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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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um so eine Reform des Clerus, der Kirche und der politischen und socialen Zustände einzuleiten. Der Eroberungszug Karls VIII. von Frankreich 1494 durch Italien, in Folge dessen die Medicieer aus Florenz fliehen mußten, war S.s Unglück; er begrüßte den Franzosenkönig als den ersehnten gottgesandten Reformator und begann nach dem Abzuge der zügellosen Schaaren desselben als Haupt des Volkes den Staat nach dem Muster der altisraelischen Theokratie umzugestalten. Allein die eiserne Strenge seiner Sittenpolizei behagte den Massen nicht lange, die Mediceer hatten Anhänger genug zurückgelassen, Papst Alexander VI. erließ Citationen nach Rom und endlich eine Bannbulle, zumal S. ihm offenen Ungehorsam und Verunglimpfungen von der Kanzel herab entgegensetzte. Am 12. Mai 1497 wurde die Bulle erlassen, am 1. April 1498 saß bereits eine dem Volksagitator meist feindlichgesinnte Signorie am Ruder von Florenz, schon am 8. führte ein Volksaufstand zur Verhaftung S.s, die Verdammung von Rom aus ließ nicht lange auf sich warten, am 23. Mai wurde er zuerst gefoltert, dann mit seinen Ordensbrüdern Dominik und Sylvester Maruffi gehenkt, der Leichnam verbrannt. Nur die Predigten von S. stehen im Index u. zwar mit dem Beisatze: donec corrigantur, seine dogmatischen u. a. Schriften haben nichts mit der deutschen Reformation zu schaffen. Unter den Lebensbeschreibern (gegen ihn: der Chronist Burchard, A. Catharinus u. a. m., für ihn: Pico von Mirandola, einige Dominikaner u. a. m.) halten Raynald u. Spondanus die richtige Mitte noch am besten.


Savoyen, Herzogthum, Theil des Königreichs Sardinien, von den grajischen, cottischen und penninischen Alpen erfüllt, 2011/2 #M. groß mit 583000 meistens armen Einw. franz. Stamms, die Fleiß und Sparsamkeit, womit sie in der Heimath u. Fremde ihren Lebensunterhalt gewinnen, allgemein achtungswerth macht. Eingetheilt ist S. in die Generalintendanzen Chambery u. Annecy; Hauptstadt ist Chambery. S. (von Sapaudia, welcher Name im 4. Jahrh. erscheint) war ein Theil Galliens, wurde nach einander von den Römern, Gothen, Burgundern u. Franken erobert. 1038 mit dem zweiten Königreich Burgund den deutschen Kaisern unterworfen, deren Gewalt durch die Grafen von Susa, Chablais, Maurienne geübt wurde. Von letztern leitet das Haus S. seine Abkunft her, in welchem sich kriegerischer Geist u. schlaue Politik vererbte. Humbert I. unterstützte Kaiser Konrad II. gegen den burgund. Prätendenten Odo von Champagne und wurde dafür mit Chablais, Wallis, Guichenon u. Pingre belehnt (1034); Amadeus I. (1048 bis 1072) erheirathete Susa, Aosta und Turin, Humbert II. (1072-1108) eroberte die Tarantaise; Kaiser Heinrich IV. erhob 1111 seinen Schwager Amadeus II. zum Reichsgrafen von S., welcher Name fortan statt Susa gebräuchlich wird. Humbert III. erkämpfte 1169 die Lehensherrlichkeit über Saluzzo, Thomas I. (1188-1233) erwarb Chambery und einen Theil der Waadt, Peter I. (1263-68) dehnte seine Herrschaft bis über Bern aus und nur mit Mühe gelang es Kaiser Rudolf I. den Grafen Philipp I. zurückzudrängen. 1279 theilte sich die Dynastie in die Linien S. und Piemont, letztere erlosch jedoch 1418. Amadeus IV. von S., gest. 1323, erwarb Asti, Bresse und Ivrea und den Rang eines Reichsfürsten, Amadeus VI. (1383-91) erwarb Nizza, Ventimiglia, Coni, Chivasso, Villafranca u. Barcelonette, Amadeus VII. (1391-1431) die Grafschaft Genf und wurde 1416 von Kaiser Sigismund zum Herzog erhoben (s. Felix V.). Herzog Ludwig I. (1434 bis 1465) war mit Anna von Lusignan vermählt, daher sein Enkel Karl I. (1482 bis 1489) Cypern ansprach und das Haus S. den Königstitel von Jerusalem annahm. Unter Karl III. (1504 bis 1553) gingen alle Besitzungen in der Schweiz verloren u. da der Herzog in dem gewaltigen Kampfe zwischen Kaiser Karl V. u. Franz I. von Frankreich sich weder dem einen noch dem andern in die Arme werfen wollte, verlor er sein ganzes Land, das erst Philibert Emmanuel (1553-80) allmälig zurückerhielt und dazu Oneglia u. Tenda

