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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 728, Czernowitz, 12.06.1906.

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12. Juni 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch] Generalstabskorps. Feldzeugmeister Friedrich Freiherr v. Beck
ist bei seinen 76 Jahren sehr rüstig und befindet sich eben
auf einer an Strapazen reichen Generalstabsreise in Bosnien.

Die Herkomerkonkurrenz.

Aus Wien wird uns
telegraphiert:
Die Teilnehmer an Herkomerkonkurrenz
haben heute die 4. Etappenfahrt Wien--Klagenfurt ange-
treten, an welchen 112 Automobile teilnahmen. Um 5 Uhr
früh begann der Start, und nach je einer Minute wurden
die Fahrer abgelassen. Kurz vor 5 Uhr traf Prinz Heinrich
von Preussen in Begleitung des Erzherzogs Franz
Salvator
mittels Automobils auf dem Zielplatze ein und
wurde vom Komitee empfangen, sowie von den Zuschauern
lebhaft begrüßt. Prinz Heinrich begab sich sofort zu seinem
Automobil und startetete als 56ster in der Reihe. Prinz
Heinrich lenkt während der Fahrt des Automobil selbst. Als
der Prinz am Startplatz erschien, wurde er neuerdings von
den Anwesenden lebhaft akklamiert. Erzherzog Franz S[a]l-
vator verabschiedete sich in der herzichsten Weise vom Prinzen.
Der letzte Wagen startete um 6 Uhr 51 Minuten. Der Erz-
herzog verblieb bis Schluß des Startes.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Die neue Wahlkreiseinteilung der
Bukowina.

Nach den der Hohenlohe'schen Wahlkreiseinteilung ent-
sprechenden Vorschlägen, die am 8. d. dem Wahlreformaus-
ausschusse unterbreitet wurden, erhält die Bukowina drei
Mandate
mehr (statt elf vierzehn); die drei ersten
(städtischen) Wahlbezirke (zwei der Stadt Czernowitz und der
Bezirk Radautz-Suczawa-Sereth) bleiben unverändert; die
übrigen lauten nun folgendermaßen:

4 Die Ortsgemeinden Gurahumora, Illischestie (Gerichts-
bezirk Gurahumora), Lichtenberg (Gerichtsbezirk Solka),
Schwarztal (Gerichtsbezirk Kimpolung), Deutsch-Alt-
Fratautz, Deutsch-Badeutz, Deutsch-Satulmare, Fürstental
(Gerichtsbezirk Radautz), Deutsch-Tereblestie (Gerichts-
bezirk Sereth), Augustendorf (Gerichtsbezirk Storozynetz),
Itzkany Bahnhof, Neu-Itzkany (Gerichtsbezirk Suczawa);
ferner die Gutsgebiete Eisenau, Freudenthal, Luisenthal,
Pozoritta (Gerichtsbezirk Kimpolung).
Die Gerichtsbezirke ohne die Ortsgemeinden und Guts-
gebiete der Wahlbezirke Nr. 1 bis 4 und ohne die bei
einzelnen Wahlbezirken noch ausdrücklich als ausgenommen
bezeichneten Ortsgemeinden:
5 Kotzman, Sadagura ohne die Ortsgemeinde Buda.
6 Die Ortsgemeinden Terescheny, Mihuczeny, Hliboka,
Kamenka, Wolczynetz, Slobodzia, Berlince, Styrcze,
Czerepkoutz, Waszkoutz am Sereth, Klimoutz, Fontina
Alba (Gerichtsbezirk Sereth), Alt-Mamajesti, Neu-
Mamajesti, Kamena, Kiczera, Kuczurmare, Michalcze,
Rewna, Striletzki Kut (Gerichtsbezirk Czernowitz), Ko-
marestie, Moldauisch-Banilla, Neu-Broskoutz, Panka,
Slobodzia, Zadowa, Bobestie (Gerichtsbezirk Storozynetz).
7 Zastawna.
8 Stanestie, Waszkoutz am Czeremosz; ferner die Orts-
gemeinden Bahna, Czernohuzy, Ispas, Lukawetz am
Sereth (Gerichtsbezirk Wiznitz).
9 Putilla, Seletin, Wiznitz ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 8, ferner die Ortsgemeinden Ardzel, Breaza,
Czumurna, Ruß Moldawitza, Ruß pe Boul (Gerichts-
bezirk Kimpolung).
10 Dorna-Watra, Kimpolung ohne die Ortsgemeinden des
Wahlbezirkes Nr. 9.
11 Bojan, Storozynetz ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 6; ferner die Ortsgemeinden Buda (Gerichts-
bezirk Sadagura), Czahor, Korowia, Kotul Bainski,
Ludihorecza, Lukawitza, Mamornitza, Molodia, Ostritza,
Woloka, Zurin (Gerichtsbezirk Czernowitz).
12 Suczawa, Sereth ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 6.
13 Radautz.
14 Solka, Gurahumora.



Staatseisenbahnrat.

In der Schlußsitzung vom
9. d. verwies bezüglich des Antrages der Mitglieder
Gregor und Smal-Stocki betreffend die Weiterein-
führung der seit 1. August 1905 aufgehobenen Frachtbe-
günstigung für rumänisches Getreide im Verkehr nach Deutsch-
lcknd via Itzkany der Referent auf die vom Regierungsver-
treter Ministerialrat Dr. Schonka im Ausschuße gemachte
Eröffnung, daß die Einräumung von Tarifermäßigungen für
den rumänischen Transitverkehr ausschließlich durch die Frage
der Konkurrenz ausländischer Routen bestimmt worden sei. Als
sich daher im Vorjahre die Verhältnisse so gestalteten, daß
mit der Konkurrenz über Galatz und Braila nicht mehr in
gleichem Masse wie früher zu rechnen war, habe sich die
Regierung veranlaßt gesehen, die bestehenden Transittarife ab
1. August 1905 aufzuheben. Entsprechend einer über eine
Resolution des Bukowiner Landtages gegebenen Zusage sei
das Eisenbahnministerium bereit, die Frage im Sinne des
[Spaltenumbruch] vorliegenden Antrages nach Maßgabe der seither geänderten
Verhältnisse zu prüfen. Nach längerer Debatte gelangte nach-
stehender allseits gut geheißener Antrag des Mitgliedes Dr. Licht
zur Annahme: Das Eisenbahnministerium wird ersucht, die
Frachtlage zu prüfen und nur insoweit mit Ermäßigungen
vorzugehen, als solche notwendig seien, um den Staatsbahn-
routen ihren legitimen Anteil an diesen Transporten gegen-
über den ausländischen Konkurrenzwegen zu sichern. In
einem solchen Falle sollen aber dem Exportverkehr gleichartiger
inländischer Güter dieselben Begünstigungen zuteil werden.
Von den zahlreichen Initiativanträgen der einzelnen Mit-
glieder des Staatseisenbahnrates ist insbesondere der Antrag
der Mitglieder Gregor und Smal-Stocki hervorzuheben be-
treffend die günstige Gestaltung des Fahrplanes der Eisen-
bahnlinien in der Bukowina, besonders im Verkehr mit dem
Westen und Rumänien, welcher Antrag in der Erwägung,
daß der Verkehr hauptsächlich über Ungarn sich bewegt, dem
Eisenbahnministerium zum eingehenden Studium und zur
dringendsten Berücksichtigung empfohlen wurde.

Der Bau eines Administrationsgebäudes für
die hiesige Betriebsleitung

ist nunmehr gesichert, da
das Eisenbahnministerium den Vertrag zwischen der Kommune
Czernowitz und der Betriebsleitung, betreffend den Verkauf
eines Baugrundes zum Zwecke der Aufführung eines Admini-
strationsgebäudes für die Betriebsleitung genehmigt hat. Die
Offertverhandlung wird demnächst ausgeschrieben und mit
dem Bau des Administrationsgebäudes noch heuer be-
gonnen werden.

