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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 225. Köln, 18. Februar 1849.

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Reichsministerium die in Martiny's Interpellation aufgestellten Prinzipien gewiß nicht unterstützen. (Vergnügen rechts).

Rösler von Oels und Pattai stellen den dringlichen Antrag:

"Die National-Versammlung verlangt vom Reichsministerium die offizielle Mittheilung der preuß. Circularnote; 2. dieselbe ist gleich der östreichischen Note an den Verfassungs-Ausschuß zu übergeben: 3 dieser Ausschuß erstattet einen baldigen und speziellen Bericht über beide Noten."

Die Dringlichkeit wird mit sehr zweifelhafter Majorität abgelehnt.

Tagesordnung.

Artikel 11. § 47.

Den nicht deutschredenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwicklung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen, soweit deren Gebiet reichen, in dem Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und Rechtspflege.

Nach kurzer Diskussion wird der § (nach Verwerfung eines Amendements von Esterle) angenommen.

Ebenso § 48.

"Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation."

Dazu ein Zusatz:

"Die im Auslande angestellten Gesandten, Consuln und sonstigen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volks den erforderlichen Schutz zu gewähren."

Der Zusatz ist von Michelsen.

Die Grundrechte sind beendigt bis auf die zweite Lesung des letzten Theils.

Punkt 2 der Tagesordnung (S. o.) die Anträge von Künßberg lauten:

"Die hohe Nationalversammlung wolle beschließen,
1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von 15 Personen [unleserliches Material] wählen, welcher -- abgesehen von dem bereits publicirten Theile der Grundrechte -- alle von dem bisherigen Verfassungsausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungsentwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung eines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat;
2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen."

Der Ausschuß hat beantragt:

"Den Künßbergischen Anträgen keine Folge zu geben."

Nachdem Künßberg unter gänzlicher Gleichgültigkeit des Hauses seine Anträge nochmals empfohlen, sagt Jahn folgende sehr denkwürdige Worte: "Da Alle, die irgend Zeitungen lesen, klar darüber sein müssen, daß wir (die National-Versammlung) alles Zutrauen in Deutschland verloren haben, (rauschender Beifall links und Gallerien) so wird es das Beste sein, wir berathen das Wahlgesetz zum Volkshaus, demnächst das zum Staatenhaus, gehen dann nach Hause (rauschender Beifall!) und überlassen Oberhaupts- und alle andern Fragen der künftigen Vertretung von Deutschland. (Beifall und Gelächter! Auf Rateau-Jahn kann man ein bekanntes Sprüchwort anwenden: Kinder und Narren reden die Wahrheit!!!)

Plathner empfiehlt den Ausschußantrag.

Uhland (der Berichterstatter) verzichtet aufs Wort, damit das Wahlgesetz recht bald zur Berathung kommen kann, (Bravo!) dieser brave Vorsatz wird durch die "Rechte" zu Schanden gemacht, indem sie über den ganz Interesselosen Ausschußantrag namentliche Abstimmung verlangt.

Der Ausschußantrag wird mit 298 Stimmen gegen 110 angenommen, also Künßberg's verworfen. (Bravo rechts. Links: Ruhe!)

Die äußerste Linke erklärt, sie habe gegen den Antrag gestimmt, weil sie in den Abschnitten der Verfassung weder die demokratische Freiheit noch die deutsche Einheit gewahrt findet. (Gelächter rechts.)

64 Abgeordnete aus Oestreich erklären, da die Begutachtung der östreichischen Note erst in längerer Zeit in Aussicht steht, schon heute, daß sie ihr vom Volke ertheiltes Mandat nicht anders verstehen, als daß sie berufen sind zur Begründung der Einheit Deutschlands. (Bravo.)

Punkt 3 der Tagesordnung (S. o.). Zuvörderst wird beschlossen, das Reichswahlgesetz auch 2 Mal zu lesen, und Betreffs der Diskussion die früheren Regeln (nach Schneer's Antrag) bestehen zu lassen.

Ueber das ganze Gesetz beschließt man eine allgemeine Diskussion.

Vogt beantragt, die Berathung Montag zu beginnen, damit sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden können.

Biedermann beantragt hierüber namentliche Abstimmung. (Horribles Gelächter.)

Vogt's Antrag wird abgelehnt.

Die allgemeine Diskussion beginnt mit dem Berichterstatter des Ausschusses, -- Scheller, welcher den "noblen" Wahlgesetzentwurf einführt.

Als Redner sind 42 Mitglieder, größtentheils gegen den Entwurf eingeschrieben. Diesen Entwurf anzunehmen, so weit wird wohl kaum die reaktionäre Energie des Froschteiches gehen.

Folgenden Antrag beeile ich mich Ihnen zu geben. Er ist zu schön!!! (Vergl. § 2 des Wahlgesetzes.)

1. Des Abgeordneten Nägele:

Für den Fall, daß der § 2 des Majoritäts-Antrags angenommen würde, beantrage ich, um der Consequenz willen und um dem Rechts- und Ehrgefühl der arbeitenden Klassen einigermaßen zu genügen, folgende Zusätze:

Zu Nr. 4 zwischen "Handwerksgehülfen" und "einzuschalten": "Handlungs-, Apotheker-, Schreiberei-, Forst-, Jagd-, Pfarr- und Lehrgehülfen ": zu Nr. 5 den Beisatz: "jeden Standes."

Ziegert spricht gegen den Entwurf.

Das ganze Haus ist leer. Alles ist Mittagessen und spazieren.

Vogt beantragt Vertagung, weil keine 200 Mitglieder anwesend.

Man zählt Es sind von über 600 Abgeordneten!! 157!! anwesend!!

Die Parlamentsdiener laufen in die um die Kirche zahlreich gelegenen Kneipen und schleppen die ehrenwerthen Mitglieder herbei.

Präsident Kirchgeßner: Die Vertagung könne nicht ausgesprochen werden, weil die Versammlung nicht beschlußfähig.

Indessen sind bis auf 200 herbeigeschleppt und die Diskussion nimmt ihren mühseligen Fortgang

Edlauer für den Entwurf.

Man läuft wieder weiter -- essen. --

Um 2 Uhr vertagt sich nach Edlauer's fader Rede die Gesellschaft bis Morgen.

110 Leipzig, 14. Febr.

Das hiesige Leben ist ganz Spießbürgerthum. Das Proletariat hat noch keinen Begriff von seiner Bedeutung, und es ist auch Niemand da, der ihm denselben beibringt, obwohl der Stoff hinreichend vorhanden ist. Bourgeois und Proletarier vegetiren hier ohne zu denken, geschweige zu handeln. Die Sachsen gehören unter das gemüthlichste Zwergobst des christlich-germanischen Augiasstalls, und können ohne dessen Mist nicht gedeihen. Ihre wildesten Demokraten bringen es daher höchstens zu einer spießbürgerlichen Schützengesellschaft "mit Wein (vielmehr Bier), Weib und Gesang," und allerhöchstens zu einer demokratischen Gesellschaft im Odeon, wo man, ganz so wie in Frankfurt, die Frankfurter Würste, Grundrechte des deutschen Volks genannt, mit dem Talente der Frankfurter Wurst- und Hanswurstmacher, noch einmal debattirt, statt sie unisono in den Heine'schen Leibstuhl der Hammonia zu werfen. Die Demokratie wurde dort in meiner Gegenwart sogar soweit getrieben, daß man mit grundrechtlichem Talente und mit deutsch-grundrechtlicher Gemüthlichkeit über eine Stunde davon sprach, ob Zwergobst Thüringen an Zwergobst Sachsen anzuschließen sei. Wer könnte den deutschen Liliputanern auch zumuthen, Riesen und damit größer zu werden, als ihre gottbegnadeten Dynasten!

Die pickanteste Erscheinung auf dem spießbürgerlichen Dornpflaster Leipzig's sind unstreitig noch die Wiener sogenannten Flüchtlinge. Leider sind es keine rothen Kroaten, sondern nur bloße Redakteure, wenn auch Redakteure der radikalsten Blätter des ehemaligen Wiens. Die meisten von ihnen haben ihre Wiener Grundsätze, nämlich die Grundsätze, a tout prix zu redigiren, mit hieher gebracht. Nach diesen Grundsätzen redigirt z. B. der ehemalige Redakteur des ehemaligen Wiener "Grad' aus," nachdem er sich als solcher in Wien ziemlich gerad' aus-demokratisch benommen, jetzt in Leipzig a tout prix ebenso gerad' aus-reaktionär in die antediluvianischen Grenzboten. Damit er aber unentdeckt bleibe und später wieder einmal wienersch geradausen könne, schreibt unser Held, der sich Friedmann nennt, anonym. -- Von mehren andern radikalen Flüchtlingen wird eine Wochenschrift "die Wiener Boten" genannt, herausgegeben, deren kraftbrühende Bettelsuppen der Kölnerin nicht gleichkommen, und nur durch den Zusatz österreichischer Naivetät sich vor ihr auszeichnen. Gar ergötzlich sind darin die Lukubrationen eines gewissen Kolisch, namentlich, wo sie über französische, überhaupt nichtösterreichische Zustände herfallen. Den guten Schluckern fehlt es, da sie unwillkührlich den österreichischen gar nicht zu verlieren vermögen, noch immer an einem eigentlichen Standpunkt, indem ihnen selbst der Rechtsboden der Kölnerin ein spanisches Dorf ist. Hätten sie die ersten Begriffe von dem czechisch-kroatischen Gesammtscheusal Oesterreich, sie könnten von hier aus sehr bedeutend wirken.

Unter den zahlreichen Blättchen, welche in unserer deutschen Bücherballen- und Loyalitäts-Adressen-Stadt erscheinen, und welche der Mehrheit nach ultraabtrittsfähig sind, habe ich drei gefunden, welche eine demokratische Färbung haben, nämlich: "Die oppositionellen Blätter, Organ der radikalen Partei" (sehr kahl und sehr matt), die "Sächsische Zeitung" (Bourgeoisliberal, zuweilen nicht übel), und die "Verbrüderung," eine Arbeiterzeitung.

Die soziale Frage ist hier noch ein Nebelstreif, eine Milchstraße, ein Dunst, in welchem auf's Geradewohl planlos und deutschphantastisch herumgefochten wird. Die Verbreitung der Neuen Rheinischen Zeitung in Sachsen wird dazu beitragen, daß dieser Dunst sich verkrystallisirt. Leipzig dürfte dazu ein geeigneter Ort sein. --

Was die sächsischen Thaten betrifft, so beschränken sie sich auf Maulthaten, oder sind doch nicht viel mehr. Robert Blum's standrechtliche Ermordung hat in Leipzig, seinem Domizil, zwar einige Maulentrüstung verursacht, weiter aber auch fast nichts. Die bücherballenden Spekulanten exploitirten das Faktum zu einträglichen Geschäften, und bedauern von diesem Gesichtspunkte aus nur, daß Windischgrätz nicht mehre Blum's hat ermorden lassen. Die radikale Dresdener Kammer endlich hat nach langen Debatten auch nichts gethan, als verlangt, daß ihr Gesandter in Wien abberufen und -- etwa nach Berlin geschickt wird. Das ist der äußerste Heroismus sächsisch-deutscher Zwergobst-Race, eine ihr angemessene Liliput-Sühne.

Der Buchhandel liegt ziemlich darnieder. Sonst machte Oesterreich in seiner kroatisch-deutschen Gesammtheit die hiesigen Verleger fett. Sie schwärzten unter Metternich nach Noten. Die Zeiten haben sich geändert, die Banknoten stehen tief, und andere Zahlung gibts nicht in Oesterreich. Nach Ungarn können keine Ballen mehr versendet werden, und zudem zahlen die ungarischen Buchhändler ihre Rückstände weder in Zwanzigern, noch in österreichischen, noch auch in ungarischen Banknoten, sondern sie zahlen gar nicht mehr, lassen nichts von sich hören. Das Resultat ist, daß die meisten Verleger nichts verlegen, die Schriftsteller aber betteln gehen. -- Ueberdies sind sämmtliche Verleger von dem Bourgeoisgeiste dermaßen heimgesucht, daß sie ein radikales Manuskript nur wie eine glühende Kohle in die Hand nehmen.

Sie hatten sehr recht, als Sie in einer Ihrer vorhergehenden Nummern behaupteten, der Unterschied zwischen Deutschland und Oesterreich bestehe fast allein darin, daß Oesterreich Kroaten, Deutschland aber keine habe. In Oesterreich existiren auch sozial große Maßstäbe, hier aber herrscht politisch und sozial der infamste tödtlich-langweiligste, reizloseste Polizeikrähwinklianismus.

Belgien.
* Brüssel, 15. Febr.

Ich unterhielt Ihre Leser gestern von dem Pariser Correspondeten der "Independance". Herr Perrot verleugnet den braven Mann, aber umsonst. Gustav Robert, Literat, hat sich selbst denuncirt auf dem Bureau des Journal "Le Peuple". Er erklärte, bis zum 15. Mai Mitglied des Club Blanqui gewesen zu sein. Er erklärte, der "Independance Belge" Noten über die Ereignisse von Paris, die Sitzungen und Redner der Clubs mitgetheilt zu haben. Er erklärte, im Ministerium des Innern in den Bureaux des Herrn Carlier (Chefs der geheimen Polizei) beschäftigt zu worden sein. Er forderte seine Freunde auf, mit denen er in Verbindung geblieben war, sich mit ihm zu vereinen, um ihm Noten über die Clubs zu redigiren, die angeblich zu einer "Histoire contemporaire des Clubs" verwandt werden sollten. Diese Noten waren für den Minister des Innern bestimmt. Herr Gustav Robert übergab sie in eigener Person Herrn Carlier. Diesen Geständnissen setzt Robert die Krone auf, indem er sich seiner Verbindungen mit Carlier rühmt und dies berüchtigte Subjekt für einen "Freund des Fortschritts und wahren Socialisten" erklärt. Freund des Fortschritts und wahrer Socialist in der Weise des Philantropen Hody zu Brüssel.