um so eine Reform des Clerus, der Kirche und der politischen und socialen Zustände einzuleiten. Der Eroberungszug Karls VIII. von Frankreich 1494 durch Italien, in Folge dessen die Medicieer aus Florenz fliehen mußten, war S.s Unglück; er begrüßte den Franzosenkönig als den ersehnten gottgesandten Reformator und begann nach dem Abzuge der zügellosen Schaaren desselben als Haupt des Volkes den Staat nach dem Muster der altisraelischen Theokratie umzugestalten. Allein die eiserne Strenge seiner Sittenpolizei behagte den Massen nicht lange, die Mediceer hatten Anhänger genug zurückgelassen, Papst Alexander VI. erließ Citationen nach Rom und endlich eine Bannbulle, zumal S. ihm offenen Ungehorsam und Verunglimpfungen von der Kanzel herab entgegensetzte. Am 12. Mai 1497 wurde die Bulle erlassen, am 1. April 1498 saß bereits eine dem Volksagitator meist feindlichgesinnte Signorie am Ruder von Florenz, schon am 8. führte ein Volksaufstand zur Verhaftung S.s, die Verdammung von Rom aus ließ nicht lange auf sich warten, am 23. Mai wurde er zuerst gefoltert, dann mit seinen Ordensbrüdern Dominik und Sylvester Maruffi gehenkt, der Leichnam verbrannt. Nur die Predigten von S. stehen im Index u. zwar mit dem Beisatze: donec corrigantur, seine dogmatischen u. a. Schriften haben nichts mit der deutschen Reformation zu schaffen. Unter den Lebensbeschreibern (gegen ihn: der Chronist Burchard, A. Catharinus u. a. m., für ihn: Pico von Mirandola, einige Dominikaner u. a. m.) halten Raynald u. Spondanus die richtige Mitte noch am besten.


Savoyen, Herzogthum, Theil des Königreichs Sardinien, von den grajischen, cottischen und penninischen Alpen erfüllt, 2011/2 □M. groß mit 583000 meistens armen Einw. franz. Stamms, die Fleiß und Sparsamkeit, womit sie in der Heimath u. Fremde ihren Lebensunterhalt gewinnen, allgemein achtungswerth macht. Eingetheilt ist S. in die Generalintendanzen Chambery u. Annecy; Hauptstadt ist Chambery. S. (von Sapaudia, welcher Name im 4. Jahrh. erscheint) war ein Theil Galliens, wurde nach einander von den Römern, Gothen, Burgundern u. Franken erobert. 1038 mit dem zweiten Königreich Burgund den deutschen Kaisern unterworfen, deren Gewalt durch die Grafen von Susa, Chablais, Maurienne geübt wurde. Von letztern leitet das Haus S. seine Abkunft her, in welchem sich kriegerischer Geist u. schlaue Politik vererbte. Humbert I. unterstützte Kaiser Konrad II. gegen den burgund. Prätendenten Odo von Champagne und wurde dafür mit Chablais, Wallis, Guichenon u. Pingre belehnt (1034); Amadeus I. (1048 bis 1072) erheirathete Susa, Aosta und Turin, Humbert II. (1072–1108) eroberte die Tarantaise; Kaiser Heinrich IV. erhob 1111 seinen Schwager Amadeus II. zum Reichsgrafen von S., welcher Name fortan statt Susa gebräuchlich wird. Humbert III. erkämpfte 1169 die Lehensherrlichkeit über Saluzzo, Thomas I. (1188–1233) erwarb Chambery und einen Theil der Waadt, Peter I. (1263–68) dehnte seine Herrschaft bis über Bern aus und nur mit Mühe gelang es Kaiser Rudolf I. den Grafen Philipp I. zurückzudrängen. 1279 theilte sich die Dynastie in die Linien S. und Piemont, letztere erlosch jedoch 1418. Amadeus IV. von S., gest. 1323, erwarb Asti, Bresse und Ivrea und den Rang eines Reichsfürsten, Amadeus VI. (1383–91) erwarb Nizza, Ventimiglia, Coni, Chivasso, Villafranca u. Barcelonette, Amadeus VII. (1391–1431) die Grafschaft Genf und wurde 1416 von Kaiser Sigismund zum Herzog erhoben (s. Felix V.). Herzog Ludwig I. (1434 bis 1465) war mit Anna von Lusignan vermählt, daher sein Enkel Karl I. (1482 bis 1489) Cypern ansprach und das Haus S. den Königstitel von Jerusalem annahm. Unter Karl III. (1504 bis 1553) gingen alle Besitzungen in der Schweiz verloren u. da der Herzog in dem gewaltigen Kampfe zwischen Kaiser Karl V. u. Franz I. von Frankreich sich weder dem einen noch dem andern in die Arme werfen wollte, verlor er sein ganzes Land, das erst Philibert Emmanuel (1553–80) allmälig zurückerhielt und dazu Oneglia u. Tenda