Ernennungen bei der Finanzdirektion.

Das
Präsidium der Finanzdirektion in Czernowitz ernannte die
Steueramtspraktikanten Emil Andreas Schneider, Eugen
Rezusch, Ed. Minialow, Georg Piersec, S. Mühl-
stein,
Rudolf Watzlawik, Georg Vichovici, Kalman
Gütter, Viktor Popovicz, Anton Stronczynski,
Johann Sobotnicki, Julius Holzberger, Eduard
Srkal, Isidor Radka, Wilhelm Dworzak, Aurelian
Zugrav und Otto Turkiewicz zu provisorischen Steuer-
amtsadjunkten ad personam.

Mündliche Maturitätsprüfungen.

Zufolge
Sitzungsbeschlusses des Landesschulrates vom 1. Juni d. J.
werden die mündlichen Maturitätsprüfungen im Sommer-
termine 1906 an den Mittelschulen in der Bukowina in
folgender Ordnung abgehalten: 1. am I. Staatsgymnasium
in Czernowitz vom 2. bis zum 10. Juli unter dem Vorsitze
des Mitgliedes des Landesschulrates Msgr. Josef Schmid;
1. am II. Staatsgymnasium daselbst vom 3. bis zum 9. Juli
unter dem Vorsitze des Direktors der Lehrer- und Lehrerinnen-
bildungsanstalt Michael Kuschniriuk; 3. am Staats-
gymnasium in Radautz vom 11. bis zum 14. Juli unter dem
Vorsitze des Regierungsrates und Direktors des I. Staats-
gymnasiums in Czernowitz Heinrich Klauser; 4. am
gr.-or. Gymnasium in Suczawa vom 16. bis zum 21. Juni
ebenfalls unter dem Vorsitze des Regierungsrates und Gym-
nasialdirektors Heinrich Klauser; 5. an der gr.-or. Ober-
realschule in Czernowitz eventuell 6. bis zum 13. oder 14.
Juli unter dem Vorsitze des o. ö. Universitätsprofessors
Dr. Mathias Friedwagner.

Von der Post.

Der Oberpostmeister Franz Neu-
mayer
in Kimpolung wnrde über eigenes Ansuchen nach
Hadikfalva und der Postmeister Ludwig Heine in Hadik-
falva von amtswegen nach Kimpolung übersetzt.

Entgleisung.

Von der Betriebsleitung erhalten wir
folgende Mitteilung: Wegen Felsrutschung ist der Tender der
Zugslokomotive und ein Güterwagen des gemischten Zuges
2953 vom 7. d. M. in der Strecke Hatna--Dorna--Watra
zwischen den Stationen--Valeputna--Jakobeny bei Km. 94·9
entgleist. Die Verkehrsstörung wurde im Laufe des Vor-
mittags am 8. d. M. behoben und konnte schon der Per-
sonenzug 2911 anstandslos die Unterbrechungsstelle passieren.

Von der Polizeidirektion.

Advokaturskandidat
Dr. Samuel Hammer wurde zum Polizeikonzepts-
praktikanten bei der Polizeidirektion in Czernowitz ernannt.

Von der Landesregierung.

Der Landespräsident
ernannte den absol. Realschüler Athanasius Trebis zum
Rechnungspraktikanten bei der Landesregierung.

Entwichen.

Gestern gegen 10 Uhr nachts wurde der
wiederholt abgestrafte Schlosserlehrling Ilarion Mandric
wegen eines kleinen Einbruchsdiebstahls arretiert und in
Haft genommen. Infolge eines Versehens des Wachpostens
wurde der Genannte in eine Zelle, dessen Fenster beschädigt
sind, interniert, aus welcher er entwich, was vom Arrestauf-
seher kurz darauf bemerkt wurde. Der Entwichene wurde
eine Stnnde später im Hofe des Hauses Fleischergasse 20,
woselbst seine Mutter wohnt, von einem Sicherheitswach-
mann arrettiert.

Europäische Winterfahrplankonferenz.

Am 13.
und 14. d. findet in Bremen die iuternationale Winter-
fahrplankonferenz statt. An derselben wird seitens der hiesigen
Betriebsleitung der Verkehrschef Br. Jablonski teil-
nehmen. Einen Verhandlungsgegenstand der Konferenz wird
auch die Herstellung eines Anschlußes des von Bukarest ver-
kehrenden Zuges Nr. 17 der rumänischen Staatsbahnen an
den Zug Nr. 324 nach Czernowitz über Itzkany bilden. Auf
der Tagesordnung stehen ferner Anträge auf Verbesserung
der Anschlußverbindung zwischen der Bukowina und Ruß-
land
über Nowosielitza.

Oberkautor Schächter.

Aus Esseg wird der Wiener
Zeitschrift "Die Wahrheit" geschrieben: "Unser Oberkantor Herr
Schechter wurde infolge seiner hervorragenden Leistungen
auf dem Gebiete des Kantorates noch vor Ablauf seiner
Probezeit vom hiesigen Vorstande einstimmig statutengemäß
stabilisiert. Herr Oberkantor Schechter erwarb sich durch seine
umfangreiche Tenostimme, sowie durch seinen wunderschönen
Vortrag die Sympathien der ganzen Gemeinde und seine
Wahl rief allgemeine Zufriedenheit hervor. Herr Oberkantor
Jakob Schechter ist der Sohn unseres Oberkantors Herrn
[Spaltenumbruch] Simon Schechter und hat das Kantorat bei seinem
Vater erlernt.

Aerztliches.

Der praktische Arzt Dr. Josef Rosen-
berg
wurde zum Vertrauensarzte der Krakauer Versicherungs-
gesellschaft ernannt.

Kosten der Lebensmittel auf den Märkten.

Es wurde bereits unzählige Male auf die Schädlichkeit und
Gefährlichkeit des Kostens von Lebensmitteln auf den Märkten
durch Entnahme der Lebensmittel mit den Fingern, Löffeln
oder gar mit den Lippen aus den Verkaufstöpfen hinge-
wiesen. Vielen Verkäufern wurden deswegen Waren vernichtet.
Es geht jedoch nicht an, daß die meist arme Landbevölkerung
durch den Mangel an Verständnis der städtischen Käufer für
sanitäre Anordnungen ihre Waren verlierend kontinuierlich
Schaden leide. Es wäre angezeigt, daß die Hausfrauen, die
Sinn für Reinlichkeit im eigenen Haushalte zur Genüge be-
kunden dürfen, auch auf den Märkten sauberer mit den
Lebensmitteln umgehen. Wie leicht werden durch das Hinein-
stecken der Finger, Lippen und selbst der Löffel etc. in die
Waren gefährliche Infektionskrankheiten übertragen! Jeder
Käufer nehme zum Kosten leicht flüssiger Artikel wie Milch,
Oel, etc. etc. ein kleines Gläschen mit, zum Kosten von
Schmetten, Sauermilch, Powidl, Butter, Käse etc. einen Löffel.
Doch darf dieser Löffel auch nicht in jeden Topf hineinge-
steckt werden, es wird vielmehr jeder Verkäufer mit seinem
eigenen Löffel auf den Löffel der Käufer die Kostprobe geben.
Es ist also jedes Betasten, Betupfen und Abbrechen, von
Butter-Käsestöckchen mit den Fingern oder gar mit behand-
schuhten Händen, weil ekelerregend unstatthaft und wird nur
die obenerwähnten Kostprobenentnahme als sanitär einwend-
freie empfohlen.

Danksagung.

