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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 102. Köln, 14. September 1848.

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[Spaltenumbruch] sämmtlichen Offiziere der Bürgerwehr durch Zaudern und Hinhalten zu lähmen. Es zeigte sich abermals, daß die meisten Hauptleute und Bannerführer bei Weitem nicht die nöthige Energie besitzen, um im entscheidenden Falle ihre Mannschaft gehörig zu benutzen.

Eine telegraphische Depesche war nach Koblenz und Berlin geschickt, um wegen Verlegung der 27 ger anzufragen. Von Koblenz aus wurde die Antwort, diese Truppen sollten so lange in die Forts ziehen bis die Antwort von Berlin da sei. Sie zogen wirklich theilweise aus, und der stellvertretende zweite Kommandant, General Kaiser, (zum General avancirt bald nach den Aachener Vorfällen, denen er damals als Oberst assistirte) gab sein Ehrenwort: bis auf 20 M. in der Kaserne und 14 M. auf Posten seien alle 27 ger aus der Stadt. Die Offiziere der Bürgerwehr, die diesen Bescheid holten, hielten es hierauf für unnöthig der Volksstimme nachzugeben und zu untersuchen, ob nicht in der Kaserne noch 27 ger, in Mänteln des 16. Regiments, versteckt seien. Es wurden noch Theile des 27. Regiments erwartet, die aber Contreordre erhalten haben sollen. Die Bürgerwehr trat gegen Abend endlich bannerweise zusammen; ein Theil zog nach dem Rathhause, wo endlich beschlossen wurde, eine Deputation von 4 Stadträthen und 2 Bürgerwehr-Offizieren nach Koblenz zu schicken, die auch sofort abreiste.

Hr. Wittgenstein, der anfangs nachzugeben schien, weigerte sich zuletzt bestimmt, abzutreten, und wollte sich nur einem Votum der Hauptleute, oder einer Abstimmung nach Kompagnieen, nicht nach Köpfen unterwerfen. Inzwischen cirkulirt in mehrern Kompagnieen folgender Protest zur Unterschrift:

An den Kommandanten der Kölner Bürgerwehr Herrn von Wittgenstein hier.

Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der ....... Kompagnie in Erwägung,

daß die Stelle eines Regierungspräsidenten mit dem Amt eines Kommandanten der Bürgerwehr unvereinbar ist;

daß heute Morgen auf dem Rathause der Kommandant der Bürgerwehr sich nicht als solcher, sondern als Regierungspräsident benommen hat;

daß der Kommandant der Bürgerwehr heute Morgen durch seine anhaltende Weigerung, die Bürgerwehr zusammenzuberufen und dadurch der Bevölkerung Kölns eine Garantie gegen die Uebergriffe einer übermüthigen Soldateska zu gewähren- eine Weigerung, von der er nur durch die Gewalt der Volksstimme abging- das Vertrauen der Bevölkerung Kölns verloren hat;

daß es unumgänglich nöthig ist, daß ein Kommandant der Bürgerwehr das Vertrauen nicht bloß der Bürgerwehr, sondern der gesammten Bevölkerung Kölns besitze;

daß der bisherige Kommandant seine Unfähigkeit zu seinem Posten im gegenwärtigen kritischen Moment um so mehr bewiesen hat, als er sonst bei der geringsten Veranlassung gewohnt war die Bürgerwehr alarmiren zu lassen

fordern den bisherigen Kommandanten der Bürgerwehr auf:

1)Seine Stelle sofort niederzulegen,

2) die Bannerführer unter sich einen provisorischen Kommandanten ernennen zu lassen,

3) durch diesen eine neue Wahl für einen definitiven Kommandanten vornehmen zu lassen.

Köln, den 12. Septbr. 1848.

Die... Kompagnie der Bürgerwehr.

Schon in den Reihen der Bürgerwehr wurde gestern der Ruf laut nach einem Sicherheitsausschuß, der, direkt aus der Volkswahl hervorgegangen, das Kölner Volk gegenüber dem auf dem Census beruhenden Stadtrath und der Regierung vertrete, und in wichtigen Fällen Volksversammlungen berufe.

Da die Bürgerwehr durch das Ueberwiegen des Bourgeois-Elements und durch die Unentschiedenheit der Befehlshaber nicht zur Wahl eines solchen Ausschusses kam, so wurde spät Abends beschlossen, an's Volk zu appelliren. Demgemäß ist auf heute Mittag zwölf Uhr eine Volksversammlung auf den Frankenplatz berufen, um sofort zur Wahl des Ausschusses zu schreiten.

Der Rheinische Demokratenkongreß zu Köln.

(Schluß).

Wegen des zweifelhaften Ertrages von Kollekten, namentlich auf längere Zeit, wurde der letzte Vorschlag vielseitig angegriffen. Man einigte sich zunächst dahin, daß der Kreis-Ausschuß im Voraus wenigstens annaherungsweise seine Einnahmen musse überschlagen können und daß deshalb ein fester Beitrag für jedes Mitglied eines Vereins zu leisten sei. Alle Anträge, ein höheres Minimum als 2 Pf. für den Kopf monatlich zu zahlen, blieben in der Minorität, worauf das Minimum auf 2 Pf. festgesetzt wurde. Der Abgeordnete von Trier, der sich der Abstimmung enthalten hat, gibt dagegen ein motivirtes Separatvotum dahin ab,

daß er zwar persönlich für ein festes Minimum, auch der Ansicht sei, daß der Centralausschuß auf einen bestimmten Fonos müsse rechnen können und das lockere und schwankende System freiwilliger Beiträge einem sichern und durchgreifenden Handeln im Wege stehe, den Verband der Vereine lockere und überhaupt einer tüchtigen Organisation zuwider sei; er habe sich aber gegen jene Firation aussprechen müssen, weil er in dieser Beziehung an ein Präjudiz Seitens des von ihm vertretenden Vereins gebunden sei. Derselbe habe sich nämlich zur Zeit gegen jenes System, dagegen für das der freiwilligen Beiträge ausgesprochen, er glaube aber, daß der Verein von Trier dem dermaligen Systeme beitreten werde, indem die Gründe, welche den frühern Beschluß motivirt hätten, nicht mehr oder doch nicht mehr in dem Maße wie früher obwalteten.

Der Vertreter des Arbeitvereins in Köln und des Volksklubs in Dusseldorf legten ebenfalls wegen Mittellosigkeit vieler ihrer Mitglieder gegen den Beschluß des Kongresses Verwahrung ein.

Als hierauf die Geldleistungen für den Berliner Centralausschuß zur Sprache kamen, wurde einstimmig anerkannt, daß, nachdem der Kreisausschuß die Vermittlung der einzelnen Vereine mit dem Centralausschuß ubernommen, und in seiner Kasse die Beiträge der Vereine flossen, derselbe auch die betreffende Zahlung nach Berlin zu besorgen habe.

Da die Geldkräfte des Kreisausschusses noch nicht zu übersehen, so wurde die Festsetzung der Summe für Berlin spätern Beschlußnahmen vorbehalten.

Im Namen des hiesigen Arbeitervereins wurde der Antrag gestellt: eine Unterstützungskasse zu bilden, 1. für die wegen demokratischer Tendenzen Verfolgten und deren Familien; 2. für hülfsbedürftige auf Reisen befindliche Mitglieder demokratischer Vereine. Die erste Halfte des Antrags wurde angenommen, die zweite wegen der bei beschränkten Mitteln für den Ausschuß entstehenden Verlegenheiten verworfen und jedem Vereine überlassen, was er in seinem Orte in dieser Beziehung thun wolle.

Bürger Julius Reichelm, Mitglied des demokratischen und Arbeitervereins so wie des Turnvereins in Köln übergibt den schriftlichen Antrag:

"Der Kongreß möge die ausgedehnteste Betheiligung am Turnwesen als ein großes Förderungsmittel der Demokratie anerkennen und demgemäß beschließen,

daß in allen beim Kongreß vertretenen oder dem Verbande sich später anschließenden Vereinen auf eine solche Betheiligung kräftigst hingewirkt und dieser Gegenstand in den periodischen Berichten besonders erwähnt werden solle."

Die Majorität entschied sich für Reichhelm's Antrag.

Bläser,Abgeordneter der rheinisch-westphälischen Demokraten, überreicht eine Zuschrift seines Vereins, welche sowie ein Schreiben des Bürgers Giolina aus Cincinnati zu den Akten genommen wurde, nachdem man dem freundschaftlichen und ermunternden Inhalt beider Briefe die Anerkennung ausgesprochen.

Der bisherige provisorische Kreisausschuß wurde durch Akklamation zum definitiven konstituirt, und beschlossen, denselben, wenn ein Mitglied ausschiede, durch den Kölner Verein, der dasselbe kommittirt, ergänzen zu lassen.

Endlich wurde der nächste Kongreß auf den 24. Sept. angesetzt und beschlossen, denselben ebenfalls in Köln zu halten.

Nachmittags kamen die noch nicht abgereisten Abgeordneten in der Mailuft zu Deutz zusammen: Hier kam noch einmal die Wirksamkeit der Vereine zur Sprache, und die Anwesenden beschlossen vor allen Dingen dahin zu wirken, daß in der Nähe größerer Städte Vereine entständen, die sich den größern Vereinen als Töchtervereine anschlossen, sowohl um die demokratische Regsamkeit zu heben, als auch die Kräfte zu centralisiren und den Geschäftsgang zu erleichtern, indem die Bezirksvereine den Verkehr zwischen den Filialvereinen und dem Kreisausschuß vermitteln.

