Thierformen von außerordentlicher Größe; so die große wilde Kabyn, die Pisangs |: die bisweilen 2000Lb wiegen und 9 bis 10' groß werden :| in Gerbson und Moschus. Man findet eine solche Menge von diesen großen Thieren daß man oft Heerden von 8000 Stück an den Ufern des Missuri findet.
Die größern Thiere der neuen jetzigen Welt sind nur grasfressende Thiere; eben so scheint es nach Cuviers Untersuchungen mit den verschwunden Thieren einer alten Urwelt der Fall gewesen zu sein. - Das größte Thier daß man in Sussex gefunden hat das Iguanudon, ist 3 bis 4 mal größer jetziges Krokodil, 60 bis 80 Fuß Länge; nach der Gestalt der Zähne zu urtheilen, ist es Grasfressend gewesen.
3. Contraste in der Größe der Thiere. Relative Größe der ver- schiedenen Classen und Individuum Dieselben Contraste in der Größe wie wir sie bei den Pflanzen fanden, finden sich auch bei den Thieren, vom Monas Lens, und Monas thermo, kleinen Infusionsthierchen bis zum großen Haifisch. - Bei den Pflanzen ist es unsicher ob es kleine mikroskopische Pflanzen gibt; bei den Thieren findet man aber wirk- lich solche, und kaum existiren so kleine Pflanzen als die Infusionsthierchen. Die Größe der Thiere scheint gewisser Massen das Innere ihrer Organisation zu
be
Thierformen von außerordentlicher Größe; ſo die große wilde Kabyn, die Piſangs |: die bisweilen 2000℔ wiegen und 9 bis 10′ groß werden :| in Gerbſon und Moſchus. Man findet eine ſolche Menge von dieſen großen Thieren daß man oft Heerden von 8000 Stück an den Ufern des Missuri findet.
Die größern Thiere der neuen jetzigen Welt ſind nur grasfreſsende Thiere; eben ſo ſcheint es nach Cuviers Unterſuchungen mit den verſchwunden Thieren einer alten Urwelt der Fall geweſen zu ſein. – Das größte Thier daß man in Susſex gefunden hat das Iguanudon, iſt 3 bis 4 mal größer jetziges Krokodil, 60 bis 80 Fuß Länge; nach der Geſtalt der Zähne zu urtheilen, iſt es Grasfreſsend geweſen.
3. Contraſte in der Größe der Thiere. Relative Größe der ver- ſchiedenen Claſsen und Individuum Dieſelben Contraſte in der Größe wie wir ſie bei den Pflanzen fanden, finden ſich auch bei den Thieren, vom Monas Lens, und Monas thermo, kleinen Infuſionsthierchen bis zum großen Haifiſch. – Bei den Pflanzen iſt es unſicher ob es kleine mikroskopiſche Pflanzen gibt; bei den Thieren findet man aber wirk- lich ſolche, und kaum exiſtiren ſo kleine Pflanzen als die Infuſionsthierchen. Die Größe der Thiere ſcheint gewiſser Maſsen das Innere ihrer Organiſation zu
be
<TEI><text><body><divtype="session"n="58"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0602"/>
Thierformen von außerordentlicher Größe; ſo die<lb/>
große wilde Kabyn, die Piſangs <metamark>|:</metamark> die <choice><orig>bis weilen</orig><regresp="#CT">bisweilen</reg></choice> 2000℔<lb/>
wiegen und 9 bis 10′ groß werden <metamark>:|</metamark> in Gerbſon und<lb/>
Moſchus. Man findet eine ſolche Menge von dieſen<lb/>
großen Thieren daß man oft Heerden von 8000<lb/>
Stück an den Ufern des Missuri findet.</p><lb/><p>Die größern Thiere der neuen jetzigen Welt ſind<lb/>
nur grasfreſsende Thiere; eben ſo ſcheint es nach<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName>s</hi> Unterſuchungen mit den verſchwunden Thieren<lb/>
einer alten Urwelt der Fall geweſen zu ſein. –<lb/>
Das größte Thier daß man in <hirendition="#aq">Susſex</hi> gefunden hat<lb/>
das <hirendition="#aq">Iguanudon</hi>, iſt 3 bis 4 mal größer jetziges<lb/>
Krokodil, 60 bis 80 Fuß Länge; nach der Geſtalt der<lb/>
Zähne zu urtheilen, iſt es Grasfreſsend geweſen.</p></div><lb/><divn="3"><p><noteplace="left">3. <hirendition="#u">Contraſte in<lb/>
der Größe der<lb/>
Thiere. Relative<lb/>
Größe der ver-<lb/>ſchiedenen Claſsen<lb/>
und Individuum</hi><lb/></note>Dieſelben Contraſte in der Größe wie wir ſie<lb/>
bei den Pflanzen fanden, finden ſich auch bei den<lb/>
Thieren, vom <hirendition="#aq">Monas Lens</hi>, und <hirendition="#aq">Monas thermo</hi>, kleinen<lb/>
Infuſionsthierchen bis zum großen Haifiſch. – Bei den<lb/>
Pflanzen iſt es unſicher ob es kleine mikroskopiſche<lb/>
Pflanzen gibt; bei den Thieren findet man aber wirk-<lb/>
lich ſolche, und kaum exiſtiren ſo kleine Pflanzen als<lb/>
die Infuſionsthierchen. Die Größe der Thiere ſcheint<lb/>
gewiſser Maſsen das Innere ihrer Organiſation zu<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">be</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0602]
Thierformen von außerordentlicher Größe; ſo die
große wilde Kabyn, die Piſangs |: die bis weilen 2000℔
wiegen und 9 bis 10′ groß werden :| in Gerbſon und
Moſchus. Man findet eine ſolche Menge von dieſen
großen Thieren daß man oft Heerden von 8000
Stück an den Ufern des Missuri findet.
Die größern Thiere der neuen jetzigen Welt ſind
nur grasfreſsende Thiere; eben ſo ſcheint es nach
Cuviers Unterſuchungen mit den verſchwunden Thieren
einer alten Urwelt der Fall geweſen zu ſein. –
Das größte Thier daß man in Susſex gefunden hat
das Iguanudon, iſt 3 bis 4 mal größer jetziges
Krokodil, 60 bis 80 Fuß Länge; nach der Geſtalt der
Zähne zu urtheilen, iſt es Grasfreſsend geweſen.
Dieſelben Contraſte in der Größe wie wir ſie
bei den Pflanzen fanden, finden ſich auch bei den
Thieren, vom Monas Lens, und Monas thermo, kleinen
Infuſionsthierchen bis zum großen Haifiſch. – Bei den
Pflanzen iſt es unſicher ob es kleine mikroskopiſche
Pflanzen gibt; bei den Thieren findet man aber wirk-
lich ſolche, und kaum exiſtiren ſo kleine Pflanzen als
die Infuſionsthierchen. Die Größe der Thiere ſcheint
gewiſser Maſsen das Innere ihrer Organiſation zu
be
3. Contraſte in
der Größe der
Thiere. Relative
Größe der ver-
ſchiedenen Claſsen
und Individuum
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/602>, abgerufen am 19.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.