Wir erhalten folgende Zuschrift: Wie
alljährlich, so auch heuer, hat der Vorstand der hiesigen
israelitischen Kultusgemeinde aus Anlaß der jüdischen Oster-
feiertage eine Sammlung milder Gaben behufs Verteilung
derselben an jüdische Arme veranlaßt, welche mit Zuzählung
der seitens dieser Gemeinde aus eigenen Mitteln gewidmeten
1402·11 Kronen den Gesamtbetrag von 6724·61 Kronen er-
geben hat und zur Gänze an jüdische Arme verteilt worden
ist. -- Ebenso hat Herr Kalman Fischer, Großgrundbesitzer
in Teodorestie anläßlich der Osterfeiertage einen Waggon
= 10.000 Meterzentner Erdäpfel gespendet und der Kultus-
gemeinde zugesendet, welche ebenfalls an jüdische Arme zur
Gänze verteilt worden sind. Der gefertigte Vorstand fühlt
sich nun angenehm veranlaßt, sowohl im eigenen Namen als
auch im Namen Jener, welche mit Gaben beteilt worden
sind, allen geehrten Instituten und Personen, insbesondere
aber dem Herrn Kalman Fischer, für ihre mildtätigen Bei-
träge den innigsten Dank abzustatten. Das diesbezügliche
Spendenverzeichnis erliegt hieramts, und kann in dasselbe
von den Spendern und den Gemeindemitgliedern Einsicht
genommen werden. Für den Vorstand der israelitischen
Kultusgemeinde. Czernowitz, den 1. Juni 1906. Der Präses:
Dr. Straucher.

Jüd.-nat. Frauen und Mädchenverein "De-
borah."

Dienstag, den 12. d. M. wird Herr Kalmann
Schapira ("Zephira") im Lokale des Zionvereines
Karolinengasse um 7 Uhr nachmittags über "der Zionismus"
sprechen. Gäste willkommen.

Spendenausweis.

Wir erhalten folgenden Ausweis
der durch die Filiale der Israelitischen Allianz in Wien und
Czernowitz für die russischen Emigranten gesammelten Spenden:
Israelitische Kultusgemeinde Czernowitz 1000 Kronen, Frauen-
verein Deborah Reinerträgnis einer Theatervorstellung
K 943·95; Sammlung eines Radautzer Komitees durch
Herrn Harth 400 K; je K 200·--: Max Anhauch Löwy-
Langenhan und Anhauch & Milch, Wiener Bankverein Filiale
Czernowitz; je K 100·--: Holzindustrie Langenhan & Co.,
Dr. Wilhelm Tittinger, Salomon Luttinger, Kassiel Sokal,
Jechiel Chaim Krämer, Dr. Philipp Menczel; Schneuer &
Schwitz K 80·--; je K 50·--: Samuel Ohrenstein, M.
Kißlinger, Heinrich Weinberger, Aron Gottlieb, Nathan
Horowitz, Josef Fischer, Dr. Jakob Schlifka, B. Rosenstock,
Fink aus Rußland durch Dr. Menczel, Birstein; Frau
Kolpackczi K 60·-- (abzüglich von ihr selbst einem Russen
gegeben K 10.--); Sammlung per Kalman Scheinhorn
Berhometh a./S. K: 49·60; Kaufmann Brück, Direktor K 40;
je K 30·--: M. Wechsler, Bernhard Kohn, Dr. M. Weinreb,
Abraman Russe; je K 25·--: Abraham Kapralik, Solon
Schaffer, Wilhelm Badian, Dubenski (Russe), Löwensohn
(Russe, Haraz (Russe), k. k. Finanzrat Dr. Julius Kohn;
je K 20·--: Sigmund Goldenberg, Sigmund Horenstein,
Hermann, Chargaff, Abr. Schlecker, Frau Sabine Goldenberg,
Leopold Barasch, Leon Metsch, Josef Weißelberg, Mendel
Schäfer, Dr. Josef Gottlieb, Eisenstein (Russe), Datz, Ka-
schanski; je 10 K: Philipp Lauer, Jonas Retter, Sadagura,
Schorr & Rosenblatt, D. Grünfeld, Brüder Schifter, Kupper-
mann (Russe), Weinstock, M. Eisenstein, Brande, Hochmann;
je 8 K: Wechsler (Russe), Totental; je 6 K: Schimelow,
Litanowicz; je 5 K: J. Jakob Brender, Ungenannter, Melech
Zwiebel; je 4 K: Eigermann, Kalmann Leib Retter, Sadagura,
Jakob Retter; Meschulim Lipschitz 3 K; Fränkel 2 K. Summe
K 4978·55.




Sport.
Rennen zu Czernowitz.

Der zweite Tag brachte dem Rennplatze den erwarteten
Massenbesuch. Die Tribüne war überfüllt: zum letztenmale
stellte unsere Damenwelt ihr ganzes Aufgebot an Eleganz
und Schönheit zur Schau, bevor sie die Kursaison nach den
verschiedensten Windrichtungen verstreut. Die weißen Toiletten
boten im Vereine mit dem grünen Rasen und den bunt-

12. Juni 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.

[Spaltenumbruch] Generalſtabskorps. Feldzeugmeiſter Friedrich Freiherr v. Beck
iſt bei ſeinen 76 Jahren ſehr rüſtig und befindet ſich eben
auf einer an Strapazen reichen Generalſtabsreiſe in Bosnien.

Die Herkomerkonkurrenz.

Aus Wien wird uns
telegraphiert:
Die Teilnehmer an Herkomerkonkurrenz
haben heute die 4. Etappenfahrt Wien—Klagenfurt ange-
treten, an welchen 112 Automobile teilnahmen. Um 5 Uhr
früh begann der Start, und nach je einer Minute wurden
die Fahrer abgelaſſen. Kurz vor 5 Uhr traf Prinz Heinrich
von Preuſſen in Begleitung des Erzherzogs Franz
Salvator
mittels Automobils auf dem Zielplatze ein und
wurde vom Komitee empfangen, ſowie von den Zuſchauern
lebhaft begrüßt. Prinz Heinrich begab ſich ſofort zu ſeinem
Automobil und ſtartetete als 56ſter in der Reihe. Prinz
Heinrich lenkt während der Fahrt des Automobil ſelbſt. Als
der Prinz am Startplatz erſchien, wurde er neuerdings von
den Anweſenden lebhaft akklamiert. Erzherzog Franz S[a]l-
vator verabſchiedete ſich in der herzichſten Weiſe vom Prinzen.
Der letzte Wagen ſtartete um 6 Uhr 51 Minuten. Der Erz-
herzog verblieb bis Schluß des Startes.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Die neue Wahlkreiseinteilung der
Bukowina.

Nach den der Hohenlohe’ſchen Wahlkreiseinteilung ent-
ſprechenden Vorſchlägen, die am 8. d. dem Wahlreformaus-
ausſchuſſe unterbreitet wurden, erhält die Bukowina drei
Mandate
mehr (ſtatt elf vierzehn); die drei erſten
(ſtädtiſchen) Wahlbezirke (zwei der Stadt Czernowitz und der
Bezirk Radautz-Suczawa-Sereth) bleiben unverändert; die
übrigen lauten nun folgendermaßen:

4 Die Ortsgemeinden Gurahumora, Illiſcheſtie (Gerichts-
bezirk Gurahumora), Lichtenberg (Gerichtsbezirk Solka),
Schwarztal (Gerichtsbezirk Kimpolung), Deutſch-Alt-
Fratautz, Deutſch-Badeutz, Deutſch-Satulmare, Fürſtental
(Gerichtsbezirk Radautz), Deutſch-Terebleſtie (Gerichts-
bezirk Sereth), Auguſtendorf (Gerichtsbezirk Storozynetz),
Itzkany Bahnhof, Neu-Itzkany (Gerichtsbezirk Suczawa);
ferner die Gutsgebiete Eiſenau, Freudenthal, Luiſenthal,
Pozoritta (Gerichtsbezirk Kimpolung).
Die Gerichtsbezirke ohne die Ortsgemeinden und Guts-
gebiete der Wahlbezirke Nr. 1 bis 4 und ohne die bei
einzelnen Wahlbezirken noch ausdrücklich als ausgenommen
bezeichneten Ortsgemeinden:
5 Kotzman, Sadagura ohne die Ortsgemeinde Buda.
6 Die Ortsgemeinden Tereſcheny, Mihuczeny, Hliboka,
Kamenka, Wolczynetz, Slobodzia, Berlince, Styrcze,
Czerepkoutz, Waszkoutz am Sereth, Klimoutz, Fontina
Alba (Gerichtsbezirk Sereth), Alt-Mamajeſti, Neu-
Mamajeſti, Kamena, Kiczera, Kuczurmare, Michalcze,
Rewna, Striletzki Kut (Gerichtsbezirk Czernowitz), Ko-
mareſtie, Moldauiſch-Banilla, Neu-Broskoutz, Panka,
Slobodzia, Zadowa, Bobeſtie (Gerichtsbezirk Storozynetz).
7 Zaſtawna.
8 Staneſtie, Waszkoutz am Czeremosz; ferner die Orts-
gemeinden Bahna, Czernohuzy, Ispas, Lukawetz am
Sereth (Gerichtsbezirk Wiznitz).
9 Putilla, Seletin, Wiznitz ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 8, ferner die Ortsgemeinden Ardzel, Breaza,
Czumurna, Ruß Moldawitza, Ruß pe Boul (Gerichts-
bezirk Kimpolung).
10 Dorna-Watra, Kimpolung ohne die Ortsgemeinden des
Wahlbezirkes Nr. 9.
11 Bojan, Storozynetz ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 6; ferner die Ortsgemeinden Buda (Gerichts-
bezirk Sadagura), Czahor, Korowia, Kotul Bainski,
Ludihorecza, Lukawitza, Mamornitza, Molodia, Oſtritza,
Woloka, Zurin (Gerichtsbezirk Czernowitz).
12 Suczawa, Sereth ohne die Ortsgemeinden des Wahl-
bezirkes Nr. 6.
13 Radautz.
14 Solka, Gurahumora.



Staatseiſenbahnrat.

In der Schlußſitzung vom
9. d. verwies bezüglich des Antrages der Mitglieder
Gregor und Smal-Stocki betreffend die Weiterein-
führung der ſeit 1. Auguſt 1905 aufgehobenen Frachtbe-
günſtigung für rumäniſches Getreide im Verkehr nach Deutſch-
lcknd via Itzkany der Referent auf die vom Regierungsver-
treter Miniſterialrat Dr. Schonka im Ausſchuße gemachte
Eröffnung, daß die Einräumung von Tarifermäßigungen für
den rumäniſchen Tranſitverkehr ausſchließlich durch die Frage
der Konkurrenz ausländiſcher Routen beſtimmt worden ſei. Als
ſich daher im Vorjahre die Verhältniſſe ſo geſtalteten, daß
mit der Konkurrenz über Galatz und Braila nicht mehr in
gleichem Maſſe wie früher zu rechnen war, habe ſich die
Regierung veranlaßt geſehen, die beſtehenden Tranſittarife ab
1. Auguſt 1905 aufzuheben. Entſprechend einer über eine
Reſolution des Bukowiner Landtages gegebenen Zuſage ſei
das Eiſenbahnminiſterium bereit, die Frage im Sinne des
[Spaltenumbruch] vorliegenden Antrages nach Maßgabe der ſeither geänderten
Verhältniſſe zu prüfen. Nach längerer Debatte gelangte nach-
ſtehender allſeits gut geheißener Antrag des Mitgliedes Dr. Licht
zur Annahme: Das Eiſenbahnminiſterium wird erſucht, die
Frachtlage zu prüfen und nur inſoweit mit Ermäßigungen
vorzugehen, als ſolche notwendig ſeien, um den Staatsbahn-
routen ihren legitimen Anteil an dieſen Transporten gegen-
über den ausländiſchen Konkurrenzwegen zu ſichern. In
einem ſolchen Falle ſollen aber dem Exportverkehr gleichartiger
inländiſcher Güter dieſelben Begünſtigungen zuteil werden.
Von den zahlreichen Initiativanträgen der einzelnen Mit-
glieder des Staatseiſenbahnrates iſt insbeſondere der Antrag
der Mitglieder Gregor und Smal-Stocki hervorzuheben be-
treffend die günſtige Geſtaltung des Fahrplanes der Eiſen-
bahnlinien in der Bukowina, beſonders im Verkehr mit dem
Weſten und Rumänien, welcher Antrag in der Erwägung,
daß der Verkehr hauptſächlich über Ungarn ſich bewegt, dem
Eiſenbahnminiſterium zum eingehenden Studium und zur
dringendſten Berückſichtigung empfohlen wurde.

Der Bau eines Adminiſtrationsgebäudes für
die hieſige Betriebsleitung

iſt nunmehr geſichert, da
das Eiſenbahnminiſterium den Vertrag zwiſchen der Kommune
Czernowitz und der Betriebsleitung, betreffend den Verkauf
eines Baugrundes zum Zwecke der Aufführung eines Admini-
ſtrationsgebäudes für die Betriebsleitung genehmigt hat. Die
Offertverhandlung wird demnächſt ausgeſchrieben und mit
dem Bau des Adminiſtrationsgebäudes noch heuer be-
gonnen werden.

Ernennungen bei der Finanzdirektion.

Das
Präſidium der Finanzdirektion in Czernowitz ernannte die
Steueramtspraktikanten Emil Andreas Schneider, Eugen
Rezuſch, Ed. Minialow, Georg Pierſec, S. Mühl-
ſtein,
Rudolf Watzlawik, Georg Vichovici, Kalman
Gütter, Viktor Popovicz, Anton Stronczynski,
Johann Sobotnicki, Julius Holzberger, Eduard
Srkal, Iſidor Radka, Wilhelm Dworzak, Aurelian
Zugrav und Otto Turkiewicz zu proviſoriſchen Steuer-
amtsadjunkten ad personam.

Mündliche Maturitätsprüfungen.

Zufolge
Sitzungsbeſchluſſes des Landesſchulrates vom 1. Juni d. J.
werden die mündlichen Maturitätsprüfungen im Sommer-
termine 1906 an den Mittelſchulen in der Bukowina in
folgender Ordnung abgehalten: 1. am I. Staatsgymnaſium
in Czernowitz vom 2. bis zum 10. Juli unter dem Vorſitze
des Mitgliedes des Landesſchulrates Mſgr. Joſef Schmid;
1. am II. Staatsgymnaſium daſelbſt vom 3. bis zum 9. Juli
unter dem Vorſitze des Direktors der Lehrer- und Lehrerinnen-
bildungsanſtalt Michael Kuſchniriuk; 3. am Staats-
gymnaſium in Radautz vom 11. bis zum 14. Juli unter dem
Vorſitze des Regierungsrates und Direktors des I. Staats-
gymnaſiums in Czernowitz Heinrich Klauſer; 4. am
gr.-or. Gymnaſium in Suczawa vom 16. bis zum 21. Juni
ebenfalls unter dem Vorſitze des Regierungsrates und Gym-
naſialdirektors Heinrich Klauſer; 5. an der gr.-or. Ober-
realſchule in Czernowitz eventuell 6. bis zum 13. oder 14.
Juli unter dem Vorſitze des o. ö. Univerſitätsprofeſſors
Dr. Mathias Friedwagner.

Von der Poſt.

Der Oberpoſtmeiſter Franz Neu-
mayer
in Kimpolung wnrde über eigenes Anſuchen nach
Hadikfalva und der Poſtmeiſter Ludwig Heine in Hadik-
falva von amtswegen nach Kimpolung überſetzt.

Entgleiſung.

Von der Betriebsleitung erhalten wir
folgende Mitteilung: Wegen Felsrutſchung iſt der Tender der
Zugslokomotive und ein Güterwagen des gemiſchten Zuges
2953 vom 7. d. M. in der Strecke Hatna—Dorna—Watra
zwiſchen den Stationen—Valeputna—Jakobeny bei Km. 94·9
entgleiſt. Die Verkehrsſtörung wurde im Laufe des Vor-
mittags am 8. d. M. behoben und konnte ſchon der Per-
ſonenzug 2911 anſtandslos die Unterbrechungsſtelle paſſieren.