Nachtrag.
* Köln, 13. Sept., 1 1/2 Uhr Mittags.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
!!! Frankfurt, 12. Sept.

Nationalversammlung.- Der komische Hr. Stedtmann verkündet einen falschen Bericht von Seiten des Ausschusses in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit. Hr. Stedtmann, den man unter der Zusicherung eines Ministeriums sehr wohlfeil zum Apostaten gemacht, erklart im Namen der "Minorität des Ausschusses",daß von 21 Mitgliedern 11 gegen und 10 für die Ratifizirung gestimmt, also keine absolute Majorität sich herausgestellt. Claussen berichtigt, daß 12 gegen 9, also allerdings die absolute Majorität den Waffenstillstand verworfen habe.-Blum's Antrag, den Reichsverweser um Beschleunigung der Minister-Krisis zu ersuchen, wird mit 219 gegen 208 Stimmen als nicht dringend an die Kommission gewiesen,- Tagesordnung: Berathung der Grundrechte.- Noch kein neues Ministerium!

[Spaltenumbruch]

Köln. Heute den 12. Sept. ist von 80 Bürgerwehrmännern der 3. Kompagnie an die Kommandantur folgende Erklärung abgeganzen:

Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der 3. Kompagnie beantragen, daß der seitherige erste Kommandant, Hr. v. Wittgenstein auf diese Stelle Verzicht leiste, da die, heutigen Ereignisse, die früher ausgesprochenen Befürchtungen bestätigen, daß die von Hrn. v. Wittgenstein übernommenen beiden Stellen als Regierungspräsident und Stadtkommandant sich nicht in nöthigen Einklang bringen lassen.

Folgen die Unterschriften.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 13. September 1848.

Angekommen: Fr. Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Dies nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel.

In Ladung:Nach Antwerpen G. Berwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Bubberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schuhmacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.

Ferner nach Amsterdam Capt. Scholwerth Nr. 3

Ferner nach Stettin Capt. Range, Bark"Fortschritt."

Rheinhöhe am 13. Sept. 6' 1"

Wohl zu beachten.
Der Wechselbalg.
"Ein Kind mit großem Kürbiskopf,
Hellblondem Schnurrbart, greisem Zopf,
Mit spinnig langen, doch starken Ärmchen,
Mit Riesenmagen, doch kurzen Gebärmchen,-
Ein Wechselbalg, den ein Corporal,
Anstatt des Säuglings, den er stahl,
Heimlich gelegt in unsre Wiege,-
Die Mißgeburt, die mit der Läge,
Mit seinem geliebten Windspielvielleicht,
Der alte Sodomiter gezeugt,-
Nicht brauch' ich das Ungethüm zu nennen-
Ihr sollt es ersaufen oder verbrennen!"
(H. Heine. Neue Gedichte. S. 211.)

Niederländische

Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt "de Zwaan"auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:

44868BündelStuhlrohr (Bindrotting),lagernd zu Amsterdam.
39706BündelStuhlrohr (Bindrotting),lagernd zu Rotterdam,

durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.

Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.

Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 21. August 1848.

Van der Dubermeulen, Präsident.Goudswaard,Direkt.,z. Z. Sekretär.

Oeffentliche Vermiethung.

Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:

Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,

Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum

"Mönchen Brauhaus"

genannte Wirthschaftsgebäude mit Hofraum und Gallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden.

Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden.

Köln, am 5. September 1848.

Claisen,Notar

Oeffentliche Verpachtung

von Hofgütern und Ackerparzellen.

Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehörige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederverpachtung gebracht werden, nämlich:

A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,
1. der Blöchershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Reutz, mit 180 Morgen Ackerland;
2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland;
3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland;
4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst
B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,
1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fronlich daselbst;
2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, verpachtet bisher an Andreas Erken daselbst;
3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;
4 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst;
5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf;
6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Serves in Köln;
7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln;
8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln;
9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Bieth in Köln;
10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst;
11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf;
12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst;
13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst;
14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln;
15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst.

Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind.

Köln, den 1. September 1848.

Claisen,Notar.

Neue Kölnische Zeitung.

Für Bürger, Bauern und Soldaten.

Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn-und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln,"am Alten Ufer 5-7,' eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind a 6 Pfg. zu haben.

Köln, 7. Sept. 1848.

Die Herausgeber:

F. AnnekeundF. Beust.

Bei W. A. Rosenkranz(Weberstraße Nr. 24. ist zu haben:

Das schöne goldeneA B C in Christi Schule.

Eine Gedenktafel aufgezeichnet von dem gottseligenThomas von Kempen.

Ebenso sind noch eine große Auswahl verschiedener anderer Gebete und Bildereien dort vorräthig, die zu äußerst billigen Preisen abgelassen werden.

Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.

Buchheimer Kirmeß.

Größtes Kaiserzelt.

Donnerstag den 14. d. Großer Abonnements-Ball, unter Leitungdes Herrn Tanzlehrers Brichot.

Die Karten sind während den Kirmestagen im Zelte und bei Hrn. P. W. Breuer auf dem Thurmmarkt in Köln zu 12 Sgr. zu haben; an der Kasse 15 Sgr.

Mülheim, den 8. Sept. 1848.

Joh. Hub. Breuer.

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.

Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigt: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.

Köln, den 9. September 1848.

Der Ober-Post-Direktor,Rehfeldt

Aufforderung.

Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerlina. Gelder. Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erdmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.

Köln, den 11. September 1848.

Pet. Steph. Riphahn.

Gr. Sandkaul Nr 26.

Bekanntmachung.

Freitag den 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Sophas, ein Sekretär, mehrere Komoden, eine Pendul-Uhr, mehrere Oefen, sodann verschiedenes Bettwerk, gegen baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher,Brochhausen.

Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis,Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin.

Knieps.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Es sind wieder ganz frische

Austern

vorräthig bei G. Bettger et Comp.

Kl. Budengasse Nr. 6.

Theater-Anzeige.

Donnerstag, den 14. Sept.:

Lucrezia Borgia.

Große Oper in 3 Akten von Donizetti.

Lucrezia, Frl. Reußvom Stadttheater zu Rostock, als Gast.

Am 20. d. M. beginnt das erste Abonnement unter den bekannten Bedingungen.

Gerant:Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

[Spaltenumbruch] sämmtlichen Offiziere der Bürgerwehr durch Zaudern und Hinhalten zu lähmen. Es zeigte sich abermals, daß die meisten Hauptleute und Bannerführer bei Weitem nicht die nöthige Energie besitzen, um im entscheidenden Falle ihre Mannschaft gehörig zu benutzen.

Eine telegraphische Depesche war nach Koblenz und Berlin geschickt, um wegen Verlegung der 27 ger anzufragen. Von Koblenz aus wurde die Antwort, diese Truppen sollten so lange in die Forts ziehen bis die Antwort von Berlin da sei. Sie zogen wirklich theilweise aus, und der stellvertretende zweite Kommandant, General Kaiser, (zum General avancirt bald nach den Aachener Vorfällen, denen er damals als Oberst assistirte) gab sein Ehrenwort: bis auf 20 M. in der Kaserne und 14 M. auf Posten seien alle 27 ger aus der Stadt. Die Offiziere der Bürgerwehr, die diesen Bescheid holten, hielten es hierauf für unnöthig der Volksstimme nachzugeben und zu untersuchen, ob nicht in der Kaserne noch 27 ger, in Mänteln des 16. Regiments, versteckt seien. Es wurden noch Theile des 27. Regiments erwartet, die aber Contreordre erhalten haben sollen. Die Bürgerwehr trat gegen Abend endlich bannerweise zusammen; ein Theil zog nach dem Rathhause, wo endlich beschlossen wurde, eine Deputation von 4 Stadträthen und 2 Bürgerwehr-Offizieren nach Koblenz zu schicken, die auch sofort abreiste.

Hr. Wittgenstein, der anfangs nachzugeben schien, weigerte sich zuletzt bestimmt, abzutreten, und wollte sich nur einem Votum der Hauptleute, oder einer Abstimmung nach Kompagnieen, nicht nach Köpfen unterwerfen. Inzwischen cirkulirt in mehrern Kompagnieen folgender Protest zur Unterschrift:

An den Kommandanten der Kölner Bürgerwehr Herrn von Wittgenstein hier.

Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der ....... Kompagnie in Erwägung,

daß die Stelle eines Regierungspräsidenten mit dem Amt eines Kommandanten der Bürgerwehr unvereinbar ist;

daß heute Morgen auf dem Rathause der Kommandant der Bürgerwehr sich nicht als solcher, sondern als Regierungspräsident benommen hat;

daß der Kommandant der Bürgerwehr heute Morgen durch seine anhaltende Weigerung, die Bürgerwehr zusammenzuberufen und dadurch der Bevölkerung Kölns eine Garantie gegen die Uebergriffe einer übermüthigen Soldateska zu gewähren‒ eine Weigerung, von der er nur durch die Gewalt der Volksstimme abging‒ das Vertrauen der Bevölkerung Kölns verloren hat;

daß es unumgänglich nöthig ist, daß ein Kommandant der Bürgerwehr das Vertrauen nicht bloß der Bürgerwehr, sondern der gesammten Bevölkerung Kölns besitze;

daß der bisherige Kommandant seine Unfähigkeit zu seinem Posten im gegenwärtigen kritischen Moment um so mehr bewiesen hat, als er sonst bei der geringsten Veranlassung gewohnt war die Bürgerwehr alarmiren zu lassen

fordern den bisherigen Kommandanten der Bürgerwehr auf:

1)Seine Stelle sofort niederzulegen,

2) die Bannerführer unter sich einen provisorischen Kommandanten ernennen zu lassen,

3) durch diesen eine neue Wahl für einen definitiven Kommandanten vornehmen zu lassen.

