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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 379, Czernowitz, 04.04.1905.

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4. April 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch]
Hliboka. (Installationsfeier.)

Der Sonntag
des 26. März war für die deutschen Protestanten in Hliboka
ein großer Freudentag, denn derselbe galt der Installation
ihres ersten Pfarrers, des Herrn Georg Faust. Nachdem
das Presbyterium sämtliche Herren Pfarrer und Presby-
terien der w. Gemeinden des östlichen galizisch-bukowinischen
Seniorats eingeladen hatte, brachten die Eisenbahnzüge von
Norden und Süden, von Osten und Westen am Sonntags-
morgen die Festgäste nach Hliboka. Unter diesen werden be-
sonders folgende namentlich angeführt: vom geistlichen
Stande der allverehrte Herr Senior Josef Fronius aus
Czernowitz, Pfarrer Zöckler aus Stanislau, designierter
Pfarrer Tieleman aus Zaleszyki, Pfarrer Decker aus
Radautz und Pfarrer Hargesheimer aus Itzkany.
Ferner waren vertreten durch weltliche Abgeordnete die Ge-
meinden: Czernowitz durch Herrn Dr. Bauer und Herrn
Törpel, Terescheny durch ihre meisten Gemeindemitglieder,
Storozynetz durch Herrn Zimmer und Kandel, schließlich
Tereblestie durch mehrere Gemeindemitglieder. Auch beteiligte
sich an dieser Feier der hochwürdige gr.-or. Orts-
pfarrer Herr Werbowski, der Orts- und Distriktsarzt
Dr. Drucker und der Gemeinde-Sekretär Herr Star-
czewski
und viele andere, so daß alle Nationen
und Konfessionen unseres Heimatlandes vertreten waren.
Um 10 Uhr luden Glockentöne die Festgäste und Gemeinde-
glieder in das einfache, geschmückte Kirchlein, wo die Feier
mit dem Choral: "Lobe den Herren, den mächtigen König
der Ehren" ihren Anfang nahm. Nach Absingung desselben
hielt Herr Pfarrer Zöckler die Altarliturgie und verlas darauf
einen Abschnitt aus dem 2. Briefe des Apostels Paulus an
die Korinther, Kapitel 4: "Wir predigen nicht uns selbst,
sondern Jesum Christum". Dann sang die Gemeinde
den Choral: "Dich, Jesu, preisen unsere Lieder".
Nach Beendigung des Gesanges trat der hochwürdige Herr
Senior Josef Fronius vor den Altar, assistiert auf
der einen Seite von den Pfarrern Decker und Harges-
heimer
und auf der anderen von den Pfarrern Zöckler
und Tielemann, und hielt eine feierliche Ansprache an die
Gemeinde und an den zu installierenden Pfarrer. Es war
ein rührender Rück- und Ausblick, der alle Zuhörer mit
Wehmut erfüllte und zugleich erhob. Herr Senior Fronius
als geistlicher Oberhirte legte dann dem jungen Pfarrer die
Mahnung aus Herz mit den Worten: Stärke deine Brüder!
Stärke die Gemeinde! und betonte die Wichtigkeit und Er-
habenheit des schönen Seelsorgedienstes, wo hier zu ermahnen,
dort zu strafen, hier zu trösten, dort Gnade von Gott zu
erflehen ist. Redner hob hervor, daß das Pfarrhaus ein
Licht sein soll, welches in die Gemeinde, in die Häuser, in die
Familien hineinleuchten soll. Hernach richtete Herr Senior
einige auf das Seelsorgeamt bezügliche Fragen an den jungen
Pfarrer, welchet dieser mit helltönender Stimme feierlich
beantwortete. Darauf verlas der Herr Senior das vom hohen
k. k. Oberkirchenrat ausgefertigte Dekret, mittels welchem Herr
Georg Faust zum Pfarrer von Hliboka bestätigt wurde.
Alsdann kniete dieser vor dem Altar nieder und
empfing unter Händeauflegen seitens aller obgenannten
Seelsorger in Reihenfolge die Segenswünsche zur In-
stallation, worauf Pfarrer Faust die Kanzel bestieg
und über den Text: Joh., 1, 45, 46, die Predigt hielt.
Mit der Kollekte: Danket dem Herrn -- gesprochen von
Pfarrer Decker und einem Gebet schloß die schöne, erhebende
Feier, die jedem Zuhörer unvergeßlich bleiben wird. An diese
Feier reihte sich noch eine kleine feierliche Handlung an und
zwar im Garten vor dem Pfarrhause, nämlich das Setzen
eines jungen Lindenbaumes zum ewigen Gedächtnis an diesen
Tag. Herr Pfarrer Hargesheimer sprach den Segen dazu.
Um 2 Uhr nachmittags versammelten sich die Festgäste beim
neugewählten Kurator Herrn Wilhelm Hartmann zu einem
von einigen deutschen Frauen köstlich zubereiteten Mahle, wobei
selbstverständlich erhebende, geistreiche und auch heitere Toaste
gesprochen wurden. Den Reigen der Toaste eröffnete Herr
Senior Fronius mit einem dreimaligen Hoch auf unseren
allerdurchlauchtigsten Kaiser und Herrn, den Schirm- und
Schutzherrn der evangelischen Kirche unseres Vaterlandes.

Bz.

Doroschoutz. (Schadenfeuer.)

