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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 178, Czernowitz, 19.03.1918.

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Postsparkassen-Chekkonto Nr. 170.205.


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Gemeinsame
Kriegs-Ausgabe.
Czernowitzer
Allgemeine Zeitung | Tagblatt

Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger.


Nr. 178. Czernowitz, Dienstag, den 19. März 1918.



[Spaltenumbruch]
Ein Kabinett Marghiloman.

[Spaltenumbruch]
Marghiloman mit der Ka-
binettsbildung betraut.

KB. (Tel.)

Der
König von Rumänien hat Marghiloman
nach Jassy kommen lassen und hat ihn
ersucht, ein neues Ministerium zu
bilden. Marghiloman erbat sich Bedenkzeit
und kehrte nach Bukarest zurück, um mit
den Vertretern der Mittelmächte Fühlung
zu nehmen. Es haben eingehende Bespre-
chungen stattgefunden. Hente abends wird
Marghiloman wieder nach Jassy reisen
und nach nochmaligem Vortrag beim König
seine Entscheidung treffen.

Marghilomans Vorschläge.

Aus Bukarest wird
gemeldet: Nach seiner Rückkehr aus Jassy
äußerte sich Marghiloman zu dem Bericht-
erstatter des "Pesti Naplo", er hoffe, daß
die Mittelmächte in ihren Friedensbedin-
gungen schließlich nachgiebiger werden wür-
den. Man müsse an die Zukunft denken.
Zwischen Ungarn und Rumänien bestehe
auch weiter eine Interessengemeinschaft. Wenn
Bulgarien die ganze Dobrudscha erhalten
würde, so würde es einen ähnlichen Fehler
begehen, wie seinerzeit Rumänien, dagegen
aber hätte er nichts einzuwenden, wenn die
Zentralmächte die Dobrudscha gemeinsam
beherrschen wollten. Konstanza sei für Bul-
garien vollständig wertlos, für Rumänien
dagegen unentbehrlich. In die inneren An-
gelegenheiten der ungarländischen Rumänen
wolle sich Rumänien nicht einmischen. Die-
selben befinden sich wirtschaftlich in einer
viel besseren Lage, seien gute Ungarn und
wollten bloß in Pest eine Rolle spielen; dies
müsse man ihnen ermöglichen. Schließlich
[Spaltenumbruch] sagte Marghiloman, er und seine Partei
würden die Regierung übernehmen und zur
Ratifizierung des Friedens neue Wahlen
ausschreiben, er hoffe bestimmt, eine Mehr-
heit zu erlangen.

Die Friedensverhandlungen
in Cotroceni.

KB. (Tel.)

Der
österreichische Handelsminister Freiherr Wieser
und der ungarische Handelsminister Szte-
renyi sind zu den Friedensverhandlungen
eingetroffen.




Ueber den Verlauf der Friedensverhand-
lungen in Bukarest berichtet die "Neue Freie
Presse", daß dieselben einen günstigen Ver-
lauf nehmen. Die Demobilisierung der acht
rumänischen Divisionen ist im vollen Gange:
Viele Truppenkörper sind bereits heimgekehrt.
Nach den Ansichten der maßgebenden Per-
sönlichkeiten dürfte der Friede Ende des
Monates abgeschlossen werden.




Wiederaufnahme der diplomatischen
Beziehungen zwischen Deutschland
und Rußland.
Joffe der neuernannte russische Botschafter
für Berlin.

KB. (Tel.)

(Reuter.) Der frühere Vorsitzende der russi-
schen Friedensdelegation von Brest-Litowsk,
Joffe, wurde zum Botschafter in Berlin
ernannt.




Unser Heeresbericht.

(Tel.)

Amtlich wird
verlautbart:

Keine besonderen Ereignisse.


[Spaltenumbruch]
Gesteigerte Artillerietätigkeit im Westen.

(Tel.)

Das Wolff'sche
Büro meldet:

Westlicher Kriegsschanplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

In Flandern nördlich von Armentiers so-
wie in Verbindung mit englischen Vor-
stößen zu beiden Seiten des La Bassee-
kanals war die Artillerietätigkeit vielfach
gesteigert. An der übrigen Front blieb sie
in mäßigen Grenzen.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz und
Gallwitz:

Zwischen Oisne und Aisne,
nördlich von Reims und in einzelnen Ab-
schnitten in der Champagne lebte das
Artilleriefeuer auf. In größere Stärke hielt
es tagsüber auf beiden Maasufern an.