Köln, den 12. Septbr. 1848.

Die… Kompagnie der Bürgerwehr.

Schon in den Reihen der Bürgerwehr wurde gestern der Ruf laut nach einem Sicherheitsausschuß, der, direkt aus der Volkswahl hervorgegangen, das Kölner Volk gegenüber dem auf dem Census beruhenden Stadtrath und der Regierung vertrete, und in wichtigen Fällen Volksversammlungen berufe.

Da die Bürgerwehr durch das Ueberwiegen des Bourgeois-Elements und durch die Unentschiedenheit der Befehlshaber nicht zur Wahl eines solchen Ausschusses kam, so wurde spät Abends beschlossen, an's Volk zu appelliren. Demgemäß ist auf heute Mittag zwölf Uhr eine Volksversammlung auf den Frankenplatz berufen, um sofort zur Wahl des Ausschusses zu schreiten.

Der Rheinische Demokratenkongreß zu Köln.

(Schluß).

Wegen des zweifelhaften Ertrages von Kollekten, namentlich auf längere Zeit, wurde der letzte Vorschlag vielseitig angegriffen. Man einigte sich zunächst dahin, daß der Kreis-Ausschuß im Voraus wenigstens annaherungsweise seine Einnahmen musse überschlagen können und daß deshalb ein fester Beitrag für jedes Mitglied eines Vereins zu leisten sei. Alle Anträge, ein höheres Minimum als 2 Pf. für den Kopf monatlich zu zahlen, blieben in der Minorität, worauf das Minimum auf 2 Pf. festgesetzt wurde. Der Abgeordnete von Trier, der sich der Abstimmung enthalten hat, gibt dagegen ein motivirtes Separatvotum dahin ab,

daß er zwar persönlich für ein festes Minimum, auch der Ansicht sei, daß der Centralausschuß auf einen bestimmten Fonos müsse rechnen können und das lockere und schwankende System freiwilliger Beiträge einem sichern und durchgreifenden Handeln im Wege stehe, den Verband der Vereine lockere und überhaupt einer tüchtigen Organisation zuwider sei; er habe sich aber gegen jene Firation aussprechen müssen, weil er in dieser Beziehung an ein Präjudiz Seitens des von ihm vertretenden Vereins gebunden sei. Derselbe habe sich nämlich zur Zeit gegen jenes System, dagegen für das der freiwilligen Beiträge ausgesprochen, er glaube aber, daß der Verein von Trier dem dermaligen Systeme beitreten werde, indem die Gründe, welche den frühern Beschluß motivirt hätten, nicht mehr oder doch nicht mehr in dem Maße wie früher obwalteten.

Der Vertreter des Arbeitvereins in Köln und des Volksklubs in Dusseldorf legten ebenfalls wegen Mittellosigkeit vieler ihrer Mitglieder gegen den Beschluß des Kongresses Verwahrung ein.

Als hierauf die Geldleistungen für den Berliner Centralausschuß zur Sprache kamen, wurde einstimmig anerkannt, daß, nachdem der Kreisausschuß die Vermittlung der einzelnen Vereine mit dem Centralausschuß ubernommen, und in seiner Kasse die Beiträge der Vereine flossen, derselbe auch die betreffende Zahlung nach Berlin zu besorgen habe.

Da die Geldkräfte des Kreisausschusses noch nicht zu übersehen, so wurde die Festsetzung der Summe für Berlin spätern Beschlußnahmen vorbehalten.

Im Namen des hiesigen Arbeitervereins wurde der Antrag gestellt: eine Unterstützungskasse zu bilden, 1. für die wegen demokratischer Tendenzen Verfolgten und deren Familien; 2. für hülfsbedürftige auf Reisen befindliche Mitglieder demokratischer Vereine. Die erste Halfte des Antrags wurde angenommen, die zweite wegen der bei beschränkten Mitteln für den Ausschuß entstehenden Verlegenheiten verworfen und jedem Vereine überlassen, was er in seinem Orte in dieser Beziehung thun wolle.

Bürger Julius Reichelm, Mitglied des demokratischen und Arbeitervereins so wie des Turnvereins in Köln übergibt den schriftlichen Antrag:

„Der Kongreß möge die ausgedehnteste Betheiligung am Turnwesen als ein großes Förderungsmittel der Demokratie anerkennen und demgemäß beschließen,

daß in allen beim Kongreß vertretenen oder dem Verbande sich später anschließenden Vereinen auf eine solche Betheiligung kräftigst hingewirkt und dieser Gegenstand in den periodischen Berichten besonders erwähnt werden solle.“

Die Majorität entschied sich für Reichhelm's Antrag.

Bläser,Abgeordneter der rheinisch-westphälischen Demokraten, überreicht eine Zuschrift seines Vereins, welche sowie ein Schreiben des Bürgers Giolina aus Cincinnati zu den Akten genommen wurde, nachdem man dem freundschaftlichen und ermunternden Inhalt beider Briefe die Anerkennung ausgesprochen.

Der bisherige provisorische Kreisausschuß wurde durch Akklamation zum definitiven konstituirt, und beschlossen, denselben, wenn ein Mitglied ausschiede, durch den Kölner Verein, der dasselbe kommittirt, ergänzen zu lassen.

Endlich wurde der nächste Kongreß auf den 24. Sept. angesetzt und beschlossen, denselben ebenfalls in Köln zu halten.

Nachmittags kamen die noch nicht abgereisten Abgeordneten in der Mailuft zu Deutz zusammen: Hier kam noch einmal die Wirksamkeit der Vereine zur Sprache, und die Anwesenden beschlossen vor allen Dingen dahin zu wirken, daß in der Nähe größerer Städte Vereine entständen, die sich den größern Vereinen als Töchtervereine anschlossen, sowohl um die demokratische Regsamkeit zu heben, als auch die Kräfte zu centralisiren und den Geschäftsgang zu erleichtern, indem die Bezirksvereine den Verkehr zwischen den Filialvereinen und dem Kreisausschuß vermitteln.

Nachtrag.
* Köln, 13. Sept., 1 1/2 Uhr Mittags.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
!!! Frankfurt, 12. Sept.

Nationalversammlung.‒ Der komische Hr. Stedtmann verkündet einen falschen Bericht von Seiten des Ausschusses in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit. Hr. Stedtmann, den man unter der Zusicherung eines Ministeriums sehr wohlfeil zum Apostaten gemacht, erklart im Namen der „Minorität des Ausschusses“,daß von 21 Mitgliedern 11 gegen und 10 für die Ratifizirung gestimmt, also keine absolute Majorität sich herausgestellt. Claussen berichtigt, daß 12 gegen 9, also allerdings die absolute Majorität den Waffenstillstand verworfen habe.‒Blum's Antrag, den Reichsverweser um Beschleunigung der Minister-Krisis zu ersuchen, wird mit 219 gegen 208 Stimmen als nicht dringend an die Kommission gewiesen,‒ Tagesordnung: Berathung der Grundrechte.‒ Noch kein neues Ministerium!

[Spaltenumbruch]

Köln. Heute den 12. Sept. ist von 80 Bürgerwehrmännern der 3. Kompagnie an die Kommandantur folgende Erklärung abgeganzen:

Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der 3. Kompagnie beantragen, daß der seitherige erste Kommandant, Hr. v. Wittgenstein auf diese Stelle Verzicht leiste, da die, heutigen Ereignisse, die früher ausgesprochenen Befürchtungen bestätigen, daß die von Hrn. v. Wittgenstein übernommenen beiden Stellen als Regierungspräsident und Stadtkommandant sich nicht in nöthigen Einklang bringen lassen.

Folgen die Unterschriften.

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 13. September 1848.

Angekommen: Fr. Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.

Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Dies nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel.

In Ladung:Nach Antwerpen G. Berwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Bubberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schuhmacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler.

Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.

Ferner nach Amsterdam Capt. Scholwerth Nr. 3

Ferner nach Stettin Capt. Range, Bark„Fortschritt.“

Rheinhöhe am 13. Sept. 6′ 1″

Wohl zu beachten.
Der Wechselbalg.
„Ein Kind mit großem Kürbiskopf,
Hellblondem Schnurrbart, greisem Zopf,
Mit spinnig langen, doch starken Ärmchen,
Mit Riesenmagen, doch kurzen Gebärmchen,‒
Ein Wechselbalg, den ein Corporal,
Anstatt des Säuglings, den er stahl,
Heimlich gelegt in unsre Wiege,‒
Die Mißgeburt, die mit der Läge,
Mit seinem geliebten Windspielvielleicht,
Der alte Sodomiter gezeugt,‒
Nicht brauch' ich das Ungethüm zu nennen‒
Ihr sollt es ersaufen oder verbrennen!“
(H. Heine. Neue Gedichte. S. 211.)