Italien.
068

Die Journalberichte reichen aus Florenz bis zum 8. Febr. und aus Rom 6. Febr.

Aus Florenz ist der Großherzog (dem Pius IX. mit Bannfluch drohte, wenn Toskana die Constituante in Rom beschicke) über S. Stefano auf dem Bellerophon (!) nach Elba geflohen und eine Provisorische-Regierung eingesetzt worden, die aus drei erprobten Patrioten besteht, welche heißen: Montanelli, Guerrazzi und Mazzoni.

Aus Rom reichen die Journale z. B. "Contemporaneo" bis zum 6. Febr. d. h. bis 5. Febr. Abends. Sie enthalten die Verhandlungen der ersten Sitzung der römischen Constituante, die sich hauptsächlich durch die häufigen Unterbrechungen und Ordnungsrufe des Prinzen Canino-Bonaparte auszeichnet.

Vorstehende Journalauszüge scheinen aber vom Telegraphen überflügelt worden zu sein, denn die Regierung besitzt Depeschen aus Rom vom 8. Febr. Abends. Wenigstens sagt die "Patria" sehr diplomatisch:

"Wir glauben zu wissen, daß Berichte in Paris eintrafen, welche melden: daß in Rom am 8. Febr., Nachmittags 2 Uhr, die Republik proklamirt worden ist. An demselben wurde der Pabst seiner weltlichen Herrschaft als verlustig erklärt.... Dieselbe Depesche meldet, daß sich der Großherzog von Toscana nach San Stefano geflüchtet."

Die Democratie pacifique fügt aus Privatquellen hinzu: daß auch in Florenz die Republick proklamirt wurde.

So brachte uns denn die italienische Post von heute Morgen zwei Republiken auf ein Mal!

* Rom, 5. Februar.

Die konstituirende Versammlung wurde unter unbeschreiblichem Enthusiasmus von Seiten des massenhaft versammelten Volkes eröffnet. Der Minister des Innern, Armellini, verlies't eine Rede, in welcher er die Unverträglichkeit der geistlichen mit der weltlichen Macht des Pabstes nachweis't. Unter dem Ruf: "Es lebe Italien! Es lebe das Volk!" verläßt er die Tribüne. Die Zahl der anwesenden Deputirten betrug 140. Die Kammer bildete darauf ihre Büreaux. Die ganze Bevölkerung ist auf den Straßen. 12,000 Mann Linienmilitär und Bürgerwehr stehen unter den Waffen. Die ruhige und würdige Haltung des Volks auf den Gallerien zeigt von dem moralischen Einfluß, den bereits dieser, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Kongreß, ausübt. Garibaldi verlangte, daß man vor Allem die Republik proklamire. Sein Antrag wurde beseitigt, weil man nichts übereilen will, denn die Mehrzahl der Deputirten ist für die Republik.

Die Nachricht, daß Zucchi mit 10,000 Neapolitanern unter päbstlichem Banner in Fondi stehe, veranlaßte die Absendung eines Truppenkorps nach der Gränze.

X Neapel, 4. Febr.

Die Kammern wurden am 1. d. Mts. bis zum 3ten vertagt. Inzwischen hieß es, daß sie an diesem Tage unter neuen Auspizien, d. h. unter einem neuen Ministerium würden eröffnet werden. Dieses Gerücht hat sich nicht bestätigt. Der 3te ist ohne die gehoffte Eröffnung vorübergegangen. Die Kammern haben zwei vorbereitende Versammlungen zur Prüfung der Vollmachten gehalten.

* Neapel, 10. Febr.

Unter diesem Datum berichten Genueser Blätter, daß die Kammern das Budget zurückgewiesen und die Entlassung des Ministeriums gefordert haben.

Französische Republik.
17 Paris, 15. Febr.

Die erstaunliche Schwachköpfigkeit des Jesuiten- und Biedermännerministeriums geht so weit, daß es mit Einstecken, Transportiren und Expulsiren in der That völlig sich gerettet wähnt. Wie die Kinder laut singen im Dunkeln aus purer Angst, und desto lauter je mehr sie vor Angst beben, so Herr Bugeaud nebst Spießgesellen. Seine neueste Pauke in Lyon ist ein wahres Meisterwerk. Die östreichische Mörderarmee empfiehlt er als Modell für die französische; Krieg mit dem Auslande werde es nicht setzen, desto mehr Inlandskriege (d. h. Bürgerabschlachtungen en gros et en masse) und das sei gut, Europa werde der französischen Armee Dank wissen, im eignen Lande das Europa bedrohende Unthier Anarchie oder Sozialismus zermalmt zu haben. "Nur nicht ängstlich, ruft er am Schluß, nur energisch, immer drauf los; vor Gericht nur niemals mehr Milderungsumstände aufgesucht, die Polizei geschärft, das öffentliche Anklägerauge weit geöffnet; wir siegen, wir haben das Recht! -- Hört einmal die Komunisten schwätzen, das sind die Tollsten und Gefährlichsten aller Sozialumrüttler: sie wollen Gemeinschaft in Frankreich! diese Thoren scheinen nicht zu wissen, daß schon längst in Frankreich Gemeinschaft herrscht, nämlich Gemeinschaft der Interessen." So Vater Bugeaud; er würde jedenfalls den Windischgrätz erreichen, wenn er so glücklich wäre, östreichische Soldateska zu kommandiren. Diese afrikanischen Generale sind sämmtlich nicht einen Schuß Pulver werth, sondern nur ohne Weiteres zu guillotiniren oder stranguliren; das sind keine Franzosen mehr, das ist louis-philippsches Hofschranzenpack und Kadettengesindel mit arabischer Kriegsrohheit; die Republik muß das verschleißen, aber sie wäre toll, baute sie auf solche Kerls; Lamorciere und Cavaignac sind die einzigen Republikaner unter diesen Afrikanern: urtheilen sie jetzt auf den Rest, sagte mir ein mit den meisten derselben häufig in Berührung kommender Schriftsteller. Die Kleinbürger der Hauptstadt sind höchst gespalten, theils wollen sie um allen Preis heraus aus der jetzigen Creditsperre und Fallimentszeit, theils wollen sie lieber noch schlimmeres abwarten als einen König einsetzen sehen; in letzterm Falle vermuthen sie nicht ohne Grund eine beispiellose Mordschlacht. Genug, wenn der dumme plumpe Bugeaud mit einigen 60tausend Linien- und Nationalgardentruppen der Provinz Paris umzingelte und bombardiren wollte, (wobei es sich noch mit mathematischer Gewißheit vorhersagen läßt, daß keine französische Soldatenhand sich zum Bombardiren der "schönen und guten" Stadt Paris hergibt) so wäre damit keineswegs die Stadt erobert; diese Kleinbürger, wenn sie den "Beduinentriumphator" nicht einlassen wollen, sind mit dem "Blousenpöbel" zusammen, stärker als alle Liniensoldaten des Reiches. Zudem ist es eine alte Erfahrung, daß die französische Linie wohl auf Nichtuniformirte, aber nicht auf Uniformirte, so wohl Linie als Bürgerwehr, feuert. Jedenfalls ist es nicht ohne Interesse dem allmälig und unabhaltsam heraufsteigenden Verderben des alten Staats, sammt Armee und Büreaukratie, Junkerthum und Pfafferei, zuzuschauen; wie sie anfangen zu faseln -- zu zucken -- zu toben und wieder zwischenein greinen und winseln und fluchen und beten. Es ist bezeichnend für diese Brut, daß sie vorgestern die Börsenkurse aufschlagen ließ, weil der Präsident Bonaparte in seinem englischen Lordsfiaker selbstständig vorkutschirte und in die Börsenhalle trat. Vive Bonaparte! heulten diese Elenden, und nur drei verlorne Stimmen brachten ein Lebehoch der Republik. Sie reißen jetzt Nachts die rothe Jakobinermütze von den Freiheitspappelbäumen, und in Cette, wo die Mütze schier zu feste saß, sägten sie den Baum ab, auf Spezialkommando des ehemaligen ultraliberalen Redakteurs en chef vom "Courrier francais", dem Freetvader und hirnlosen Tropf Leon Faucher, der als Minister eine ochsenartige Scheu vor der rothen Farbe fühlt. Der Courier francais hat überhaupt Glück, der letzte Redakteur Xavier Duvrieu, jetzt sogar Volksrepräsentant, ist ausgeschieden aus der Redaktion und hat "Le Temps", ein katzenjämmerliches, hundetrübseliges Blatt publicirt. Diese liberale Schule zeigt sich jetzt in vollster Glorie, "wie das Todtengerippe in der Leonore auf dem Kirchhof", sagt der Toulouser Constituant. Und wie sollte sie nicht? wenn selbst des Nationals Schule scheitern geht; "Väterchen" Marrast ward vor etlichen Tagen wieder mit Gezisch in der Oper empfangen und zum Forteilen genöthigt.

068 Paris.

Die legitimistische "Union" und das "Journal des Debats" betrachten sich wechselseitig als Dupes. Das "Journal des Debats" sagte zur "Union": "Stürzen wir die Republik und setzen wir das Königthum an seine Stelle." Die "Union" antwortete: "Das ist grade auch meine Absicht; arbeiten wir gemeinschaftlich und treten wir diese unmögliche Regierung der Demokratie mit Füßen."

Beide hetzten also die "Männer der Ordnung" auf. Aber sieh da, einer dieser Männer erklärt das Räthsel und die "Union" entrüstet sich. Der brave Liadieres, Exadjutant Louis Philipp's, seit der Februarrevolution gänzlich verschwunden, offenbart in einem Buche, das er soeben veröffentlicht hat und das nothwendig vom "Journal des Debats" mit Weihrauch beräuchert wird, den König, der die Erbschaft der gestorbnen und beerdigten Republik antreten soll, und die "Union", die ihren Fetisch nicht wieder erkennt, sagt zum "Journal des Debats": "Bester, Sie täuschen sich. Dieser König ist nicht der, den wir zulassen können. Der wahre König heißt Heinrich V."

Unter anderm poltert die "Union": "Die Regierung von 1830 rehabilitiren wollen, mag ein ganz natürliches Gelüste derjenigen sein, welche Theil an derselben genommen haben: aber die Rehabilitation könnte in keinem Falle eine absolute sein. Vor allem, sie könnte nicht von den rein revolutionären Thatsachen absolviren, denen die Regierung von 1830 ihren Ursprung verdankt. Wir werden nach dieser Seite hin kein Mißverständniß dulden, keine Confusion. Man weiß wie sorglich wir Beschwerden, Erinnerungen selbst vermieden, die Frankreich spalten konnten. Wenn andre aber nicht dieselbe Rückhaltung beobachten, werden wir gegen sie die Waffen wieder herausholen, die Waffen der Geschichte und der Logik. Man nehme sich in Acht! Wir verlangen die Vereinigung der Männer der Ordnung, aber wir verlangen sie im Interesse der Gesellschaft (des Faubourg St. Germain), im Interesse der moralischen und politischen (soll heißen: legitimistischen) Doktrinen, ohne welche es weder Volk, noch öffentliche Gewalt, noch Tradition, noch Beständigkeit giebt. Wenn sich Politiker finden, die zum Vortheile einer Koterie diese großen Gesetze der Organisation und der Sicherheit der Staaten confisziren wollen, so trennen wir uns von Ihnen."

Was dünkt Euch von diesem Kauderwälsch. "Wir müssen die Brochüre des Herrn Liadieres als einen isolirten Akt der Julidynastie betrachten. Herr Liadieres war er nicht so etwas wie Adjutant Louis Philipp's? Aber der Beifall des "Journal des Debats" ist schwerer zu entschuldigen. Es nimmt implicite wieder die ganze Theorie vom Rechte der Emeute auf, Könige zu machen und zu vernichten. Das setzt uns in Verwunderung, das zerstört die wohlwollendsten Gedanken der Vereinigung."

Schön! Die Vereinigung existirt nicht mehr. Was wird aus (Siehe den Verfolg in der Beilage.)

Reichsministerium die in Martiny's Interpellation aufgestellten Prinzipien gewiß nicht unterstützen. (Vergnügen rechts).

Rösler von Oels und Pattai stellen den dringlichen Antrag:

„Die National-Versammlung verlangt vom Reichsministerium die offizielle Mittheilung der preuß. Circularnote; 2. dieselbe ist gleich der östreichischen Note an den Verfassungs-Ausschuß zu übergeben: 3 dieser Ausschuß erstattet einen baldigen und speziellen Bericht über beide Noten.“

Die Dringlichkeit wird mit sehr zweifelhafter Majorität abgelehnt.

Tagesordnung.

Artikel 11. § 47.

Den nicht deutschredenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwicklung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen, soweit deren Gebiet reichen, in dem Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und Rechtspflege.

Nach kurzer Diskussion wird der § (nach Verwerfung eines Amendements von Esterle) angenommen.

Ebenso § 48.

„Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation.“

Dazu ein Zusatz:

„Die im Auslande angestellten Gesandten, Consuln und sonstigen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volks den erforderlichen Schutz zu gewähren.“

Der Zusatz ist von Michelsen.

Die Grundrechte sind beendigt bis auf die zweite Lesung des letzten Theils.

Punkt 2 der Tagesordnung (S. o.) die Anträge von Künßberg lauten:

„Die hohe Nationalversammlung wolle beschließen,
1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von 15 Personen [unleserliches Material] wählen, welcher — abgesehen von dem bereits publicirten Theile der Grundrechte — alle von dem bisherigen Verfassungsausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungsentwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung eines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat;
2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen.“

Der Ausschuß hat beantragt:

„Den Künßbergischen Anträgen keine Folge zu geben.“

Nachdem Künßberg unter gänzlicher Gleichgültigkeit des Hauses seine Anträge nochmals empfohlen, sagt Jahn folgende sehr denkwürdige Worte: „Da Alle, die irgend Zeitungen lesen, klar darüber sein müssen, daß wir (die National-Versammlung) alles Zutrauen in Deutschland verloren haben, (rauschender Beifall links und Gallerien) so wird es das Beste sein, wir berathen das Wahlgesetz zum Volkshaus, demnächst das zum Staatenhaus, gehen dann nach Hause (rauschender Beifall!) und überlassen Oberhaupts- und alle andern Fragen der künftigen Vertretung von Deutschland. (Beifall und Gelächter! Auf Rateau-Jahn kann man ein bekanntes Sprüchwort anwenden: Kinder und Narren reden die Wahrheit!!!)

Plathner empfiehlt den Ausschußantrag.

Uhland (der Berichterstatter) verzichtet aufs Wort, damit das Wahlgesetz recht bald zur Berathung kommen kann, (Bravo!) dieser brave Vorsatz wird durch die „Rechte“ zu Schanden gemacht, indem sie über den ganz Interesselosen Ausschußantrag namentliche Abstimmung verlangt.

Der Ausschußantrag wird mit 298 Stimmen gegen 110 angenommen, also Künßberg's verworfen. (Bravo rechts. Links: Ruhe!)

Die äußerste Linke erklärt, sie habe gegen den Antrag gestimmt, weil sie in den Abschnitten der Verfassung weder die demokratische Freiheit noch die deutsche Einheit gewahrt findet. (Gelächter rechts.)

64 Abgeordnete aus Oestreich erklären, da die Begutachtung der östreichischen Note erst in längerer Zeit in Aussicht steht, schon heute, daß sie ihr vom Volke ertheiltes Mandat nicht anders verstehen, als daß sie berufen sind zur Begründung der Einheit Deutschlands. (Bravo.)

Punkt 3 der Tagesordnung (S. o.). Zuvörderst wird beschlossen, das Reichswahlgesetz auch 2 Mal zu lesen, und Betreffs der Diskussion die früheren Regeln (nach Schneer's Antrag) bestehen zu lassen.

Ueber das ganze Gesetz beschließt man eine allgemeine Diskussion.

Vogt beantragt, die Berathung Montag zu beginnen, damit sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden können.

Biedermann beantragt hierüber namentliche Abstimmung. (Horribles Gelächter.)

Vogt's Antrag wird abgelehnt.

Die allgemeine Diskussion beginnt mit dem Berichterstatter des Ausschusses, — Scheller, welcher den „noblen“ Wahlgesetzentwurf einführt.

Als Redner sind 42 Mitglieder, größtentheils gegen den Entwurf eingeschrieben. Diesen Entwurf anzunehmen, so weit wird wohl kaum die reaktionäre Energie des Froschteiches gehen.

Folgenden Antrag beeile ich mich Ihnen zu geben. Er ist zu schön!!! (Vergl. § 2 des Wahlgesetzes.)

1. Des Abgeordneten Nägele:

Für den Fall, daß der § 2 des Majoritäts-Antrags angenommen würde, beantrage ich, um der Consequenz willen und um dem Rechts- und Ehrgefühl der arbeitenden Klassen einigermaßen zu genügen, folgende Zusätze:

Zu Nr. 4 zwischen „Handwerksgehülfen“ und „einzuschalten“: „Handlungs-, Apotheker-, Schreiberei-, Forst-, Jagd-, Pfarr- und Lehrgehülfen “: zu Nr. 5 den Beisatz: „jeden Standes.“

Ziegert spricht gegen den Entwurf.

Das ganze Haus ist leer. Alles ist Mittagessen und spazieren.

Vogt beantragt Vertagung, weil keine 200 Mitglieder anwesend.

Man zählt Es sind von über 600 Abgeordneten!! 157!! anwesend!!

Die Parlamentsdiener laufen in die um die Kirche zahlreich gelegenen Kneipen und schleppen die ehrenwerthen Mitglieder herbei.

Präsident Kirchgeßner: Die Vertagung könne nicht ausgesprochen werden, weil die Versammlung nicht beschlußfähig.

Indessen sind bis auf 200 herbeigeschleppt und die Diskussion nimmt ihren mühseligen Fortgang

Edlauer für den Entwurf.

Man läuft wieder weiter — essen. —

Um 2 Uhr vertagt sich nach Edlauer's fader Rede die Gesellschaft bis Morgen.

110 Leipzig, 14. Febr.

Das hiesige Leben ist ganz Spießbürgerthum. Das Proletariat hat noch keinen Begriff von seiner Bedeutung, und es ist auch Niemand da, der ihm denselben beibringt, obwohl der Stoff hinreichend vorhanden ist. Bourgeois und Proletarier vegetiren hier ohne zu denken, geschweige zu handeln. Die Sachsen gehören unter das gemüthlichste Zwergobst des christlich-germanischen Augiasstalls, und können ohne dessen Mist nicht gedeihen. Ihre wildesten Demokraten bringen es daher höchstens zu einer spießbürgerlichen Schützengesellschaft „mit Wein (vielmehr Bier), Weib und Gesang,“ und allerhöchstens zu einer demokratischen Gesellschaft im Odeon, wo man, ganz so wie in Frankfurt, die Frankfurter Würste, Grundrechte des deutschen Volks genannt, mit dem Talente der Frankfurter Wurst- und Hanswurstmacher, noch einmal debattirt, statt sie unisono in den Heine'schen Leibstuhl der Hammonia zu werfen. Die Demokratie wurde dort in meiner Gegenwart sogar soweit getrieben, daß man mit grundrechtlichem Talente und mit deutsch-grundrechtlicher Gemüthlichkeit über eine Stunde davon sprach, ob Zwergobst Thüringen an Zwergobst Sachsen anzuschließen sei. Wer könnte den deutschen Liliputanern auch zumuthen, Riesen und damit größer zu werden, als ihre gottbegnadeten Dynasten!

Die pickanteste Erscheinung auf dem spießbürgerlichen Dornpflaster Leipzig's sind unstreitig noch die Wiener sogenannten Flüchtlinge. Leider sind es keine rothen Kroaten, sondern nur bloße Redakteure, wenn auch Redakteure der radikalsten Blätter des ehemaligen Wiens. Die meisten von ihnen haben ihre Wiener Grundsätze, nämlich die Grundsätze, à tout prix zu redigiren, mit hieher gebracht. Nach diesen Grundsätzen redigirt z. B. der ehemalige Redakteur des ehemaligen Wiener „Grad' aus,“ nachdem er sich als solcher in Wien ziemlich gerad' aus-demokratisch benommen, jetzt in Leipzig à tout prix ebenso gerad' aus-reaktionär in die antediluvianischen Grenzboten. Damit er aber unentdeckt bleibe und später wieder einmal wienersch geradausen könne, schreibt unser Held, der sich Friedmann nennt, anonym. — Von mehren andern radikalen Flüchtlingen wird eine Wochenschrift „die Wiener Boten“ genannt, herausgegeben, deren kraftbrühende Bettelsuppen der Kölnerin nicht gleichkommen, und nur durch den Zusatz österreichischer Naivetät sich vor ihr auszeichnen. Gar ergötzlich sind darin die Lukubrationen eines gewissen Kolisch, namentlich, wo sie über französische, überhaupt nichtösterreichische Zustände herfallen. Den guten Schluckern fehlt es, da sie unwillkührlich den österreichischen gar nicht zu verlieren vermögen, noch immer an einem eigentlichen Standpunkt, indem ihnen selbst der Rechtsboden der Kölnerin ein spanisches Dorf ist. Hätten sie die ersten Begriffe von dem czechisch-kroatischen Gesammtscheusal Oesterreich, sie könnten von hier aus sehr bedeutend wirken.

Unter den zahlreichen Blättchen, welche in unserer deutschen Bücherballen- und Loyalitäts-Adressen-Stadt erscheinen, und welche der Mehrheit nach ultraabtrittsfähig sind, habe ich drei gefunden, welche eine demokratische Färbung haben, nämlich: „Die oppositionellen Blätter, Organ der radikalen Partei“ (sehr kahl und sehr matt), die „Sächsische Zeitung“ (Bourgeoisliberal, zuweilen nicht übel), und die „Verbrüderung,“ eine Arbeiterzeitung.

Die soziale Frage ist hier noch ein Nebelstreif, eine Milchstraße, ein Dunst, in welchem auf's Geradewohl planlos und deutschphantastisch herumgefochten wird. Die Verbreitung der Neuen Rheinischen Zeitung in Sachsen wird dazu beitragen, daß dieser Dunst sich verkrystallisirt. Leipzig dürfte dazu ein geeigneter Ort sein. —

Was die sächsischen Thaten betrifft, so beschränken sie sich auf Maulthaten, oder sind doch nicht viel mehr. Robert Blum's standrechtliche Ermordung hat in Leipzig, seinem Domizil, zwar einige Maulentrüstung verursacht, weiter aber auch fast nichts. Die bücherballenden Spekulanten exploitirten das Faktum zu einträglichen Geschäften, und bedauern von diesem Gesichtspunkte aus nur, daß Windischgrätz nicht mehre Blum's hat ermorden lassen. Die radikale Dresdener Kammer endlich hat nach langen Debatten auch nichts gethan, als verlangt, daß ihr Gesandter in Wien abberufen und — etwa nach Berlin geschickt wird. Das ist der äußerste Heroismus sächsisch-deutscher Zwergobst-Race, eine ihr angemessene Liliput-Sühne.

Der Buchhandel liegt ziemlich darnieder. Sonst machte Oesterreich in seiner kroatisch-deutschen Gesammtheit die hiesigen Verleger fett. Sie schwärzten unter Metternich nach Noten. Die Zeiten haben sich geändert, die Banknoten stehen tief, und andere Zahlung gibts nicht in Oesterreich. Nach Ungarn können keine Ballen mehr versendet werden, und zudem zahlen die ungarischen Buchhändler ihre Rückstände weder in Zwanzigern, noch in österreichischen, noch auch in ungarischen Banknoten, sondern sie zahlen gar nicht mehr, lassen nichts von sich hören. Das Resultat ist, daß die meisten Verleger nichts verlegen, die Schriftsteller aber betteln gehen. — Ueberdies sind sämmtliche Verleger von dem Bourgeoisgeiste dermaßen heimgesucht, daß sie ein radikales Manuskript nur wie eine glühende Kohle in die Hand nehmen.

Sie hatten sehr recht, als Sie in einer Ihrer vorhergehenden Nummern behaupteten, der Unterschied zwischen Deutschland und Oesterreich bestehe fast allein darin, daß Oesterreich Kroaten, Deutschland aber keine habe. In Oesterreich existiren auch sozial große Maßstäbe, hier aber herrscht politisch und sozial der infamste tödtlich-langweiligste, reizloseste Polizeikrähwinklianismus.

Belgien.
* Brüssel, 15. Febr.

Ich unterhielt Ihre Leser gestern von dem Pariser Correspondeten der „Indèpendance“. Herr Perrot verleugnet den braven Mann, aber umsonst. Gustav Robert, Literat, hat sich selbst denuncirt auf dem Bureau des Journal „Le Peuple“. Er erklärte, bis zum 15. Mai Mitglied des Club Blanqui gewesen zu sein. Er erklärte, der „Indèpendance Belge“ Noten über die Ereignisse von Paris, die Sitzungen und Redner der Clubs mitgetheilt zu haben. Er erklärte, im Ministerium des Innern in den Bureaux des Herrn Carlier (Chefs der geheimen Polizei) beschäftigt zu worden sein. Er forderte seine Freunde auf, mit denen er in Verbindung geblieben war, sich mit ihm zu vereinen, um ihm Noten über die Clubs zu redigiren, die angeblich zu einer «Histoire contemporaire des Clubs» verwandt werden sollten. Diese Noten waren für den Minister des Innern bestimmt. Herr Gustav Robert übergab sie in eigener Person Herrn Carlier. Diesen Geständnissen setzt Robert die Krone auf, indem er sich seiner Verbindungen mit Carlier rühmt und dies berüchtigte Subjekt für einen „Freund des Fortschritts und wahren Socialisten“ erklärt. Freund des Fortschritts und wahrer Socialist in der Weise des Philantropen Hody zu Brüssel.

Italien.
068

Die Journalberichte reichen aus Florenz bis zum 8. Febr. und aus Rom 6. Febr.

Aus Florenz ist der Großherzog (dem Pius IX. mit Bannfluch drohte, wenn Toskana die Constituante in Rom beschicke) über S. Stefano auf dem Bellerophon (!) nach Elba geflohen und eine Provisorische-Regierung eingesetzt worden, die aus drei erprobten Patrioten besteht, welche heißen: Montanelli, Guerrazzi und Mazzoni.

