eines Beherrschens, eines Uebergewichts der Willens- kraft um gegen die Elemente anzukämpfen und die Hindernisse die sich entgegenstämmen zu wältigen.
Physische Beschaf- fenheit des Menschen in Vergleich mit den Wirbelthieren. Die physische Beschaffenheit des Menschen betrachtend, sehen wir daß in den einzelnen Elementen sich nur sehr geringe Unterschiede mit der übrigen Wirbelthieren finden.
Man hat gesagt daß der Mensch sich durch eine Eigen- thümlichkeit seiner höhern Blutwärme auszeichen. Sie ist aber geringer als gewöhnlich angegeben wird, nicht 32° sondern nur 30° R. Deluc hat Untersuchungen angestellt über die Blutwärme bei denjenigen Volks- stämmen die gar kein Fleisch essen, und bei den- jenigen, welche sich nur von Fleisch nähren, und fand bei beiden nicht den geringsten Unterschied ihrer Blutwärme. - Das leichste Mittel die Blutwär- me zu untersuchen ist, wie Deluc ebenfalls fand, wenn man das Thermometer unter die Zeuge hält. - Die geringen Unterschiede die man in der Blutwärme der Menschen findet ist mehr Folge des Klimas als der Race. - Bei allen Versuchen die man unter Men- schen und Thieren angestellt hat, betrug der Unterschied
kaum
eines Beherrſchens, eines Uebergewichts der Willens- kraft um gegen die Elemente anzukämpfen und die Hinderniſse die ſich entgegenſtämmen zu wältigen.
Phyſiſche Beſchaf- fenheit des Menſchen in Vergleich mit den Wirbelthieren. Die phyſiſche Beſchaffenheit des Menſchen betrachtend, ſehen wir daß in den einzelnen Elementen ſich nur ſehr geringe Unterſchiede mit der übrigen Wirbelthieren finden.
Man hat gesagt daß der Menſch ſich durch eine Eigen- thümlichkeit ſeiner höhern Blutwärme auszeichen. Sie iſt aber geringer als gewöhnlich angegeben wird, nicht 32° ſondern nur 30° R. Deluc hat Untersuchungen angeſtellt über die Blutwärme bei denjenigen Volks- ſtämmen die gar kein Fleiſch eſsen, und bei den- jenigen, welche ſich nur von Fleiſch nähren, und fand bei beiden nicht den geringſten Unterſchied ihrer Blutwärme. – Das leichſte Mittel die Blutwär- me zu untersuchen iſt, wie Deluc ebenfalls fand, wenn man das Thermometer unter die Zeuge hält. – Die geringen Unterſchiede die man in der Blutwärme der Menſchen findet iſt mehr Folge des Klimas als der Race. – Bei allen Versuchen die man unter Men- ſchen und Thieren angeſtellt hat, betrug der Unterſchied
kaum
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[0616]
eines Beherrſchens, eines Uebergewichts der Willens-
kraft um gegen die Elemente anzukämpfen und die
Hinderniſse die ſich entgegenſtämmen zu wältigen.
Die phyſiſche Beſchaffenheit des Menſchen betrachtend,
ſehen wir daß in den einzelnen Elementen ſich nur ſehr
geringe Unterſchiede mit der übrigen Wirbelthieren
finden.
Phyſiſche Beſchaf-
fenheit des Menſchen
in Vergleich mit
den Wirbelthieren.
Man hat gesagt daß der Menſch ſich durch eine Eigen-
thümlichkeit ſeiner höhern Blutwärme auszeichen. Sie
iſt aber geringer als gewöhnlich angegeben wird,
nicht 32° ſondern nur 30° R. Deluc hat Untersuchungen
angeſtellt über die Blutwärme bei denjenigen Volks-
ſtämmen die gar kein Fleiſch eſsen, und bei den-
jenigen, welche ſich nur von Fleiſch nähren, und
fand bei beiden nicht den geringſten Unterſchied
ihrer Blutwärme. – Das leichſte Mittel die Blutwär-
me zu untersuchen iſt, wie Deluc ebenfalls fand,
wenn man das Thermometer unter die Zeuge hält. –
Die geringen Unterſchiede die man in der Blutwärme
der Menſchen findet iſt mehr Folge des Klimas als
der Race. – Bei allen Versuchen die man unter Men-
ſchen und Thieren angeſtellt hat, betrug der Unterſchied
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/616>, abgerufen am 23.04.2024.
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