Niederländische

Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird:

44868BündelStuhlrohr (Bindrotting),lagernd zu Amsterdam.
39706BündelStuhlrohr (Bindrotting),lagernd zu Rotterdam,

durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.

Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.

Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben.

Amsterdam, 21. August 1848.

Van der Dubermeulen, Präsident.Goudswaard,Direkt.,z. Z. Sekretär.

Oeffentliche Vermiethung.

Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:

Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,

Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum

„Mönchen Brauhaus“

genannte Wirthschaftsgebäude mit Hofraum und Gallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden.

Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden.

Köln, am 5. September 1848.

Claisen,Notar

Oeffentliche Verpachtung

von Hofgütern und Ackerparzellen.

Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehörige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederverpachtung gebracht werden, nämlich:

A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,
1. der Blöchershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Reutz, mit 180 Morgen Ackerland;
2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland;
3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland;
4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst
B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,
1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fronlich daselbst;
2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, verpachtet bisher an Andreas Erken daselbst;
3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;
4 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst;
5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf;
6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Serves in Köln;
7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln;
8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln;
9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Bieth in Köln;
10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst;
11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf;
12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst;
13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst;
14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln;
15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst.

Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind.

Köln, den 1. September 1848.

Claisen,Notar.

Neue Kölnische Zeitung.

Für Bürger, Bauern und Soldaten.

Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn-und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln,„am Alten Ufer 5-7,' eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben.

Köln, 7. Sept. 1848.

Die Herausgeber:

F. AnnekeundF. Beust.

Bei W. A. Rosenkranz(Weberstraße Nr. 24. ist zu haben:

Das schöne goldeneA B C in Christi Schule.

Eine Gedenktafel aufgezeichnet von dem gottseligenThomas von Kempen.

Ebenso sind noch eine große Auswahl verschiedener anderer Gebete und Bildereien dort vorräthig, die zu äußerst billigen Preisen abgelassen werden.

Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.

Buchheimer Kirmeß.

Größtes Kaiserzelt.

Donnerstag den 14. d. Großer Abonnements-Ball, unter Leitungdes Herrn Tanzlehrers Brichot.

Die Karten sind während den Kirmestagen im Zelte und bei Hrn. P. W. Breuer auf dem Thurmmarkt in Köln zu 12 Sgr. zu haben; an der Kasse 15 Sgr.

Mülheim, den 8. Sept. 1848.

Joh. Hub. Breuer.

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.

Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigt: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.

Köln, den 9. September 1848.

Der Ober-Post-Direktor,Rehfeldt

Aufforderung.

Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerlina. Gelder. Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erdmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.

Köln, den 11. September 1848.

Pet. Steph. Riphahn.

Gr. Sandkaul Nr 26.

Bekanntmachung.

Freitag den 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Sophas, ein Sekretär, mehrere Komoden, eine Pendul-Uhr, mehrere Oefen, sodann verschiedenes Bettwerk, gegen baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher,Brochhausen.

Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis,Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin.

Knieps.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13.

Es sind wieder ganz frische

Austern

vorräthig bei G. Bettger et Comp.

Kl. Budengasse Nr. 6.

Theater-Anzeige.

Donnerstag, den 14. Sept.:

Lucrezia Borgia.

Große Oper in 3 Akten von Donizetti.

Lucrezia, Frl. Reußvom Stadttheater zu Rostock, als Gast.

Am 20. d. M. beginnt das erste Abonnement unter den bekannten Bedingungen.