Aus Rom reichen die Journale z. B. „Contemporaneo“ bis zum 6. Febr. d. h. bis 5. Febr. Abends. Sie enthalten die Verhandlungen der ersten Sitzung der römischen Constituante, die sich hauptsächlich durch die häufigen Unterbrechungen und Ordnungsrufe des Prinzen Canino-Bonaparte auszeichnet.

Vorstehende Journalauszüge scheinen aber vom Telegraphen überflügelt worden zu sein, denn die Regierung besitzt Depeschen aus Rom vom 8. Febr. Abends. Wenigstens sagt die „Patria“ sehr diplomatisch:

„Wir glauben zu wissen, daß Berichte in Paris eintrafen, welche melden: daß in Rom am 8. Febr., Nachmittags 2 Uhr, die Republik proklamirt worden ist. An demselben wurde der Pabst seiner weltlichen Herrschaft als verlustig erklärt‥‥ Dieselbe Depesche meldet, daß sich der Großherzog von Toscana nach San Stefano geflüchtet.“

Die Dêmocratie pacifique fügt aus Privatquellen hinzu: daß auch in Florenz die Republick proklamirt wurde.

So brachte uns denn die italienische Post von heute Morgen zwei Republiken auf ein Mal!

* Rom, 5. Februar.

Die konstituirende Versammlung wurde unter unbeschreiblichem Enthusiasmus von Seiten des massenhaft versammelten Volkes eröffnet. Der Minister des Innern, Armellini, verlies't eine Rede, in welcher er die Unverträglichkeit der geistlichen mit der weltlichen Macht des Pabstes nachweis't. Unter dem Ruf: „Es lebe Italien! Es lebe das Volk!“ verläßt er die Tribüne. Die Zahl der anwesenden Deputirten betrug 140. Die Kammer bildete darauf ihre Büreaux. Die ganze Bevölkerung ist auf den Straßen. 12,000 Mann Linienmilitär und Bürgerwehr stehen unter den Waffen. Die ruhige und würdige Haltung des Volks auf den Gallerien zeigt von dem moralischen Einfluß, den bereits dieser, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Kongreß, ausübt. Garibaldi verlangte, daß man vor Allem die Republik proklamire. Sein Antrag wurde beseitigt, weil man nichts übereilen will, denn die Mehrzahl der Deputirten ist für die Republik.

Die Nachricht, daß Zucchi mit 10,000 Neapolitanern unter päbstlichem Banner in Fondi stehe, veranlaßte die Absendung eines Truppenkorps nach der Gränze.

X Neapel, 4. Febr.

Die Kammern wurden am 1. d. Mts. bis zum 3ten vertagt. Inzwischen hieß es, daß sie an diesem Tage unter neuen Auspizien, d. h. unter einem neuen Ministerium würden eröffnet werden. Dieses Gerücht hat sich nicht bestätigt. Der 3te ist ohne die gehoffte Eröffnung vorübergegangen. Die Kammern haben zwei vorbereitende Versammlungen zur Prüfung der Vollmachten gehalten.

* Neapel, 10. Febr.

Unter diesem Datum berichten Genueser Blätter, daß die Kammern das Budget zurückgewiesen und die Entlassung des Ministeriums gefordert haben.

Französische Republik.
17 Paris, 15. Febr.

Die erstaunliche Schwachköpfigkeit des Jesuiten- und Biedermännerministeriums geht so weit, daß es mit Einstecken, Transportiren und Expulsiren in der That völlig sich gerettet wähnt. Wie die Kinder laut singen im Dunkeln aus purer Angst, und desto lauter je mehr sie vor Angst beben, so Herr Bugeaud nebst Spießgesellen. Seine neueste Pauke in Lyon ist ein wahres Meisterwerk. Die östreichische Mörderarmee empfiehlt er als Modell für die französische; Krieg mit dem Auslande werde es nicht setzen, desto mehr Inlandskriege (d. h. Bürgerabschlachtungen en gros et en masse) und das sei gut, Europa werde der französischen Armee Dank wissen, im eignen Lande das Europa bedrohende Unthier Anarchie oder Sozialismus zermalmt zu haben. „Nur nicht ängstlich, ruft er am Schluß, nur energisch, immer drauf los; vor Gericht nur niemals mehr Milderungsumstände aufgesucht, die Polizei geschärft, das öffentliche Anklägerauge weit geöffnet; wir siegen, wir haben das Recht! — Hört einmal die Komunisten schwätzen, das sind die Tollsten und Gefährlichsten aller Sozialumrüttler: sie wollen Gemeinschaft in Frankreich! diese Thoren scheinen nicht zu wissen, daß schon längst in Frankreich Gemeinschaft herrscht, nämlich Gemeinschaft der Interessen.“ So Vater Bugeaud; er würde jedenfalls den Windischgrätz erreichen, wenn er so glücklich wäre, östreichische Soldateska zu kommandiren. Diese afrikanischen Generale sind sämmtlich nicht einen Schuß Pulver werth, sondern nur ohne Weiteres zu guillotiniren oder stranguliren; das sind keine Franzosen mehr, das ist louis-philippsches Hofschranzenpack und Kadettengesindel mit arabischer Kriegsrohheit; die Republik muß das verschleißen, aber sie wäre toll, baute sie auf solche Kerls; Lamorciere und Cavaignac sind die einzigen Republikaner unter diesen Afrikanern: urtheilen sie jetzt auf den Rest, sagte mir ein mit den meisten derselben häufig in Berührung kommender Schriftsteller. Die Kleinbürger der Hauptstadt sind höchst gespalten, theils wollen sie um allen Preis heraus aus der jetzigen Creditsperre und Fallimentszeit, theils wollen sie lieber noch schlimmeres abwarten als einen König einsetzen sehen; in letzterm Falle vermuthen sie nicht ohne Grund eine beispiellose Mordschlacht. Genug, wenn der dumme plumpe Bugeaud mit einigen 60tausend Linien- und Nationalgardentruppen der Provinz Paris umzingelte und bombardiren wollte, (wobei es sich noch mit mathematischer Gewißheit vorhersagen läßt, daß keine französische Soldatenhand sich zum Bombardiren der „schönen und guten“ Stadt Paris hergibt) so wäre damit keineswegs die Stadt erobert; diese Kleinbürger, wenn sie den „Beduinentriumphator“ nicht einlassen wollen, sind mit dem „Blousenpöbel“ zusammen, stärker als alle Liniensoldaten des Reiches. Zudem ist es eine alte Erfahrung, daß die französische Linie wohl auf Nichtuniformirte, aber nicht auf Uniformirte, so wohl Linie als Bürgerwehr, feuert. Jedenfalls ist es nicht ohne Interesse dem allmälig und unabhaltsam heraufsteigenden Verderben des alten Staats, sammt Armee und Büreaukratie, Junkerthum und Pfafferei, zuzuschauen; wie sie anfangen zu faseln — zu zucken — zu toben und wieder zwischenein greinen und winseln und fluchen und beten. Es ist bezeichnend für diese Brut, daß sie vorgestern die Börsenkurse aufschlagen ließ, weil der Präsident Bonaparte in seinem englischen Lordsfiaker selbstständig vorkutschirte und in die Börsenhalle trat. Vive Bonaparte! heulten diese Elenden, und nur drei verlorne Stimmen brachten ein Lebehoch der Republik. Sie reißen jetzt Nachts die rothe Jakobinermütze von den Freiheitspappelbäumen, und in Cette, wo die Mütze schier zu feste saß, sägten sie den Baum ab, auf Spezialkommando des ehemaligen ultraliberalen Redakteurs en chef vom „Courrier français“, dem Freetvader und hirnlosen Tropf Leon Faucher, der als Minister eine ochsenartige Scheu vor der rothen Farbe fühlt. Der Courier français hat überhaupt Glück, der letzte Redakteur Xavier Duvrieu, jetzt sogar Volksrepräsentant, ist ausgeschieden aus der Redaktion und hat „Le Temps“, ein katzenjämmerliches, hundetrübseliges Blatt publicirt. Diese liberale Schule zeigt sich jetzt in vollster Glorie, „wie das Todtengerippe in der Leonore auf dem Kirchhof“, sagt der Toulouser Constituant. Und wie sollte sie nicht? wenn selbst des Nationals Schule scheitern geht; „Väterchen“ Marrast ward vor etlichen Tagen wieder mit Gezisch in der Oper empfangen und zum Forteilen genöthigt.

068 Paris.

Die legitimistische „Union“ und das „Journal des Debats“ betrachten sich wechselseitig als Dupes. Das „Journal des Debats“ sagte zur „Union“: „Stürzen wir die Republik und setzen wir das Königthum an seine Stelle.“ Die „Union“ antwortete: „Das ist grade auch meine Absicht; arbeiten wir gemeinschaftlich und treten wir diese unmögliche Regierung der Demokratie mit Füßen.“

Beide hetzten also die „Männer der Ordnung“ auf. Aber sieh da, einer dieser Männer erklärt das Räthsel und die „Union“ entrüstet sich. Der brave Liadières, Exadjutant Louis Philipp's, seit der Februarrevolution gänzlich verschwunden, offenbart in einem Buche, das er soeben veröffentlicht hat und das nothwendig vom „Journal des Debats“ mit Weihrauch beräuchert wird, den König, der die Erbschaft der gestorbnen und beerdigten Republik antreten soll, und die „Union“, die ihren Fetisch nicht wieder erkennt, sagt zum „Journal des Debats“: „Bester, Sie täuschen sich. Dieser König ist nicht der, den wir zulassen können. Der wahre König heißt Heinrich V.

Unter anderm poltert die „Union“: „Die Regierung von 1830 rehabilitiren wollen, mag ein ganz natürliches Gelüste derjenigen sein, welche Theil an derselben genommen haben: aber die Rehabilitation könnte in keinem Falle eine absolute sein. Vor allem, sie könnte nicht von den rein revolutionären Thatsachen absolviren, denen die Regierung von 1830 ihren Ursprung verdankt. Wir werden nach dieser Seite hin kein Mißverständniß dulden, keine Confusion. Man weiß wie sorglich wir Beschwerden, Erinnerungen selbst vermieden, die Frankreich spalten konnten. Wenn andre aber nicht dieselbe Rückhaltung beobachten, werden wir gegen sie die Waffen wieder herausholen, die Waffen der Geschichte und der Logik. Man nehme sich in Acht! Wir verlangen die Vereinigung der Männer der Ordnung, aber wir verlangen sie im Interesse der Gesellschaft (des Faubourg St. Germain), im Interesse der moralischen und politischen (soll heißen: legitimistischen) Doktrinen, ohne welche es weder Volk, noch öffentliche Gewalt, noch Tradition, noch Beständigkeit giebt. Wenn sich Politiker finden, die zum Vortheile einer Koterie diese großen Gesetze der Organisation und der Sicherheit der Staaten confisziren wollen, so trennen wir uns von Ihnen.“

Was dünkt Euch von diesem Kauderwälsch. „Wir müssen die Brochüre des Herrn Liadières als einen isolirten Akt der Julidynastie betrachten. Herr Liadières war er nicht so etwas wie Adjutant Louis Philipp's? Aber der Beifall des „Journal des Debats“ ist schwerer zu entschuldigen. Es nimmt implicite wieder die ganze Theorie vom Rechte der Emeute auf, Könige zu machen und zu vernichten. Das setzt uns in Verwunderung, das zerstört die wohlwollendsten Gedanken der Vereinigung.“

Schön! Die Vereinigung existirt nicht mehr. Was wird aus (Siehe den Verfolg in der Beilage.)