Ueber einen furcht-
baren Brand, dem leider auch zwei hoffnungsvolle Menschen-
leben
zum Opfer fielen, wird uns berichtet. Am 27. d. M.
um zirka 9 Uhr abends brach hier auf dem Gehöfte des
Ivan Anaka auf bis nunzu unaufgeklärte Weise ein Feuer
aus. Anaka, aus dem Schlafe gewacht, eilte zu den Ställen,
um sein Vieh loszubinden, vergaß dabei seiner beiden
5- und 10-jährigen Buben, welche im Wohnhause schliefen
und in den Flammen beide den Tod fanden. Der Brand
griff mit solcher Vehemenz um sich, daß die Nachbargebäude
und Wirtschaften, welche dem Gemeindevorsteher Ilie Pankow
sowie dem Grundwirten Gregori Repzi gehörten, vollständig
eingeäschert wurden. Die Wirtschaften blühender Gehöfte mit
11 Nebengebäuden wurden total vernichtet, trotz Hilfe seitens
der Gutsherrschaft und der Bevölkerung, trotz des naheliegen-
den Dniesters konnte nicht gerettet werden. Auch ein Borsten-
vieh ging in dem Flammenmeere zu Grunde. Weithin im
Zastawnaer Bezirke waren die Flammen sichtbar, der Himmel
taghell beleuchtet. Iwan Anaka, der den größeren Schaden
erlitt, sowie Gregori Repzi waren nicht versichert, der Ge-
meinde-Vorsteher Ilie Pankow mit nur 600 Kronen. Der
summarische Schaden beträgt mehr denn 10.000 Kronen und
sind Iwan Anaka und Gregori Repzi fast auf den Bettelstab
gekommen. Auch mehrere Verletzte mit Brandwunden ersten
und zweiten Grades gab es bei diesem Feuer.

Rogozestie. (Brand.)

Dienstag, den 28. v. M. brach
aus unbekannter Ursache gegen 9 Uhr abends beim hiesigen
Grundwirt Todor Danczuk ein Brand aus, der die
Scheune und den Stall einäscherte. Daß das Feuer nicht
größere Dimensionen annahm und die angrenzenden Bauern-
häuser nicht dem Brande zum Opfer fielen, ist einzig und
allein dem zielbewußten und tatkräftigen Eingreifen unseres
allseits beliebten Postenführers Onufrij Skorejko, der sein
eigenes Leben in die Chance schlug, zu danken, und der u. a.
[Spaltenumbruch] aus den Flammen auch die Viehstücke rettete. Ferner sind
die Insassen Michailo Inaki und Iwan Iwanyczuk
zu erwähnen, die mit wahrem Opfermut und der Flammen
nicht achtend, bis spät in die Nacht arbeiteten. Auch die
Herren Schulmeister Albota, Gemeindesekretär Masapiuk
und Finanzwach-Aufseher Cambefort waren trotz der
späten Nachtstunde am Brandplatze erschienen. Der Schaden
ist unbedeutend.




Der Reichsrat.
Sitzung des Abgeordnetenhauses.
(Telegraphischer Bericht der "Cz. Allg. Ztg.")


In Beantwortung einer Interpellation des Abg. Skedl
erklärt der Landesverteidigungsminister, die Verlegung von
Landwehrtruppen nach Suczawa, Radautz, Sereth
in seinem Wirkungskreise anzuordnen, erscheint mangels hie-
für verfügbarer Landwehrabteilungen nicht möglich. Was die
Verlegung von Heerestruppen nach dem genannten Orte
anbelangt, so teilte das Reichskriegsministerium mit, daß es
trotz voller Würdigung der Sachlage auch derzeit nicht die
Verlegung ständiger Garnisonen nach Suczawa, Radautz
und Sereth in Aussicht zu nehmen vermag. Bezüglich der
Entschädigung für die leerstehende Landwehrkaserne Suczawa
erklärt der Minister, daß die der Gemeinde Suczawa
während des Bestandes der Landwehrgarnisonen infolge
Unterkunftsbeistellung erwachsenen, beträchtlichen Auslagen
und wirtschaftlichen Nachteile, von denen Suczawa ursächlich
bei Verlegung der Landwehrgarnisonen betroffen wurde, bei
den schwebenden Verhandlungen, die voraussichtlich in
kurzer Zeit zum Abschluße gelangen, Berücksichtigung finden
werden.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
siehe die Rubriken "Vom Tage," "Bunte Chronik" und
Rechtspflege".
Die Vorgänge in Rußland.
Das Wehrgesetz für Finnland. (Korr.-B.)

Ein Manifest des
Zaren suspendiert das im Juli 1901 für Finnland er-
lassene Wehrgesetz bis zur legislativen Entscheidung der
Frage.

Aerztekongreß. (Korr.-B.)

Der Minister des
Innern gestattete die Abhaltung des Aerztekongresses
zur Bekämpfung der Cholera. In der heutigen nichtöffent-
lichen Sitzung des Kongresses wird die Haltung der
Regierung leidenschaftlich kritisiert
und das
Verlangen nach einer Konstitution gestellt.

Entdeckung eines Bombenateliers. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

Der Polizei gelang es, ein Atelier zu entdecken, in
welchem Bomben in Menge erzeugt wurden. 78 Per-
sonen,
welche der Fabrikation der Bomben verdächtig sind,
wurden verhaftet.

Blutiger Zusammenstoß.
(Korr.-B.)

Gestern abends kam
es zwischen 1000 angeblich zur Beerdigung eines Sozialisten
nach dem Friedhof ziehenden Juden und den Truppen zu
einem Zusammenstoße. Die Menge feuerte Revolver-
schüsse
gegen die Truppen ab, welche die Waffen ge-
brauchten. Eine Person wurde getötet.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

Bei dem Zusammenstoße zwischen den Sozialisten
und den Truppen wurden 4 Demonstranten getötet
und viele verwundet.

Ausschreitungen von Streikenden. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Streikende sammelten sich gestern im Hofe der bekannten
Galoschenfabrik "Prowodnik" an, drangen in die Arbeits-
und Magazinsräume ein, zerstörten die Maschinen und Ge-
rätschaften und demolierten hierauf die Fabriksgebäude. Das
Militär, welches in größerer Menge ausrückte, versuchte die
Streikenden zu vertreiben, wobei es zu zahlreichen Kämpfen
kam.


[Spaltenumbruch]
Beschießung eines Volksmeetings. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Bei massenhafter Beteiligung fand heute ein Volksmeeting
statt. Als dasselbe bereits im Gange war, umzingelten Sol-
daten den Platz und schossen in die Menge. Viele
Personen wurden getötet.

Zirkulierende Aufrufe. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

Wie aus Südrußland berichtet wird, zirkulieren dort
Hunderttausende von Aufrufen, welche das Volk gegen
die Juden, Polen und Armenier aufzuwiegeln suchen.
Die Verfasser der Aufrufe sucht man in Regierungskreisen,
welche die allgemeine Gärung auf den Häuptern dieser
Völker entladen wollen.