Gerant:Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0004" n="0512"/><cb n="1"/>
sämmtlichen Offiziere der Bürgerwehr durch Zaudern und Hinhalten zu lähmen. Es       zeigte sich abermals, daß die meisten Hauptleute und Bannerführer bei Weitem nicht die nöthige       Energie besitzen, um im entscheidenden Falle ihre Mannschaft gehörig zu benutzen.</p>
          <p>Eine telegraphische Depesche war nach Koblenz und Berlin geschickt, um wegen Verlegung der       27 ger anzufragen. Von Koblenz aus wurde die Antwort, diese Truppen sollten so lange in die       Forts ziehen bis die Antwort von Berlin da sei. Sie zogen wirklich theilweise aus, und der       stellvertretende zweite Kommandant, General Kaiser, (zum General avancirt bald nach den       Aachener Vorfällen, denen er damals als Oberst assistirte) gab sein Ehrenwort: bis auf 20 M.       in der Kaserne und 14 M. auf Posten seien alle 27 ger aus der Stadt. Die Offiziere der       Bürgerwehr, die diesen Bescheid holten, hielten es hierauf für unnöthig der Volksstimme       nachzugeben und zu untersuchen, ob nicht in der Kaserne noch 27 ger, in Mänteln des 16.       Regiments, versteckt seien. Es wurden noch Theile des 27. Regiments erwartet, die aber       Contreordre erhalten haben sollen. Die Bürgerwehr trat gegen Abend endlich bannerweise       zusammen; ein Theil zog nach dem Rathhause, wo endlich beschlossen wurde, eine Deputation von       4 Stadträthen und 2 Bürgerwehr-Offizieren nach Koblenz zu schicken, die auch sofort       abreiste.</p>
          <p>Hr. Wittgenstein, der anfangs nachzugeben schien, weigerte sich zuletzt bestimmt,       abzutreten, und wollte sich nur einem Votum der Hauptleute, oder einer Abstimmung nach       Kompagnieen, nicht nach Köpfen unterwerfen. Inzwischen cirkulirt in mehrern Kompagnieen       folgender Protest zur Unterschrift:</p>
          <p>An den Kommandanten der Kölner Bürgerwehr Herrn von Wittgenstein hier.</p>
          <p>Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der ....... Kompagnie in Erwägung,</p>
          <p>daß die Stelle eines Regierungspräsidenten mit dem Amt eines Kommandanten der Bürgerwehr       unvereinbar ist;</p>
          <p>daß heute Morgen auf dem Rathause der Kommandant der Bürgerwehr sich nicht als solcher,       sondern als Regierungspräsident benommen hat;</p>
          <p>daß der Kommandant der Bürgerwehr heute Morgen durch seine anhaltende Weigerung, die       Bürgerwehr zusammenzuberufen und dadurch der Bevölkerung Kölns eine Garantie gegen die       Uebergriffe einer übermüthigen Soldateska zu gewähren&#x2012; eine Weigerung, von der er nur durch       die Gewalt der Volksstimme abging&#x2012; das Vertrauen der Bevölkerung Kölns verloren hat;</p>
          <p>daß es unumgänglich nöthig ist, daß ein Kommandant der Bürgerwehr das Vertrauen nicht bloß       der Bürgerwehr, sondern der gesammten Bevölkerung Kölns besitze;</p>
          <p>daß der bisherige Kommandant seine Unfähigkeit zu seinem Posten im gegenwärtigen kritischen       Moment um so mehr bewiesen hat, als er sonst bei der geringsten Veranlassung gewohnt war die       Bürgerwehr alarmiren zu lassen</p>
          <p>fordern den bisherigen Kommandanten der Bürgerwehr auf:</p>
          <p>1)Seine Stelle sofort niederzulegen,</p>
          <p>2) die Bannerführer unter sich einen provisorischen Kommandanten ernennen zu lassen,</p>
          <p>3) durch diesen eine neue Wahl für einen definitiven Kommandanten vornehmen zu lassen.</p>
          <p>Köln, den 12. Septbr. 1848.</p>
          <p>Die&#x2026; Kompagnie der Bürgerwehr.</p>
          <p>Schon in den Reihen der Bürgerwehr wurde gestern der Ruf laut nach einem       Sicherheitsausschuß, der, direkt aus der Volkswahl hervorgegangen, das Kölner Volk gegenüber       dem auf dem Census beruhenden Stadtrath und der Regierung vertrete, und in wichtigen Fällen       Volksversammlungen berufe.</p>
          <p>Da die Bürgerwehr durch das Ueberwiegen des Bourgeois-Elements und durch die       Unentschiedenheit der Befehlshaber nicht zur Wahl eines solchen Ausschusses kam, so wurde spät       Abends beschlossen, an's Volk zu appelliren. Demgemäß ist auf heute Mittag zwölf Uhr eine       Volksversammlung auf den Frankenplatz berufen, um sofort zur Wahl des Ausschusses zu       schreiten.</p>
        </div>
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          <head>Der Rheinische Demokratenkongreß zu Köln.</head>
          <p>(Schluß).</p>
          <p>Wegen des zweifelhaften Ertrages von Kollekten, namentlich auf längere Zeit, wurde der       letzte Vorschlag vielseitig angegriffen. Man einigte sich zunächst dahin, daß der       Kreis-Ausschuß im Voraus wenigstens annaherungsweise seine Einnahmen musse überschlagen können       und daß deshalb ein fester Beitrag für jedes Mitglied eines Vereins zu leisten sei. Alle       Anträge, ein höheres Minimum als 2 Pf. für den Kopf monatlich zu zahlen, blieben in der       Minorität, worauf das Minimum auf 2 Pf. festgesetzt wurde. Der Abgeordnete von Trier, der sich       der Abstimmung enthalten hat, gibt dagegen ein motivirtes Separatvotum dahin ab,</p>
          <p>daß er zwar persönlich für ein festes Minimum, auch der Ansicht sei, daß der Centralausschuß       auf einen bestimmten Fonos müsse rechnen können und das lockere und schwankende System       freiwilliger Beiträge einem sichern und durchgreifenden Handeln im Wege stehe, den Verband der       Vereine lockere und überhaupt einer tüchtigen Organisation zuwider sei; er habe sich aber       gegen jene Firation aussprechen müssen, weil er in dieser Beziehung an ein Präjudiz Seitens       des von ihm vertretenden Vereins gebunden sei. Derselbe habe sich nämlich zur Zeit gegen jenes       System, dagegen für das der freiwilligen Beiträge ausgesprochen, er glaube aber, daß der       Verein von Trier dem dermaligen Systeme beitreten werde, indem die Gründe, welche den frühern       Beschluß motivirt hätten, nicht mehr oder doch nicht mehr in dem Maße wie früher       obwalteten.</p>
          <p>Der Vertreter des Arbeitvereins in Köln und des Volksklubs in Dusseldorf legten ebenfalls       wegen Mittellosigkeit vieler ihrer Mitglieder gegen den Beschluß des Kongresses Verwahrung       ein.</p>
          <p>Als hierauf die Geldleistungen für den Berliner Centralausschuß zur Sprache kamen, wurde       einstimmig anerkannt, daß, nachdem der Kreisausschuß die Vermittlung der einzelnen Vereine mit       dem Centralausschuß ubernommen, und in seiner Kasse die Beiträge der Vereine flossen, derselbe       auch die betreffende Zahlung nach Berlin zu besorgen habe.</p>
          <p>Da die Geldkräfte des Kreisausschusses noch nicht zu übersehen, so wurde die Festsetzung der       Summe für Berlin spätern Beschlußnahmen vorbehalten.</p>
          <p>Im Namen des hiesigen Arbeitervereins wurde der Antrag gestellt: eine Unterstützungskasse zu       bilden, 1. für die wegen demokratischer Tendenzen Verfolgten und deren Familien; 2. für       hülfsbedürftige auf Reisen befindliche Mitglieder demokratischer Vereine. Die erste Halfte des       Antrags wurde angenommen, die zweite wegen der bei beschränkten Mitteln für den Ausschuß       entstehenden Verlegenheiten verworfen und jedem Vereine überlassen, was er in seinem Orte in       dieser Beziehung thun wolle.</p>
          <p>Bürger Julius Reichelm, Mitglied des demokratischen und Arbeitervereins so wie des       Turnvereins in Köln übergibt den schriftlichen Antrag:</p>
          <p>&#x201E;Der Kongreß möge die ausgedehnteste Betheiligung am Turnwesen als ein großes       Förderungsmittel der Demokratie anerkennen und demgemäß beschließen,</p>
          <p>daß in allen beim Kongreß vertretenen oder dem Verbande sich später anschließenden Vereinen       auf eine solche Betheiligung kräftigst hingewirkt und dieser Gegenstand in den periodischen       Berichten besonders erwähnt werden solle.&#x201C;</p>
          <p>Die Majorität entschied sich für Reichhelm's Antrag.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bläser,</hi>Abgeordneter der rheinisch-westphälischen Demokraten,       überreicht eine Zuschrift seines Vereins, welche sowie ein Schreiben des Bürgers Giolina aus       Cincinnati zu den Akten genommen wurde, nachdem man dem freundschaftlichen und ermunternden       Inhalt beider Briefe die Anerkennung ausgesprochen.</p>
          <p>Der bisherige provisorische Kreisausschuß wurde durch Akklamation zum definitiven       konstituirt, und beschlossen, denselben, wenn ein Mitglied ausschiede, durch den Kölner       Verein, der dasselbe kommittirt, ergänzen zu lassen.</p>
          <p>Endlich wurde der nächste Kongreß auf den 24. Sept. angesetzt und beschlossen, denselben       ebenfalls in Köln zu halten.</p>
          <p>Nachmittags kamen die noch nicht abgereisten Abgeordneten in der Mailuft zu Deutz zusammen:       Hier kam noch einmal die Wirksamkeit der Vereine zur Sprache, und die Anwesenden beschlossen       vor allen Dingen dahin zu wirken, daß in der Nähe größerer Städte Vereine entständen, die sich       den größern Vereinen als Töchtervereine anschlossen, sowohl um die demokratische Regsamkeit zu       heben, als auch die Kräfte zu centralisiren und den Geschäftsgang zu erleichtern, indem die       Bezirksvereine den Verkehr zwischen den Filialvereinen und dem Kreisausschuß vermitteln.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Nachtrag.</head>
        <div xml:id="ar102_022_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Volksversammlung auf dem Kölner Frankenplatz. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 705.</bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 13. Sept., 1 1/2 Uhr Mittags.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar102_023" type="jArticle">
          <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 12. Sept.</head>
          <p>Nationalversammlung.&#x2012; Der komische Hr. Stedtmann verkündet einen falschen Bericht von Seiten       des Ausschusses in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit. Hr. Stedtmann, den man unter       der Zusicherung eines Ministeriums sehr wohlfeil zum Apostaten gemacht, erklart im Namen der       &#x201E;Minorität des Ausschusses&#x201C;,daß von 21 Mitgliedern 11 gegen und 10 für die Ratifizirung       gestimmt, also keine <hi rendition="#g">absolute</hi> Majorität sich herausgestellt. Claussen       berichtigt, daß 12 gegen 9, also allerdings die <hi rendition="#g">absolute</hi> Majorität den       Waffenstillstand verworfen habe.&#x2012;Blum's Antrag, den Reichsverweser um Beschleunigung der       Minister-Krisis zu ersuchen, wird mit 219 gegen 208 Stimmen als nicht dringend an die       Kommission gewiesen,&#x2012; Tagesordnung: Berathung der Grundrechte.&#x2012; Noch kein neues       Ministerium!</p>
