Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite
[57. Vorlesung, 21. April 1828]

Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An-3. Zahl der Genera
bei einer gewissen
Anzahl von Species
.

zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species
in den verschiedenen Gegenden.

Eine gewisse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan-
zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh-
rere Species die dieselbe Ähnlichkeit nach Blüten
oder Blätter haben bilden ein Genußs. Je mehr
Genera auf eine Zahl von Species sich in einem
Lande befinden, desto verschiedenere Pflanzen-
formen enthält dasselbe, und desto manig-
faltiger wird natürlich der Anblick der Natur.
Je mehr man von den Tropen nach dem Norden
hingeht, (desto schöner? und mannigfaltiger wirdWiderspruch
zu früherer
Behauptung

der Anblick der Natur.) In Lappland ist die
Mannigfaltigkeit so groß, daß jedes Genus
beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen,
ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter
sich begreift. - Die Mannigfaltigkeit wird größer
je ärmer die Vegetation ist, so in den sandi-
gen Gegenden. - In der Gegend von Berlin findet
man schon unter 2 und 3 Species ein Genus;

420
[57. Vorlesung, 21. April 1828]

Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An-3. Zahl der Genera
bei einer gewiſsen
Anzahl von Species
.

zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species
in den verſchiedenen Gegenden.

Eine gewiſse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan-
zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh-
rere Species die dieſelbe Ähnlichkeit nach Blüten
oder Blätter haben bilden ein Genußs. Je mehr
Genera auf eine Zahl von Species ſich in einem
Lande befinden, deſto verſchiedenere Pflanzen-
formen enthält daſselbe, und deſto manig-
faltiger wird natürlich der Anblick der Natur.
Je mehr man von den Tropen nach dem Norden
hingeht, (deſto ſchöner? und mannigfaltiger wirdWiderspruch
zu früherer
Behauptung

der Anblick der Natur.) In Lappland iſt die
Mannigfaltigkeit ſo groß, daß jedes Genus
beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen,
ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter
ſich begreift. – Die Mannigfaltigkeit wird größer
je ärmer die Vegetation iſt, ſo in den ſandi-
gen Gegenden. – In der Gegend von Berlin findet
man ſchon unter 2 und 3 Species ein Genus;

420
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0575" n="569"/>
      <div type="session" n="57">
        <head>
          <supplied resp="#BF">57. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1828-04-21">21. April 1828</date></ref></supplied>
        </head><lb/>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p>Wir kommen jetzt zum 3<hi rendition="#sup #u">ten</hi> Hauptpunkt, die An-<note place="right">3. <hi rendition="#u">Zahl der Genera<lb/>
bei einer gewi&#x017F;sen<lb/>
Anzahl von Species</hi>.<lb/></note><lb/>
zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species<lb/>
in den ver&#x017F;chiedenen Gegenden.</p><lb/>
              <p>Eine gewi&#x017F;se Ähnlichkeit der Formen in den Pflan-<lb/>
zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh-<lb/>
rere Species die die&#x017F;elbe Ähnlichkeit nach Blüten<lb/>
oder Blätter haben bilden ein <choice><orig>Genu<hi rendition="#uu" hand="#pencil">ß</hi></orig><reg resp="#CT">Genu<del rendition="#ow">ß</del><add place="across" hand="#pencil">s</add></reg></choice>. Je mehr<lb/>
Genera auf eine Zahl von Species &#x017F;ich in einem<lb/>
Lande befinden, de&#x017F;to ver&#x017F;chiedenere Pflanzen-<lb/>
formen enthält da&#x017F;selbe, und de&#x017F;to manig-<lb/>
faltiger wird natürlich der Anblick der Natur.<lb/>
Je mehr man von den Tropen nach dem Norden<lb/>
hingeht, <add place="intralinear" hand="#pencil">(</add>de&#x017F;to &#x017F;chöner<add place="superlinear" hand="#pencil"><metamark>?</metamark></add> und mannigfaltiger wird<note place="right" hand="#pencil">Widerspruch<lb/>
zu frühere<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#CT">r</unclear><lb/>
Behauptung<lb/></note><lb/>
der Anblick der Natur.<add place="intralinear" hand="#pencil">)</add> In Lappland i&#x017F;t die<lb/>
Mannigfaltigkeit &#x017F;o groß, daß jedes Genus<lb/>
beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen,<lb/>
ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter<lb/>
&#x017F;ich begreift. &#x2013; Die Mannigfaltigkeit wird größer<lb/>
je ärmer die Vegetation i&#x017F;t, &#x017F;o in den &#x017F;andi-<lb/>
gen Gegenden. &#x2013; In der Gegend von Berlin findet<lb/>
man &#x017F;chon unter 2 und 3 Species ein Genus;<lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#u">420</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[569/0575] 57. Vorlesung, 21. April 1828 Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An- zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species in den verſchiedenen Gegenden. 3. Zahl der Genera bei einer gewiſsen Anzahl von Species. Eine gewiſse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan- zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh- rere Species die dieſelbe Ähnlichkeit nach Blüten oder Blätter haben bilden ein Genuß. Je mehr Genera auf eine Zahl von Species ſich in einem Lande befinden, deſto verſchiedenere Pflanzen- formen enthält daſselbe, und deſto manig- faltiger wird natürlich der Anblick der Natur. Je mehr man von den Tropen nach dem Norden hingeht, (deſto ſchöner? und mannigfaltiger wird der Anblick der Natur.) In Lappland iſt die Mannigfaltigkeit ſo groß, daß jedes Genus beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen, ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter ſich begreift. – Die Mannigfaltigkeit wird größer je ärmer die Vegetation iſt, ſo in den ſandi- gen Gegenden. – In der Gegend von Berlin findet man ſchon unter 2 und 3 Species ein Genus; 420 Widerspruch zu früherer Behauptung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/575
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/575>, abgerufen am 19.04.2024.