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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Schwingungen regelmäßig u. gleich schnell auf einander, so ertheilen sie auch der S.empfindung den Charakter der Gleichartigkeit und es entsteht ein Ton, während bei unregelmäßigen Schwingungen der S. ungleichartig empfunden wird, als Geräusch, Rasseln, Schwirren, Sausen etc. Die S. erzeugenden Schwingungen erfolgen in allen Theilen des schwingenden Körpers und nur elastische Körper können dieselben, daher auch den S. hervorbringen. Das gewöhnliche Mittel der Fortpflanzung der Schwingungen ist die Luft, obgleich sie in noch stärkerer Weise auch durch tropfbarflüssige und feste Körper geschieht. Die Fortpflanzung erfolgt geradlinig u. ihre Geschwindigkeit ist verschieden nach der verschiedenen Temperatur (also auch verschiedenen Elasticität) der Luft, je wärmer desto schneller; für die mittlere Temperatur unserer Gegenden nimmt man die Geschwindigkeit des S.s gewöhnlich zu 1010 Par. Fuß in der Sekunde an. Fallen die S.schwingungen auf einen festen Körper, so werden sie von demselben zurückgeworfen und zwar unter dem gleichen Winkel, unter dem sie aufgefallen (Echo). Der gleichartige S. oder der Ton wird höher oder tiefer empfunden, je nach der größern oder geringern Anzahl der Schwingungen in der Sekunde; s. Akustik.


Schall , Karl, geb. 1780 zu Breslau, gest. 1833 zu Berlin, Gründer der "Neuen Breslauer Zeitung", Theaterdirector, Verfasser von gut aufgenommenen Lustspielen, deren Hauptvorzug gute Berechnung für die Bühne ist.


Schaller, Anton, Historienmaler; geb. 1772 zu Wien, bildete sich daselbst zuerst in der Porzellanmalerei, hierauf in der Oelmalerei. st. 1844. - S., Johann, Bildhauer. Bruder des Vorigen, geb. 1777, besuchte Rom u. ward nach seiner Rückkehr 1823 Professor an der Akademie zu Wien. Außer zahlreichen Büsten in Marmor (darunter auch für die Walhalla) arbeitete er bedeutende größere Statuen, starb 1847. - S., Ludwig, Bildhauer, Sohn des Anton S., geb. 1804 zu Wien, erhielt seine erste Bildung auf der Akademie daselbst und kam 1828 nach München, wo er bald als einer der ersten Künstler galt. Außer vortrefflichen Reliefs schuf er viele Büsten, Statuen und Monumente.


Schaller, Julius. geb. 1810 zu Magdeburg, seit 1838 Professor der Philosophie zu Halle. schrieb über das Verhältniß des historischen Christus zur Philosophie, gegen die Phrenologie: "Die Phrenologie in ihren Grundzügen und nach ihrem Werthe", Leipzig 1851.


Schalmei (lat. calamus. frz. chalumeau), ein veraltetes Blasinstrument in Form einer Oboe und durch diese jetzt verdrängt, von grellem Ton und höchstens 21/2 Octaven Umfang; nur noch bei Hirten gebräuchlich. - Als Orgelstimme ein Schnarrwerk von 16. 8 und 4 Fuß.


Schalotte, Eschlauch, s. Lauch.


Schalthiere, s. Mollusken.


Schaltjahr, s. Kalender.


Schaluppe, jedes Boot, welches von einem größern Schiffe mitgeführt wird; speciell das größte Boot eines Schiffs, das auf dem Verdecke festgemacht ist u. gewöhnlich das Mittelboot in sich aufnimmt. Die Kriegs- u. Kanonen-S.n sind festgebaut; agiren selbständig; doch sind auch die S.n der großen Kriegsschiffe mit einigen Geschützen versehen.


Schamanen, von den Grönländern Angegoks genannt, die Priester, Geisterbeschwörer u. Zauberer vieler Volksstämme im nördl. Theile der Erde, namentlich der Kamtschadalen, Lappen, Tungusen, Buräten u. Ostjäken. Man schreibt ihnen die Macht zu, durch die Vornahme gewisser Handlungen oder durch gewisse Instrumente (Zaubertrommel der Lappen) die Geister zwingen zu können. über ihr Verhältniß zu den Menschen, über künftige oder entfernte Dinge u. Ereignisse Auskunft zu geben. Geisterbeschwörungen und Zaubereien kommen namentlich bei Krankheitsfällen, Diebstahl u. dgl. in Anwendung. Bei den nordasiatischen Volksstämmen ergänzen sich die S. durch Annahme von Kindern, die durch Krämpfe oder Blutungen ihren Beruf zum S.thum beurkunden u. zeichnen sich vor ihren Landsleuten durch eine eigene phantastische Tracht aus. Weil die S. eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, nennt