        </div>
        <cb n="2"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Köln.</hi> Heute den 12. Sept. ist von 80 Bürgerwehrmännern der 3.       Kompagnie an die Kommandantur folgende Erklärung abgeganzen:</p>
          <p>Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der 3. Kompagnie beantragen, daß der seitherige erste       Kommandant, Hr. v. Wittgenstein auf diese Stelle Verzicht leiste, da die, heutigen Ereignisse,       die früher ausgesprochenen Befürchtungen bestätigen, daß die von Hrn. v. Wittgenstein       übernommenen beiden Stellen als Regierungspräsident und Stadtkommandant sich nicht in nöthigen       Einklang bringen lassen.</p>
          <p>Folgen die Unterschriften.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anzeigen.</hi> </head>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Schifffahrts-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Köln, 13. September 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Fr. Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms       von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr.</p>
            <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Dies nach der Saar. Jac.       Schaaf nach Wesel.</p>
            <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi>Nach Antwerpen G. Berwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh.       Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Bubberg. Nach       Andernach und Neuwied H. Schuhmacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L.       Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J.       Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider.       Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt       L. Bühler.</p>
            <p>Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25.</p>
            <p>Ferner nach Amsterdam Capt. Scholwerth Nr. 3</p>
            <p>Ferner nach Stettin Capt. Range, Bark&#x201E;Fortschritt.&#x201C;</p>
            <p>Rheinhöhe am 13. Sept. 6&#x2032; 1&#x2033;</p>
          </div>
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              <head> <hi rendition="#b">Wohl zu beachten.<lb/>
Der Wechselbalg.</hi> </head>
              <l>&#x201E;Ein Kind mit großem Kürbiskopf,</l><lb/>
              <l>Hellblondem Schnurrbart, greisem Zopf,</l><lb/>
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            <bibl>(H. Heine. Neue Gedichte. S. 211.)</bibl>
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            <p>Niederländische</p>
            <p> <hi rendition="#b">Handels-Gesellschaft.</hi> </p>
            <p>Die Direktion macht bekannt, daß sie <hi rendition="#b">Zu Amsterdam am Dienstag, den 26.        September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt &#x201E;de Zwaan&#x201C;auf dem Nieuwendyk,</hi> verkaufen wird:</p>
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            <p>durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht.</p>
            <p>Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen,       und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849.</p>
            <p>Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden       zeitig ausgegeben.</p>
            <p>Amsterdam, 21. August 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Van der Dubermeulen,</hi> Präsident.<hi rendition="#g">Goudswaard,</hi>Direkt.,z. Z. Sekretär.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Oeffentliche Vermiethung.</p>
            <p>Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll:</p>
            <p> <hi rendition="#b">Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem        Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier,</hi> </p>
            <p>Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum</p>
            <p>&#x201E;Mönchen Brauhaus&#x201C;</p>
            <p>genannte Wirthschaftsgebäude mit Hofraum und Gallungen, durch den unterzeichneten Notar,       öffentlich und meistbietend vermiethet werden.</p>
            <p>Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten       Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch       schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden.</p>
            <p>Köln, am 5. September 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Claisen,</hi>Notar</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Oeffentliche Verpachtung</p>
            <p>von <hi rendition="#b">Hofgütern und Ackerparzellen.</hi> </p>
            <p>Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehörige, theils Martini dieses Jahres,       theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur       Wiederverpachtung gebracht werden, nämlich:</p>
            <list>
              <item> <hi rendition="#b">A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr,</hi> <list>
                  <item>1. der Blöchershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Reutz, mit 180       Morgen Ackerland;</item>
                  <item>2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland;</item>
                  <item>3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland;</item>
                  <item>4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven,       Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst</item>
                </list>
              </item>
              <item> <hi rendition="#b">B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr,</hi> <list>
                  <item>1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an       Wtw. Anna Margaretha Fronlich daselbst;</item>
                  <item>2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, verpachtet bisher       an Andreas Erken daselbst;</item>
                  <item>3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher       an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst;</item>
                  <item>4 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst;</item>
                  <item>5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in       Rondorf;</item>
                  <item>6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Serves in Köln;</item>
                  <item>7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln;</item>
                  <item>8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln;</item>
                  <item>9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Bieth in       Köln;</item>
                  <item>10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst;</item>
                  <item>11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in       Ossendorf;</item>
                  <item>12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst;</item>
                  <item>13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst;</item>
                  <item>14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen       in Köln;</item>
                  <item>15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul       Schaffrath daselbst.</item>
                </list>
              </item>
            </list>
            <p> <hi rendition="#b">Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der        Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar        vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind.</hi> </p>
            <p>Köln, den 1. September 1848.</p>
            <p><hi rendition="#g">Claisen,</hi>Notar.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Neue Kölnische Zeitung.</hi> </p>
            <p>Für Bürger, Bauern und Soldaten.</p>
            <p>Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung       sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks       vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein       Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn-und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen       stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln,&#x201E;am Alten Ufer 5-7,' eine Treppe hoch, auswärts       (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern.       Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der       Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben.</p>
            <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> 7. Sept. 1848.</p>
            <p>Die Herausgeber:</p>
            <p><hi rendition="#b">F. Anneke</hi>und<hi rendition="#b">F. Beust.</hi></p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bei W. A. <hi rendition="#g">Rosenkranz</hi>(Weberstraße Nr. 24. ist zu haben:</p>
            <p>Das schöne goldene<hi rendition="#g">A B C </hi>in <hi rendition="#b">Christi       Schule.</hi> </p>
            <p>Eine Gedenktafel aufgezeichnet von dem gottseligen<hi rendition="#b">Thomas von       Kempen.</hi> </p>
            <p>Ebenso sind noch eine große Auswahl verschiedener anderer Gebete und Bildereien dort       vorräthig, die zu äußerst billigen Preisen abgelassen werden.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Bestes Mainzer Sauerkraut</hi> in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße       Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Buchheimer Kirmeß.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Größtes Kaiserzelt.</hi> </p>
            <p>Donnerstag den 14. d. Großer Abonnements-Ball, unter Leitung<hi rendition="#b">des Herrn        Tanzlehrers Brichot.</hi> </p>
            <p>Die Karten sind während den Kirmestagen im Zelte und bei Hrn. <hi rendition="#g">P. W.        Breuer</hi> auf dem Thurmmarkt in Köln zu 12 Sgr. zu haben; an der Kasse 15 Sgr.</p>
            <p>Mülheim, den 8. Sept. 1848.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Joh. Hub. Breuer.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bekanntmachung.</p>
            <p>In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign.        B.<bibl><author>103</author></bibl> 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse.</p>
            <p>Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigt: die Adresse an das       hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben.</p>
            <p>Köln, den 9. September 1848.</p>
            <p>Der Ober-Post-Direktor,<hi rendition="#g">Rehfeldt</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Aufforderung.</p>
            <p>Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerlina. Gelder. Kunst- oder       andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erdmasse zu       erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten       Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen.</p>