Von der Polizeidirektion.

Advokaturskandidat
Dr. Samuel Hammer wurde zum Polizeikonzepts-
praktikanten bei der Polizeidirektion in Czernowitz ernannt.

Von der Landesregierung.

Der Landespräſident
ernannte den abſol. Realſchüler Athanaſius Trebis zum
Rechnungspraktikanten bei der Landesregierung.

Entwichen.

Geſtern gegen 10 Uhr nachts wurde der
wiederholt abgeſtrafte Schloſſerlehrling Ilarion Mandric
wegen eines kleinen Einbruchsdiebſtahls arretiert und in
Haft genommen. Infolge eines Verſehens des Wachpoſtens
wurde der Genannte in eine Zelle, deſſen Fenſter beſchädigt
ſind, interniert, aus welcher er entwich, was vom Arreſtauf-
ſeher kurz darauf bemerkt wurde. Der Entwichene wurde
eine Stnnde ſpäter im Hofe des Hauſes Fleiſchergaſſe 20,
woſelbſt ſeine Mutter wohnt, von einem Sicherheitswach-
mann arrettiert.

Europäiſche Winterfahrplankonferenz.

Am 13.
und 14. d. findet in Bremen die iuternationale Winter-
fahrplankonferenz ſtatt. An derſelben wird ſeitens der hieſigen
Betriebsleitung der Verkehrschef Br. Jablonski teil-
nehmen. Einen Verhandlungsgegenſtand der Konferenz wird
auch die Herſtellung eines Anſchlußes des von Bukareſt ver-
kehrenden Zuges Nr. 17 der rumäniſchen Staatsbahnen an
den Zug Nr. 324 nach Czernowitz über Itzkany bilden. Auf
der Tagesordnung ſtehen ferner Anträge auf Verbeſſerung
der Anſchlußverbindung zwiſchen der Bukowina und Ruß-
land
über Nowoſielitza.

Oberkautor Schächter.

Aus Eſſeg wird der Wiener
Zeitſchrift „Die Wahrheit“ geſchrieben: „Unſer Oberkantor Herr
Schechter wurde infolge ſeiner hervorragenden Leiſtungen
auf dem Gebiete des Kantorates noch vor Ablauf ſeiner
Probezeit vom hieſigen Vorſtande einſtimmig ſtatutengemäß
ſtabiliſiert. Herr Oberkantor Schechter erwarb ſich durch ſeine
umfangreiche Tenoſtimme, ſowie durch ſeinen wunderſchönen
Vortrag die Sympathien der ganzen Gemeinde und ſeine
Wahl rief allgemeine Zufriedenheit hervor. Herr Oberkantor
Jakob Schechter iſt der Sohn unſeres Oberkantors Herrn
[Spaltenumbruch] Simon Schechter und hat das Kantorat bei ſeinem
Vater erlernt.

Aerztliches.

Der praktiſche Arzt Dr. Joſef Roſen-
berg
wurde zum Vertrauensarzte der Krakauer Verſicherungs-
geſellſchaft ernannt.

Koſten der Lebensmittel auf den Märkten.

Es wurde bereits unzählige Male auf die Schädlichkeit und
Gefährlichkeit des Koſtens von Lebensmitteln auf den Märkten
durch Entnahme der Lebensmittel mit den Fingern, Löffeln
oder gar mit den Lippen aus den Verkaufstöpfen hinge-
wieſen. Vielen Verkäufern wurden deswegen Waren vernichtet.
Es geht jedoch nicht an, daß die meiſt arme Landbevölkerung
durch den Mangel an Verſtändnis der ſtädtiſchen Käufer für
ſanitäre Anordnungen ihre Waren verlierend kontinuierlich
Schaden leide. Es wäre angezeigt, daß die Hausfrauen, die
Sinn für Reinlichkeit im eigenen Haushalte zur Genüge be-
kunden dürfen, auch auf den Märkten ſauberer mit den
Lebensmitteln umgehen. Wie leicht werden durch das Hinein-
ſtecken der Finger, Lippen und ſelbſt der Löffel ꝛc. in die
Waren gefährliche Infektionskrankheiten übertragen! Jeder
Käufer nehme zum Koſten leicht flüſſiger Artikel wie Milch,
Oel, ꝛc. ꝛc. ein kleines Gläschen mit, zum Koſten von
Schmetten, Sauermilch, Powidl, Butter, Käſe ꝛc. einen Löffel.
Doch darf dieſer Löffel auch nicht in jeden Topf hineinge-
ſteckt werden, es wird vielmehr jeder Verkäufer mit ſeinem
eigenen Löffel auf den Löffel der Käufer die Koſtprobe geben.
Es iſt alſo jedes Betaſten, Betupfen und Abbrechen, von
Butter-Käſeſtöckchen mit den Fingern oder gar mit behand-
ſchuhten Händen, weil ekelerregend unſtatthaft und wird nur
die obenerwähnten Koſtprobenentnahme als ſanitär einwend-
freie empfohlen.

Dankſagung.

Wir erhalten folgende Zuſchrift: Wie
alljährlich, ſo auch heuer, hat der Vorſtand der hieſigen
iſraelitiſchen Kultusgemeinde aus Anlaß der jüdiſchen Oſter-
feiertage eine Sammlung milder Gaben behufs Verteilung
derſelben an jüdiſche Arme veranlaßt, welche mit Zuzählung
der ſeitens dieſer Gemeinde aus eigenen Mitteln gewidmeten
1402·11 Kronen den Geſamtbetrag von 6724·61 Kronen er-
geben hat und zur Gänze an jüdiſche Arme verteilt worden
iſt. — Ebenſo hat Herr Kalman Fiſcher, Großgrundbeſitzer
in Teodoreſtie anläßlich der Oſterfeiertage einen Waggon
= 10.000 Meterzentner Erdäpfel geſpendet und der Kultus-
gemeinde zugeſendet, welche ebenfalls an jüdiſche Arme zur
Gänze verteilt worden ſind. Der gefertigte Vorſtand fühlt
ſich nun angenehm veranlaßt, ſowohl im eigenen Namen als
auch im Namen Jener, welche mit Gaben beteilt worden
ſind, allen geehrten Inſtituten und Perſonen, insbeſondere
aber dem Herrn Kalman Fiſcher, für ihre mildtätigen Bei-
träge den innigſten Dank abzuſtatten. Das diesbezügliche
Spendenverzeichnis erliegt hieramts, und kann in dasſelbe
von den Spendern und den Gemeindemitgliedern Einſicht
genommen werden. Für den Vorſtand der iſraelitiſchen
Kultusgemeinde. Czernowitz, den 1. Juni 1906. Der Präſes:
Dr. Straucher.

Jüd.-nat. Frauen und Mädchenverein „De-
borah.“

Dienſtag, den 12. d. M. wird Herr Kalmann
Schapira („Zephira“) im Lokale des Zionvereines
Karolinengaſſe um 7 Uhr nachmittags über „der Zionismus“
ſprechen. Gäſte willkommen.

Spendenausweis.