Die Krise in Ungarn.
(Ein neuer Kompromißvorschlag -- abgelehnt.
(Korr.-B.)

Der Kaiser
empfing den Grafen Andrassy in Audienz.

(Korr.-B.)

Das leitende
Komitee
der koalierten Opposition lehnte einen neuen
Kompromißvorschlag ab, da nach Mitteilung An-
drassys
nur ein geringer Teil der militärischen Mehr-
erfordernisse eine Aufschiebung zulasse.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

Der Kaiser empfing vormittags den Grafen
Andrassy in Audienz und beriet mit ihm einen neuer-
lichen Kompromißvorschlag, der auf seinen Wunsch sofort
der Opposition vorgelegt werden sollte. Andrassy begab sich
sofort nach der Audienz in den Kussuthianerklub, wo das
Exekutivkomitee der koalierten Opposition zusammentrat. Es
kam zu einer längeren aufregenden Beratung, in der einzelne
Redner hart aneinander gerieten. Schließlich wurde der
Beschluß gefaßt, auch den neuen Kompromißvorschlag abzu-
lehnen. Der Beschluß wirkte in Hof- und parlamentarischen
Kreisen wie eine Bombe. Ueberall bewunderte man die
Haltung des Monarchen, der, unbeschadet des Affronts, der
ihm mit der Ablehnung des ersten Kompromisses angetan
wurde, der Opposition noch einen Schritt entgegenkam, um
eine Verständigung zu ermöglichen. Die Annahme des zweiten
Antrages schien auch zweifellos. Sicher ist, daß der Kaiser
jede weitere Unterhandlung abbrechen und Budapest sofort
verlassen wird. Man spricht auch davon, daß das Dekret,
welches die Auflösung des Abgeordnetenhauses und die Aus-
schreibung von Neuwahlen verfügt, noch heute unterfertigt wird.




Die Juden in Rumänien. (Priv.Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

König Karol von Rumänien empfing den Wiener Journa-
listen, kais. Rat Lichtenstadt, dem gegenüber er sich
über die Lage der Juden in Rumänien aussprach. Er be-
zeichnet dieselbe als keineswegs trostlos und spricht die
Hoffnung aus, daß das rumänische Volk sich zur Einführung
von Reformen zu Gunsten der Juden entschließen werde.




[]
4. April 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch]
Hliboka. (Inſtallationsfeier.)

Der Sonntag
des 26. März war für die deutſchen Proteſtanten in Hliboka
ein großer Freudentag, denn derſelbe galt der Inſtallation
ihres erſten Pfarrers, des Herrn Georg Fauſt. Nachdem
das Presbyterium ſämtliche Herren Pfarrer und Presby-
terien der w. Gemeinden des öſtlichen galiziſch-bukowiniſchen
Seniorats eingeladen hatte, brachten die Eiſenbahnzüge von
Norden und Süden, von Oſten und Weſten am Sonntags-
morgen die Feſtgäſte nach Hliboka. Unter dieſen werden be-
ſonders folgende namentlich angeführt: vom geiſtlichen
Stande der allverehrte Herr Senior Joſef Fronius aus
Czernowitz, Pfarrer Zöckler aus Stanislau, deſignierter
Pfarrer Tieleman aus Zaleszyki, Pfarrer Decker aus
Radautz und Pfarrer Hargeſheimer aus Itzkany.
Ferner waren vertreten durch weltliche Abgeordnete die Ge-
meinden: Czernowitz durch Herrn Dr. Bauer und Herrn
Törpel, Tereſcheny durch ihre meiſten Gemeindemitglieder,
Storozynetz durch Herrn Zimmer und Kandel, ſchließlich
Terebleſtie durch mehrere Gemeindemitglieder. Auch beteiligte
ſich an dieſer Feier der hochwürdige gr.-or. Orts-
pfarrer Herr Werbowski, der Orts- und Diſtriktsarzt
Dr. Drucker und der Gemeinde-Sekretär Herr Star-
czewski
und viele andere, ſo daß alle Nationen
und Konfeſſionen unſeres Heimatlandes vertreten waren.
Um 10 Uhr luden Glockentöne die Feſtgäſte und Gemeinde-
glieder in das einfache, geſchmückte Kirchlein, wo die Feier
mit dem Choral: „Lobe den Herren, den mächtigen König
der Ehren“ ihren Anfang nahm. Nach Abſingung desſelben
hielt Herr Pfarrer Zöckler die Altarliturgie und verlas darauf
einen Abſchnitt aus dem 2. Briefe des Apoſtels Paulus an
die Korinther, Kapitel 4: „Wir predigen nicht uns ſelbſt,
ſondern Jeſum Chriſtum“. Dann ſang die Gemeinde
den Choral: „Dich, Jeſu, preiſen unſere Lieder“.
Nach Beendigung des Geſanges trat der hochwürdige Herr
Senior Joſef Fronius vor den Altar, aſſiſtiert auf
der einen Seite von den Pfarrern Decker und Harges-
heimer
und auf der anderen von den Pfarrern Zöckler
und Tielemann, und hielt eine feierliche Anſprache an die
Gemeinde und an den zu inſtallierenden Pfarrer. Es war
ein rührender Rück- und Ausblick, der alle Zuhörer mit
Wehmut erfüllte und zugleich erhob. Herr Senior Fronius
als geiſtlicher Oberhirte legte dann dem jungen Pfarrer die
Mahnung aus Herz mit den Worten: Stärke deine Brüder!
Stärke die Gemeinde! und betonte die Wichtigkeit und Er-
habenheit des ſchönen Seelſorgedienſtes, wo hier zu ermahnen,
dort zu ſtrafen, hier zu tröſten, dort Gnade von Gott zu
erflehen iſt. Redner hob hervor, daß das Pfarrhaus ein
Licht ſein ſoll, welches in die Gemeinde, in die Häuſer, in die
Familien hineinleuchten ſoll. Hernach richtete Herr Senior
einige auf das Seelſorgeamt bezügliche Fragen an den jungen
Pfarrer, welchet dieſer mit helltönender Stimme feierlich
beantwortete. Darauf verlas der Herr Senior das vom hohen
k. k. Oberkirchenrat ausgefertigte Dekret, mittels welchem Herr
Georg Fauſt zum Pfarrer von Hliboka beſtätigt wurde.
Alsdann kniete dieſer vor dem Altar nieder und
empfing unter Händeauflegen ſeitens aller obgenannten
Seelſorger in Reihenfolge die Segenswünſche zur In-
ſtallation, worauf Pfarrer Fauſt die Kanzel beſtieg
und über den Text: Joh., 1, 45, 46, die Predigt hielt.
Mit der Kollekte: Danket dem Herrn — geſprochen von
Pfarrer Decker und einem Gebet ſchloß die ſchöne, erhebende
Feier, die jedem Zuhörer unvergeßlich bleiben wird. An dieſe
Feier reihte ſich noch eine kleine feierliche Handlung an und
zwar im Garten vor dem Pfarrhauſe, nämlich das Setzen
eines jungen Lindenbaumes zum ewigen Gedächtnis an dieſen
Tag. Herr Pfarrer Hargesheimer ſprach den Segen dazu.
Um 2 Uhr nachmittags verſammelten ſich die Feſtgäſte beim
neugewählten Kurator Herrn Wilhelm Hartmann zu einem
von einigen deutſchen Frauen köſtlich zubereiteten Mahle, wobei
ſelbſtverſtändlich erhebende, geiſtreiche und auch heitere Toaſte
geſprochen wurden. Den Reigen der Toaſte eröffnete Herr
Senior Fronius mit einem dreimaligen Hoch auf unſeren
allerdurchlauchtigſten Kaiſer und Herrn, den Schirm- und
Schutzherrn der evangeliſchen Kirche unſeres Vaterlandes.

