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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Jahre lang sei, aber die schon eingetretene Rückkehr
der Nadel widerlegt dies. Am nützlichsten ist es daher
auf die empirischen Gesetze zurück zu gehen, um die sich
Herr Hansteen ein großes Verdienst erworben hat,
und der, nachdem er in Norden von Europa viele Beob-
achtungen anstellte, im bevorstehenden Sommer eine
Reise nach dem östlichen Asien unternehmen wird.

Von der Declination. Man kennt 3 Linien ohne
Abweichung. 1. Die sich von Centritschlande nach dem Kap
Augustin, an der östlichen Küste von Brasilien und Colum-
bien nach Canada hin erstreckt. 2. Die in der Südsee,
an der Küste von Peru und wahrscheinlich östlich von den
Gallopagosinseln nach Californien sich hin erstreckt. 3. Die
Neuholland durchschneidet, sich über den westlichen Theil den
Moluccan zieht, und in 2 Arme theilt, von denen der
eine nach China und Japan sich erstreckt, der andere geht
gegen des Kap Comorin, durchzieht Bengalen, und ist
zwischen Casan und Orenburg wieder bemerkt. Von
Innern Afrikas wissen wir nichts, da die Reisenden als
Denhem und Clapperton keine Maßinstrumente bei sich hatten.
Ausser diesen giebt es noch eine stündliche Abweichung,
welche von einem Jesuiten in Siamente 1682 entdeckt

Jahre lang ſei, aber die ſchon eingetretene Rückkehr
der Nadel widerlegt dies. Am nützlichſten iſt es daher
auf die empiriſchen Geſetze zurück zu gehen, um die ſich
Herr Hanſteen ein großes Verdienſt erworben hat,
und der, nachdem er in Norden von Europa viele Beob-
achtungen anſtellte, im bevorſtehenden Sommer eine
Reiſe nach dem öſtlichen Aſien unternehmen wird.

Von der Declination. Man kennt 3 Linien ohne
Abweichung. 1. Die ſich von Centritſchlande nach dem Kap
Auguſtin, an der öſtlichen Küſte von Braſilien und Colum-
bien nach Canada hin erſtreckt. 2. Die in der Südſee,
an der Küſte von Peru und wahrſcheinlich öſtlich von den
Gallopagosinſeln nach Californien ſich hin erſtreckt. 3. Die
Neuholland durchſchneidet, ſich über den weſtlichen Theil den
Moluccan zieht, und in 2 Arme theilt, von denen der
eine nach China und Japan ſich erſtreckt, der andere geht
gegen des Kap Comorin, durchzieht Bengalen, und iſt
zwiſchen Caſan und Orenburg wieder bemerkt. Von
Innern Afrikas wiſſen wir nichts, da die Reiſenden als
Denhem und Clapperton keine Maßinſtrumente bei ſich hatten.
Auſſer dieſen giebt es noch eine ſtündliche Abweichung,
welche von einem Jeſuiten in Siamente 1682 entdeckt

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[202./0208] Jahre lang ſei, aber die ſchon eingetretene Rückkehr der Nadel widerlegt dies. Am nützlichſten iſt es daher auf die empiriſchen Geſetze zurück zu gehen, um die ſich Herr Hanſteen ein großes Verdienſt erworben hat, und der, nachdem er in Norden von Europa viele Beob- achtungen anſtellte, im bevorſtehenden Sommer eine Reiſe nach dem öſtlichen Aſien unternehmen wird. Von der Declination. Man kennt 3 Linien ohne Abweichung. 1. Die ſich von Centritſchlande nach dem Kap Auguſtin, an der öſtlichen Küſte von Braſilien und Colum- bien nach Canada hin erſtreckt. 2. Die in der Südſee, an der Küſte von Peru und wahrſcheinlich öſtlich von den Gallopagosinſeln nach Californien ſich hin erſtreckt. 3. Die Neuholland durchſchneidet, ſich über den weſtlichen Theil den Moluccan zieht, und in 2 Arme theilt, von denen der eine nach China und Japan ſich erſtreckt, der andere geht gegen des Kap Comorin, durchzieht Bengalen, und iſt zwiſchen Caſan und Orenburg wieder bemerkt. Von Innern Afrikas wiſſen wir nichts, da die Reiſenden als Denhem und Clapperton keine Maßinſtrumente bei ſich hatten. Auſſer dieſen giebt es noch eine ſtündliche Abweichung, welche von einem Jeſuiten in Siamente 1682 entdeckt

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 202.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/208>, abgerufen am 19.04.2024.