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[55/0056] um so eine Reform des Clerus, der Kirche und der politischen und socialen Zustände einzuleiten. Der Eroberungszug Karls VIII. von Frankreich 1494 durch Italien, in Folge dessen die Medicieer aus Florenz fliehen mußten, war S.s Unglück; er begrüßte den Franzosenkönig als den ersehnten gottgesandten Reformator und begann nach dem Abzuge der zügellosen Schaaren desselben als Haupt des Volkes den Staat nach dem Muster der altisraelischen Theokratie umzugestalten. Allein die eiserne Strenge seiner Sittenpolizei behagte den Massen nicht lange, die Mediceer hatten Anhänger genug zurückgelassen, Papst Alexander VI. erließ Citationen nach Rom und endlich eine Bannbulle, zumal S. ihm offenen Ungehorsam und Verunglimpfungen von der Kanzel herab entgegensetzte. Am 12. Mai 1497 wurde die Bulle erlassen, am 1. April 1498 saß bereits eine dem Volksagitator meist feindlichgesinnte Signorie am Ruder von Florenz, schon am 8. führte ein Volksaufstand zur Verhaftung S.s, die Verdammung von Rom aus ließ nicht lange auf sich warten, am 23. Mai wurde er zuerst gefoltert, dann mit seinen Ordensbrüdern Dominik und Sylvester Maruffi gehenkt, der Leichnam verbrannt. Nur die Predigten von S. stehen im Index u. zwar mit dem Beisatze: donec corrigantur, seine dogmatischen u. a. Schriften haben nichts mit der deutschen Reformation zu schaffen. Unter den Lebensbeschreibern (gegen ihn: der Chronist Burchard, A. Catharinus u. a. m., für ihn: Pico von Mirandola, einige Dominikaner u. a. m.) halten Raynald u. Spondanus die richtige Mitte noch am besten. Savoyen, Herzogthum, Theil des Königreichs Sardinien, von den grajischen, cottischen und penninischen Alpen erfüllt, 2011/2 □M. groß mit 583000 meistens armen Einw. franz. Stamms, die Fleiß und Sparsamkeit, womit sie in der Heimath u. Fremde ihren Lebensunterhalt gewinnen, allgemein achtungswerth macht. Eingetheilt ist S. in die Generalintendanzen Chambery u. Annecy; Hauptstadt ist Chambery. S. (von Sapaudia, welcher Name im 4. Jahrh. erscheint) war ein Theil Galliens, wurde nach einander von den Römern, Gothen, Burgundern u. Franken erobert. 1038 mit dem zweiten Königreich Burgund den deutschen Kaisern unterworfen, deren Gewalt durch die Grafen von Susa, Chablais, Maurienne geübt wurde. Von letztern leitet das Haus S. seine Abkunft her, in welchem sich kriegerischer Geist u. schlaue Politik vererbte. Humbert I. unterstützte Kaiser Konrad II. gegen den burgund. Prätendenten Odo von Champagne und wurde dafür mit Chablais, Wallis, Guichenon u. Pingre belehnt (1034); Amadeus I. (1048 bis 1072) erheirathete Susa, Aosta und Turin, Humbert II. (1072–1108) eroberte die Tarantaise; Kaiser Heinrich IV. erhob 1111 seinen Schwager Amadeus II. zum Reichsgrafen von S., welcher Name fortan statt Susa gebräuchlich wird. Humbert III. erkämpfte 1169 die Lehensherrlichkeit über Saluzzo, Thomas I. (1188–1233) erwarb Chambery und einen Theil der Waadt, Peter I. (1263–68) dehnte seine Herrschaft bis über Bern aus und nur mit Mühe gelang es Kaiser Rudolf I. den Grafen Philipp I. zurückzudrängen. 1279 theilte sich die Dynastie in die Linien S. und Piemont, letztere erlosch jedoch 1418. Amadeus IV. von S., gest. 1323, erwarb Asti, Bresse und Ivrea und den Rang eines Reichsfürsten, Amadeus VI. (1383–91) erwarb Nizza, Ventimiglia, Coni, Chivasso, Villafranca u. Barcelonette, Amadeus VII. (1391–1431) die Grafschaft Genf und wurde 1416 von Kaiser Sigismund zum Herzog erhoben (s. Felix V.). Herzog Ludwig I. (1434 bis 1465) war mit Anna von Lusignan vermählt, daher sein Enkel Karl I. (1482 bis 1489) Cypern ansprach und das Haus S. den Königstitel von Jerusalem annahm. Unter Karl III. (1504 bis 1553) gingen alle Besitzungen in der Schweiz verloren u. da der Herzog in dem gewaltigen Kampfe zwischen Kaiser Karl V. u. Franz I. von Frankreich sich weder dem einen noch dem andern in die Arme werfen wollte, verlor er sein ganzes Land, das erst Philibert Emmanuel (1553–80) allmälig zurückerhielt und dazu Oneglia u. Tenda

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/56>, abgerufen am 18.04.2024.