Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Natürlich konnten diese Fernröhre nicht aus
einem förmlichen Röhr ähnlich wie ein Maß-
baum bestehen, sondern wurde durch Ma-
schienen bewerkstelligt, indem sich zwischen
dem Objectiv Glasse und dem Ocular Glase
eine Luftschicht befand; man nannte sie da-
her auch Luftfernröhre. - Man gab früher
die Anzahl der Sterne die man mit dem
bloßen Auge sehen auf 6000 an. - Die Be-
rechnung ist nicht richtig. - Nach Rachtel /?/
sind es wenigstens 11000. - Nach Herschel
giebt es allein 6ter Größe 8000 Sterne, 7ter
Größe 14000.

Vom Teleskopischen Sehen

Das Teleskopische Sehen ist nicht nur
wegen physischer Erscheinungen merkwür-
dig, sondern den größten Vortheil daran
zog man da, wo man es mit den Meß-
instrumenten verband. Es entstand nun
erst dadurch die messende Astronomie.
Der französische Astronom Morin hatte zu-
erst |: 1634 :| die Idee dazu die Teleskope zu

Meß-

Natürlich konnten dieſe Fernröhre nicht aus
einem förmlichen Röhr ähnlich wie ein Maß-
baum beſtehen, ſondern wurde durch Ma-
ſchienen bewerkſtelligt, indem ſich zwiſchen
dem Objectiv Glasſe und dem Ocular Glaſe
eine Luftſchicht befand; man nannte ſie da-
her auch Luftfernröhre. – Man gab früher
die Anzahl der Sterne die man mit dem
bloßen Auge ſehen auf 6000 an. – Die Be-
rechnung iſt nicht richtig. – Nach Rachtel /?/
ſind es wenigſtens 11000. – Nach Herſchel
giebt es allein 6ter Größe 8000 Sterne, 7ter
Größe 14000.

Vom Teleskopiſchen Sehen

Das Teleskopiſche Sehen iſt nicht nur
wegen phyſiſcher Erſcheinungen merkwür-
dig, ſondern den größten Vortheil daran
zog man da, wo man es mit den Meß-
inſtrumenten verband. Es entſtand nun
erſt dadurch die meſsende Aſtronomie.
Der franzöſiſche Aſtronom Morin hatte zu-
erſt |: 1634 :| die Idee dazu die Teleskope zu

Meß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="12">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0093" n="85"/>
Natürlich konnten die&#x017F;e Fernröhre nicht aus<lb/>
einem förmlichen Röhr ähnlich wie ein Maß-<lb/>
baum be&#x017F;tehen, &#x017F;ondern wurde durch Ma-<lb/>
&#x017F;chienen bewerk&#x017F;telligt, indem &#x017F;ich zwi&#x017F;chen<lb/><choice><sic>der</sic><corr resp="#CT">dem</corr></choice> Objectiv Gla<subst><del rendition="#ow">s</del><add place="across">&#x017F;</add></subst>e und dem Ocular Gla&#x017F;e<lb/>
eine Luft&#x017F;chicht befand; man nannte &#x017F;ie da-<lb/>
her auch Luftfernröhre. &#x2013; Man gab früher<lb/>
die Anzahl der Sterne die man mit dem<lb/>
bloßen Auge &#x017F;ehen auf 6000 an. &#x2013; Die Be-<lb/>
rechnung i&#x017F;t nicht richtig. &#x2013; Nach <persName>Rachtel</persName> <metamark>/?/</metamark><lb/>
&#x017F;ind es wenig&#x017F;tens 11000. &#x2013; Nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Her&#x017F;chel</persName></hi><lb/>
giebt es allein 6<hi rendition="#sup"><hi rendition="#u">ter</hi></hi> Größe 8000 Sterne, 7<hi rendition="#sup"><hi rendition="#u">ter</hi></hi><lb/>
Größe 14000.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#u">Vom Teleskopi&#x017F;chen Sehen</hi> </head><lb/>
            <p>Das Teleskopi&#x017F;che Sehen i&#x017F;t nicht nur<lb/>
wegen phy&#x017F;i&#x017F;cher Er&#x017F;cheinungen merkwür-<lb/>
dig, &#x017F;ondern den größten Vortheil daran<lb/>
zog man da, wo man es mit den Meß-<lb/>
in&#x017F;trumenten verband. Es ent&#x017F;tand nun<lb/>
er&#x017F;t dadurch die me&#x017F;sende A&#x017F;tronomie.<lb/>
Der franzö&#x017F;i&#x017F;che A&#x017F;tronom <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100238750 http://d-nb.info/gnd/100238750"><unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">M</unclear>o<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">r</unclear>in</persName></hi> hatte zu-<lb/>
er&#x017F;t <metamark>|:</metamark> 1634 <metamark>:|</metamark> die Idee dazu die Teleskope zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Meß-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0093] Natürlich konnten dieſe Fernröhre nicht aus einem förmlichen Röhr ähnlich wie ein Maß- baum beſtehen, ſondern wurde durch Ma- ſchienen bewerkſtelligt, indem ſich zwiſchen dem Objectiv Glasſe und dem Ocular Glaſe eine Luftſchicht befand; man nannte ſie da- her auch Luftfernröhre. – Man gab früher die Anzahl der Sterne die man mit dem bloßen Auge ſehen auf 6000 an. – Die Be- rechnung iſt nicht richtig. – Nach Rachtel /?/ ſind es wenigſtens 11000. – Nach Herſchel giebt es allein 6ter Größe 8000 Sterne, 7ter Größe 14000. Vom Teleskopiſchen Sehen Das Teleskopiſche Sehen iſt nicht nur wegen phyſiſcher Erſcheinungen merkwür- dig, ſondern den größten Vortheil daran zog man da, wo man es mit den Meß- inſtrumenten verband. Es entſtand nun erſt dadurch die meſsende Aſtronomie. Der franzöſiſche Aſtronom Morin hatte zu- erſt |: 1634 :| die Idee dazu die Teleskope zu Meß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/93
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/93>, abgerufen am 28.03.2024.