Wir erhalten folgenden Ausweis
der durch die Filiale der Iſraelitiſchen Allianz in Wien und
Czernowitz für die ruſſiſchen Emigranten geſammelten Spenden:
Iſraelitiſche Kultusgemeinde Czernowitz 1000 Kronen, Frauen-
verein Deborah Reinerträgnis einer Theatervorſtellung
K 943·95; Sammlung eines Radautzer Komitees durch
Herrn Harth 400 K; je K 200·—: Max Anhauch Löwy-
Langenhan und Anhauch & Milch, Wiener Bankverein Filiale
Czernowitz; je K 100·—: Holzinduſtrie Langenhan & Co.,
Dr. Wilhelm Tittinger, Salomon Luttinger, Kaſſiel Sokal,
Jechiel Chaim Krämer, Dr. Philipp Menczel; Schneuer &
Schwitz K 80·—; je K 50·—: Samuel Ohrenſtein, M.
Kißlinger, Heinrich Weinberger, Aron Gottlieb, Nathan
Horowitz, Joſef Fiſcher, Dr. Jakob Schlifka, B. Roſenſtock,
Fink aus Rußland durch Dr. Menczel, Birſtein; Frau
Kolpackczi K 60·— (abzüglich von ihr ſelbſt einem Ruſſen
gegeben K 10.—); Sammlung per Kalman Scheinhorn
Berhometh a./S. K: 49·60; Kaufmann Brück, Direktor K 40;
je K 30·—: M. Wechsler, Bernhard Kohn, Dr. M. Weinreb,
Abraman Ruſſe; je K 25·—: Abraham Kapralik, Solon
Schaffer, Wilhelm Badian, Dubenski (Ruſſe), Löwenſohn
(Ruſſe, Haraz (Ruſſe), k. k. Finanzrat Dr. Julius Kohn;
je K 20·—: Sigmund Goldenberg, Sigmund Horenſtein,
Hermann, Chargaff, Abr. Schlecker, Frau Sabine Goldenberg,
Leopold Baraſch, Leon Metſch, Joſef Weißelberg, Mendel
Schäfer, Dr. Joſef Gottlieb, Eiſenſtein (Ruſſe), Datz, Ka-
ſchanski; je 10 K: Philipp Lauer, Jonas Retter, Sadagura,
Schorr & Roſenblatt, D. Grünfeld, Brüder Schifter, Kupper-
mann (Ruſſe), Weinſtock, M. Eiſenſtein, Brande, Hochmann;
je 8 K: Wechsler (Ruſſe), Totental; je 6 K: Schimelow,
Litanowicz; je 5 K: J. Jakob Brender, Ungenannter, Melech
Zwiebel; je 4 K: Eigermann, Kalmann Leib Retter, Sadagura,
Jakob Retter; Meſchulim Lipſchitz 3 K; Fränkel 2 K. Summe
K 4978·55.




Sport.
Rennen zu Czernowitz.

Der zweite Tag brachte dem Rennplatze den erwarteten
Maſſenbeſuch. Die Tribüne war überfüllt: zum letztenmale
ſtellte unſere Damenwelt ihr ganzes Aufgebot an Eleganz
und Schönheit zur Schau, bevor ſie die Kurſaiſon nach den
verſchiedenſten Windrichtungen verſtreut. Die weißen Toiletten
boten im Vereine mit dem grünen Raſen und den bunt-