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0003" n="1237"/>
Reichsministerium die in Martiny's Interpellation aufgestellten Prinzipien gewiß nicht unterstützen. (Vergnügen rechts).</p>
          <p><hi rendition="#g">Rösler</hi> von Oels und <hi rendition="#g">Pattai</hi> stellen den dringlichen Antrag:</p>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die National-Versammlung verlangt vom Reichsministerium die offizielle Mittheilung der preuß. Circularnote; 2. dieselbe ist gleich der östreichischen Note an den Verfassungs-Ausschuß zu übergeben: 3 dieser Ausschuß erstattet einen baldigen und speziellen Bericht über beide Noten.&#x201C;</p>
          <p>Die Dringlichkeit wird mit sehr zweifelhafter Majorität abgelehnt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Tagesordnung</hi>.</p>
          <p>Artikel 11. § 47.</p>
          <p rendition="#et">Den nicht deutschredenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwicklung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen, soweit deren Gebiet reichen, in dem Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und Rechtspflege.</p>
          <p>Nach kurzer Diskussion wird der § (nach Verwerfung eines Amendements von Esterle) angenommen.</p>
          <p>Ebenso § 48.</p>
          <p rendition="#et">&#x201E;Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation.&#x201C;</p>
          <p>Dazu ein Zusatz:</p>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die im Auslande angestellten Gesandten, Consuln und sonstigen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volks den erforderlichen Schutz zu gewähren.&#x201C;</p>
          <p>Der Zusatz ist von Michelsen.</p>
          <p>Die Grundrechte sind beendigt bis auf die zweite Lesung des letzten Theils.</p>
          <p>Punkt 2 der Tagesordnung (S. o.) die Anträge von Künßberg lauten:</p>
          <p>&#x201E;Die hohe Nationalversammlung wolle beschließen,<lb/>
1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von 15 Personen <gap reason="illegible"/> wählen, welcher &#x2014; abgesehen von dem bereits publicirten Theile der Grundrechte &#x2014; alle von dem bisherigen Verfassungsausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungsentwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung eines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat;<lb/>
2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen.&#x201C;</p>
          <p>Der Ausschuß hat beantragt:</p>
          <p rendition="#et">&#x201E;Den Künßbergischen Anträgen keine Folge zu geben.&#x201C;</p>
          <p>Nachdem Künßberg unter gänzlicher Gleichgültigkeit des Hauses seine Anträge nochmals empfohlen, sagt Jahn folgende sehr denkwürdige Worte: &#x201E;Da Alle, die irgend Zeitungen lesen, klar darüber sein müssen, daß wir (die National-Versammlung) alles Zutrauen in Deutschland verloren haben, (rauschender Beifall links und Gallerien) so wird es das Beste sein, wir berathen das Wahlgesetz zum Volkshaus, demnächst das zum Staatenhaus, gehen dann nach Hause (rauschender Beifall!) und überlassen Oberhaupts- und alle andern Fragen der künftigen Vertretung von Deutschland. (Beifall und Gelächter! Auf Rateau-Jahn kann man ein bekanntes Sprüchwort anwenden: Kinder und Narren reden die Wahrheit!!!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Plathner</hi> empfiehlt den Ausschußantrag.</p>
          <p><hi rendition="#g">Uhland</hi> (der Berichterstatter) verzichtet aufs Wort, damit das Wahlgesetz recht bald zur Berathung kommen kann, (Bravo!) dieser brave Vorsatz wird durch die &#x201E;Rechte&#x201C; zu Schanden gemacht, indem sie über den ganz Interesselosen Ausschußantrag namentliche Abstimmung verlangt.</p>
          <p>Der Ausschußantrag wird mit 298 Stimmen gegen 110 angenommen, also Künßberg's verworfen. (Bravo rechts. Links: Ruhe!)</p>
          <p>Die äußerste Linke erklärt, sie habe gegen den Antrag gestimmt, weil sie in den Abschnitten der Verfassung weder die demokratische Freiheit noch die deutsche Einheit gewahrt findet. (Gelächter rechts.)</p>
          <p>64 Abgeordnete aus Oestreich erklären, da die Begutachtung der östreichischen Note erst in längerer Zeit in Aussicht steht, schon heute, daß sie ihr vom Volke ertheiltes Mandat nicht anders verstehen, als daß sie berufen sind zur Begründung der Einheit Deutschlands. (Bravo.)</p>
          <p>Punkt 3 der Tagesordnung (S. o.). Zuvörderst wird beschlossen, das Reichswahlgesetz auch 2 Mal zu lesen, und Betreffs der Diskussion die früheren Regeln (nach Schneer's Antrag) bestehen zu lassen.</p>
          <p>Ueber das ganze Gesetz beschließt man eine allgemeine Diskussion.</p>
          <p><hi rendition="#g">Vogt</hi> beantragt, die Berathung Montag zu beginnen, damit sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden können.</p>
          <p><hi rendition="#g">Biedermann</hi> beantragt hierüber namentliche Abstimmung. (Horribles Gelächter.)</p>
          <p>Vogt's Antrag wird abgelehnt.</p>
          <p>Die allgemeine Diskussion beginnt mit dem Berichterstatter des Ausschusses, &#x2014; Scheller, welcher den &#x201E;noblen&#x201C; Wahlgesetzentwurf einführt.</p>
          <p>Als Redner sind 42 Mitglieder, größtentheils gegen den Entwurf eingeschrieben. Diesen Entwurf anzunehmen, so weit wird wohl kaum die reaktionäre Energie des Froschteiches gehen.</p>
          <p>Folgenden Antrag beeile ich mich Ihnen zu geben. Er ist zu schön!!! (Vergl. § 2 des Wahlgesetzes.)</p>
          <p>1. Des Abgeordneten <hi rendition="#g">Nägele:</hi> </p>
          <p>Für den Fall, daß der § 2 des Majoritäts-Antrags angenommen würde, beantrage ich, um der Consequenz willen und um dem Rechts- und Ehrgefühl der arbeitenden Klassen einigermaßen zu genügen, folgende Zusätze:</p>
          <p rendition="#et">Zu Nr. 4 zwischen &#x201E;Handwerksgehülfen&#x201C; und &#x201E;einzuschalten&#x201C;: &#x201E;Handlungs-, Apotheker-, Schreiberei-, Forst-, Jagd-, Pfarr- und Lehrgehülfen &#x201C;: zu Nr. 5 den Beisatz: &#x201E;jeden Standes.&#x201C;</p>
          <p><hi rendition="#g">Ziegert</hi> spricht gegen den Entwurf.</p>
          <p>Das ganze Haus ist leer. Alles ist Mittagessen und spazieren.</p>
          <p><hi rendition="#g">Vogt</hi> beantragt Vertagung, weil keine 200 Mitglieder anwesend.</p>
          <p>Man zählt Es sind von über 600 Abgeordneten!! 157!! anwesend!!</p>
          <p>Die Parlamentsdiener laufen in die um die Kirche zahlreich gelegenen Kneipen und schleppen die ehrenwerthen Mitglieder herbei.</p>
          <p>Präsident <hi rendition="#g">Kirchgeßner</hi>: Die Vertagung könne nicht ausgesprochen werden, weil die Versammlung nicht beschlußfähig.</p>
          <p>Indessen sind bis auf 200 herbeigeschleppt und die Diskussion nimmt ihren mühseligen Fortgang</p>
          <p><hi rendition="#g">Edlauer</hi> für den Entwurf.</p>
          <p>Man läuft wieder weiter &#x2014; essen. &#x2014;</p>
          <p>Um 2 Uhr vertagt sich nach Edlauer's fader Rede die Gesellschaft bis Morgen.</p>
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          <head><bibl><author>110</author></bibl> Leipzig, 14. Febr.</head>
          <p>Das hiesige Leben ist ganz Spießbürgerthum. Das Proletariat hat noch keinen Begriff von seiner Bedeutung, und es ist auch Niemand da, der ihm denselben beibringt, obwohl der Stoff hinreichend vorhanden ist. Bourgeois und Proletarier vegetiren hier ohne zu denken, geschweige zu handeln. Die Sachsen gehören unter das gemüthlichste Zwergobst des christlich-germanischen Augiasstalls, und können ohne dessen Mist nicht gedeihen. Ihre wildesten Demokraten bringen es daher höchstens zu einer spießbürgerlichen Schützengesellschaft &#x201E;mit Wein (vielmehr Bier), Weib und Gesang,&#x201C; und allerhöchstens zu einer demokratischen Gesellschaft im Odeon, wo man, ganz so wie in Frankfurt, die Frankfurter Würste, Grundrechte des deutschen Volks genannt, mit dem Talente der Frankfurter Wurst- und Hanswurstmacher, noch einmal debattirt, statt sie unisono in den Heine'schen Leibstuhl der Hammonia zu werfen. Die Demokratie wurde dort in meiner Gegenwart sogar soweit getrieben, daß man mit grundrechtlichem Talente und mit deutsch-grundrechtlicher Gemüthlichkeit über eine Stunde davon sprach, ob Zwergobst Thüringen an Zwergobst Sachsen anzuschließen sei. Wer könnte den deutschen Liliputanern auch zumuthen, Riesen und damit größer zu werden, als ihre gottbegnadeten Dynasten!</p>
          <p>Die pickanteste Erscheinung auf dem spießbürgerlichen Dornpflaster Leipzig's sind unstreitig noch die Wiener sogenannten Flüchtlinge. Leider sind es keine rothen Kroaten, sondern nur bloße Redakteure, wenn auch Redakteure der radikalsten Blätter des ehemaligen Wiens. Die meisten von ihnen haben ihre Wiener Grundsätze, nämlich die Grundsätze, à tout prix zu redigiren, mit hieher gebracht. Nach diesen Grundsätzen redigirt z. B. der ehemalige Redakteur des ehemaligen Wiener &#x201E;Grad' aus,&#x201C; nachdem er sich als solcher in Wien ziemlich gerad' aus-demokratisch benommen, jetzt in Leipzig à tout prix ebenso gerad' aus-reaktionär in die antediluvianischen Grenzboten. Damit er aber unentdeckt bleibe und später wieder einmal wienersch geradausen könne, schreibt unser Held, der sich Friedmann nennt, anonym. &#x2014; Von mehren andern radikalen Flüchtlingen wird eine Wochenschrift &#x201E;die Wiener Boten&#x201C; genannt, herausgegeben, deren kraftbrühende Bettelsuppen der Kölnerin nicht gleichkommen, und nur durch den Zusatz österreichischer Naivetät sich vor ihr auszeichnen. Gar ergötzlich sind darin die Lukubrationen eines gewissen Kolisch, namentlich, wo sie über französische, überhaupt nichtösterreichische Zustände herfallen. Den guten Schluckern fehlt es, da sie unwillkührlich den österreichischen gar nicht zu verlieren vermögen, noch immer an einem eigentlichen Standpunkt, indem ihnen selbst der Rechtsboden der Kölnerin ein spanisches Dorf ist. Hätten sie die ersten Begriffe von dem czechisch-kroatischen Gesammtscheusal Oesterreich, sie könnten von hier aus sehr bedeutend wirken.</p>
          <p>Unter den zahlreichen Blättchen, welche in unserer deutschen Bücherballen- und Loyalitäts-Adressen-Stadt erscheinen, und welche der Mehrheit nach ultraabtrittsfähig sind, habe ich drei gefunden, welche eine demokratische Färbung haben, nämlich: &#x201E;Die oppositionellen Blätter, Organ der radikalen Partei&#x201C; (sehr kahl und sehr matt), die &#x201E;Sächsische Zeitung&#x201C; (Bourgeoisliberal, zuweilen nicht übel), und die &#x201E;Verbrüderung,&#x201C; eine Arbeiterzeitung.</p>
          <p>Die soziale Frage ist hier noch ein Nebelstreif, eine Milchstraße, ein Dunst, in welchem auf's Geradewohl planlos und deutschphantastisch herumgefochten wird. Die Verbreitung der Neuen Rheinischen Zeitung in Sachsen wird dazu beitragen, daß dieser Dunst sich verkrystallisirt. Leipzig dürfte dazu ein geeigneter Ort sein. &#x2014;</p>
          <p>Was die sächsischen Thaten betrifft, so beschränken sie sich auf Maulthaten, oder sind doch nicht viel mehr. Robert Blum's standrechtliche Ermordung hat in Leipzig, seinem Domizil, zwar einige Maulentrüstung verursacht, weiter aber auch fast nichts. Die bücherballenden Spekulanten exploitirten das Faktum zu einträglichen Geschäften, und bedauern von diesem Gesichtspunkte aus nur, daß Windischgrätz nicht mehre Blum's hat ermorden lassen. Die <hi rendition="#g">radikale</hi> Dresdener Kammer endlich hat nach langen Debatten auch nichts gethan, als verlangt, daß ihr Gesandter in Wien abberufen und &#x2014; etwa nach Berlin geschickt wird. Das ist der äußerste Heroismus sächsisch-deutscher Zwergobst-Race, eine ihr angemessene Liliput-Sühne.</p>
          <p>Der Buchhandel liegt ziemlich darnieder. Sonst machte Oesterreich in seiner kroatisch-deutschen Gesammtheit die hiesigen Verleger fett. Sie schwärzten unter Metternich nach Noten. Die Zeiten haben sich geändert, die Banknoten stehen tief, und andere Zahlung gibts nicht in Oesterreich. Nach Ungarn können keine Ballen mehr versendet werden, und zudem zahlen die ungarischen Buchhändler ihre Rückstände weder in Zwanzigern, noch in österreichischen, noch auch in ungarischen Banknoten, sondern sie zahlen gar nicht mehr, lassen nichts von sich hören. Das Resultat ist, daß die meisten Verleger nichts verlegen, die Schriftsteller aber betteln gehen. &#x2014; Ueberdies sind sämmtliche Verleger von dem Bourgeoisgeiste dermaßen heimgesucht, daß sie ein radikales Manuskript nur wie eine glühende Kohle in die Hand nehmen.</p>
