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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Ephes. 4. Ein Leib / ein Geist / wie jhr beruffen seyd zu einerley Hoffnung ewers Beruffs / ein HERR / ein Glaube / ein Tauffe.

Der Achte.

ITem / Wiewol die Christliche Kirche eigentlich nichts anders ist / denn die Versamlung aller Gleubigen vnd Heiligen / Jedoch / dieweil in diesem Leben viel falscher Christen vnd Heuchler / auch öffentliche Sünder vnter den frommen bleiben / sind die Sacrament gleichwol krefftig / ob schon die Priester / dardurch sie gereicht werden / nicht from sind / wie Christus anzeigt / auff dem Stuel Mosi sitzen die Phariseer / etc. Derhalben werden die Donatisten / vnd alle andere verdammet / so anders halten.

Der Neunde.

VOn der Tauffe wird gelehret / Daß sie nötig sey / vnd daß dadurch Gnad angeboten wird / daß man auch die Kinder teuffen sol / welche durch solche Tauffe GOtt vberantwort vnd gefellig werden.

Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / welche lehren / Daß die Kindertauffe nicht recht sey.

Der Zehende.

VOn dem Abendmal des HErrn / wird also gelehret / Daß wahrer Leib vnd Blut Christi / warhafftiglich vnter Gestalt des Brods vnd Weins / im Abendmal gegenwertig sey / vnd da außgetheilet vnd genommen wird. Derhalben wird auch die Gegenlehre verworffen.

Der Eilffte.

VOn der Beicht wird also gelehret / Daß man in der Kirchen priuatam Absolutionem erhalten / vnd nicht fallen lassen sol / Wiewol in der Beicht nicht noth ist / alle Missethat vnd Sünden zu erzehlen / dieweil doch solches nicht müglich ist / Psalm. 18. Wer kennet die Missethat?

Der Zwölffte.

VOn der Busse wird gelehret / Daß die jenigen / so nach der Tauffe gesündiget haben / zu aller zeit / so sie bekehret werden / Vergebung der Sünden erlangen mögen / vnd sol jhnen die

Ephes. 4. Ein Leib / ein Geist / wie jhr beruffen seyd zu einerley Hoffnung ewers Beruffs / ein HERR / ein Glaube / ein Tauffe.

Der Achte.

ITem / Wiewol die Christliche Kirche eigentlich nichts anders ist / denn die Versamlung aller Gleubigen vnd Heiligen / Jedoch / dieweil in diesem Leben viel falscher Christen vnd Heuchler / auch öffentliche Sünder vnter den frommen bleiben / sind die Sacrament gleichwol krefftig / ob schon die Priester / dardurch sie gereicht werden / nicht from sind / wie Christus anzeigt / auff dem Stuel Mosi sitzen die Phariseer / etc. Derhalben werden die Donatisten / vnd alle andere verdammet / so anders halten.

Der Neunde.

VOn der Tauffe wird gelehret / Daß sie nötig sey / vnd daß dadurch Gnad angeboten wird / daß man auch die Kinder teuffen sol / welche durch solche Tauffe GOtt vberantwort vnd gefellig werden.

Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / welche lehren / Daß die Kindertauffe nicht recht sey.

Der Zehende.

VOn dem Abendmal des HErrn / wird also gelehret / Daß wahrer Leib vnd Blut Christi / warhafftiglich vnter Gestalt des Brods vnd Weins / im Abendmal gegenwertig sey / vnd da außgetheilet vnd genommen wird. Derhalben wird auch die Gegenlehre verworffen.

Der Eilffte.

VOn der Beicht wird also gelehret / Daß man in der Kirchen priuatam Absolutionem erhalten / vnd nicht fallen lassen sol / Wiewol in der Beicht nicht noth ist / alle Missethat vnd Sünden zu erzehlen / dieweil doch solches nicht müglich ist / Psalm. 18. Wer kennet die Missethat?

Der Zwölffte.

VOn der Busse wird gelehret / Daß die jenigen / so nach der Tauffe gesündiget haben / zu aller zeit / so sie bekehret werden / Vergebung der Sünden erlangen mögen / vnd sol jhnen die

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[0322] Ephes. 4. Ein Leib / ein Geist / wie jhr beruffen seyd zu einerley Hoffnung ewers Beruffs / ein HERR / ein Glaube / ein Tauffe. Der Achte. ITem / Wiewol die Christliche Kirche eigentlich nichts anders ist / denn die Versamlung aller Gleubigen vnd Heiligen / Jedoch / dieweil in diesem Leben viel falscher Christen vnd Heuchler / auch öffentliche Sünder vnter den frommen bleiben / sind die Sacrament gleichwol krefftig / ob schon die Priester / dardurch sie gereicht werden / nicht from sind / wie Christus anzeigt / auff dem Stuel Mosi sitzen die Phariseer / etc. Derhalben werden die Donatisten / vnd alle andere verdammet / so anders halten. Der Neunde. VOn der Tauffe wird gelehret / Daß sie nötig sey / vnd daß dadurch Gnad angeboten wird / daß man auch die Kinder teuffen sol / welche durch solche Tauffe GOtt vberantwort vnd gefellig werden. Derhalben werden die Wiederteuffer verworffen / welche lehren / Daß die Kindertauffe nicht recht sey. Der Zehende. VOn dem Abendmal des HErrn / wird also gelehret / Daß wahrer Leib vnd Blut Christi / warhafftiglich vnter Gestalt des Brods vnd Weins / im Abendmal gegenwertig sey / vnd da außgetheilet vnd genommen wird. Derhalben wird auch die Gegenlehre verworffen. Der Eilffte. VOn der Beicht wird also gelehret / Daß man in der Kirchen priuatam Absolutionem erhalten / vnd nicht fallen lassen sol / Wiewol in der Beicht nicht noth ist / alle Missethat vnd Sünden zu erzehlen / dieweil doch solches nicht müglich ist / Psalm. 18. Wer kennet die Missethat? Der Zwölffte. VOn der Busse wird gelehret / Daß die jenigen / so nach der Tauffe gesündiget haben / zu aller zeit / so sie bekehret werden / Vergebung der Sünden erlangen mögen / vnd sol jhnen die

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/322>, abgerufen am 29.03.2024.