Bz.

Doroſchoutz. (Schadenfeuer.)

Ueber einen furcht-
baren Brand, dem leider auch zwei hoffnungsvolle Menſchen-
leben
zum Opfer fielen, wird uns berichtet. Am 27. d. M.
um zirka 9 Uhr abends brach hier auf dem Gehöfte des
Ivan Anaka auf bis nunzu unaufgeklärte Weiſe ein Feuer
aus. Anaka, aus dem Schlafe gewacht, eilte zu den Ställen,
um ſein Vieh loszubinden, vergaß dabei ſeiner beiden
5- und 10-jährigen Buben, welche im Wohnhauſe ſchliefen
und in den Flammen beide den Tod fanden. Der Brand
griff mit ſolcher Vehemenz um ſich, daß die Nachbargebäude
und Wirtſchaften, welche dem Gemeindevorſteher Ilie Pankow
ſowie dem Grundwirten Gregori Repzi gehörten, vollſtändig
eingeäſchert wurden. Die Wirtſchaften blühender Gehöfte mit
11 Nebengebäuden wurden total vernichtet, trotz Hilfe ſeitens
der Gutsherrſchaft und der Bevölkerung, trotz des naheliegen-
den Dnieſters konnte nicht gerettet werden. Auch ein Borſten-
vieh ging in dem Flammenmeere zu Grunde. Weithin im
Zaſtawnaer Bezirke waren die Flammen ſichtbar, der Himmel
taghell beleuchtet. Iwan Anaka, der den größeren Schaden
erlitt, ſowie Gregori Repzi waren nicht verſichert, der Ge-
meinde-Vorſteher Ilie Pankow mit nur 600 Kronen. Der
ſummariſche Schaden beträgt mehr denn 10.000 Kronen und
ſind Iwan Anaka und Gregori Repzi faſt auf den Bettelſtab
gekommen. Auch mehrere Verletzte mit Brandwunden erſten
und zweiten Grades gab es bei dieſem Feuer.

Rogozeſtie. (Brand.)

Dienſtag, den 28. v. M. brach
aus unbekannter Urſache gegen 9 Uhr abends beim hieſigen
Grundwirt Todor Danczuk ein Brand aus, der die
Scheune und den Stall einäſcherte. Daß das Feuer nicht
größere Dimenſionen annahm und die angrenzenden Bauern-
häuſer nicht dem Brande zum Opfer fielen, iſt einzig und
allein dem zielbewußten und tatkräftigen Eingreifen unſeres
allſeits beliebten Poſtenführers Onufrij Skorejko, der ſein
eigenes Leben in die Chance ſchlug, zu danken, und der u. a.
[Spaltenumbruch] aus den Flammen auch die Viehſtücke rettete. Ferner ſind
die Inſaſſen Michailo Inaki und Iwan Iwanyczuk
zu erwähnen, die mit wahrem Opfermut und der Flammen
nicht achtend, bis ſpät in die Nacht arbeiteten. Auch die
Herren Schulmeiſter Albota, Gemeindeſekretär Maſapiuk
und Finanzwach-Aufſeher Cambefort waren trotz der
ſpäten Nachtſtunde am Brandplatze erſchienen. Der Schaden
iſt unbedeutend.




Der Reichsrat.
Sitzung des Abgeordnetenhauſes.
(Telegraphiſcher Bericht der „Cz. Allg. Ztg.“)


In Beantwortung einer Interpellation des Abg. Skedl
erklärt der Landesverteidigungsminiſter, die Verlegung von
Landwehrtruppen nach Suczawa, Radautz, Sereth
in ſeinem Wirkungskreiſe anzuordnen, erſcheint mangels hie-
für verfügbarer Landwehrabteilungen nicht möglich. Was die
Verlegung von Heerestruppen nach dem genannten Orte
anbelangt, ſo teilte das Reichskriegsminiſterium mit, daß es
trotz voller Würdigung der Sachlage auch derzeit nicht die
Verlegung ſtändiger Garniſonen nach Suczawa, Radautz
und Sereth in Ausſicht zu nehmen vermag. Bezüglich der
Entſchädigung für die leerſtehende Landwehrkaſerne Suczawa
erklärt der Miniſter, daß die der Gemeinde Suczawa
während des Beſtandes der Landwehrgarniſonen infolge
Unterkunftsbeiſtellung erwachſenen, beträchtlichen Auslagen
und wirtſchaftlichen Nachteile, von denen Suczawa urſächlich
bei Verlegung der Landwehrgarniſonen betroffen wurde, bei
den ſchwebenden Verhandlungen, die vorausſichtlich in
kurzer Zeit zum Abſchluße gelangen, Berückſichtigung finden
werden.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
ſiehe die Rubriken „Vom Tage,“ „Bunte Chronik“ und
Rechtspflege“.
Die Vorgänge in Rußland.
Das Wehrgeſetz für Finnland. (Korr.-B.)

