Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahrgedächtnis der Leipzigischen Schlacht: Leipzigischer Studenten-Marcipan. [s. l.], 1632.

Bild:
<< vorherige Seite

Es heisset nemlich wol/ die die Medici sagen: []
[] male fida societas: Das Confect sey vbel
zu verdewen. Vnd der Froschquäcker Aristophanes
in Pluto
wais auch davon zu sagen: []
[], Man werde alles vber-
drüssig/ auch des Confects. Jch wolte auch wetten/
es hetten viel Tillischen Soldaten lieber Kieselstein
vor das Confect fressen mögen/ wenn sie noch zu hart
zu verdäwen gewesen: denn da hetten sie auffgehört/
wenn sie gewolt/ hier aber musten sie so lange der
Wirth wolt/ vnd solten gleich alle Därm drüber reissen.

Aber also solten wir von Assur (allen Crabaten/ Frantzosen/
Welschen) errettet werden/ der in vnser Land gefallen war/
vnd vnsere Grentzen zertreten hatte/ Micheae 5, 6.

Jst dir wol/ so bleib davon/
Daß du nicht kriegest bösen Lohn.


Fünffte Auffzug. E.

HJer hat ein BaurenHund von Bodel-
witz das Spannisch perfurmirte/ Magde-
burgischen Nymphen gesüsserte/ Sächsisch
(scil) perconfectirte vnd Leipzigisch morsellirte
Fleich der Keyserl. gekostet/ vnd weil es jhme
besser/ als von einem schlechten Esel gemundet/ er auch durch
des Aasses Süssigkeit von seiner neidischen Art gar ermildert
worden: Als wil er das divide cum sociis spielen. Leufft dem-
nach ins Dorff/ vnd zeiget das verleckerte Genäsch den andern
Dorffhunden an/ die sich auch mit gesampter Hand einstellen/
vnd dem Werck bißher so fleissig obgelegen/ daß sie jhre Mer-
tensganß vnd Faßnacht da gehalten.

Jst

Es heiſſet nemlich wol/ die die Medici ſagen: []
[] malè fida ſocietas: Das Confect ſey vbel
zu verdewen. Vnd der Froſchquaͤcker Ariſtophanes
in Pluto
wais auch davon zu ſagen: []
[], Man werde alles vber-
druͤſſig/ auch des Confects. Jch wolte auch wetten/
es hetten viel Tilliſchen Soldaten lieber Kieſelſtein
vor das Confect freſſen moͤgen/ wenn ſie noch zu hart
zu verdaͤwen geweſen: denn da hetten ſie auffgehoͤrt/
wenn ſie gewolt/ hier aber muſten ſie ſo lange der
Wirth wolt/ vñ ſolten gleich alle Daͤrm druͤber reiſſen.

Aber alſo ſolten wir von Aſſur (allen Crabaten/ Frantzoſen/
Welſchen) errettet werden/ der in vnſer Land gefallen war/
vnd vnſere Grentzen zertreten hatte/ Micheæ 5, 6.

Jſt dir wol/ ſo bleib davon/
Daß du nicht kriegeſt boͤſen Lohn.


Fuͤnffte Auffzug. E.

HJer hat ein BaurenHund von Bodel-
witz das Spanniſch perfurmirte/ Magde-
burgiſchen Nymphen geſuͤſſerte/ Saͤchſiſch
(ſcil) perconfectirte vnd Leipzigiſch morſellirte
Fleich der Keyſerl. gekoſtet/ vnd weil es jhme
beſſer/ als von einem ſchlechten Eſel gemundet/ er auch durch
des Aaſſes Suͤſſigkeit von ſeiner neidiſchen Art gar ermildert
worden: Als wil er das divide cum ſociis ſpielen. Leufft dem-
nach ins Dorff/ vnd zeiget das verleckerte Genaͤſch den andern
Dorffhunden an/ die ſich auch mit geſampter Hand einſtellen/
vnd dem Werck bißher ſo fleiſſig obgelegen/ daß ſie jhre Mer-
tensganß vnd Faßnacht da gehalten.

Jſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0019"/>
Es hei&#x017F;&#x017F;et nemlich wol/ die die <hi rendition="#aq">Medici</hi> &#x017F;agen: <foreign xml:lang="ell"><gap/><lb/><gap/></foreign> <hi rendition="#aq">malè fida &#x017F;ocietas:</hi> Das <hi rendition="#aq">Confect</hi> &#x017F;ey vbel<lb/>
zu verdewen. Vnd der Fro&#x017F;chqua&#x0364;cker <hi rendition="#aq">Ari&#x017F;tophanes<lb/>
in Pluto</hi> wais auch davon zu &#x017F;agen: <foreign xml:lang="ell"><gap/><lb/><gap/></foreign>, Man werde alles vber-<lb/>
dru&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig/ auch des <hi rendition="#aq">Confects.</hi> Jch wolte auch wetten/<lb/>
es hetten viel Tilli&#x017F;chen Soldaten lieber Kie&#x017F;el&#x017F;tein<lb/>
vor das <hi rendition="#aq">Confect</hi> fre&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;gen/ wenn &#x017F;ie noch zu hart<lb/>
zu verda&#x0364;wen gewe&#x017F;en: denn da hetten &#x017F;ie auffgeho&#x0364;rt/<lb/>
wenn &#x017F;ie gewolt/ hier aber mu&#x017F;ten &#x017F;ie &#x017F;o lange der<lb/>
Wirth wolt/ vn&#x0303; &#x017F;olten gleich alle Da&#x0364;rm dru&#x0364;ber rei&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>Aber al&#x017F;o &#x017F;olten wir von A&#x017F;&#x017F;ur (allen Crabaten/ Frantzo&#x017F;en/<lb/>
Wel&#x017F;chen) errettet werden/ der in vn&#x017F;er Land gefallen war/<lb/>
vnd vn&#x017F;ere Grentzen zertreten hatte/ <hi rendition="#aq">Micheæ 5, 6.</hi></p><lb/>
        <cit>
          <quote> <hi rendition="#et">J&#x017F;t dir wol/ &#x017F;o bleib davon/<lb/>
Daß du nicht kriege&#x017F;t bo&#x0364;&#x017F;en Lohn.<lb/></hi> </quote>
        </cit>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head>Fu&#x0364;nffte Auffzug. <hi rendition="#aq">E.</hi></head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">H</hi>Jer hat ein BaurenHund von Bodel-<lb/>
witz das Spanni&#x017F;ch perfurmirte/ Magde-<lb/>
burgi&#x017F;chen Nymphen ge&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;erte/ Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ch<lb/><hi rendition="#aq">(&#x017F;cil) perconfecti</hi>rte vnd Leipzigi&#x017F;ch mor&#x017F;ellirte<lb/>
Fleich der Key&#x017F;erl. geko&#x017F;tet/ vnd weil es jhme<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er/ als von einem &#x017F;chlechten E&#x017F;el gemundet/ er auch durch<lb/>
des Aa&#x017F;&#x017F;es Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit von &#x017F;einer neidi&#x017F;chen Art gar ermildert<lb/>
worden: Als wil er das <hi rendition="#aq">divide cum &#x017F;ociis</hi> &#x017F;pielen. Leufft dem-<lb/>
nach ins Dorff/ vnd zeiget das verleckerte Gena&#x0364;&#x017F;ch den andern<lb/>
Dorffhunden an/ die &#x017F;ich auch mit ge&#x017F;ampter Hand ein&#x017F;tellen/<lb/>
vnd dem Werck bißher &#x017F;o flei&#x017F;&#x017F;ig obgelegen/ daß &#x017F;ie jhre Mer-<lb/>
tensganß vnd Faßnacht da gehalten.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0019] Es heiſſet nemlich wol/ die die Medici ſagen: _ _ malè fida ſocietas: Das Confect ſey vbel zu verdewen. Vnd der Froſchquaͤcker Ariſtophanes in Pluto wais auch davon zu ſagen: _ _ , Man werde alles vber- druͤſſig/ auch des Confects. Jch wolte auch wetten/ es hetten viel Tilliſchen Soldaten lieber Kieſelſtein vor das Confect freſſen moͤgen/ wenn ſie noch zu hart zu verdaͤwen geweſen: denn da hetten ſie auffgehoͤrt/ wenn ſie gewolt/ hier aber muſten ſie ſo lange der Wirth wolt/ vñ ſolten gleich alle Daͤrm druͤber reiſſen. Aber alſo ſolten wir von Aſſur (allen Crabaten/ Frantzoſen/ Welſchen) errettet werden/ der in vnſer Land gefallen war/ vnd vnſere Grentzen zertreten hatte/ Micheæ 5, 6. Jſt dir wol/ ſo bleib davon/ Daß du nicht kriegeſt boͤſen Lohn. Fuͤnffte Auffzug. E. HJer hat ein BaurenHund von Bodel- witz das Spanniſch perfurmirte/ Magde- burgiſchen Nymphen geſuͤſſerte/ Saͤchſiſch (ſcil) perconfectirte vnd Leipzigiſch morſellirte Fleich der Keyſerl. gekoſtet/ vnd weil es jhme beſſer/ als von einem ſchlechten Eſel gemundet/ er auch durch des Aaſſes Suͤſſigkeit von ſeiner neidiſchen Art gar ermildert worden: Als wil er das divide cum ſociis ſpielen. Leufft dem- nach ins Dorff/ vnd zeiget das verleckerte Genaͤſch den andern Dorffhunden an/ die ſich auch mit geſampter Hand einſtellen/ vnd dem Werck bißher ſo fleiſſig obgelegen/ daß ſie jhre Mer- tensganß vnd Faßnacht da gehalten. Jſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ULB Sachsen-Anhalt: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-14T10:09:31Z)
Frank Wiegand: Transkription und Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-14T10:09:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marcipan_1632
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marcipan_1632/19
Zitationshilfe: Jahrgedächtnis der Leipzigischen Schlacht: Leipzigischer Studenten-Marcipan. [s. l.], 1632, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marcipan_1632/19>, abgerufen am 16.04.2024.