          <p>Sie hatten sehr recht, als Sie in einer Ihrer vorhergehenden Nummern behaupteten, der Unterschied zwischen Deutschland und Oesterreich bestehe fast allein darin, daß Oesterreich Kroaten, Deutschland aber keine habe. In Oesterreich existiren auch sozial große Maßstäbe, hier aber herrscht politisch und sozial der infamste tödtlich-langweiligste, reizloseste Polizeikrähwinklianismus.</p>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Brüssel, 15. Febr.</head>
          <p>Ich unterhielt Ihre Leser gestern von dem Pariser Correspondeten der &#x201E;Indèpendance&#x201C;. Herr Perrot verleugnet den braven Mann, aber umsonst. <hi rendition="#g">Gustav Robert,</hi> Literat, hat sich selbst denuncirt auf dem Bureau des Journal &#x201E;Le Peuple&#x201C;. Er erklärte, bis zum 15. Mai Mitglied des Club Blanqui gewesen zu sein. Er erklärte, der &#x201E;Indèpendance Belge&#x201C; Noten über die Ereignisse von Paris, die Sitzungen und Redner der Clubs mitgetheilt zu haben. Er erklärte, im Ministerium des Innern in den Bureaux des Herrn Carlier (Chefs der geheimen Polizei) beschäftigt zu worden sein. Er forderte seine Freunde auf, mit denen er in Verbindung geblieben war, sich mit ihm zu vereinen, um ihm Noten über die Clubs zu redigiren, die angeblich zu einer «Histoire contemporaire des Clubs» verwandt werden sollten. Diese Noten waren für den Minister des Innern bestimmt. Herr Gustav Robert übergab sie in eigener Person Herrn Carlier. Diesen Geständnissen setzt Robert die Krone auf, indem er sich seiner Verbindungen mit Carlier rühmt und dies berüchtigte Subjekt für einen &#x201E;Freund des Fortschritts und wahren Socialisten&#x201C; erklärt. Freund des Fortschritts und wahrer Socialist in der Weise des Philantropen <hi rendition="#g">Hody</hi> zu Brüssel.</p>
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          <p>Die Journalberichte reichen aus <hi rendition="#g">Florenz</hi> bis zum 8. Febr. und aus <hi rendition="#g">Rom</hi> 6. Febr.</p>
          <p>Aus Florenz ist der Großherzog (dem Pius IX. mit Bannfluch drohte, wenn Toskana die Constituante in Rom beschicke) über S. Stefano auf dem Bellerophon (!) nach Elba geflohen und eine Provisorische-Regierung eingesetzt worden, die aus drei erprobten Patrioten besteht, welche heißen: Montanelli, Guerrazzi und Mazzoni.</p>
          <p>Aus Rom reichen die Journale z. B. &#x201E;Contemporaneo&#x201C; bis zum 6. Febr. d. h. bis 5. Febr. Abends. Sie enthalten die Verhandlungen der ersten Sitzung der römischen Constituante, die sich hauptsächlich durch die häufigen Unterbrechungen und Ordnungsrufe des Prinzen Canino-Bonaparte auszeichnet.</p>
          <p>Vorstehende Journalauszüge scheinen aber vom Telegraphen überflügelt worden zu sein, denn die Regierung besitzt Depeschen aus Rom vom 8. Febr. Abends. Wenigstens sagt die &#x201E;Patria&#x201C; sehr diplomatisch:</p>
          <p>&#x201E;Wir glauben zu wissen, daß Berichte in Paris eintrafen, welche melden: daß in Rom am 8. Febr., Nachmittags 2 Uhr, die Republik proklamirt worden ist. An demselben wurde der Pabst seiner weltlichen Herrschaft als verlustig erklärt&#x2025;&#x2025; Dieselbe Depesche meldet, daß sich der Großherzog von Toscana nach San Stefano geflüchtet.&#x201C;</p>
          <p>Die Dêmocratie pacifique fügt aus Privatquellen hinzu: daß auch in Florenz die Republick proklamirt wurde.</p>
          <p>So brachte uns denn die italienische Post von heute Morgen zwei Republiken auf ein Mal!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar225_018" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 5. Februar.</head>
          <p>Die konstituirende Versammlung wurde unter unbeschreiblichem Enthusiasmus von Seiten des massenhaft versammelten Volkes eröffnet. Der Minister des Innern, Armellini, verlies't eine Rede, in welcher er die Unverträglichkeit der geistlichen mit der weltlichen Macht des Pabstes nachweis't. Unter dem Ruf: &#x201E;Es lebe Italien! Es lebe das Volk!&#x201C; verläßt er die Tribüne. Die Zahl der anwesenden Deputirten betrug 140. Die Kammer bildete darauf ihre Büreaux. Die ganze Bevölkerung ist auf den Straßen. 12,000 Mann Linienmilitär und Bürgerwehr stehen unter den Waffen. Die ruhige und würdige Haltung des Volks auf den Gallerien zeigt von dem moralischen Einfluß, den bereits dieser, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Kongreß, ausübt. Garibaldi verlangte, daß man vor Allem die Republik proklamire. Sein Antrag wurde beseitigt, weil man nichts übereilen will, denn die Mehrzahl der Deputirten ist für die Republik.</p>
          <p>Die Nachricht, daß Zucchi mit 10,000 Neapolitanern unter päbstlichem Banner in Fondi stehe, veranlaßte die Absendung eines Truppenkorps nach der Gränze.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar225_019" type="jArticle">
          <head><bibl><author>X</author></bibl> Neapel, 4. Febr.</head>
          <p>Die Kammern wurden am 1. d. Mts. bis zum 3ten vertagt. Inzwischen hieß es, daß sie an diesem Tage unter neuen Auspizien, d. h. unter einem neuen Ministerium würden eröffnet werden. Dieses Gerücht hat sich nicht bestätigt. Der 3te ist ohne die gehoffte Eröffnung vorübergegangen. Die Kammern haben zwei vorbereitende Versammlungen zur Prüfung der Vollmachten gehalten.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar225_020" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 10. Febr.</head>
          <p>Unter diesem Datum berichten Genueser Blätter, daß die Kammern das Budget zurückgewiesen und die Entlassung des Ministeriums gefordert haben.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Französische Republik.</head>
        <div xml:id="ar225_021" type="jArticle">
          <head><bibl><author>17</author></bibl> Paris, 15. Febr.</head>
          <p>Die erstaunliche Schwachköpfigkeit des Jesuiten- und Biedermännerministeriums geht so weit, daß es mit Einstecken, Transportiren und Expulsiren in der That völlig sich gerettet wähnt. Wie die Kinder laut singen im Dunkeln aus purer Angst, und desto lauter je mehr sie vor Angst beben, so Herr Bugeaud nebst Spießgesellen. Seine neueste Pauke in Lyon ist ein wahres Meisterwerk. Die östreichische Mörderarmee empfiehlt er als Modell für die französische; Krieg mit dem Auslande werde es nicht setzen, desto mehr <hi rendition="#g">Inlandskriege</hi> (d. h. Bürgerabschlachtungen en gros et en masse) und das sei gut, Europa werde der französischen Armee Dank wissen, im eignen Lande das Europa bedrohende Unthier Anarchie oder Sozialismus zermalmt zu haben. &#x201E;Nur nicht ängstlich, ruft er am Schluß, nur energisch, immer drauf los; vor Gericht nur niemals mehr Milderungsumstände aufgesucht, die Polizei geschärft, das öffentliche Anklägerauge weit geöffnet; wir siegen, wir haben das Recht! &#x2014; Hört einmal die Komunisten schwätzen, das sind die Tollsten und Gefährlichsten aller Sozialumrüttler: sie wollen Gemeinschaft in Frankreich! diese Thoren scheinen nicht zu wissen, daß schon längst in Frankreich Gemeinschaft herrscht, nämlich Gemeinschaft der Interessen.&#x201C; So Vater Bugeaud; er würde jedenfalls den Windischgrätz erreichen, wenn er so glücklich wäre, östreichische Soldateska zu kommandiren. Diese afrikanischen Generale sind sämmtlich nicht einen Schuß Pulver werth, sondern nur ohne Weiteres zu guillotiniren oder stranguliren; das sind keine Franzosen mehr, das ist louis-philippsches Hofschranzenpack und Kadettengesindel mit arabischer Kriegsrohheit; die Republik muß das verschleißen, aber sie wäre toll, baute sie auf solche Kerls; Lamorciere und Cavaignac sind die einzigen Republikaner unter diesen Afrikanern: urtheilen sie jetzt auf den Rest, sagte mir ein mit den meisten derselben häufig in Berührung kommender Schriftsteller. Die Kleinbürger der Hauptstadt sind höchst gespalten, theils wollen sie um allen Preis heraus aus der jetzigen Creditsperre und Fallimentszeit, theils wollen sie lieber noch schlimmeres abwarten als einen König einsetzen sehen; in letzterm Falle vermuthen sie nicht ohne Grund eine beispiellose Mordschlacht. Genug, wenn der dumme plumpe Bugeaud mit einigen 60tausend Linien- und Nationalgardentruppen der Provinz Paris umzingelte und bombardiren wollte, (wobei es sich noch mit mathematischer Gewißheit vorhersagen läßt, daß keine französische Soldatenhand sich zum Bombardiren der &#x201E;schönen und guten&#x201C; Stadt Paris hergibt) so wäre damit keineswegs die Stadt erobert; diese Kleinbürger, wenn sie den &#x201E;Beduinentriumphator&#x201C; nicht einlassen wollen, sind mit dem &#x201E;Blousenpöbel&#x201C; zusammen, stärker als alle Liniensoldaten des Reiches. Zudem ist es eine alte Erfahrung, daß die französische Linie wohl auf Nichtuniformirte, aber nicht auf Uniformirte, so wohl Linie als Bürgerwehr, feuert. Jedenfalls ist es nicht ohne Interesse dem allmälig und unabhaltsam heraufsteigenden Verderben des alten Staats, sammt Armee und Büreaukratie, Junkerthum und Pfafferei, zuzuschauen; wie sie anfangen zu faseln &#x2014; zu zucken &#x2014; zu toben und wieder zwischenein greinen und winseln und fluchen und beten. Es ist bezeichnend für diese Brut, daß sie vorgestern die Börsenkurse aufschlagen ließ, weil der Präsident Bonaparte in seinem englischen Lordsfiaker selbstständig vorkutschirte und in die Börsenhalle trat. Vive Bonaparte! heulten diese Elenden, und nur drei verlorne Stimmen brachten ein Lebehoch der Republik. Sie reißen jetzt Nachts die rothe Jakobinermütze von den Freiheitspappelbäumen, und in Cette, wo die Mütze schier zu feste saß, sägten sie den Baum ab, auf Spezialkommando des ehemaligen ultraliberalen Redakteurs en chef vom &#x201E;Courrier français&#x201C;, dem Freetvader und hirnlosen Tropf Leon Faucher, der als Minister eine ochsenartige Scheu vor der rothen Farbe fühlt. Der Courier français hat überhaupt Glück, der letzte Redakteur Xavier Duvrieu, jetzt sogar Volksrepräsentant, ist ausgeschieden aus der Redaktion und hat &#x201E;Le Temps&#x201C;, ein katzenjämmerliches, hundetrübseliges Blatt publicirt. Diese liberale Schule zeigt sich jetzt in vollster Glorie, &#x201E;wie das Todtengerippe in der Leonore auf dem Kirchhof&#x201C;, sagt der Toulouser Constituant. Und wie sollte sie nicht? wenn selbst des Nationals Schule scheitern geht; &#x201E;Väterchen&#x201C; Marrast ward vor etlichen Tagen wieder mit Gezisch in der Oper empfangen und <hi rendition="#g">zum Forteilen genöthigt</hi>.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar225_022" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Paris.</head>
          <p>Die legitimistische &#x201E;Union&#x201C; und das &#x201E;Journal des Debats&#x201C; betrachten sich wechselseitig als Dupes. Das &#x201E;Journal des Debats&#x201C; sagte zur &#x201E;Union&#x201C;: &#x201E;Stürzen wir die Republik und setzen wir das Königthum an seine Stelle.&#x201C; Die &#x201E;Union&#x201C; antwortete: &#x201E;Das ist grade auch meine Absicht; arbeiten wir gemeinschaftlich und treten wir diese unmögliche Regierung der Demokratie mit Füßen.&#x201C;</p>
          <p>Beide hetzten also die &#x201E;Männer der Ordnung&#x201C; auf. Aber sieh da, einer dieser Männer erklärt das Räthsel und die &#x201E;Union&#x201C; entrüstet sich. Der brave <hi rendition="#g">Liadières</hi>, Exadjutant Louis Philipp's, seit der Februarrevolution gänzlich verschwunden, offenbart in einem Buche, das er soeben veröffentlicht hat und das nothwendig vom &#x201E;Journal des Debats&#x201C; mit Weihrauch beräuchert wird, den <hi rendition="#g">König</hi>, der die Erbschaft der gestorbnen und beerdigten Republik antreten soll, und die &#x201E;Union&#x201C;, die ihren Fetisch nicht wieder erkennt, sagt zum &#x201E;Journal des Debats&#x201C;: &#x201E;Bester, Sie täuschen sich. Dieser König ist nicht der, den wir zulassen können. Der wahre König heißt <hi rendition="#g">Heinrich V.</hi>&#x201C;</p>