Ein Manifeſt des
Zaren ſuſpendiert das im Juli 1901 für Finnland er-
laſſene Wehrgeſetz bis zur legislativen Entſcheidung der
Frage.

Aerztekongreß. (Korr.-B.)

Der Miniſter des
Innern geſtattete die Abhaltung des Aerztekongreſſes
zur Bekämpfung der Cholera. In der heutigen nichtöffent-
lichen Sitzung des Kongreſſes wird die Haltung der
Regierung leidenſchaftlich kritiſiert
und das
Verlangen nach einer Konſtitution geſtellt.

Entdeckung eines Bombenateliers. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

Der Polizei gelang es, ein Atelier zu entdecken, in
welchem Bomben in Menge erzeugt wurden. 78 Per-
ſonen,
welche der Fabrikation der Bomben verdächtig ſind,
wurden verhaftet.

Blutiger Zuſammenſtoß.
(Korr.-B.)

Geſtern abends kam
es zwiſchen 1000 angeblich zur Beerdigung eines Sozialiſten
nach dem Friedhof ziehenden Juden und den Truppen zu
einem Zuſammenſtoße. Die Menge feuerte Revolver-
ſchüſſe
gegen die Truppen ab, welche die Waffen ge-
brauchten. Eine Perſon wurde getötet.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

Bei dem Zuſammenſtoße zwiſchen den Sozialiſten
und den Truppen wurden 4 Demonſtranten getötet
und viele verwundet.

Ausſchreitungen von Streikenden. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Streikende ſammelten ſich geſtern im Hofe der bekannten
Galoſchenfabrik „Prowodnik“ an, drangen in die Arbeits-
und Magazinsräume ein, zerſtörten die Maſchinen und Ge-
rätſchaften und demolierten hierauf die Fabriksgebäude. Das
Militär, welches in größerer Menge ausrückte, verſuchte die
Streikenden zu vertreiben, wobei es zu zahlreichen Kämpfen
kam.


[Spaltenumbruch]
Beſchießung eines Volksmeetings. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Bei maſſenhafter Beteiligung fand heute ein Volksmeeting
ſtatt. Als dasſelbe bereits im Gange war, umzingelten Sol-
daten den Platz und ſchoſſen in die Menge. Viele
Perſonen wurden getötet.

Zirkulierende Aufrufe. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

Wie aus Südrußland berichtet wird, zirkulieren dort
Hunderttauſende von Aufrufen, welche das Volk gegen
die Juden, Polen und Armenier aufzuwiegeln ſuchen.
Die Verfaſſer der Aufrufe ſucht man in Regierungskreiſen,
welche die allgemeine Gärung auf den Häuptern dieſer
Völker entladen wollen.




Die Kriſe in Ungarn.
(Ein neuer Kompromißvorſchlag — abgelehnt.
(Korr.-B.)

Der Kaiſer
empfing den Grafen Andraſſy in Audienz.

(Korr.-B.)

Das leitende
Komitee
der koalierten Oppoſition lehnte einen neuen
Kompromißvorſchlag ab, da nach Mitteilung An-
draſſys
nur ein geringer Teil der militäriſchen Mehr-
erforderniſſe eine Aufſchiebung zulaſſe.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

Der Kaiſer empfing vormittags den Grafen
Andraſſy in Audienz und beriet mit ihm einen neuer-
lichen Kompromißvorſchlag, der auf ſeinen Wunſch ſofort
der Oppoſition vorgelegt werden ſollte. Andraſſy begab ſich
ſofort nach der Audienz in den Kuſſuthianerklub, wo das
Exekutivkomitee der koalierten Oppoſition zuſammentrat. Es
kam zu einer längeren aufregenden Beratung, in der einzelne
Redner hart aneinander gerieten. Schließlich wurde der
Beſchluß gefaßt, auch den neuen Kompromißvorſchlag abzu-
lehnen. Der Beſchluß wirkte in Hof- und parlamentariſchen
Kreiſen wie eine Bombe. Ueberall bewunderte man die
Haltung des Monarchen, der, unbeſchadet des Affronts, der
ihm mit der Ablehnung des erſten Kompromiſſes angetan
wurde, der Oppoſition noch einen Schritt entgegenkam, um
eine Verſtändigung zu ermöglichen. Die Annahme des zweiten
Antrages ſchien auch zweifellos. Sicher iſt, daß der Kaiſer
jede weitere Unterhandlung abbrechen und Budapeſt ſofort
verlaſſen wird. Man ſpricht auch davon, daß das Dekret,
welches die Auflöſung des Abgeordnetenhauſes und die Aus-
ſchreibung von Neuwahlen verfügt, noch heute unterfertigt wird.




Die Juden in Rumänien. (Priv.Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

König Karol von Rumänien empfing den Wiener Journa-
liſten, kaiſ. Rat Lichtenſtadt, dem gegenüber er ſich
über die Lage der Juden in Rumänien ausſprach. Er be-
zeichnet dieſelbe als keineswegs troſtlos und ſpricht die
Hoffnung aus, daß das rumäniſche Volk ſich zur Einführung
von Reformen zu Gunſten der Juden entſchließen werde.