Schwingungen regelmäßig u. gleich schnell auf einander, so ertheilen sie auch der S.empfindung den Charakter der Gleichartigkeit und es entsteht ein Ton, während bei unregelmäßigen Schwingungen der S. ungleichartig empfunden wird, als Geräusch, Rasseln, Schwirren, Sausen etc. Die S. erzeugenden Schwingungen erfolgen in allen Theilen des schwingenden Körpers und nur elastische Körper können dieselben, daher auch den S. hervorbringen. Das gewöhnliche Mittel der Fortpflanzung der Schwingungen ist die Luft, obgleich sie in noch stärkerer Weise auch durch tropfbarflüssige und feste Körper geschieht. Die Fortpflanzung erfolgt geradlinig u. ihre Geschwindigkeit ist verschieden nach der verschiedenen Temperatur (also auch verschiedenen Elasticität) der Luft, je wärmer desto schneller; für die mittlere Temperatur unserer Gegenden nimmt man die Geschwindigkeit des S.s gewöhnlich zu 1010 Par. Fuß in der Sekunde an. Fallen die S.schwingungen auf einen festen Körper, so werden sie von demselben zurückgeworfen und zwar unter dem gleichen Winkel, unter dem sie aufgefallen (Echo). Der gleichartige S. oder der Ton wird höher oder tiefer empfunden, je nach der größern oder geringern Anzahl der Schwingungen in der Sekunde; s. Akustik.


Schall , Karl, geb. 1780 zu Breslau, gest. 1833 zu Berlin, Gründer der „Neuen Breslauer Zeitung“, Theaterdirector, Verfasser von gut aufgenommenen Lustspielen, deren Hauptvorzug gute Berechnung für die Bühne ist.


Schaller, Anton, Historienmaler; geb. 1772 zu Wien, bildete sich daselbst zuerst in der Porzellanmalerei, hierauf in der Oelmalerei. st. 1844. – S., Johann, Bildhauer. Bruder des Vorigen, geb. 1777, besuchte Rom u. ward nach seiner Rückkehr 1823 Professor an der Akademie zu Wien. Außer zahlreichen Büsten in Marmor (darunter auch für die Walhalla) arbeitete er bedeutende größere Statuen, starb 1847. – S., Ludwig, Bildhauer, Sohn des Anton S., geb. 1804 zu Wien, erhielt seine erste Bildung auf der Akademie daselbst und kam 1828 nach München, wo er bald als einer der ersten Künstler galt. Außer vortrefflichen Reliefs schuf er viele Büsten, Statuen und Monumente.


Schaller, Julius. geb. 1810 zu Magdeburg, seit 1838 Professor der Philosophie zu Halle. schrieb über das Verhältniß des historischen Christus zur Philosophie, gegen die Phrenologie: „Die Phrenologie in ihren Grundzügen und nach ihrem Werthe“, Leipzig 1851.


Schalmei (lat. calamus. frz. chalumeau), ein veraltetes Blasinstrument in Form einer Oboë und durch diese jetzt verdrängt, von grellem Ton und höchstens 21/2 Octaven Umfang; nur noch bei Hirten gebräuchlich. – Als Orgelstimme ein Schnarrwerk von 16. 8 und 4 Fuß.


Schalotte, Eschlauch, s. Lauch.


Schalthiere, s. Mollusken.


Schaltjahr, s. Kalender.


Schaluppe, jedes Boot, welches von einem größern Schiffe mitgeführt wird; speciell das größte Boot eines Schiffs, das auf dem Verdecke festgemacht ist u. gewöhnlich das Mittelboot in sich aufnimmt. Die Kriegs- u. Kanonen-S.n sind festgebaut; agiren selbständig; doch sind auch die S.n der großen Kriegsschiffe mit einigen Geschützen versehen.


Schamanen, von den Grönländern Angegoks genannt, die Priester, Geisterbeschwörer u. Zauberer vieler Volksstämme im nördl. Theile der Erde, namentlich der Kamtschadalen, Lappen, Tungusen, Buräten u. Ostjäken. Man schreibt ihnen die Macht zu, durch die Vornahme gewisser Handlungen oder durch gewisse Instrumente (Zaubertrommel der Lappen) die Geister zwingen zu können. über ihr Verhältniß zu den Menschen, über künftige oder entfernte Dinge u. Ereignisse Auskunft zu geben. Geisterbeschwörungen und Zaubereien kommen namentlich bei Krankheitsfällen, Diebstahl u. dgl. in Anwendung. Bei den nordasiatischen Volksstämmen ergänzen sich die S. durch Annahme von Kindern, die durch Krämpfe oder Blutungen ihren Beruf zum S.thum beurkunden u. zeichnen sich vor ihren Landsleuten durch eine eigene phantastische Tracht aus. Weil die S. eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, nennt