Heeresgruppe Herzog Albrecht:

An der
lothringischen Front und in den mittleren
Vogesen zeitweilig Tätigkeit der Artillerien.
An der ganzen Front sehr rege Flieger-
tätigkeit. Französische Flieger warfen Bom-
ben auf die als solche deutlich erkennbare
Lazarettanlagen von Le Thour. Wir schossen
gestern 21 feindliche Flugzeuge und 2 Fessel-
ballone ab. Leutnant Kroll errang seinen
21. Luftsieg.

Im Februar beträgt der Verlust der
feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen
Fronten 18 Fesselballone und 138 Flug-
zeuge, von denen 59 hinter unseren Linien,
die übrigen jenseits der gegnerischen Stel-
lungen erkennbar abgestürzt sind. Wir
haben im Kampf 61 Flugzeuge und 3 Fessel-
ballone verloren.

Oestlicher Kriegsschanplatz.

In der Südukraine wurde Nikolajew
besetzt.

Von den anderen Kriegsschauplätzen
nichts wesentliches.


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[Spaltenumbruch]
Gemeinſame
Kriegs-Ausgabe.
Czernowitzer
Allgemeine Zeitung | Tagblatt

Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger.


Nr. 178. Czernowitz, Dienſtag, den 19. März 1918.



[Spaltenumbruch]
Ein Kabinett Marghiloman.

[Spaltenumbruch]
Marghiloman mit der Ka-
binettsbildung betraut.

KB. (Tel.)

Der
König von Rumänien hat Marghiloman
nach Jaſſy kommen laſſen und hat ihn
erſucht, ein neues Miniſterium zu
bilden. Marghiloman erbat ſich Bedenkzeit
und kehrte nach Bukareſt zurück, um mit
den Vertretern der Mittelmächte Fühlung
zu nehmen. Es haben eingehende Beſpre-
chungen ſtattgefunden. Hente abends wird
Marghiloman wieder nach Jaſſy reiſen
und nach nochmaligem Vortrag beim König
ſeine Entſcheidung treffen.

Marghilomans Vorſchläge.

Aus Bukareſt wird
gemeldet: Nach ſeiner Rückkehr aus Jaſſy
äußerte ſich Marghiloman zu dem Bericht-
erſtatter des „Peſti Naplo“, er hoffe, daß
die Mittelmächte in ihren Friedensbedin-
gungen ſchließlich nachgiebiger werden wür-
den. Man müſſe an die Zukunft denken.
Zwiſchen Ungarn und Rumänien beſtehe
auch weiter eine Intereſſengemeinſchaft. Wenn
Bulgarien die ganze Dobrudſcha erhalten
würde, ſo würde es einen ähnlichen Fehler
begehen, wie ſeinerzeit Rumänien, dagegen
aber hätte er nichts einzuwenden, wenn die
Zentralmächte die Dobrudſcha gemeinſam
beherrſchen wollten. Konſtanza ſei für Bul-
garien vollſtändig wertlos, für Rumänien
dagegen unentbehrlich. In die inneren An-
gelegenheiten der ungarländiſchen Rumänen
wolle ſich Rumänien nicht einmiſchen. Die-
ſelben befinden ſich wirtſchaftlich in einer
viel beſſeren Lage, ſeien gute Ungarn und
wollten bloß in Peſt eine Rolle ſpielen; dies
müſſe man ihnen ermöglichen. Schließlich
[Spaltenumbruch] ſagte Marghiloman, er und ſeine Partei
würden die Regierung übernehmen und zur
Ratifizierung des Friedens neue Wahlen
ausſchreiben, er hoffe beſtimmt, eine Mehr-
heit zu erlangen.

Die Friedensverhandlungen
in Cotroceni.

KB. (Tel.)

Der
öſterreichiſche Handelsminiſter Freiherr Wieſer
und der ungariſche Handelsminiſter Szte-
renyi ſind zu den Friedensverhandlungen
eingetroffen.




Ueber den Verlauf der Friedensverhand-
lungen in Bukareſt berichtet die „Neue Freie
Preſſe“, daß dieſelben einen günſtigen Ver-
lauf nehmen. Die Demobiliſierung der acht
rumäniſchen Diviſionen iſt im vollen Gange:
Viele Truppenkörper ſind bereits heimgekehrt.
Nach den Anſichten der maßgebenden Per-
ſönlichkeiten dürfte der Friede Ende des
Monates abgeſchloſſen werden.




Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland
und Rußland.
Joffe der neuernannte ruſſiſche Botſchafter
für Berlin.

KB. (Tel.)

(Reuter.) Der frühere Vorſitzende der ruſſi-
ſchen Friedensdelegation von Breſt-Litowsk,
Joffe, wurde zum Botſchafter in Berlin
ernannt.




Unſer Heeresbericht.

(Tel.)

Amtlich wird
verlautbart:

Keine beſonderen Ereigniſſe.


[Spaltenumbruch]
Geſteigerte Artillerietätigkeit im Weſten.

(Tel.)

Das Wolff’ſche
Büro meldet:

Weſtlicher Kriegsſchanplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

In Flandern nördlich von Armentiers ſo-
wie in Verbindung mit engliſchen Vor-
ſtößen zu beiden Seiten des La Baſſee-
kanals war die Artillerietätigkeit vielfach
geſteigert. An der übrigen Front blieb ſie
in mäßigen Grenzen.

Heeresgruppe deutſcher Kronprinz und
Gallwitz:

Zwiſchen Oisne und Aisne,
nördlich von Reims und in einzelnen Ab-
ſchnitten in der Champagne lebte das
Artilleriefeuer auf. In größere Stärke hielt
es tagsüber auf beiden Maasufern an.

Heeresgruppe Herzog Albrecht:

An der
lothringiſchen Front und in den mittleren
Vogeſen zeitweilig Tätigkeit der Artillerien.
An der ganzen Front ſehr rege Flieger-
tätigkeit. Franzöſiſche Flieger warfen Bom-
ben auf die als ſolche deutlich erkennbare
Lazarettanlagen von Le Thour. Wir ſchoſſen
geſtern 21 feindliche Flugzeuge und 2 Feſſel-
ballone ab. Leutnant Kroll errang ſeinen
21. Luftſieg.

Im Februar beträgt der Verluſt der
feindlichen Luftſtreitkräfte an den deutſchen
Fronten 18 Feſſelballone und 138 Flug-
zeuge, von denen 59 hinter unſeren Linien,
die übrigen jenſeits der gegneriſchen Stel-
lungen erkennbar abgeſtürzt ſind. Wir
haben im Kampf 61 Flugzeuge und 3 Feſſel-
ballone verloren.

Oeſtlicher Kriegsſchanplatz.

In der Südukraine wurde Nikolajew
beſetzt.

Von den anderen Kriegsſchauplätzen
nichts weſentliches.


