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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XV, 9. Woche, Erfurt (Thüringen), 24. Februar 1744.

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Rußland.

Medio Martii wird die Kayserl. Reise nach Moscau gewiß vor
sich gehen, wohin auch Lord Tirawley folgen wird. Sonst
soll es in Persien sehr windig aussehen, indem man Nachricht hat,
daß viele Bassas gute Ohren haben, die Türckische Offerten mit
dem recommendirten Cron-Prätendenten anzunehmen. Es mag
aber auch ein und ander fatales, ausser dem im letzten Stücke ge-
meldeten Ambassadeurs-Duell, in Petersburg vorgefallen seyn, wel-
ches wir, weil durch öffentliche Nachrichten der Vorhang nicht auf-
gezogen, auch ohnberichtet und ohne Glauben dahin gestellt seyn
lassen.

Pohlen.

Nunmehro ist der Termin nicht weit mehr entfernt, an welchem
nach Ausspruch des Tribunals, der Graf Tarlo die Sobies-
kyschen Güther, welche der verstorbenen Hertzogin von Bouillon
gehört, an den Fürst Radzivill abtreten muß. Man wird also se-
hen, ob der bisherige Tarloische Feder-Krieg in einen ernsthafftern
verwandelt, denn die Verbitterung beyder Häuser ist sehr groß, und
scheint es überhaupt, als hätte der Graf Tarlo wenig gute Freunde.
Warum? weil er es vielleicht darnach macht.

[Abbildung]
Rußland.

Medio Martii wird die Kayserl. Reise nach Moscau gewiß vor
sich gehen, wohin auch Lord Tirawley folgen wird. Sonst
soll es in Persien sehr windig aussehen, indem man Nachricht hat,
daß viele Bassas gute Ohren haben, die Türckische Offerten mit
dem recommendirten Cron-Prätendenten anzunehmen. Es mag
aber auch ein und ander fatales, ausser dem im letzten Stücke ge-
meldeten Ambassadeurs-Duell, in Petersburg vorgefallen seyn, wel-
ches wir, weil durch öffentliche Nachrichten der Vorhang nicht auf-
gezogen, auch ohnberichtet und ohne Glauben dahin gestellt seyn
lassen.

Pohlen.

Nunmehro ist der Termin nicht weit mehr entfernt, an welchem
nach Ausspruch des Tribunals, der Graf Tarlo die Sobies-
kyschen Güther, welche der verstorbenen Hertzogin von Bouillon
gehört, an den Fürst Radzivill abtreten muß. Man wird also se-
hen, ob der bisherige Tarloische Feder-Krieg in einen ernsthafftern
verwandelt, denn die Verbitterung beyder Häuser ist sehr groß, und
scheint es überhaupt, als hätte der Graf Tarlo wenig gute Freunde.
Warum? weil er es vielleicht darnach macht.

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[136/0008] Rußland. Medio Martii wird die Kayserl. Reise nach Moscau gewiß vor sich gehen, wohin auch Lord Tirawley folgen wird. Sonst soll es in Persien sehr windig aussehen, indem man Nachricht hat, daß viele Bassas gute Ohren haben, die Türckische Offerten mit dem recommendirten Cron-Prätendenten anzunehmen. Es mag aber auch ein und ander fatales, ausser dem im letzten Stücke ge- meldeten Ambassadeurs-Duell, in Petersburg vorgefallen seyn, wel- ches wir, weil durch öffentliche Nachrichten der Vorhang nicht auf- gezogen, auch ohnberichtet und ohne Glauben dahin gestellt seyn lassen. Pohlen. Nunmehro ist der Termin nicht weit mehr entfernt, an welchem nach Ausspruch des Tribunals, der Graf Tarlo die Sobies- kyschen Güther, welche der verstorbenen Hertzogin von Bouillon gehört, an den Fürst Radzivill abtreten muß. Man wird also se- hen, ob der bisherige Tarloische Feder-Krieg in einen ernsthafftern verwandelt, denn die Verbitterung beyder Häuser ist sehr groß, und scheint es überhaupt, als hätte der Graf Tarlo wenig gute Freunde. Warum? weil er es vielleicht darnach macht. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XV, 9. Woche, Erfurt (Thüringen), 24. Februar 1744, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0217_1744/8>, abgerufen am 28.03.2024.