            <p>Köln, den 11. September 1848.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Pet. Steph. Riphahn.</hi> </p>
            <p>Gr. Sandkaul Nr 26.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Bekanntmachung.</p>
            <p>Freitag den 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Marktplatze in der       Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Sophas, ein Sekretär,       mehrere Komoden, eine Pendul-Uhr, mehrere Oefen, sodann verschiedenes Bettwerk, gegen baare       Zahlung versteigert werden.</p>
            <p>Der Gerichtsvollzieher,<hi rendition="#g">Brochhausen.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten        und Haarmatratzen des Herrn <hi rendition="#g">Friedr. Custodis,</hi>Follerstraße Nr. 62.        Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt       bin.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Knieps.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p><hi rendition="#b">Gebrauchte Dachziegeln und Laien</hi> werden zu kaufen gesucht, die       Expedition sagt wo.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp.       sagt das Nähere.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und        Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin        bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung.        Auskunft ertheilt L. <hi rendition="#g">Schulz,</hi> unter Goldschmied Nr. 13.</hi> </p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p>Es sind wieder ganz frische</p>
            <p> <hi rendition="#b">Austern</hi> </p>
            <p>vorräthig bei <hi rendition="#b">G. Bettger et Comp.</hi> </p>
            <p>Kl. Budengasse Nr. 6.</p>
          </div>
          <div type="jAn">
            <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
            <p>Donnerstag, den 14. Sept.:</p>
            <p> <hi rendition="#g">Lucrezia Borgia.</hi> </p>
            <p>Große Oper in 3 Akten von Donizetti.</p>
            <p>Lucrezia, Frl. <hi rendition="#g">Reuß</hi>vom Stadttheater zu Rostock, als Gast.</p>
            <p>Am 20. d. M. beginnt das erste Abonnement unter den bekannten Bedingungen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Gerant:<hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro.      17.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0512/0004] sämmtlichen Offiziere der Bürgerwehr durch Zaudern und Hinhalten zu lähmen. Es zeigte sich abermals, daß die meisten Hauptleute und Bannerführer bei Weitem nicht die nöthige Energie besitzen, um im entscheidenden Falle ihre Mannschaft gehörig zu benutzen. Eine telegraphische Depesche war nach Koblenz und Berlin geschickt, um wegen Verlegung der 27 ger anzufragen. Von Koblenz aus wurde die Antwort, diese Truppen sollten so lange in die Forts ziehen bis die Antwort von Berlin da sei. Sie zogen wirklich theilweise aus, und der stellvertretende zweite Kommandant, General Kaiser, (zum General avancirt bald nach den Aachener Vorfällen, denen er damals als Oberst assistirte) gab sein Ehrenwort: bis auf 20 M. in der Kaserne und 14 M. auf Posten seien alle 27 ger aus der Stadt. Die Offiziere der Bürgerwehr, die diesen Bescheid holten, hielten es hierauf für unnöthig der Volksstimme nachzugeben und zu untersuchen, ob nicht in der Kaserne noch 27 ger, in Mänteln des 16. Regiments, versteckt seien. Es wurden noch Theile des 27. Regiments erwartet, die aber Contreordre erhalten haben sollen. Die Bürgerwehr trat gegen Abend endlich bannerweise zusammen; ein Theil zog nach dem Rathhause, wo endlich beschlossen wurde, eine Deputation von 4 Stadträthen und 2 Bürgerwehr-Offizieren nach Koblenz zu schicken, die auch sofort abreiste. Hr. Wittgenstein, der anfangs nachzugeben schien, weigerte sich zuletzt bestimmt, abzutreten, und wollte sich nur einem Votum der Hauptleute, oder einer Abstimmung nach Kompagnieen, nicht nach Köpfen unterwerfen. Inzwischen cirkulirt in mehrern Kompagnieen folgender Protest zur Unterschrift: An den Kommandanten der Kölner Bürgerwehr Herrn von Wittgenstein hier. Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der ....... Kompagnie in Erwägung, daß die Stelle eines Regierungspräsidenten mit dem Amt eines Kommandanten der Bürgerwehr unvereinbar ist; daß heute Morgen auf dem Rathause der Kommandant der Bürgerwehr sich nicht als solcher, sondern als Regierungspräsident benommen hat; daß der Kommandant der Bürgerwehr heute Morgen durch seine anhaltende Weigerung, die Bürgerwehr zusammenzuberufen und dadurch der Bevölkerung Kölns eine Garantie gegen die Uebergriffe einer übermüthigen Soldateska zu gewähren‒ eine Weigerung, von der er nur durch die Gewalt der Volksstimme abging‒ das Vertrauen der Bevölkerung Kölns verloren hat; daß es unumgänglich nöthig ist, daß ein Kommandant der Bürgerwehr das Vertrauen nicht bloß der Bürgerwehr, sondern der gesammten Bevölkerung Kölns besitze; daß der bisherige Kommandant seine Unfähigkeit zu seinem Posten im gegenwärtigen kritischen Moment um so mehr bewiesen hat, als er sonst bei der geringsten Veranlassung gewohnt war die Bürgerwehr alarmiren zu lassen fordern den bisherigen Kommandanten der Bürgerwehr auf: 1)Seine Stelle sofort niederzulegen, 2) die Bannerführer unter sich einen provisorischen Kommandanten ernennen zu lassen, 3) durch diesen eine neue Wahl für einen definitiven Kommandanten vornehmen zu lassen. Köln, den 12. Septbr. 1848. Die… Kompagnie der Bürgerwehr. Schon in den Reihen der Bürgerwehr wurde gestern der Ruf laut nach einem Sicherheitsausschuß, der, direkt aus der Volkswahl hervorgegangen, das Kölner Volk gegenüber dem auf dem Census beruhenden Stadtrath und der Regierung vertrete, und in wichtigen Fällen Volksversammlungen berufe. Da die Bürgerwehr durch das Ueberwiegen des Bourgeois-Elements und durch die Unentschiedenheit der Befehlshaber nicht zur Wahl eines solchen Ausschusses kam, so wurde spät Abends beschlossen, an's Volk zu appelliren. Demgemäß ist auf heute Mittag zwölf Uhr eine Volksversammlung auf den Frankenplatz berufen, um sofort zur Wahl des Ausschusses zu schreiten. Der Rheinische Demokratenkongreß zu Köln. (Schluß). Wegen des zweifelhaften Ertrages von Kollekten, namentlich auf längere Zeit, wurde der letzte Vorschlag vielseitig angegriffen. Man einigte sich zunächst dahin, daß der Kreis-Ausschuß im Voraus wenigstens annaherungsweise seine Einnahmen musse überschlagen können und daß deshalb ein fester Beitrag für jedes Mitglied eines Vereins zu leisten sei. Alle Anträge, ein höheres Minimum als 2 Pf. für den Kopf monatlich zu zahlen, blieben in der Minorität, worauf das Minimum auf 2 Pf. festgesetzt wurde. Der Abgeordnete von Trier, der sich der Abstimmung enthalten hat, gibt dagegen ein motivirtes Separatvotum dahin ab, daß er zwar persönlich für ein festes Minimum, auch der Ansicht sei, daß der Centralausschuß auf einen bestimmten Fonos müsse rechnen können und das lockere und schwankende System freiwilliger Beiträge einem sichern und durchgreifenden Handeln im Wege stehe, den Verband der Vereine lockere und überhaupt einer tüchtigen Organisation zuwider sei; er habe sich aber gegen jene Firation aussprechen müssen, weil er in dieser Beziehung an ein Präjudiz Seitens des von ihm vertretenden Vereins gebunden sei. Derselbe habe sich nämlich zur Zeit gegen jenes System, dagegen für das der freiwilligen Beiträge ausgesprochen, er glaube aber, daß der Verein von Trier dem dermaligen Systeme beitreten werde, indem die Gründe, welche den frühern Beschluß motivirt hätten, nicht mehr oder doch nicht mehr in dem Maße wie früher obwalteten. Der Vertreter des Arbeitvereins in Köln und des Volksklubs in Dusseldorf legten ebenfalls wegen Mittellosigkeit vieler ihrer Mitglieder gegen den Beschluß des Kongresses Verwahrung ein. Als hierauf die Geldleistungen für den Berliner Centralausschuß zur Sprache kamen, wurde einstimmig anerkannt, daß, nachdem der Kreisausschuß die Vermittlung der einzelnen Vereine mit dem Centralausschuß ubernommen, und in seiner Kasse die Beiträge der Vereine flossen, derselbe auch die betreffende Zahlung nach Berlin zu besorgen habe. Da die Geldkräfte des Kreisausschusses noch nicht zu übersehen, so wurde die Festsetzung der Summe für Berlin spätern Beschlußnahmen vorbehalten. Im Namen des hiesigen Arbeitervereins wurde der Antrag gestellt: eine Unterstützungskasse zu bilden, 1. für die wegen demokratischer Tendenzen Verfolgten und deren Familien; 2. für hülfsbedürftige auf Reisen befindliche Mitglieder demokratischer Vereine. Die erste Halfte des Antrags wurde angenommen, die zweite wegen der bei beschränkten Mitteln für den Ausschuß entstehenden Verlegenheiten verworfen und jedem Vereine überlassen, was er in seinem Orte in dieser Beziehung thun wolle. Bürger Julius Reichelm, Mitglied des demokratischen und Arbeitervereins so wie des Turnvereins in Köln übergibt den schriftlichen Antrag: „Der Kongreß möge die ausgedehnteste Betheiligung am Turnwesen als ein großes Förderungsmittel der Demokratie anerkennen und demgemäß beschließen, daß in allen beim Kongreß vertretenen oder dem Verbande sich später anschließenden Vereinen auf eine solche Betheiligung kräftigst hingewirkt und dieser Gegenstand in den periodischen Berichten besonders erwähnt werden solle.“ Die Majorität entschied sich für Reichhelm's Antrag. Bläser,Abgeordneter der rheinisch-westphälischen Demokraten, überreicht eine Zuschrift seines Vereins, welche sowie ein Schreiben des Bürgers Giolina aus Cincinnati zu den Akten genommen wurde, nachdem man dem freundschaftlichen und ermunternden Inhalt beider Briefe die Anerkennung ausgesprochen. Der bisherige provisorische Kreisausschuß wurde durch Akklamation zum definitiven konstituirt, und beschlossen, denselben, wenn ein Mitglied ausschiede, durch den Kölner Verein, der dasselbe kommittirt, ergänzen zu lassen. Endlich wurde der nächste Kongreß auf den 24. Sept. angesetzt und beschlossen, denselben ebenfalls in Köln zu halten. Nachmittags kamen die noch nicht abgereisten Abgeordneten in der Mailuft zu Deutz zusammen: Hier kam noch einmal die Wirksamkeit der Vereine zur Sprache, und die Anwesenden beschlossen vor allen Dingen dahin zu wirken, daß in der Nähe größerer Städte Vereine entständen, die sich den größern Vereinen als Töchtervereine anschlossen, sowohl um die demokratische Regsamkeit zu heben, als auch die Kräfte zu centralisiren und den Geschäftsgang zu erleichtern, indem die Bezirksvereine den Verkehr zwischen den Filialvereinen und dem Kreisausschuß vermitteln. Nachtrag. * Köln, 13. Sept., 1 1/2 Uhr Mittags. _ !!! Frankfurt, 12. Sept. Nationalversammlung.