republik Quästor und Tribun, unter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/27>, abgerufen am 29.03.2024.