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[[1]/0001] Einzelexemplar 20 h. Monatsabonnement fur Czernowitz K 3·20 (Zuſtellungsgebühr ins Haus 60 h); nach auswärts K 4·—; ins Ausland K 5·—; Feldpoſtabonnement K 4·—. Telephon Nr. 87. Redaktion und Adminiſtration: Herrengaſſe 11. Anzeigen und Inſerate werden nur im Text- format zur Veröffentlichung angenommen. Die Berechnung erfolgt nach dem Millimetertarif. Poſtſparkaſſen-Chekkonto Nr. 170.205. Gemeinſame Kriegs-Ausgabe. Czernowitzer Allgemeine Zeitung | Tagblatt Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger. Nr. 178. Czernowitz, Dienſtag, den 19. März 1918. Ein Kabinett Marghiloman. Marghiloman mit der Ka- binettsbildung betraut. KB. Bukareſt, 18. März. (Tel.) Der König von Rumänien hat Marghiloman nach Jaſſy kommen laſſen und hat ihn erſucht, ein neues Miniſterium zu bilden. Marghiloman erbat ſich Bedenkzeit und kehrte nach Bukareſt zurück, um mit den Vertretern der Mittelmächte Fühlung zu nehmen. Es haben eingehende Beſpre- chungen ſtattgefunden. Hente abends wird Marghiloman wieder nach Jaſſy reiſen und nach nochmaligem Vortrag beim König ſeine Entſcheidung treffen. Marghilomans Vorſchläge. Budapeſt, 17. März. Aus Bukareſt wird gemeldet: Nach ſeiner Rückkehr aus Jaſſy äußerte ſich Marghiloman zu dem Bericht- erſtatter des „Peſti Naplo“, er hoffe, daß die Mittelmächte in ihren Friedensbedin- gungen ſchließlich nachgiebiger werden wür- den. Man müſſe an die Zukunft denken. Zwiſchen Ungarn und Rumänien beſtehe auch weiter eine Intereſſengemeinſchaft. Wenn Bulgarien die ganze Dobrudſcha erhalten würde, ſo würde es einen ähnlichen Fehler begehen, wie ſeinerzeit Rumänien, dagegen aber hätte er nichts einzuwenden, wenn die Zentralmächte die Dobrudſcha gemeinſam beherrſchen wollten. Konſtanza ſei für Bul- garien vollſtändig wertlos, für Rumänien dagegen unentbehrlich. In die inneren An- gelegenheiten der ungarländiſchen Rumänen wolle ſich Rumänien nicht einmiſchen. Die- ſelben befinden ſich wirtſchaftlich in einer viel beſſeren Lage, ſeien gute Ungarn und wollten bloß in Peſt eine Rolle ſpielen; dies müſſe man ihnen ermöglichen. Schließlich ſagte Marghiloman, er und ſeine Partei würden die Regierung übernehmen und zur Ratifizierung des Friedens neue Wahlen ausſchreiben, er hoffe beſtimmt, eine Mehr- heit zu erlangen. Die Friedensverhandlungen in Cotroceni. KB. Bukareſt, 18. März. (Tel.) Der öſterreichiſche Handelsminiſter Freiherr Wieſer und der ungariſche Handelsminiſter Szte- renyi ſind zu den Friedensverhandlungen eingetroffen. Ueber den Verlauf der Friedensverhand- lungen in Bukareſt berichtet die „Neue Freie Preſſe“, daß dieſelben einen günſtigen Ver- lauf nehmen. Die Demobiliſierung der acht rumäniſchen Diviſionen iſt im vollen Gange: Viele Truppenkörper ſind bereits heimgekehrt. Nach den Anſichten der maßgebenden Per- ſönlichkeiten dürfte der Friede Ende des Monates abgeſchloſſen werden. Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland. Joffe der neuernannte ruſſiſche Botſchafter für Berlin. KB. Petersburg, 18. März. (Tel.) (Reuter.) Der frühere Vorſitzende der ruſſi- ſchen Friedensdelegation von Breſt-Litowsk, Joffe, wurde zum Botſchafter in Berlin ernannt. Unſer Heeresbericht. Wien, 18. März. (Tel.) Amtlich wird verlautbart: Keine beſonderen Ereigniſſe. Der Chef des Generalſtabes. Geſteigerte Artillerietätigkeit im Weſten. Berlin, 18. März. (Tel.) Das Wolff’ſche Büro meldet: Weſtlicher Kriegsſchanplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern nördlich von Armentiers ſo- wie in Verbindung mit engliſchen Vor- ſtößen zu beiden Seiten des La Baſſee- kanals war die Artillerietätigkeit vielfach geſteigert. An der übrigen Front blieb ſie in mäßigen Grenzen. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz und Gallwitz: Zwiſchen Oisne und Aisne, nördlich von Reims und in einzelnen Ab- ſchnitten in der Champagne lebte das Artilleriefeuer auf. In größere Stärke hielt es tagsüber auf beiden Maasufern an. Heeresgruppe Herzog Albrecht: An der lothringiſchen Front und in den mittleren Vogeſen zeitweilig Tätigkeit der Artillerien. An der ganzen Front ſehr rege Flieger- tätigkeit. Franzöſiſche Flieger warfen Bom- ben auf die als ſolche deutlich erkennbare Lazarettanlagen von Le Thour. Wir ſchoſſen geſtern 21 feindliche Flugzeuge und 2 Feſſel- ballone ab. Leutnant Kroll errang ſeinen 21. Luftſieg. Im Februar beträgt der Verluſt der feindlichen Luftſtreitkräfte an den deutſchen Fronten 18 Feſſelballone und 138 Flug- zeuge, von denen 59 hinter unſeren Linien, die übrigen jenſeits der gegneriſchen Stel- lungen erkennbar abgeſtürzt ſind. Wir haben im Kampf 61 Flugzeuge und 3 Feſſel- ballone verloren. Oeſtlicher Kriegsſchanplatz. In der Südukraine wurde Nikolajew beſetzt. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts weſentliches. Ludendorff.

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 178, Czernowitz, 19.03.1918, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer178_1918/1>, abgerufen am 16.04.2024.