          <p>Unter anderm poltert die &#x201E;Union&#x201C;: &#x201E;Die Regierung von 1830 rehabilitiren wollen, mag ein ganz natürliches Gelüste derjenigen sein, welche Theil an derselben genommen haben: aber die Rehabilitation könnte in keinem Falle eine absolute sein. Vor allem, sie könnte nicht von den rein revolutionären Thatsachen absolviren, denen die Regierung von 1830 ihren Ursprung verdankt. Wir werden nach dieser Seite hin <hi rendition="#g">kein Mißverständniß dulden</hi>, keine Confusion. Man weiß wie sorglich wir Beschwerden, Erinnerungen selbst vermieden, die Frankreich spalten konnten. Wenn andre aber nicht dieselbe Rückhaltung beobachten, werden wir gegen sie <hi rendition="#g">die Waffen wieder herausholen</hi>, die Waffen der Geschichte und der Logik. <hi rendition="#g">Man nehme sich in Acht</hi>! Wir verlangen die Vereinigung der Männer der Ordnung, aber wir verlangen sie im Interesse der Gesellschaft (des Faubourg St. Germain), im Interesse der moralischen und politischen (soll heißen: <hi rendition="#g">legitimistischen</hi>) Doktrinen, ohne welche es weder Volk, noch öffentliche Gewalt, noch Tradition, noch Beständigkeit giebt. Wenn sich Politiker finden, die zum Vortheile einer Koterie diese großen Gesetze der Organisation und der Sicherheit der Staaten confisziren wollen, so trennen wir uns von Ihnen.&#x201C;</p>
          <p>Was dünkt Euch von diesem Kauderwälsch. &#x201E;Wir müssen die Brochüre des Herrn Liadières als einen isolirten Akt der Julidynastie betrachten. Herr Liadières war er nicht so etwas wie Adjutant Louis Philipp's? Aber der Beifall des &#x201E;Journal des Debats&#x201C; ist schwerer zu entschuldigen. Es nimmt implicite wieder die ganze Theorie vom Rechte der Emeute auf, Könige zu machen und zu vernichten. Das setzt uns in Verwunderung, das <hi rendition="#g">zerstört die wohlwollendsten Gedanken der Vereinigung</hi>.&#x201C;</p>
          <p>Schön! Die Vereinigung existirt nicht mehr. Was wird aus <ref type="link">(Siehe den Verfolg in der Beilage.)</ref>                </p>
        </div>
      </div>
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</TEI>
[1237/0003] Reichsministerium die in Martiny's Interpellation aufgestellten Prinzipien gewiß nicht unterstützen. (Vergnügen rechts). Rösler von Oels und Pattai stellen den dringlichen Antrag: „Die National-Versammlung verlangt vom Reichsministerium die offizielle Mittheilung der preuß. Circularnote; 2. dieselbe ist gleich der östreichischen Note an den Verfassungs-Ausschuß zu übergeben: 3 dieser Ausschuß erstattet einen baldigen und speziellen Bericht über beide Noten.“ Die Dringlichkeit wird mit sehr zweifelhafter Majorität abgelehnt. Tagesordnung. Artikel 11. § 47. Den nicht deutschredenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwicklung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen, soweit deren Gebiet reichen, in dem Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und Rechtspflege. Nach kurzer Diskussion wird der § (nach Verwerfung eines Amendements von Esterle) angenommen. Ebenso § 48. „Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation.“ Dazu ein Zusatz: „Die im Auslande angestellten Gesandten, Consuln und sonstigen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volks den erforderlichen Schutz zu gewähren.“ Der Zusatz ist von Michelsen. Die Grundrechte sind beendigt bis auf die zweite Lesung des letzten Theils. Punkt 2 der Tagesordnung (S. o.) die Anträge von Künßberg lauten: „Die hohe Nationalversammlung wolle beschließen, 1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von 15 Personen _ wählen, welcher — abgesehen von dem bereits publicirten Theile der Grundrechte — alle von dem bisherigen Verfassungsausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungsentwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung eines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat; 2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen.“ Der Ausschuß hat beantragt: „Den Künßbergischen Anträgen keine Folge zu geben.“ Nachdem Künßberg unter gänzlicher Gleichgültigkeit des Hauses seine Anträge nochmals empfohlen, sagt Jahn folgende sehr denkwürdige Worte: „Da Alle, die irgend Zeitungen lesen, klar darüber sein müssen, daß wir (die National-Versammlung) alles Zutrauen in Deutschland verloren haben, (rauschender Beifall links und Gallerien) so wird es das Beste sein, wir berathen das Wahlgesetz zum Volkshaus, demnächst das zum Staatenhaus, gehen dann nach Hause (rauschender Beifall!) und überlassen Oberhaupts- und alle andern Fragen der künftigen Vertretung von Deutschland. (Beifall und Gelächter! Auf Rateau-Jahn kann man ein bekanntes Sprüchwort anwenden: Kinder und Narren reden die Wahrheit!!!) Plathner empfiehlt den Ausschußantrag. Uhland (der Berichterstatter) verzichtet aufs Wort, damit das Wahlgesetz recht bald zur Berathung kommen kann, (Bravo!) dieser brave Vorsatz wird durch die „Rechte“ zu Schanden gemacht, indem sie über den ganz Interesselosen Ausschußantrag namentliche Abstimmung verlangt. Der Ausschußantrag wird mit 298 Stimmen gegen 110 angenommen, also Künßberg's verworfen. (Bravo rechts. Links: Ruhe!) Die äußerste Linke erklärt, sie habe gegen den Antrag gestimmt, weil sie in den Abschnitten der Verfassung weder die demokratische Freiheit noch die deutsche Einheit gewahrt findet. (Gelächter rechts.) 64 Abgeordnete aus Oestreich erklären, da die Begutachtung der östreichischen Note erst in längerer Zeit in Aussicht steht, schon heute, daß sie ihr vom Volke ertheiltes Mandat nicht anders verstehen, als daß sie berufen sind zur Begründung der Einheit Deutschlands. (Bravo.) Punkt 3 der Tagesordnung (S. o.). Zuvörderst wird beschlossen, das Reichswahlgesetz auch 2 Mal zu lesen, und Betreffs der Diskussion die früheren Regeln (nach Schneer's Antrag) bestehen zu lassen. Ueber das ganze Gesetz beschließt man eine allgemeine Diskussion. Vogt beantragt, die Berathung Montag zu beginnen, damit sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden können. Biedermann beantragt hierüber namentliche Abstimmung. (Horribles Gelächter.) Vogt's Antrag wird abgelehnt. Die allgemeine Diskussion beginnt mit dem Berichterstatter des Ausschusses, — Scheller, welcher den „noblen“ Wahlgesetzentwurf einführt. Als Redner sind 42 Mitglieder, größtentheils gegen den Entwurf eingeschrieben. Diesen Entwurf anzunehmen, so weit wird wohl kaum die reaktionäre Energie des Froschteiches gehen. Folgenden Antrag beeile ich mich Ihnen zu geben. Er ist zu schön!!! (Vergl. § 2 des Wahlgesetzes.) 1. Des Abgeordneten Nägele: Für den Fall, daß der § 2 des Majoritäts-Antrags angenommen würde, beantrage ich, um der Consequenz willen und um dem Rechts- und Ehrgefühl der arbeitenden Klassen einigermaßen zu genügen, folgende Zusätze: Zu Nr. 4 zwischen „Handwerksgehülfen“ und „einzuschalten“: „Handlungs-, Apotheker-, Schreiberei-, Forst-, Jagd-, Pfarr- und Lehrgehülfen “: zu Nr. 5 den Beisatz: „jeden Standes.“ Ziegert spricht gegen den Entwurf. Das ganze Haus ist leer. Alles ist Mittagessen und spazieren. Vogt beantragt Vertagung, weil keine 200 Mitglieder anwesend. Man zählt Es sind von über 600 Abgeordneten!! 157!! anwesend!! Die Parlamentsdiener laufen in die um die Kirche zahlreich gelegenen Kneipen und schleppen die ehrenwerthen Mitglieder herbei. Präsident Kirchgeßner: Die Vertagung könne nicht ausgesprochen werden, weil die Versammlung nicht beschlußfähig. Indessen sind bis auf 200 herbeigeschleppt und die Diskussion nimmt ihren mühseligen Fortgang Edlauer für den Entwurf. Man läuft wieder weiter — essen. — Um 2 Uhr vertagt sich nach Edlauer's fader Rede die Gesellschaft bis Morgen. 110 Leipzig, 14. Febr. Das hiesige Leben ist ganz Spießbürgerthum. Das Proletariat hat noch keinen Begriff von seiner Bedeutung, und es ist auch Niemand da, der ihm denselben beibringt, obwohl der Stoff hinreichend vorhanden ist. Bourgeois und Proletarier vegetiren hier ohne zu denken, geschweige zu handeln. Die Sachsen gehören unter das gemüthlichste Zwergobst des christlich-germanischen Augiasstalls, und können ohne dessen Mist nicht gedeihen. Ihre wildesten Demokraten bringen es daher höchstens zu einer spießbürgerlichen Schützengesellschaft „mit Wein (vielmehr Bier), Weib und Gesang,“ und allerhöchstens zu einer demokratischen Gesellschaft im Odeon, wo man, ganz so wie in Frankfurt, die Frankfurter Würste, Grundrechte des deutschen Volks genannt, mit dem Talente der Frankfurter Wurst- und Hanswurstmacher, noch einmal debattirt, statt sie unisono in den Heine'schen Leibstuhl der Hammonia zu werfen. Die Demokratie wurde dort in meiner Gegenwart sogar soweit getrieben, daß man mit grundrechtlichem Talente und mit deutsch-grundrechtlicher Gemüthlichkeit über eine Stunde davon sprach, ob Zwergobst Thüringen an Zwergobst Sachsen anzuschließen sei. Wer könnte den deutschen Liliputanern auch zumuthen, Riesen und damit größer zu werden, als ihre gottbegnadeten Dynasten! Die pickanteste Erscheinung auf dem spießbürgerlichen Dornpflaster Leipzig's sind unstreitig noch die Wiener sogenannten Flüchtlinge. Leider sind es keine rothen Kroaten, sondern nur bloße Redakteure, wenn auch Redakteure der radikalsten Blätter des ehemaligen Wiens. Die meisten von ihnen haben ihre Wiener Grundsätze, nämlich die Grundsätze, à tout prix zu redigiren, mit hieher gebracht. Nach diesen Grundsätzen redigirt z. B. der ehemalige Redakteur des ehemaligen Wiener „Grad' aus,“ nachdem er sich als solcher in Wien ziemlich gerad' aus-demokratisch benommen, jetzt in Leipzig à tout prix ebenso gerad' aus-reaktionär in die antediluvianischen Grenzboten. Damit er aber unentdeckt bleibe und später wieder einmal wienersch geradausen könne, schreibt unser Held, der sich Friedmann nennt, anonym. — Von mehren andern radikalen Flüchtlingen wird eine Wochenschrift „die Wiener Boten“ genannt, herausgegeben, deren kraftbrühende Bettelsuppen der Kölnerin nicht gleichkommen, und nur durch den Zusatz österreichischer Naivetät sich vor ihr auszeichnen. Gar ergötzlich sind darin die Lukubrationen eines gewissen Kolisch, namentlich, wo sie über französische, überhaupt nichtösterreichische Zustände herfallen. Den guten Schluckern fehlt es, da sie unwillkührlich den österreichischen gar nicht zu verlieren vermögen, noch immer an einem eigentlichen Standpunkt, indem ihnen selbst der Rechtsboden der Kölnerin ein spanisches Dorf ist. Hätten sie die ersten Begriffe von dem czechisch-kroatischen Gesammtscheusal Oesterreich, sie könnten von hier aus sehr bedeutend wirken. Unter den zahlreichen Blättchen, welche in unserer deutschen Bücherballen- und Loyalitäts-Adressen-Stadt erscheinen, und welche der Mehrheit nach ultraabtrittsfähig sind, habe ich drei gefunden, welche eine demokratische Färbung haben, nämlich: „Die oppositionellen Blätter, Organ der radikalen Partei“ (sehr kahl und sehr matt), die „Sächsische Zeitung“ (Bourgeoisliberal, zuweilen nicht übel), und die „Verbrüderung,“ eine Arbeiterzeitung. Die soziale Frage ist hier noch ein Nebelstreif, eine Milchstraße, ein Dunst, in welchem auf's Geradewohl planlos und deutschphantastisch herumgefochten wird. Die Verbreitung der Neuen Rheinischen Zeitung in Sachsen wird dazu beitragen, daß dieser Dunst sich verkrystallisirt. Leipzig dürfte dazu ein geeigneter Ort sein. — Was die sächsischen Thaten betrifft, so beschränken sie sich auf Maulthaten, oder sind doch nicht viel mehr. Robert Blum's standrechtliche Ermordung hat in Leipzig, seinem Domizil, zwar einige Maulentrüstung verursacht, weiter aber auch fast nichts. Die bücherballenden Spekulanten exploitirten das Faktum zu einträglichen Geschäften, und bedauern von diesem Gesichtspunkte aus nur, daß Windischgrätz nicht mehre Blum's hat ermorden lassen. Die radikale Dresdener Kammer endlich hat nach langen Debatten auch nichts gethan, als verlangt, daß ihr Gesandter in Wien abberufen und — etwa nach Berlin geschickt wird. Das ist der äußerste Heroismus sächsisch-deutscher Zwergobst-Race, eine ihr angemessene Liliput-Sühne. Der Buchhandel liegt ziemlich darnieder. Sonst machte Oesterreich in seiner kroatisch-deutschen Gesammtheit die hiesigen Verleger fett. Sie schwärzten unter Metternich nach Noten. Die Zeiten haben sich geändert, die Banknoten stehen tief, und andere Zahlung gibts nicht in Oesterreich. Nach Ungarn können keine Ballen mehr versendet werden, und zudem zahlen die ungarischen Buchhändler ihre Rückstände weder in Zwanzigern, noch in österreichischen, noch auch in ungarischen Banknoten, sondern sie zahlen gar nicht mehr, lassen nichts von sich hören. Das Resultat ist, daß die meisten Verleger nichts verlegen, die Schriftsteller aber betteln gehen. — Ueberdies sind sämmtliche Verleger von dem Bourgeoisgeiste dermaßen heimgesucht, daß sie ein radikales Manuskript nur wie eine glühende Kohle in die Hand nehmen. Sie hatten sehr recht, als Sie in einer Ihrer vorhergehenden Nummern behaupteten, der Unterschied zwischen Deutschland und Oesterreich bestehe fast allein darin, daß Oesterreich Kroaten, Deutschland aber keine habe. In Oesterreich existiren auch sozial große Maßstäbe, hier aber herrscht politisch und sozial der infamste tödtlich-langweiligste, reizloseste Polizeikrähwinklianismus. Belgien. * Brüssel, 15. Febr. Ich unterhielt Ihre Leser gestern von dem Pariser Correspondeten der „Indèpendance“. Herr Perrot verleugnet den braven Mann, aber umsonst. Gustav Robert, Literat, hat sich selbst denuncirt auf dem Bureau des Journal „Le Peuple“. Er erklärte, bis zum 15. Mai Mitglied des Club Blanqui gewesen zu sein. Er erklärte, der „Indèpendance Belge“ Noten über die Ereignisse von Paris, die Sitzungen und Redner der Clubs mitgetheilt zu haben. Er erklärte, im Ministerium des Innern in den Bureaux des Herrn Carlier (Chefs der geheimen Polizei) beschäftigt zu worden sein. Er forderte seine Freunde auf, mit denen er in Verbindung geblieben war, sich mit ihm zu vereinen, um ihm Noten über die Clubs zu redigiren, die angeblich zu einer «Histoire contemporaire des Clubs» verwandt werden sollten. Diese Noten waren für den Minister des Innern bestimmt. Herr Gustav Robert übergab sie in eigener Person Herrn Carlier. Diesen Geständnissen setzt Robert die Krone auf, indem er sich seiner Verbindungen mit Carlier rühmt und dies berüchtigte Subjekt für einen „Freund des Fortschritts und wahren Socialisten“ erklärt. Freund des Fortschritts und wahrer Socialist in der Weise des Philantropen Hody zu Brüssel. Italien. 