Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

auch in Südamerika fand.

Die Vulkane hat man lange nur als zerstörend be-
trachtet, und sie erst in neuerer Zeit als neue Gebilde
schaffend und umwandelnd erkannt. Unabläßig bilden sie
Schichten körniges Gestein oder Lavaströmen. Sie bilden neue
Gebirge die im genauen Zusammenhange mit den ältere stehen.

Die Laven sind graue oder schwarze Eisensilicate die Augit,
Olivin und Hornblende einschliessen. Sie zeigen entschiedene
Analogie mit dem Basalt und Porphyr. Sie verändern das
anliegende Gestein, so wird dichter Kalkstein in körnigen
verwandelt; oder neue Fossilien wie Vesuvian, Zinn-
stein u. s. w. treten hervor.

Eine besondere Erwähnung verdienen die künstlichen
Fossilien, als Krystalle von Glimmer, Augit, Olivin, Titan,
etc. von Herrn Mitscherlich und Wollaston; auch das körnig
Gestein der Vulkane hat man auf künstliche Wege
nachgemacht. Die ersteren Fossilien sind deren der
Vulkane sehr ähnlich nach gekünstelt.



auch in Südamerika fand.

Die Vulkane hat man lange nur als zerſtörend be-
trachtet, und ſie erſt in neuerer Zeit als neue Gebilde
ſchaffend und umwandelnd erkannt. Unabläßig bilden ſie
Schichten körniges Geſtein oder Lavaſtrömen. Sie bilden neue
Gebirge die im genauen Zuſammenhange mit den ältere ſtehen.

Die Laven ſind graue oder ſchwarze Eiſenſilicate die Augit,
Olivin und Hornblende einſchlieſſen. Sie zeigen entſchiedene
Analogie mit dem Baſalt und Porphyr. Sie verändern das
anliegende Geſtein, ſo wird dichter Kalkſtein in körnigen
verwandelt; oder neue Foſſilien wie Veſuvian, Zinn-
ſtein u. ſ. w. treten hervor.

Eine beſondere Erwähnung verdienen die künſtlichen
Foſſilien, als Kryſtalle von Glimmer, Augit, Olivin, Titan,
etc. von Herrn Mitſcherlich und Wollaſton; auch das körnig
Geſtein der Vulkane hat man auf künſtliche Wege
nachgemacht. Die erſteren Foſſilien ſind deren der
Vulkane ſehr ähnlich nach gekünſtelt.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="36">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0275" n="269."/>
auch in Südamerika fand.</p><lb/>
                <p>Die Vulkane hat man lange nur als zer&#x017F;törend be-<lb/>
trachtet, und &#x017F;ie er&#x017F;t in neuerer Zeit als neue Gebilde<lb/>
&#x017F;chaffend und umwandelnd erkannt. Unabläßig bilden &#x017F;ie<lb/>
Schichten körniges Ge&#x017F;tein oder Lava&#x017F;trömen. Sie bilden neue<lb/>
Gebirge die im genauen Zu&#x017F;ammenhange mit den ältere &#x017F;tehen.</p><lb/>
                <p>Die Laven &#x017F;ind graue oder &#x017F;chwarze Ei&#x017F;en&#x017F;ilicate die Augit,<lb/>
Olivin und Hornblende ein&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en. Sie zeigen ent&#x017F;chiedene<lb/>
Analogie mit dem Ba&#x017F;alt und Porphyr. Sie verändern das<lb/>
anliegende Ge&#x017F;tein, &#x017F;o wird dichter Kalk&#x017F;tein in körnigen<lb/>
verwandelt; oder neue Fo&#x017F;&#x017F;ilien wie Ve&#x017F;uvian, Zinn-<lb/>
&#x017F;tein u. &#x017F;. w. treten hervor.</p><lb/>
                <p>Eine be&#x017F;ondere Erwähnung verdienen die kün&#x017F;tlichen<lb/>
Fo&#x017F;&#x017F;ilien, als Kry&#x017F;talle von Glimmer, Augit, Olivin, Titan,<lb/>
etc. von <choice><abbr>H&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Herrn</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858281X http://d-nb.info/gnd/11858281X">Mit&#x017F;cherlich</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117433144 http://d-nb.info/gnd/117433144">Wolla&#x017F;ton</persName>;</hi> auch das körnig<lb/>
Ge&#x017F;tein der Vulkane hat man auf kün&#x017F;tliche Wege<lb/>
nachgemacht. Die er&#x017F;teren Fo&#x017F;&#x017F;ilien &#x017F;ind deren der<lb/>
Vulkane &#x017F;ehr ähnlich nach gekün&#x017F;telt. <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269./0275] auch in Südamerika fand. Die Vulkane hat man lange nur als zerſtörend be- trachtet, und ſie erſt in neuerer Zeit als neue Gebilde ſchaffend und umwandelnd erkannt. Unabläßig bilden ſie Schichten körniges Geſtein oder Lavaſtrömen. Sie bilden neue Gebirge die im genauen Zuſammenhange mit den ältere ſtehen. Die Laven ſind graue oder ſchwarze Eiſenſilicate die Augit, Olivin und Hornblende einſchlieſſen. Sie zeigen entſchiedene Analogie mit dem Baſalt und Porphyr. Sie verändern das anliegende Geſtein, ſo wird dichter Kalkſtein in körnigen verwandelt; oder neue Foſſilien wie Veſuvian, Zinn- ſtein u. ſ. w. treten hervor. Eine beſondere Erwähnung verdienen die künſtlichen Foſſilien, als Kryſtalle von Glimmer, Augit, Olivin, Titan, etc. von H Mitſcherlich und Wollaſton; auch das körnig Geſtein der Vulkane hat man auf künſtliche Wege nachgemacht. Die erſteren Foſſilien ſind deren der Vulkane ſehr ähnlich nach gekünſtelt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/275
Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 269.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/275>, abgerufen am 25.04.2024.