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glieder in das einfache, ge&#x017F;chmückte Kirchlein, wo die Feier<lb/>
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der Ehren&#x201C; ihren Anfang nahm. Nach Ab&#x017F;ingung des&#x017F;elben<lb/>
hielt Herr Pfarrer Zöckler die Altarliturgie und verlas darauf<lb/>
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den Choral: &#x201E;Dich, Je&#x017F;u, prei&#x017F;en un&#x017F;ere Lieder&#x201C;.<lb/>
Nach Beendigung des Ge&#x017F;anges trat der hochwürdige Herr<lb/>
Senior Jo&#x017F;ef Fronius vor den Altar, a&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tiert auf<lb/>
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Gemeinde und an den zu in&#x017F;tallierenden Pfarrer. Es war<lb/>
ein rührender Rück- und Ausblick, der alle Zuhörer mit<lb/>
Wehmut erfüllte und zugleich erhob. Herr Senior <hi rendition="#g">Fronius</hi><lb/>
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Mahnung aus Herz mit den Worten: Stärke deine Brüder!<lb/>
Stärke die Gemeinde! und betonte die Wichtigkeit und Er-<lb/>
habenheit des &#x017F;chönen Seel&#x017F;orgedien&#x017F;tes, wo hier zu ermahnen,<lb/>
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erflehen i&#x017F;t. Redner hob hervor, daß das Pfarrhaus ein<lb/>
Licht &#x017F;ein &#x017F;oll, welches in die Gemeinde, in die Häu&#x017F;er, in die<lb/>
Familien hineinleuchten &#x017F;oll. Hernach richtete Herr Senior<lb/>
einige auf das Seel&#x017F;orgeamt bezügliche Fragen an den jungen<lb/>
Pfarrer, welchet die&#x017F;er mit helltönender Stimme feierlich<lb/>
beantwortete. Darauf verlas der Herr Senior das vom hohen<lb/>
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Georg <hi rendition="#g">Fau&#x017F;t</hi> zum Pfarrer von Hliboka be&#x017F;tätigt wurde.<lb/>
Alsdann kniete die&#x017F;er vor dem Altar nieder und<lb/>
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Seel&#x017F;orger in Reihenfolge die Segenswün&#x017F;che zur In-<lb/>
&#x017F;tallation, worauf Pfarrer Fau&#x017F;t die Kanzel be&#x017F;tieg<lb/>
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Mit der Kollekte: Danket dem Herrn &#x2014; ge&#x017F;prochen von<lb/>
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Feier, die jedem Zuhörer unvergeßlich bleiben wird. An die&#x017F;e<lb/>
Feier reihte &#x017F;ich noch eine kleine feierliche Handlung an und<lb/>
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Tag. Herr Pfarrer <hi rendition="#g">Hargesheimer</hi> &#x017F;prach den Segen dazu.<lb/>
Um 2 Uhr nachmittags ver&#x017F;ammelten &#x017F;ich die Fe&#x017F;tgä&#x017F;te beim<lb/>
neugewählten Kurator Herrn Wilhelm <hi rendition="#g">Hartmann</hi> zu einem<lb/>
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ge&#x017F;prochen wurden. Den Reigen der Toa&#x017F;te eröffnete Herr<lb/>
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Ivan Anaka auf bis nunzu unaufgeklärte Wei&#x017F;e ein Feuer<lb/>
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und in den Flammen beide den Tod fanden. Der Brand<lb/>
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&#x017F;owie dem Grundwirten Gregori Repzi gehörten, voll&#x017F;tändig<lb/>
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11 Nebengebäuden wurden total vernichtet, trotz Hilfe &#x017F;eitens<lb/>
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vieh ging in dem Flammenmeere zu Grunde. Weithin im<lb/>
Za&#x017F;tawnaer Bezirke waren die Flammen &#x017F;ichtbar, der Himmel<lb/>
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&#x017F;ummari&#x017F;che Schaden beträgt mehr denn 10.000 Kronen und<lb/>
&#x017F;ind Iwan Anaka und Gregori Repzi fa&#x017F;t auf den Bettel&#x017F;tab<lb/>
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und zweiten Grades gab es bei die&#x017F;em Feuer.</p>
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&#x017F;päten Nacht&#x017F;tunde am Brandplatze er&#x017F;chienen. Der Schaden<lb/>
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[5/0005] 4. April 1905. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Hliboka. (Inſtallationsfeier.) Der Sonntag des 26. März war für die deutſchen Proteſtanten in Hliboka ein großer Freudentag, denn derſelbe galt der Inſtallation ihres erſten Pfarrers, des Herrn Georg Fauſt. Nachdem das Presbyterium ſämtliche Herren Pfarrer und Presby- terien der w. Gemeinden des öſtlichen galiziſch-bukowiniſchen Seniorats eingeladen hatte, brachten die Eiſenbahnzüge von Norden und Süden, von Oſten und Weſten am Sonntags- morgen die Feſtgäſte nach Hliboka. Unter dieſen werden be- ſonders folgende namentlich angeführt: vom geiſtlichen Stande der allverehrte Herr Senior Joſef Fronius aus Czernowitz, Pfarrer Zöckler aus Stanislau, deſignierter Pfarrer Tieleman aus Zaleszyki, Pfarrer Decker aus Radautz und Pfarrer Hargeſheimer aus Itzkany. Ferner waren vertreten durch weltliche Abgeordnete die Ge- meinden: Czernowitz durch Herrn Dr. Bauer und Herrn Törpel, Tereſcheny durch ihre meiſten Gemeindemitglieder, Storozynetz durch Herrn Zimmer und Kandel, ſchließlich Terebleſtie durch mehrere Gemeindemitglieder. Auch beteiligte ſich an dieſer Feier der hochwürdige gr.