Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Acosta hat schon alle die Fragen untersucht, die
uns jezt beschäftigen. Zumstein hat ähnliche
Erfolge auf dem Monte Rosa gefunden. Im
Himalaya Gebirge hält das Volk die Luft in
den Höhen für giftig und die englischen Rei-
senden haben bei 15000 Höhe ange-
fangen diese Symptome zu spüren.

Das Feuermachen ist auf den hohen Bergen
sehr schwierig, man suchte früher die Ursache
davon in der geringen Menge von Sauerstoff
Doc. hat diese Schwierigkeit auf dem Galaz
gefunden, wo er durch das Sieden des Wassers
- übrigens ein unsicheres Mittel - die Hö-
he des Berges bestimmen wollte. Merkwür-
dig ist es, daß sauch schon Marco Polo diese
Erfahrung gemacht hat.

Die Flamme concentrirt sich nicht sondern geht
auseinander. Wahrscheinlich ist dies eine Fol-
ge des Mangels an Luftdruck, da man dasselbe
in dem Vacuum der Luftpumpe findet.

Strömungen.

Die Verschiedenheit des Luft-drucks bringt die
Strömungen in der Atmophäre hervor. Sie

sind

Acoſta hat ſchon alle die Fragen unterſucht, die
uns jezt beſchäftigen. Zumſtein hat ähnliche
Erfolge auf dem Monte Rosa gefunden. Im
Himalaya Gebirge hält das Volk die Luft in
den Höhen für giftig und die engliſchen Rei-
ſenden haben bei 15000 Höhe ange-
fangen dieſe Symptome zu ſpüren.

Das Feuermachen iſt auf den hohen Bergen
ſehr ſchwierig, man ſuchte früher die Ursache
davon in der geringen Menge von Sauerſtoff
Doc. hat dieſe Schwierigkeit auf dem Galaz
gefunden, wo er durch das Sieden des Waſsers
– übrigens ein unsicheres Mittel – die Hö-
he des Berges beſtim̃en wollte. Merkwür-
dig iſt es, daß ſauch ſchon Marco Polo dieſe
Erfahrung gemacht hat.

Die Flam̃e concentrirt ſich nicht ſondern geht
auſeinander. Wahrſcheinlich iſt dies eine Fol-
ge des Mangels an Luftdruck, da man daſselbe
in dem Vacuum der Luftpumpe findet.

Strömungen.

Die Verſchiedenheit des Luft-drucks bringt die
Strömungen in der Atmophäre hervor. Sie

ſind
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="44">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <div n="5">
                  <pb facs="#f0419" n="413"/>
                  <p><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-12116117X http://d-nb.info/gnd/12116117X">Aco&#x017F;ta</persName></hi> hat &#x017F;chon alle die Fragen unter&#x017F;ucht, die<lb/>
uns jezt be&#x017F;chäftigen. <persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100720463 http://d-nb.info/gnd/100720463">Zum&#x017F;tein</persName> hat ähnliche<lb/>
Erfolge auf dem <hi rendition="#aq">Monte Rosa</hi> gefunden. Im<lb/>
Himalaya Gebirge hält das Volk die Luft in<lb/>
den Höhen für giftig <unclear reason="illegible" resp="#textloop">und</unclear> die engli&#x017F;chen Rei-<lb/>
&#x017F;enden haben bei 15000 Höhe ange-<lb/>
fangen die&#x017F;e Symptome zu &#x017F;püren.</p><lb/>
                  <p>Das Feuermachen i&#x017F;t auf den hohen Bergen<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;chwierig, man &#x017F;uchte früher die Ursache<lb/>
davon in der geringen Menge von Sauer&#x017F;toff<lb/><hi rendition="#aq">Doc</hi>. hat die&#x017F;e Schwierigkeit auf dem Galaz<lb/>
gefunden, wo er durch das Sieden des Wa&#x017F;sers<lb/>
&#x2013; übrigens ein unsicheres Mittel &#x2013; die Hö-<lb/>
he des Berges be&#x017F;tim&#x0303;en wollte. Merkwür-<lb/>
dig i&#x017F;t es, daß <subst><del rendition="#ow">&#x017F;</del><add place="across">au</add></subst>ch &#x017F;chon <persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595563 http://d-nb.info/gnd/118595563">Marco Polo</persName> die&#x017F;e<lb/>
Erfahrung gemacht hat.</p><lb/>
                  <p>Die Flam&#x0303;e concentrirt &#x017F;ich nicht &#x017F;ondern geht<lb/>
au&#x017F;einander. Wahr&#x017F;cheinlich i&#x017F;t dies eine Fol-<lb/>
ge des Mangels an Luftdruck, da man da&#x017F;selbe<lb/>
in dem <hi rendition="#aq">Vacuum</hi> der Luftpumpe findet.</p>
                </div><lb/>
                <div n="5">
                  <head rendition="#u">Strömungen.</head><lb/>
                  <p>Die Ver&#x017F;chiedenheit des Luft-drucks bringt die<lb/>
Strömungen in der Atmophäre hervor. Sie<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;ind</fw><lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[413/0419] Acoſta hat ſchon alle die Fragen unterſucht, die uns jezt beſchäftigen. Zumſtein hat ähnliche Erfolge auf dem Monte Rosa gefunden. Im Himalaya Gebirge hält das Volk die Luft in den Höhen für giftig und die engliſchen Rei- ſenden haben bei 15000 Höhe ange- fangen dieſe Symptome zu ſpüren. Das Feuermachen iſt auf den hohen Bergen ſehr ſchwierig, man ſuchte früher die Ursache davon in der geringen Menge von Sauerſtoff Doc. hat dieſe Schwierigkeit auf dem Galaz gefunden, wo er durch das Sieden des Waſsers – übrigens ein unsicheres Mittel – die Hö- he des Berges beſtim̃en wollte. Merkwür- dig iſt es, daß ſauch ſchon Marco Polo dieſe Erfahrung gemacht hat. Die Flam̃e concentrirt ſich nicht ſondern geht auſeinander. Wahrſcheinlich iſt dies eine Fol- ge des Mangels an Luftdruck, da man daſselbe in dem Vacuum der Luftpumpe findet. Strömungen. Die Verſchiedenheit des Luft-drucks bringt die Strömungen in der Atmophäre hervor. Sie ſind

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/419
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/419>, abgerufen am 19.04.2024.