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[3/0003] 12. Juni 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Generalſtabskorps. Feldzeugmeiſter Friedrich Freiherr v. Beck iſt bei ſeinen 76 Jahren ſehr rüſtig und befindet ſich eben auf einer an Strapazen reichen Generalſtabsreiſe in Bosnien. Die Herkomerkonkurrenz. Aus Wien wird uns telegraphiert: Die Teilnehmer an Herkomerkonkurrenz haben heute die 4. Etappenfahrt Wien—Klagenfurt ange- treten, an welchen 112 Automobile teilnahmen. Um 5 Uhr früh begann der Start, und nach je einer Minute wurden die Fahrer abgelaſſen. Kurz vor 5 Uhr traf Prinz Heinrich von Preuſſen in Begleitung des Erzherzogs Franz Salvator mittels Automobils auf dem Zielplatze ein und wurde vom Komitee empfangen, ſowie von den Zuſchauern lebhaft begrüßt. Prinz Heinrich begab ſich ſofort zu ſeinem Automobil und ſtartetete als 56ſter in der Reihe. Prinz Heinrich lenkt während der Fahrt des Automobil ſelbſt. Als der Prinz am Startplatz erſchien, wurde er neuerdings von den Anweſenden lebhaft akklamiert. Erzherzog Franz Sal- vator verabſchiedete ſich in der herzichſten Weiſe vom Prinzen. Der letzte Wagen ſtartete um 6 Uhr 51 Minuten. Der Erz- herzog verblieb bis Schluß des Startes. Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 11. Juni. Die neue Wahlkreiseinteilung der Bukowina. Nach den der Hohenlohe’ſchen Wahlkreiseinteilung ent- ſprechenden Vorſchlägen, die am 8. d. dem Wahlreformaus- ausſchuſſe unterbreitet wurden, erhält die Bukowina drei Mandate mehr (ſtatt elf vierzehn); die drei erſten (ſtädtiſchen) Wahlbezirke (zwei der Stadt Czernowitz und der Bezirk Radautz-Suczawa-Sereth) bleiben unverändert; die übrigen lauten nun folgendermaßen: 4 Die Ortsgemeinden Gurahumora, Illiſcheſtie (Gerichts- bezirk Gurahumora), Lichtenberg (Gerichtsbezirk Solka), Schwarztal (Gerichtsbezirk Kimpolung), Deutſch-Alt- Fratautz, Deutſch-Badeutz, Deutſch-Satulmare, Fürſtental (Gerichtsbezirk Radautz), Deutſch-Terebleſtie (Gerichts- bezirk Sereth), Auguſtendorf (Gerichtsbezirk Storozynetz), Itzkany Bahnhof, Neu-Itzkany (Gerichtsbezirk Suczawa); ferner die Gutsgebiete Eiſenau, Freudenthal, Luiſenthal, Pozoritta (Gerichtsbezirk Kimpolung). Die Gerichtsbezirke ohne die Ortsgemeinden und Guts- gebiete der Wahlbezirke Nr. 1 bis 4 und ohne die bei einzelnen Wahlbezirken noch ausdrücklich als ausgenommen bezeichneten Ortsgemeinden: 5 Kotzman, Sadagura ohne die Ortsgemeinde Buda. 6 Die Ortsgemeinden Tereſcheny, Mihuczeny, Hliboka, Kamenka, Wolczynetz, Slobodzia, Berlince, Styrcze, Czerepkoutz, Waszkoutz am Sereth, Klimoutz, Fontina Alba (Gerichtsbezirk Sereth), Alt-Mamajeſti, Neu- Mamajeſti, Kamena, Kiczera, Kuczurmare, Michalcze, Rewna, Striletzki Kut (Gerichtsbezirk Czernowitz), Ko- mareſtie, Moldauiſch-Banilla, Neu-Broskoutz, Panka, Slobodzia, Zadowa, Bobeſtie (Gerichtsbezirk Storozynetz). 7 Zaſtawna. 8 Staneſtie, Waszkoutz am Czeremosz; ferner die Orts- gemeinden Bahna, Czernohuzy, Ispas, Lukawetz am Sereth (Gerichtsbezirk Wiznitz). 9 Putilla, Seletin, Wiznitz ohne die Ortsgemeinden des Wahl- bezirkes Nr. 8, ferner die Ortsgemeinden Ardzel, Breaza, Czumurna, Ruß Moldawitza, Ruß pe Boul (Gerichts- bezirk Kimpolung). 10 Dorna-Watra, Kimpolung ohne die Ortsgemeinden des Wahlbezirkes Nr. 9. 11 Bojan, Storozynetz ohne die Ortsgemeinden des Wahl- bezirkes Nr. 6; ferner die Ortsgemeinden Buda (Gerichts- bezirk Sadagura), Czahor, Korowia, Kotul Bainski, Ludihorecza, Lukawitza, Mamornitza, Molodia, Oſtritza, Woloka, Zurin (Gerichtsbezirk Czernowitz). 12 Suczawa, Sereth ohne die Ortsgemeinden des Wahl- bezirkes Nr. 6. 13 Radautz. 14 Solka, Gurahumora. Staatseiſenbahnrat. In der Schlußſitzung vom 9. d. verwies bezüglich des Antrages der Mitglieder Gregor und Smal-Stocki betreffend die Weiterein- führung der ſeit 1. Auguſt 1905 aufgehobenen Frachtbe- günſtigung für rumäniſches Getreide im Verkehr nach Deutſch- lcknd via Itzkany der Referent auf die vom Regierungsver- treter Miniſterialrat Dr. Schonka im Ausſchuße gemachte Eröffnung, daß die Einräumung von Tarifermäßigungen für den rumäniſchen Tranſitverkehr ausſchließlich durch die Frage der Konkurrenz ausländiſcher Routen beſtimmt worden ſei. Als ſich daher im Vorjahre die Verhältniſſe ſo geſtalteten, daß mit der Konkurrenz über Galatz und Braila nicht mehr in gleichem Maſſe wie früher zu rechnen war, habe ſich die Regierung veranlaßt geſehen, die beſtehenden Tranſittarife ab 1. Auguſt 1905 aufzuheben. Entſprechend einer über eine Reſolution des Bukowiner Landtages gegebenen Zuſage ſei das Eiſenbahnminiſterium bereit, die Frage im Sinne des vorliegenden Antrages nach Maßgabe der ſeither geänderten Verhältniſſe zu prüfen. Nach längerer Debatte gelangte nach- ſtehender allſeits gut geheißener Antrag des Mitgliedes Dr. Licht zur Annahme: Das Eiſenbahnminiſterium wird erſucht, die Frachtlage zu prüfen und nur inſoweit mit Ermäßigungen vorzugehen, als ſolche notwendig ſeien, um den Staatsbahn- routen ihren legitimen Anteil an dieſen Transporten gegen- über den ausländiſchen Konkurrenzwegen zu ſichern. In einem ſolchen Falle ſollen aber dem Exportverkehr gleichartiger inländiſcher Güter dieſelben Begünſtigungen zuteil werden. Von den zahlreichen Initiativanträgen der einzelnen Mit- glieder des Staatseiſenbahnrates iſt insbeſondere der Antrag der Mitglieder Gregor und Smal-Stocki hervorzuheben be- treffend die günſtige Geſtaltung des Fahrplanes der Eiſen- bahnlinien in der Bukowina, beſonders im Verkehr mit dem Weſten und Rumänien, welcher Antrag in der Erwägung, daß der Verkehr hauptſächlich über Ungarn ſich bewegt, dem Eiſenbahnminiſterium zum eingehenden Studium und zur dringendſten Berückſichtigung empfohlen wurde. Der Bau eines Adminiſtrationsgebäudes für die hieſige Betriebsleitung iſt nunmehr geſichert, da das Eiſenbahnminiſterium den Vertrag zwiſchen der Kommune Czernowitz und der Betriebsleitung, betreffend den Verkauf eines Baugrundes zum Zwecke der Aufführung eines Admini- ſtrationsgebäudes für die Betriebsleitung genehmigt hat. Die Offertverhandlung wird demnächſt ausgeſchrieben und mit dem Bau des Adminiſtrationsgebäudes noch heuer be- gonnen werden. Ernennungen bei der Finanzdirektion. Das Präſidium der Finanzdirektion in Czernowitz ernannte die Steueramtspraktikanten Emil Andreas Schneider, Eugen Rezuſch, Ed. Minialow, Georg Pierſec, S. Mühl- ſtein, Rudolf Watzlawik, Georg Vichovici, Kalman Gütter, Viktor Popovicz, Anton Stronczynski, Johann Sobotnicki, Julius Holzberger, Eduard Srkal, Iſidor Radka, Wilhelm Dworzak, Aurelian Zugrav und Otto Turkiewicz zu proviſoriſchen Steuer- amtsadjunkten ad personam. Mündliche Maturitätsprüfungen. Zufolge Sitzungsbeſchluſſes des Landesſchulrates vom 1. Juni d. J. werden die mündlichen Maturitätsprüfungen im Sommer- termine 1906 an den Mittelſchulen in der Bukowina in folgender Ordnung abgehalten: 1. am I. Staatsgymnaſium in Czernowitz vom 2. bis zum 10. Juli unter dem Vorſitze des Mitgliedes des Landesſchulrates Mſgr. Joſef Schmid; 1. am II. Staatsgymnaſium daſelbſt vom 3. bis zum 9. Juli unter dem Vorſitze des Direktors der Lehrer- und Lehrerinnen- bildungsanſtalt Michael Kuſchniriuk; 3. am Staats- gymnaſium in Radautz vom 11. bis zum 14. Juli unter dem Vorſitze des Regierungsrates und Direktors des I. Staats- gymnaſiums in Czernowitz Heinrich Klauſer; 4. am gr.-or. Gymnaſium in Suczawa vom 16. bis zum 21. Juni ebenfalls unter dem Vorſitze des Regierungsrates und Gym- naſialdirektors Heinrich Klauſer; 5. an der gr.