-or. Orts- pfarrer Herr Werbowski, der Orts- und Diſtriktsarzt Dr. Drucker und der Gemeinde-Sekretär Herr Star- czewski und viele andere, ſo daß alle Nationen und Konfeſſionen unſeres Heimatlandes vertreten waren. Um 10 Uhr luden Glockentöne die Feſtgäſte und Gemeinde- glieder in das einfache, geſchmückte Kirchlein, wo die Feier mit dem Choral: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ ihren Anfang nahm. Nach Abſingung desſelben hielt Herr Pfarrer Zöckler die Altarliturgie und verlas darauf einen Abſchnitt aus dem 2. Briefe des Apoſtels Paulus an die Korinther, Kapitel 4: „Wir predigen nicht uns ſelbſt, ſondern Jeſum Chriſtum“. Dann ſang die Gemeinde den Choral: „Dich, Jeſu, preiſen unſere Lieder“. Nach Beendigung des Geſanges trat der hochwürdige Herr Senior Joſef Fronius vor den Altar, aſſiſtiert auf der einen Seite von den Pfarrern Decker und Harges- heimer und auf der anderen von den Pfarrern Zöckler und Tielemann, und hielt eine feierliche Anſprache an die Gemeinde und an den zu inſtallierenden Pfarrer. Es war ein rührender Rück- und Ausblick, der alle Zuhörer mit Wehmut erfüllte und zugleich erhob. Herr Senior Fronius als geiſtlicher Oberhirte legte dann dem jungen Pfarrer die Mahnung aus Herz mit den Worten: Stärke deine Brüder! Stärke die Gemeinde! und betonte die Wichtigkeit und Er- habenheit des ſchönen Seelſorgedienſtes, wo hier zu ermahnen, dort zu ſtrafen, hier zu tröſten, dort Gnade von Gott zu erflehen iſt. Redner hob hervor, daß das Pfarrhaus ein Licht ſein ſoll, welches in die Gemeinde, in die Häuſer, in die Familien hineinleuchten ſoll. Hernach richtete Herr Senior einige auf das Seelſorgeamt bezügliche Fragen an den jungen Pfarrer, welchet dieſer mit helltönender Stimme feierlich beantwortete. Darauf verlas der Herr Senior das vom hohen k. k. Oberkirchenrat ausgefertigte Dekret, mittels welchem Herr Georg Fauſt zum Pfarrer von Hliboka beſtätigt wurde. Alsdann kniete dieſer vor dem Altar nieder und empfing unter Händeauflegen ſeitens aller obgenannten Seelſorger in Reihenfolge die Segenswünſche zur In- ſtallation, worauf Pfarrer Fauſt die Kanzel beſtieg und über den Text: Joh., 1, 45, 46, die Predigt hielt. Mit der Kollekte: Danket dem Herrn — geſprochen von Pfarrer Decker und einem Gebet ſchloß die ſchöne, erhebende Feier, die jedem Zuhörer unvergeßlich bleiben wird. An dieſe Feier reihte ſich noch eine kleine feierliche Handlung an und zwar im Garten vor dem Pfarrhauſe, nämlich das Setzen eines jungen Lindenbaumes zum ewigen Gedächtnis an dieſen Tag. Herr Pfarrer Hargesheimer ſprach den Segen dazu. Um 2 Uhr nachmittags verſammelten ſich die Feſtgäſte beim neugewählten Kurator Herrn Wilhelm Hartmann zu einem von einigen deutſchen Frauen köſtlich zubereiteten Mahle, wobei ſelbſtverſtändlich erhebende, geiſtreiche und auch heitere Toaſte geſprochen wurden. Den Reigen der Toaſte eröffnete Herr Senior Fronius mit einem dreimaligen Hoch auf unſeren allerdurchlauchtigſten Kaiſer und Herrn, den Schirm- und Schutzherrn der evangeliſchen Kirche unſeres Vaterlandes. Bz. Doroſchoutz. (Schadenfeuer.) Ueber einen furcht- baren Brand, dem leider auch zwei hoffnungsvolle Menſchen- leben zum Opfer fielen, wird uns berichtet. Am 27. d. M. um zirka 9 Uhr abends brach hier auf dem Gehöfte des Ivan Anaka auf bis nunzu unaufgeklärte Weiſe ein Feuer aus. Anaka, aus dem Schlafe gewacht, eilte zu den Ställen, um ſein Vieh loszubinden, vergaß dabei ſeiner beiden 5- und 10-jährigen Buben, welche im Wohnhauſe ſchliefen und in den Flammen beide den Tod fanden. Der Brand griff mit ſolcher Vehemenz um ſich, daß die Nachbargebäude und Wirtſchaften, welche dem Gemeindevorſteher Ilie Pankow ſowie dem Grundwirten Gregori Repzi gehörten, vollſtändig eingeäſchert wurden. Die Wirtſchaften blühender Gehöfte mit 11 Nebengebäuden wurden total vernichtet, trotz Hilfe ſeitens der Gutsherrſchaft und der Bevölkerung, trotz des naheliegen- den Dnieſters konnte nicht gerettet werden. Auch ein Borſten- vieh ging in dem Flammenmeere zu Grunde. Weithin im Zaſtawnaer Bezirke waren die Flammen ſichtbar, der Himmel taghell beleuchtet. Iwan Anaka, der den größeren Schaden erlitt, ſowie Gregori Repzi waren nicht verſichert, der Ge- meinde-Vorſteher Ilie Pankow mit nur 600 Kronen. Der ſummariſche Schaden beträgt mehr denn 10.000 Kronen und ſind Iwan Anaka und Gregori Repzi faſt auf den Bettelſtab gekommen. Auch mehrere Verletzte mit Brandwunden erſten und zweiten Grades gab es bei dieſem Feuer. Rogozeſtie. (Brand.) Dienſtag, den 28. v. M. brach aus unbekannter Urſache gegen 9 Uhr abends beim hieſigen Grundwirt Todor Danczuk ein Brand aus, der die Scheune und den Stall einäſcherte. Daß das Feuer nicht größere Dimenſionen annahm und die angrenzenden Bauern- häuſer nicht dem Brande zum Opfer fielen, iſt einzig und allein dem zielbewußten und tatkräftigen Eingreifen unſeres allſeits beliebten Poſtenführers Onufrij Skorejko, der ſein eigenes Leben in die Chance ſchlug, zu danken, und der u. a. aus den Flammen auch die Viehſtücke rettete. Ferner ſind die Inſaſſen Michailo Inaki und Iwan Iwanyczuk zu erwähnen, die mit wahrem Opfermut und der Flammen nicht achtend, bis ſpät in die Nacht arbeiteten. Auch die Herren Schulmeiſter Albota, Gemeindeſekretär Maſapiuk und Finanzwach-Aufſeher Cambefort waren trotz der ſpäten Nachtſtunde am Brandplatze erſchienen. Der Schaden iſt unbedeutend. Der Reichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauſes. (Telegraphiſcher Bericht der „Cz. Allg. Ztg.