‒ Der komische Hr. Stedtmann verkündet einen falschen Bericht von Seiten des Ausschusses in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit. Hr. Stedtmann, den man unter der Zusicherung eines Ministeriums sehr wohlfeil zum Apostaten gemacht, erklart im Namen der „Minorität des Ausschusses“,daß von 21 Mitgliedern 11 gegen und 10 für die Ratifizirung gestimmt, also keine absolute Majorität sich herausgestellt. Claussen berichtigt, daß 12 gegen 9, also allerdings die absolute Majorität den Waffenstillstand verworfen habe.‒Blum's Antrag, den Reichsverweser um Beschleunigung der Minister-Krisis zu ersuchen, wird mit 219 gegen 208 Stimmen als nicht dringend an die Kommission gewiesen,‒ Tagesordnung: Berathung der Grundrechte.‒ Noch kein neues Ministerium! Köln. Heute den 12. Sept. ist von 80 Bürgerwehrmännern der 3. Kompagnie an die Kommandantur folgende Erklärung abgeganzen: Die unterzeichneten Bürgerwehrmänner der 3. Kompagnie beantragen, daß der seitherige erste Kommandant, Hr. v. Wittgenstein auf diese Stelle Verzicht leiste, da die, heutigen Ereignisse, die früher ausgesprochenen Befürchtungen bestätigen, daß die von Hrn. v. Wittgenstein übernommenen beiden Stellen als Regierungspräsident und Stadtkommandant sich nicht in nöthigen Einklang bringen lassen. Folgen die Unterschriften. Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 13. September 1848. Angekommen: Fr. Kühnle und H. Bechert von Heilbronn. Kapt. Willms von Rotterdam mit 5324 Ct. Kapt. Baumann von Amsterdam mit 4517 Ctr. Abgefahren: L. Tillmann nach Koblenz: M. J. Dies nach der Saar. Jac. Schaaf nach Wesel. In Ladung:Nach Antwerpen G. Berwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr J. Bubberg. Nach Andernach und Neuwied H. Schuhmacher, B. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel und der Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, und Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Bingen Nach Mainz J. Hirschmann. Nach dem Niedermain Geb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain F. C. Schneider. Nach Worms und Mannheim H. Mundschenk. Nach Heilbronn G. Goob. Nach Kannstadt und Stuttgardt L. Bühler. Ferner nach Rotterdam Capt. Demmer Köln Nr. 25. Ferner nach Amsterdam Capt. Scholwerth Nr. 3 Ferner nach Stettin Capt. Range, Bark„Fortschritt.“ Rheinhöhe am 13. Sept. 6′ 1″ Wohl zu beachten. Der Wechselbalg. „Ein Kind mit großem Kürbiskopf, Hellblondem Schnurrbart, greisem Zopf, Mit spinnig langen, doch starken Ärmchen, Mit Riesenmagen, doch kurzen Gebärmchen,‒ Ein Wechselbalg, den ein Corporal, Anstatt des Säuglings, den er stahl, Heimlich gelegt in unsre Wiege,‒ Die Mißgeburt, die mit der Läge, Mit seinem geliebten Windspielvielleicht, Der alte Sodomiter gezeugt,‒ Nicht brauch' ich das Ungethüm zu nennen‒ Ihr sollt es ersaufen oder verbrennen!“ (H. Heine. Neue Gedichte. S. 211.) Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß sie Zu Amsterdam am Dienstag, den 26. September 1848, Mittags um 12 Uhr, in dem Lokal, genannt „de Zwaan“auf dem Nieuwendyk, verkaufen wird: 44868 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Amsterdam. 39706 Bündel Stuhlrohr (Bindrotting), lagernd zu Rotterdam, durch verschiedene Schiffe direkt von Java angebracht. Dieser Verkauf geschieht in Partieen, wie sie durch die Notizen angewiesen werden sollen, und mit Stillstand bis Mitte Februar 1849. Die Notizen, wodurch die näheren Verkaufsbedingungen mitgetheilt werden sollen, werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 21. August 1848. Van der Dubermeulen, Präsident.Goudswaard,Direkt.,z. Z. Sekretär. Oeffentliche Vermiethung. Auf Anstehen der Verwaltung des Stadtkölnischen Armenfonds, soll: Donnerstag den 28. September d. J., Vormittags gegen 11 Uhr, in dem Lokale der gedachten Verwaltung, Cäcilienstraße dahier, Das zu Köln auf der Hochstraße sub Nr. 155, Ecke der Rechtsschule gelegene, zum „Mönchen Brauhaus“ genannte Wirthschaftsgebäude mit Hofraum und Gallungen, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich und meistbietend vermiethet werden. Dieses Haus, in dem verkehrreichsten Theile der Stadt gelegen, und in einem guten Bauzustande befindlich, eignet sich namentlich zum Betriebe einer Gastwirthschaft, welche auch schon seit Jahren in demselben mit Erfolg betrieben worden. Köln, am 5. September 1848. Claisen,Notar Oeffentliche Verpachtung von Hofgütern und Ackerparzellen. Nachbeschriebene, dem stadtkölnischen Armenfonds zugehörige, theils Martini dieses Jahres, theils Cathedra Petri 1849 pachtlos werdenden Grundgüter, werden öffentlich zur Wiederverpachtung gebracht werden, nämlich: A. am Mittwoch, den 27. September c., Morgens 9 Uhr, 1. der Blöchershof zu Eggershoven, Bürgermeisterei Rommerskirchen, Kreis Reutz, mit 180 Morgen Ackerland; 2. der Arnoldshof zu Bocklemünd, Landkreis Köln, mit 210 Morgen Ackerland; 3. der Hospitalhof zu Rodenkirchen, Landkreis Köln, mit 253 Morgen Ackerland; 4. 76 Morgen 61 Ruthen 5 Fuß Ackerland nebst Hof und Oekonomie-Gebäuden zu Ziskoven, Bürgermeisterei Hürth, verpachtet wie bisher an Wittwe Jos. Weber, daselbst B. am Donnerstag, den 28. September c., Morgens 9 Uhr, 1. Haus, Garten, Baumgarten und 7 1/2 Morgen Ackerland zu Longerich, verpachtet bisher an Wtw. Anna Margaretha Fronlich daselbst; 2. 18 Morgen 113 Ruthen 75 Fuß Ackerland, nebst Gebäuden zu Widdersdorf, verpachtet bisher an Andreas Erken daselbst; 3. Haus und Scheune nebst 5 Morgen 14 1/2 Ruthen Ackerland in Rheincassel, verpachtet bisher an Wtw. Gerh. Munkel, daselbst; 4 3 3/4 Morgen Land zu Stommeln, verpachtet bisher an Joh. Schauff daselbst; 5. 13 Morgen 45 Ruthen Ackerland, am weißen Hause, verpachtet bisher an Pet. Zingsheim in Rondorf; 6. 12 Morgen 30 Ruthen Ackerland daselbst, verpachtet bisher an Mathias Serves in Köln; 7. 2 Morgen Ackerland bei Köln, vor dem Ehrenthore, verpachtet an Anton Rütsch in Köln; 8. 2 Morgen Ackerland vor dem Severinsthore, verpachtet an Peter Joseph Basten in Köln; 9. 1 Morgen 11 Ruthen 94 Fuß Ackerland, am Subbelrather Weg, verpachtet an Adam Bieth in Köln; 10. 13 Morgen 42 Ruthen Ackerland zu Bickendorf, verpachtet an Theodor Dünwald daselbst; 11. 2 Morgen 26 Ruthen 100 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Breuer in Ossendorf; 12. 148 Ruthen 71 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Peter Schieffer daselbst; 13. 2 Morgen 52 Ruthen 54 Fuß Ackerland daselbst, verpachtet an Mathias Graf daselbst; 14. 2 Morgen 9 Ruthen 38 Fuß Ackerland, am Ossendorfer Pfädchen, verpachtet an Franz Wahlen in Köln; 15. 9 Morgen 46 Ruthen 22 Fuß und 1/4 Morgen Ackerland zu Boklemünd, verpachtet an Paul Schaffrath daselbst. Die Verpachtung geschieht in Köln, in dem Geschäftslokale der Armen-Verwaltung in der Cäcilienstraße, woselbst eben so wie bei dem unterzeichneten Notar vom 12. September ab die Bedingungen einzusehen sind. Köln, den 1. September 1848. Claisen,Notar. Neue Kölnische Zeitung. Für Bürger, Bauern und Soldaten. Unter diesem Titel erscheint vom 10. September an eine neue Zeitung, deren Richtung sozial-demokratisch ist. Sie wird die Interessen aller Klassen des arbeitenden Volks vertreten, möge es in der Stadt oder auf dem Lande wohnen, möge es ein bürgerliches oder ein Soldatenkleid tragen. Die Zeitung wird, außer an Sonn-und Festtagen, täglich Abends, 1/2 Bogen stark, ausgegeben. Man abonnirt in Köln,„am Alten Ufer 5-7,' eine Treppe hoch, auswärts (jedoch erst auf das mit dem 1. Oktober beginnende Vierteljahr) bei den nächsten Postämtern. Der Preis beträgt für Köln 7 1/2 Sgr. pro Monat, für andere Orte 22 1/2 pro Vierteljahr; der Preis für die 20 Tage des September 5 Sgr. Einzelne Nummern sind à 6 Pfg. zu haben. Köln, 7. Sept. 1848. Die Herausgeber: F. AnnekeundF. Beust. Bei W. A. Rosenkranz(Weberstraße Nr. 24. ist zu haben: Das schöne goldeneA B C in Christi Schule. Eine Gedenktafel aufgezeichnet von dem gottseligenThomas von Kempen. Ebenso sind noch eine große Auswahl verschiedener anderer Gebete und Bildereien dort vorräthig, die zu äußerst billigen Preisen abgelassen werden. Bestes Mainzer Sauerkraut in der Mainzer Mehlhandlung, Herzogstraße Nr. 34 und große Neugasse Nr. 10. Buchheimer Kirmeß. Größtes Kaiserzelt. Donnerstag den 14. d. Großer Abonnements-Ball, unter Leitungdes Herrn Tanzlehrers Brichot. Die Karten sind während den Kirmestagen im Zelte und bei Hrn. P. W. Breuer auf dem Thurmmarkt in Köln zu 12 Sgr. zu haben; an der Kasse 15 Sgr. Mülheim, den 8. Sept. 1848. Joh. Hub. Breuer. Bekanntmachung. In hiesiger Packkammer lagert seit einiger Zeit ein Paket sign. B. 103 13 Wesel; 4 Pfd. schwer, ohne Adresse. Der Absender wird davon hierdurch mit der Aufforderung benachrichtigt: die Adresse an das hiesige Ober-Post-Amt oder an die Post-Anstalt des Aufgabe-Orts, baldigst abzugeben. Köln, den 9. September 1848. Der Ober-Post-Direktor,Rehfeldt Aufforderung. Wer von dem verstorbenen Kunst-Conservator, Herrn Christ. Geerlina. Gelder. Kunst- oder andere Gegenstände in Händen, oder irgend eine Verpflichtung gegen dessen Erdmasse zu erfüllen, oder Ansprüche an dessen Masse zu machen hat, wende sich an den unterzeichneten Bevollmächtigten der Geschwister und Geschwisterkinder des Verstorbenen. Köln, den 11. September 1848. Pet. Steph. Riphahn. Gr. Sandkaul Nr 26. Bekanntmachung. Freitag den 15. September 1848, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Sophas, ein Sekretär, mehrere Komoden, eine Pendul-Uhr, mehrere Oefen, sodann verschiedenes Bettwerk, gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher,Brochhausen. Ich empfehle meinen Freunden die chemische Dampfreinigung der Federbetten und Haarmatratzen des Herrn Friedr. Custodis,Follerstraße Nr. 62. Indem ich von deren Tüchtigkeit und Solidität seit einer Reihe von Jahren überzeugt bin. Knieps. Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo. Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere. Ein Mann gesetzten Alters, welcher alle in Drogerie und Apotheker-Laboratorien vorkommenden chemischen Arbeiten gründlich versteht, und hierin bereits seit 20 Jahren beschäftigt ist, sucht unter bescheidenen Ansprüchen Beschäftigung. Auskunft ertheilt L. Schulz, unter Goldschmied Nr. 13. Es sind wieder ganz frische Austern vorräthig bei G. Bettger et Comp. Kl. Budengasse Nr. 6. Theater-Anzeige. Donnerstag, den 14. Sept.: Lucrezia Borgia. Große Oper in 3 Akten von Donizetti. Lucrezia, Frl. Reußvom Stadttheater zu Rostock, als Gast. Am 20. d. M. beginnt das erste Abonnement unter den bekannten Bedingungen. Gerant:Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 102. Köln, 14. September 1848, S. 0512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz102_1848/4>, abgerufen am 29.03.2024.