068 Die Journalberichte reichen aus Florenz bis zum 8. Febr. und aus Rom 6. Febr. Aus Florenz ist der Großherzog (dem Pius IX. mit Bannfluch drohte, wenn Toskana die Constituante in Rom beschicke) über S. Stefano auf dem Bellerophon (!) nach Elba geflohen und eine Provisorische-Regierung eingesetzt worden, die aus drei erprobten Patrioten besteht, welche heißen: Montanelli, Guerrazzi und Mazzoni. Aus Rom reichen die Journale z. B. „Contemporaneo“ bis zum 6. Febr. d. h. bis 5. Febr. Abends. Sie enthalten die Verhandlungen der ersten Sitzung der römischen Constituante, die sich hauptsächlich durch die häufigen Unterbrechungen und Ordnungsrufe des Prinzen Canino-Bonaparte auszeichnet. Vorstehende Journalauszüge scheinen aber vom Telegraphen überflügelt worden zu sein, denn die Regierung besitzt Depeschen aus Rom vom 8. Febr. Abends. Wenigstens sagt die „Patria“ sehr diplomatisch: „Wir glauben zu wissen, daß Berichte in Paris eintrafen, welche melden: daß in Rom am 8. Febr., Nachmittags 2 Uhr, die Republik proklamirt worden ist. An demselben wurde der Pabst seiner weltlichen Herrschaft als verlustig erklärt‥‥ Dieselbe Depesche meldet, daß sich der Großherzog von Toscana nach San Stefano geflüchtet.“ Die Dêmocratie pacifique fügt aus Privatquellen hinzu: daß auch in Florenz die Republick proklamirt wurde. So brachte uns denn die italienische Post von heute Morgen zwei Republiken auf ein Mal! * Rom, 5. Februar. Die konstituirende Versammlung wurde unter unbeschreiblichem Enthusiasmus von Seiten des massenhaft versammelten Volkes eröffnet. Der Minister des Innern, Armellini, verlies't eine Rede, in welcher er die Unverträglichkeit der geistlichen mit der weltlichen Macht des Pabstes nachweis't. Unter dem Ruf: „Es lebe Italien! Es lebe das Volk!“ verläßt er die Tribüne. Die Zahl der anwesenden Deputirten betrug 140. Die Kammer bildete darauf ihre Büreaux. Die ganze Bevölkerung ist auf den Straßen. 12,000 Mann Linienmilitär und Bürgerwehr stehen unter den Waffen. Die ruhige und würdige Haltung des Volks auf den Gallerien zeigt von dem moralischen Einfluß, den bereits dieser, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Kongreß, ausübt. Garibaldi verlangte, daß man vor Allem die Republik proklamire. Sein Antrag wurde beseitigt, weil man nichts übereilen will, denn die Mehrzahl der Deputirten ist für die Republik. Die Nachricht, daß Zucchi mit 10,000 Neapolitanern unter päbstlichem Banner in Fondi stehe, veranlaßte die Absendung eines Truppenkorps nach der Gränze. X Neapel, 4. Febr. Die Kammern wurden am 1. d. Mts. bis zum 3ten vertagt. Inzwischen hieß es, daß sie an diesem Tage unter neuen Auspizien, d. h. unter einem neuen Ministerium würden eröffnet werden. Dieses Gerücht hat sich nicht bestätigt. Der 3te ist ohne die gehoffte Eröffnung vorübergegangen. Die Kammern haben zwei vorbereitende Versammlungen zur Prüfung der Vollmachten gehalten. * Neapel, 10. Febr. Unter diesem Datum berichten Genueser Blätter, daß die Kammern das Budget zurückgewiesen und die Entlassung des Ministeriums gefordert haben. Französische Republik. 17 Paris, 15. Febr. Die erstaunliche Schwachköpfigkeit des Jesuiten- und Biedermännerministeriums geht so weit, daß es mit Einstecken, Transportiren und Expulsiren in der That völlig sich gerettet wähnt. Wie die Kinder laut singen im Dunkeln aus purer Angst, und desto lauter je mehr sie vor Angst beben, so Herr Bugeaud nebst Spießgesellen. Seine neueste Pauke in Lyon ist ein wahres Meisterwerk. Die östreichische Mörderarmee empfiehlt er als Modell für die französische; Krieg mit dem Auslande werde es nicht setzen, desto mehr Inlandskriege (d. h. Bürgerabschlachtungen en gros et en masse) und das sei gut, Europa werde der französischen Armee Dank wissen, im eignen Lande das Europa bedrohende Unthier Anarchie oder Sozialismus zermalmt zu haben. „Nur nicht ängstlich, ruft er am Schluß, nur energisch, immer drauf los; vor Gericht nur niemals mehr Milderungsumstände aufgesucht, die Polizei geschärft, das öffentliche Anklägerauge weit geöffnet; wir siegen, wir haben das Recht! — Hört einmal die Komunisten schwätzen, das sind die Tollsten und Gefährlichsten aller Sozialumrüttler: sie wollen Gemeinschaft in Frankreich! diese Thoren scheinen nicht zu wissen, daß schon längst in Frankreich Gemeinschaft herrscht, nämlich Gemeinschaft der Interessen.“ So Vater Bugeaud; er würde jedenfalls den Windischgrätz erreichen, wenn er so glücklich wäre, östreichische Soldateska zu kommandiren. Diese afrikanischen Generale sind sämmtlich nicht einen Schuß Pulver werth, sondern nur ohne Weiteres zu guillotiniren oder stranguliren; das sind keine Franzosen mehr, das ist louis-philippsches Hofschranzenpack und Kadettengesindel mit arabischer Kriegsrohheit; die Republik muß das verschleißen, aber sie wäre toll, baute sie auf solche Kerls; Lamorciere und Cavaignac sind die einzigen Republikaner unter diesen Afrikanern: urtheilen sie jetzt auf den Rest, sagte mir ein mit den meisten derselben häufig in Berührung kommender Schriftsteller. Die Kleinbürger der Hauptstadt sind höchst gespalten, theils wollen sie um allen Preis heraus aus der jetzigen Creditsperre und Fallimentszeit, theils wollen sie lieber noch schlimmeres abwarten als einen König einsetzen sehen; in letzterm Falle vermuthen sie nicht ohne Grund eine beispiellose Mordschlacht. Genug, wenn der dumme plumpe Bugeaud mit einigen 60tausend Linien- und Nationalgardentruppen der Provinz Paris umzingelte und bombardiren wollte, (wobei es sich noch mit mathematischer Gewißheit vorhersagen läßt, daß keine französische Soldatenhand sich zum Bombardiren der „schönen und guten“ Stadt Paris hergibt) so wäre damit keineswegs die Stadt erobert; diese Kleinbürger, wenn sie den „Beduinentriumphator“ nicht einlassen wollen, sind mit dem „Blousenpöbel“ zusammen, stärker als alle Liniensoldaten des Reiches. Zudem ist es eine alte Erfahrung, daß die französische Linie wohl auf Nichtuniformirte, aber nicht auf Uniformirte, so wohl Linie als Bürgerwehr, feuert. Jedenfalls ist es nicht ohne Interesse dem allmälig und unabhaltsam heraufsteigenden Verderben des alten Staats, sammt Armee und Büreaukratie, Junkerthum und Pfafferei, zuzuschauen; wie sie anfangen zu faseln — zu zucken — zu toben und wieder zwischenein greinen und winseln und fluchen und beten. Es ist bezeichnend für diese Brut, daß sie vorgestern die Börsenkurse aufschlagen ließ, weil der Präsident Bonaparte in seinem englischen Lordsfiaker selbstständig vorkutschirte und in die Börsenhalle trat. Vive Bonaparte! heulten diese Elenden, und nur drei verlorne Stimmen brachten ein Lebehoch der Republik. Sie reißen jetzt Nachts die rothe Jakobinermütze von den Freiheitspappelbäumen, und in Cette, wo die Mütze schier zu feste saß, sägten sie den Baum ab, auf Spezialkommando des ehemaligen ultraliberalen Redakteurs en chef vom „Courrier français“, dem Freetvader und hirnlosen Tropf Leon Faucher, der als Minister eine ochsenartige Scheu vor der rothen Farbe fühlt. Der Courier français hat überhaupt Glück, der letzte Redakteur Xavier Duvrieu, jetzt sogar Volksrepräsentant, ist ausgeschieden aus der Redaktion und hat „Le Temps“, ein katzenjämmerliches, hundetrübseliges Blatt publicirt. Diese liberale Schule zeigt sich jetzt in vollster Glorie, „wie das Todtengerippe in der Leonore auf dem Kirchhof“, sagt der Toulouser Constituant. Und wie sollte sie nicht? wenn selbst des Nationals Schule scheitern geht; „Väterchen“ Marrast ward vor etlichen Tagen wieder mit Gezisch in der Oper empfangen und zum Forteilen genöthigt. 068 Paris. Die legitimistische „Union“ und das „Journal des Debats“ betrachten sich wechselseitig als Dupes. Das „Journal des Debats“ sagte zur „Union“: „Stürzen wir die Republik und setzen wir das Königthum an seine Stelle.“ Die „Union“ antwortete: „Das ist grade auch meine Absicht; arbeiten wir gemeinschaftlich und treten wir diese unmögliche Regierung der Demokratie mit Füßen.“ Beide hetzten also die „Männer der Ordnung“ auf. Aber sieh da, einer dieser Männer erklärt das Räthsel und die „Union“ entrüstet sich. Der brave Liadières, Exadjutant Louis Philipp's, seit der Februarrevolution gänzlich verschwunden, offenbart in einem Buche, das er soeben veröffentlicht hat und das nothwendig vom „Journal des Debats“ mit Weihrauch beräuchert wird, den König, der die Erbschaft der gestorbnen und beerdigten Republik antreten soll, und die „Union“, die ihren Fetisch nicht wieder erkennt, sagt zum „Journal des Debats“: „Bester, Sie täuschen sich. Dieser König ist nicht der, den wir zulassen können. Der wahre König heißt Heinrich V.“ Unter anderm poltert die „Union“: „Die Regierung von 1830 rehabilitiren wollen, mag ein ganz natürliches Gelüste derjenigen sein, welche Theil an derselben genommen haben: aber die Rehabilitation könnte in keinem Falle eine absolute sein. Vor allem, sie könnte nicht von den rein revolutionären Thatsachen absolviren, denen die Regierung von 1830 ihren Ursprung verdankt. Wir werden nach dieser Seite hin kein Mißverständniß dulden, keine Confusion. Man weiß wie sorglich wir Beschwerden, Erinnerungen selbst vermieden, die Frankreich spalten konnten. Wenn andre aber nicht dieselbe Rückhaltung beobachten, werden wir gegen sie die Waffen wieder herausholen, die Waffen der Geschichte und der Logik. Man nehme sich in Acht! Wir verlangen die Vereinigung der Männer der Ordnung, aber wir verlangen sie im Interesse der Gesellschaft (des Faubourg St. Germain), im Interesse der moralischen und politischen (soll heißen: legitimistischen) Doktrinen, ohne welche es weder Volk, noch öffentliche Gewalt, noch Tradition, noch Beständigkeit giebt. Wenn sich Politiker finden, die zum Vortheile einer Koterie diese großen Gesetze der Organisation und der Sicherheit der Staaten confisziren wollen, so trennen wir uns von Ihnen.“ Was dünkt Euch von diesem Kauderwälsch. „Wir müssen die Brochüre des Herrn Liadières als einen isolirten Akt der Julidynastie betrachten. Herr Liadières war er nicht so etwas wie Adjutant Louis Philipp's? Aber der Beifall des „Journal des Debats“ ist schwerer zu entschuldigen. Es nimmt implicite wieder die ganze Theorie vom Rechte der Emeute auf, Könige zu machen und zu vernichten. Das setzt uns in Verwunderung, das zerstört die wohlwollendsten Gedanken der Vereinigung.“ Schön! Die Vereinigung existirt nicht mehr. Was wird aus (Siehe den Verfolg in der Beilage.)

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 225. Köln, 18. Februar 1849, S. 1237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz225i_1849/3>, abgerufen am 20.04.2024.