“) Wien, 3. April. In Beantwortung einer Interpellation des Abg. Skedl erklärt der Landesverteidigungsminiſter, die Verlegung von Landwehrtruppen nach Suczawa, Radautz, Sereth in ſeinem Wirkungskreiſe anzuordnen, erſcheint mangels hie- für verfügbarer Landwehrabteilungen nicht möglich. Was die Verlegung von Heerestruppen nach dem genannten Orte anbelangt, ſo teilte das Reichskriegsminiſterium mit, daß es trotz voller Würdigung der Sachlage auch derzeit nicht die Verlegung ſtändiger Garniſonen nach Suczawa, Radautz und Sereth in Ausſicht zu nehmen vermag. Bezüglich der Entſchädigung für die leerſtehende Landwehrkaſerne Suczawa erklärt der Miniſter, daß die der Gemeinde Suczawa während des Beſtandes der Landwehrgarniſonen infolge Unterkunftsbeiſtellung erwachſenen, beträchtlichen Auslagen und wirtſchaftlichen Nachteile, von denen Suczawa urſächlich bei Verlegung der Landwehrgarniſonen betroffen wurde, bei den ſchwebenden Verhandlungen, die vorausſichtlich in kurzer Zeit zum Abſchluße gelangen, Berückſichtigung finden werden. Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme ſiehe die Rubriken „Vom Tage,“ „Bunte Chronik“ und Rechtspflege“. Die Vorgänge in Rußland. Das Wehrgeſetz für Finnland. Petersburg, 3. April. (Korr.-B.) Ein Manifeſt des Zaren ſuſpendiert das im Juli 1901 für Finnland er- laſſene Wehrgeſetz bis zur legislativen Entſcheidung der Frage. Aerztekongreß. Moskau, 3. April. (Korr.-B.) Der Miniſter des Innern geſtattete die Abhaltung des Aerztekongreſſes zur Bekämpfung der Cholera. In der heutigen nichtöffent- lichen Sitzung des Kongreſſes wird die Haltung der Regierung leidenſchaftlich kritiſiert und das Verlangen nach einer Konſtitution geſtellt. Entdeckung eines Bombenateliers. Warſchau, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Polizei gelang es, ein Atelier zu entdecken, in welchem Bomben in Menge erzeugt wurden. 78 Per- ſonen, welche der Fabrikation der Bomben verdächtig ſind, wurden verhaftet. Blutiger Zuſammenſtoß. Warſchau, 3. April. (Korr.-B.) Geſtern abends kam es zwiſchen 1000 angeblich zur Beerdigung eines Sozialiſten nach dem Friedhof ziehenden Juden und den Truppen zu einem Zuſammenſtoße. Die Menge feuerte Revolver- ſchüſſe gegen die Truppen ab, welche die Waffen ge- brauchten. Eine Perſon wurde getötet. Warſchau, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Bei dem Zuſammenſtoße zwiſchen den Sozialiſten und den Truppen wurden 4 Demonſtranten getötet und viele verwundet. Ausſchreitungen von Streikenden. Riga, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Streikende ſammelten ſich geſtern im Hofe der bekannten Galoſchenfabrik „Prowodnik“ an, drangen in die Arbeits- und Magazinsräume ein, zerſtörten die Maſchinen und Ge- rätſchaften und demolierten hierauf die Fabriksgebäude. Das Militär, welches in größerer Menge ausrückte, verſuchte die Streikenden zu vertreiben, wobei es zu zahlreichen Kämpfen kam. Beſchießung eines Volksmeetings. Lodz, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Bei maſſenhafter Beteiligung fand heute ein Volksmeeting ſtatt. Als dasſelbe bereits im Gange war, umzingelten Sol- daten den Platz und ſchoſſen in die Menge. Viele Perſonen wurden getötet. Zirkulierende Aufrufe. Lemberg, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Wie aus Südrußland berichtet wird, zirkulieren dort Hunderttauſende von Aufrufen, welche das Volk gegen die Juden, Polen und Armenier aufzuwiegeln ſuchen. Die Verfaſſer der Aufrufe ſucht man in Regierungskreiſen, welche die allgemeine Gärung auf den Häuptern dieſer Völker entladen wollen. Die Kriſe in Ungarn. (Ein neuer Kompromißvorſchlag — abgelehnt. Budapeſt, 3. April. (Korr.-B.) Der Kaiſer empfing den Grafen Andraſſy in Audienz. Budapeſt, 3. April. (Korr.-B.) Das leitende Komitee der koalierten Oppoſition lehnte einen neuen Kompromißvorſchlag ab, da nach Mitteilung An- draſſys nur ein geringer Teil der militäriſchen Mehr- erforderniſſe eine Aufſchiebung zulaſſe. Budapeſt, 3. April. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Kaiſer empfing vormittags den Grafen Andraſſy in Audienz und beriet mit ihm einen neuer- lichen Kompromißvorſchlag, der auf ſeinen Wunſch ſofort der Oppoſition vorgelegt werden ſollte. Andraſſy begab ſich ſofort nach der Audienz in den Kuſſuthianerklub, wo das Exekutivkomitee der koalierten Oppoſition zuſammentrat. Es kam zu einer längeren aufregenden Beratung, in der einzelne Redner hart aneinander gerieten. Schließlich wurde der Beſchluß gefaßt, auch den neuen Kompromißvorſchlag abzu- lehnen. Der Beſchluß wirkte in Hof- und parlamentariſchen Kreiſen wie eine Bombe. Ueberall bewunderte man die Haltung des Monarchen, der, unbeſchadet des Affronts, der ihm mit der Ablehnung des erſten Kompromiſſes angetan wurde, der Oppoſition noch einen Schritt entgegenkam, um eine Verſtändigung zu ermöglichen. Die Annahme des zweiten Antrages ſchien auch zweifellos. Sicher iſt, daß der Kaiſer jede weitere Unterhandlung abbrechen und Budapeſt ſofort verlaſſen wird. Man ſpricht auch davon, daß das Dekret, welches die Auflöſung des Abgeordnetenhauſes und die Aus- ſchreibung von Neuwahlen verfügt, noch heute unterfertigt wird. Die Juden in Rumänien. Wien, 3. April. (Priv.Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) König Karol von Rumänien empfing den Wiener Journa- liſten, kaiſ. Rat Lichtenſtadt, dem gegenüber er ſich über die Lage der Juden in Rumänien ausſprach. Er be- zeichnet dieſelbe als keineswegs troſtlos und ſpricht die Hoffnung aus, daß das rumäniſche Volk ſich zur Einführung von Reformen zu Gunſten der Juden entſchließen werde. _

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 379, Czernowitz, 04.04.1905, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer379_1905/5>, abgerufen am 28.03.2024.