-or. Ober- realſchule in Czernowitz eventuell 6. bis zum 13. oder 14. Juli unter dem Vorſitze des o. ö. Univerſitätsprofeſſors Dr. Mathias Friedwagner. Von der Poſt. Der Oberpoſtmeiſter Franz Neu- mayer in Kimpolung wnrde über eigenes Anſuchen nach Hadikfalva und der Poſtmeiſter Ludwig Heine in Hadik- falva von amtswegen nach Kimpolung überſetzt. Entgleiſung. Von der Betriebsleitung erhalten wir folgende Mitteilung: Wegen Felsrutſchung iſt der Tender der Zugslokomotive und ein Güterwagen des gemiſchten Zuges 2953 vom 7. d. M. in der Strecke Hatna—Dorna—Watra zwiſchen den Stationen—Valeputna—Jakobeny bei Km. 94·9 entgleiſt. Die Verkehrsſtörung wurde im Laufe des Vor- mittags am 8. d. M. behoben und konnte ſchon der Per- ſonenzug 2911 anſtandslos die Unterbrechungsſtelle paſſieren. Von der Polizeidirektion. Advokaturskandidat Dr. Samuel Hammer wurde zum Polizeikonzepts- praktikanten bei der Polizeidirektion in Czernowitz ernannt. Von der Landesregierung. Der Landespräſident ernannte den abſol. Realſchüler Athanaſius Trebis zum Rechnungspraktikanten bei der Landesregierung. Entwichen. Geſtern gegen 10 Uhr nachts wurde der wiederholt abgeſtrafte Schloſſerlehrling Ilarion Mandric wegen eines kleinen Einbruchsdiebſtahls arretiert und in Haft genommen. Infolge eines Verſehens des Wachpoſtens wurde der Genannte in eine Zelle, deſſen Fenſter beſchädigt ſind, interniert, aus welcher er entwich, was vom Arreſtauf- ſeher kurz darauf bemerkt wurde. Der Entwichene wurde eine Stnnde ſpäter im Hofe des Hauſes Fleiſchergaſſe 20, woſelbſt ſeine Mutter wohnt, von einem Sicherheitswach- mann arrettiert. Europäiſche Winterfahrplankonferenz. Am 13. und 14. d. findet in Bremen die iuternationale Winter- fahrplankonferenz ſtatt. An derſelben wird ſeitens der hieſigen Betriebsleitung der Verkehrschef Br. Jablonski teil- nehmen. Einen Verhandlungsgegenſtand der Konferenz wird auch die Herſtellung eines Anſchlußes des von Bukareſt ver- kehrenden Zuges Nr. 17 der rumäniſchen Staatsbahnen an den Zug Nr. 324 nach Czernowitz über Itzkany bilden. Auf der Tagesordnung ſtehen ferner Anträge auf Verbeſſerung der Anſchlußverbindung zwiſchen der Bukowina und Ruß- land über Nowoſielitza. Oberkautor Schächter. Aus Eſſeg wird der Wiener Zeitſchrift „Die Wahrheit“ geſchrieben: „Unſer Oberkantor Herr Schechter wurde infolge ſeiner hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete des Kantorates noch vor Ablauf ſeiner Probezeit vom hieſigen Vorſtande einſtimmig ſtatutengemäß ſtabiliſiert. Herr Oberkantor Schechter erwarb ſich durch ſeine umfangreiche Tenoſtimme, ſowie durch ſeinen wunderſchönen Vortrag die Sympathien der ganzen Gemeinde und ſeine Wahl rief allgemeine Zufriedenheit hervor. Herr Oberkantor Jakob Schechter iſt der Sohn unſeres Oberkantors Herrn Simon Schechter und hat das Kantorat bei ſeinem Vater erlernt. Aerztliches. Der praktiſche Arzt Dr. Joſef Roſen- berg wurde zum Vertrauensarzte der Krakauer Verſicherungs- geſellſchaft ernannt. Koſten der Lebensmittel auf den Märkten. Es wurde bereits unzählige Male auf die Schädlichkeit und Gefährlichkeit des Koſtens von Lebensmitteln auf den Märkten durch Entnahme der Lebensmittel mit den Fingern, Löffeln oder gar mit den Lippen aus den Verkaufstöpfen hinge- wieſen. Vielen Verkäufern wurden deswegen Waren vernichtet. Es geht jedoch nicht an, daß die meiſt arme Landbevölkerung durch den Mangel an Verſtändnis der ſtädtiſchen Käufer für ſanitäre Anordnungen ihre Waren verlierend kontinuierlich Schaden leide. Es wäre angezeigt, daß die Hausfrauen, die Sinn für Reinlichkeit im eigenen Haushalte zur Genüge be- kunden dürfen, auch auf den Märkten ſauberer mit den Lebensmitteln umgehen. Wie leicht werden durch das Hinein- ſtecken der Finger, Lippen und ſelbſt der Löffel ꝛc. in die Waren gefährliche Infektionskrankheiten übertragen! Jeder Käufer nehme zum Koſten leicht flüſſiger Artikel wie Milch, Oel, ꝛc. ꝛc. ein kleines Gläschen mit, zum Koſten von Schmetten, Sauermilch, Powidl, Butter, Käſe ꝛc. einen Löffel. Doch darf dieſer Löffel auch nicht in jeden Topf hineinge- ſteckt werden, es wird vielmehr jeder Verkäufer mit ſeinem eigenen Löffel auf den Löffel der Käufer die Koſtprobe geben. Es iſt alſo jedes Betaſten, Betupfen und Abbrechen, von Butter-Käſeſtöckchen mit den Fingern oder gar mit behand- ſchuhten Händen, weil ekelerregend unſtatthaft und wird nur die obenerwähnten Koſtprobenentnahme als ſanitär einwend- freie empfohlen. Dankſagung. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Wie alljährlich, ſo auch heuer, hat der Vorſtand der hieſigen iſraelitiſchen Kultusgemeinde aus Anlaß der jüdiſchen Oſter- feiertage eine Sammlung milder Gaben behufs Verteilung derſelben an jüdiſche Arme veranlaßt, welche mit Zuzählung der ſeitens dieſer Gemeinde aus eigenen Mitteln gewidmeten 1402·11 Kronen den Geſamtbetrag von 6724·61 Kronen er- geben hat und zur Gänze an jüdiſche Arme verteilt worden iſt. — Ebenſo hat Herr Kalman Fiſcher, Großgrundbeſitzer in Teodoreſtie anläßlich der Oſterfeiertage einen Waggon = 10.000 Meterzentner Erdäpfel geſpendet und der Kultus- gemeinde zugeſendet, welche ebenfalls an jüdiſche Arme zur Gänze verteilt worden ſind. Der gefertigte Vorſtand fühlt ſich nun angenehm veranlaßt, ſowohl im eigenen Namen als auch im Namen Jener, welche mit Gaben beteilt worden ſind, allen geehrten Inſtituten und Perſonen, insbeſondere aber dem Herrn Kalman Fiſcher, für ihre mildtätigen Bei- träge den innigſten Dank abzuſtatten. Das diesbezügliche Spendenverzeichnis erliegt hieramts, und kann in dasſelbe von den Spendern und den Gemeindemitgliedern Einſicht genommen werden. Für den Vorſtand der iſraelitiſchen Kultusgemeinde. Czernowitz, den 1. Juni 1906. Der Präſes: Dr. Straucher. Jüd.-nat. Frauen und Mädchenverein „De- borah.“ Dienſtag, den 12. d. M. wird Herr Kalmann Schapira („Zephira“) im Lokale des Zionvereines Karolinengaſſe um 7 Uhr nachmittags über „der Zionismus“ ſprechen. Gäſte willkommen. Spendenausweis. Wir erhalten folgenden Ausweis der durch die Filiale der Iſraelitiſchen Allianz in Wien und Czernowitz für die ruſſiſchen Emigranten geſammelten Spenden: Iſraelitiſche Kultusgemeinde Czernowitz 1000 Kronen, Frauen- verein Deborah Reinerträgnis einer Theatervorſtellung K 943·95; Sammlung eines Radautzer Komitees durch Herrn Harth 400 K; je K 200·—: Max Anhauch Löwy- Langenhan und Anhauch & Milch, Wiener Bankverein Filiale Czernowitz; je K 100·—: Holzinduſtrie Langenhan & Co., Dr. Wilhelm Tittinger, Salomon Luttinger, Kaſſiel Sokal, Jechiel Chaim Krämer, Dr. Philipp Menczel; Schneuer & Schwitz K 80·—; je K 50·—: Samuel Ohrenſtein, M. Kißlinger, Heinrich Weinberger, Aron Gottlieb, Nathan Horowitz, Joſef Fiſcher, Dr. Jakob Schlifka, B. Roſenſtock, Fink aus Rußland durch Dr. Menczel, Birſtein; Frau Kolpackczi K 60·— (abzüglich von ihr ſelbſt einem Ruſſen gegeben K 10.—); Sammlung per Kalman Scheinhorn Berhometh a./S. K: 49·60; Kaufmann Brück, Direktor K 40; je K 30·—: M. Wechsler, Bernhard Kohn, Dr. M. Weinreb, Abraman Ruſſe; je K 25·—: Abraham Kapralik, Solon Schaffer, Wilhelm Badian, Dubenski (Ruſſe), Löwenſohn (Ruſſe, Haraz (Ruſſe), k. k. Finanzrat Dr. Julius Kohn; je K 20·—: Sigmund Goldenberg, Sigmund Horenſtein, Hermann, Chargaff, Abr. Schlecker, Frau Sabine Goldenberg, Leopold Baraſch, Leon Metſch, Joſef Weißelberg, Mendel Schäfer, Dr. Joſef Gottlieb, Eiſenſtein (Ruſſe), Datz, Ka- ſchanski; je 10 K: Philipp Lauer, Jonas Retter, Sadagura, Schorr & Roſenblatt, D. Grünfeld, Brüder Schifter, Kupper- mann (Ruſſe), Weinſtock, M. Eiſenſtein, Brande, Hochmann; je 8 K: Wechsler (Ruſſe), Totental; je 6 K: Schimelow, Litanowicz; je 5 K: J. Jakob Brender, Ungenannter, Melech Zwiebel; je 4 K: Eigermann, Kalmann Leib Retter, Sadagura, Jakob Retter; Meſchulim Lipſchitz 3 K; Fränkel 2 K. Summe K 4978·55. Sport. Rennen zu Czernowitz. Der zweite Tag brachte dem Rennplatze den erwarteten Maſſenbeſuch. Die Tribüne war überfüllt: zum letztenmale ſtellte unſere Damenwelt ihr ganzes Aufgebot an Eleganz und Schönheit zur Schau, bevor ſie die Kurſaiſon nach den verſchiedenſten Windrichtungen verſtreut. Die weißen Toiletten boten im Vereine mit dem grünen Raſen und den bunt-

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 728, Czernowitz, 12.06.1906, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer728_1906/3>, abgerufen am 29.03.2024.