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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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der Erde sich schon sehr dem nähert wo al-
les gleich vertheilt wird.

Diese merkwürdige Beschaffenheit der Grenze
in den Richtungen der Passat Winde ist schon
am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt
worden. Dampierre machte schon 1766 dar-
auf aufmerksam. Einige Jahre später er-
schien die vortreffliche Abhandlung von Halley
über die Passatwinde.

Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht,
daß man auf großen Höhen diese Ostwinde
nicht mehr spüre, sondern die Westwinde
dort wehen, vermuthlich eine Folge der
Gegenströmung nach dem Pole hin.

Land und Seewinde.

Auf ähnliche Weise findet man an den Küsten
regelmäßige Winde, die man Land und
Seewinde nennt. Da die Temperatur
bei Tage weit größer ist, auf dem
Continent als auf dem Meere, so entsteht
auf dem Festlande eine aufsteigende
Luftsäule, und die Luft strömt von dem
weniger erwärmten Meere dort hinein.

Seewinde.

Da

der Erde ſich ſchon ſehr dem nähert wo al-
les gleich vertheilt wird.

Dieſe merkwürdige Beſchaffenheit der Grenze
in den Richtungen der Paſsat Winde iſt ſchon
am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt
worden. Dampierre machte ſchon 1766 dar-
auf aufmerksam. Einige Jahre ſpäter er-
ſchien die vortreffliche Abhandlung von Halley
über die Paſsatwinde.

Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht,
daß man auf großen Höhen dieſe Oſtwinde
nicht mehr ſpüre, ſondern die Weſtwinde
dort wehen, vermuthlich eine Folge der
Gegenſtrömung nach dem Pole hin.

Land und Seewinde.

Auf ähnliche Weiſe findet man an den Küſten
regelmäßige Winde, die man Land und
Seewinde nennt. Da die Temperatur
bei Tage weit größer iſt, auf dem
Continent als auf dem Meere, ſo entſteht
auf dem Feſtlande eine aufſteigende
Luftsäule, und die Luft ſtrömt von dem
weniger erwärmten Meere dort hinein.

Seewinde.

Da
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[419/0425] der Erde ſich ſchon ſehr dem nähert wo al- les gleich vertheilt wird. Dieſe merkwürdige Beſchaffenheit der Grenze in den Richtungen der Paſsat Winde iſt ſchon am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt worden. Dampierre machte ſchon 1766 dar- auf aufmerksam. Einige Jahre ſpäter er- ſchien die vortreffliche Abhandlung von Halley über die Paſsatwinde. Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht, daß man auf großen Höhen dieſe Oſtwinde nicht mehr ſpüre, ſondern die Weſtwinde dort wehen, vermuthlich eine Folge der Gegenſtrömung nach dem Pole hin. Land und Seewinde. Auf ähnliche Weiſe findet man an den Küſten regelmäßige Winde, die man Land und Seewinde nennt. Da die Temperatur bei Tage weit größer iſt, auf dem Continent als auf dem Meere, ſo entſteht auf dem Feſtlande eine aufſteigende Luftsäule, und die Luft ſtrömt von dem weniger erwärmten Meere dort hinein. Seewinde. Da

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/425>, abgerufen am 29.03.2024.