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[63/0064] Schwingungen regelmäßig u. gleich schnell auf einander, so ertheilen sie auch der S.empfindung den Charakter der Gleichartigkeit und es entsteht ein Ton, während bei unregelmäßigen Schwingungen der S. ungleichartig empfunden wird, als Geräusch, Rasseln, Schwirren, Sausen etc. Die S. erzeugenden Schwingungen erfolgen in allen Theilen des schwingenden Körpers und nur elastische Körper können dieselben, daher auch den S. hervorbringen. Das gewöhnliche Mittel der Fortpflanzung der Schwingungen ist die Luft, obgleich sie in noch stärkerer Weise auch durch tropfbarflüssige und feste Körper geschieht. Die Fortpflanzung erfolgt geradlinig u. ihre Geschwindigkeit ist verschieden nach der verschiedenen Temperatur (also auch verschiedenen Elasticität) der Luft, je wärmer desto schneller; für die mittlere Temperatur unserer Gegenden nimmt man die Geschwindigkeit des S.s gewöhnlich zu 1010 Par. Fuß in der Sekunde an. Fallen die S.schwingungen auf einen festen Körper, so werden sie von demselben zurückgeworfen und zwar unter dem gleichen Winkel, unter dem sie aufgefallen (Echo). Der gleichartige S. oder der Ton wird höher oder tiefer empfunden, je nach der größern oder geringern Anzahl der Schwingungen in der Sekunde; s. Akustik. Schall , Karl, geb. 1780 zu Breslau, gest. 1833 zu Berlin, Gründer der „Neuen Breslauer Zeitung“, Theaterdirector, Verfasser von gut aufgenommenen Lustspielen, deren Hauptvorzug gute Berechnung für die Bühne ist. Schaller, Anton, Historienmaler; geb. 1772 zu Wien, bildete sich daselbst zuerst in der Porzellanmalerei, hierauf in der Oelmalerei. st. 1844. – S., Johann, Bildhauer. Bruder des Vorigen, geb. 1777, besuchte Rom u. ward nach seiner Rückkehr 1823 Professor an der Akademie zu Wien. Außer zahlreichen Büsten in Marmor (darunter auch für die Walhalla) arbeitete er bedeutende größere Statuen, starb 1847. – S., Ludwig, Bildhauer, Sohn des Anton S., geb. 1804 zu Wien, erhielt seine erste Bildung auf der Akademie daselbst und kam 1828 nach München, wo er bald als einer der ersten Künstler galt. Außer vortrefflichen Reliefs schuf er viele Büsten, Statuen und Monumente. Schaller, Julius. geb. 1810 zu Magdeburg, seit 1838 Professor der Philosophie zu Halle. schrieb über das Verhältniß des historischen Christus zur Philosophie, gegen die Phrenologie: „Die Phrenologie in ihren Grundzügen und nach ihrem Werthe“, Leipzig 1851. Schalmei (lat. calamus. frz. chalumeau), ein veraltetes Blasinstrument in Form einer Oboë und durch diese jetzt verdrängt, von grellem Ton und höchstens 21/2 Octaven Umfang; nur noch bei Hirten gebräuchlich. – Als Orgelstimme ein Schnarrwerk von 16. 8 und 4 Fuß. Schalotte, Eschlauch, s. Lauch. Schalthiere, s. Mollusken. Schaltjahr, s. Kalender. Schaluppe, jedes Boot, welches von einem größern Schiffe mitgeführt wird; speciell das größte Boot eines Schiffs, das auf dem Verdecke festgemacht ist u. gewöhnlich das Mittelboot in sich aufnimmt. Die Kriegs- u. Kanonen-S.n sind festgebaut; agiren selbständig; doch sind auch die S.n der großen Kriegsschiffe mit einigen Geschützen versehen. Schamanen, von den Grönländern Angegoks genannt, die Priester, Geisterbeschwörer u. Zauberer vieler Volksstämme im nördl. Theile der Erde, namentlich der Kamtschadalen, Lappen, Tungusen, Buräten u. Ostjäken. Man schreibt ihnen die Macht zu, durch die Vornahme gewisser Handlungen oder durch gewisse Instrumente (Zaubertrommel der Lappen) die Geister zwingen zu können. über ihr Verhältniß zu den Menschen, über künftige oder entfernte Dinge u. Ereignisse Auskunft zu geben. Geisterbeschwörungen und Zaubereien kommen namentlich bei Krankheitsfällen, Diebstahl u. dgl. in Anwendung. Bei den nordasiatischen Volksstämmen ergänzen sich die S. durch Annahme von Kindern, die durch Krämpfe oder Blutungen ihren Beruf zum S.thum beurkunden u. zeichnen sich vor ihren Landsleuten durch eine eigene phantastische Tracht aus. Weil die S. eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, nennt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/64>, abgerufen am 19.04.2024.