an dem Jünglinge sich augenblicklich verkör¬ perten.
Berauscht von Entzücken und doch jedes Eindrucks bewußt, schwamm er gemach dem leuchtenden Strome nach, der aus dem Bek¬ ken in den Felsen hineinfloß. Eine Art von süßem Schlummer befiel ihn, in welchem er unbeschreibliche Begebenheiten träumte, und woraus ihn eine andere Erleuchtung weckte. Er fand sich auf einem weichen Rasen am Rande einer Quelle, die in die Luft hinaus¬ quoll und sich darin zu verzehren schien. Dunkelblaue Felsen mit bunten Adern erho¬ ben sich in einiger Entfernung; das Tages¬ licht das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche, der Himmel war schwarzblau und völlig rein. Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die zunächst an der Quelle stand, und ihn mit ihren breiten, glänzen¬
an dem Jünglinge ſich augenblicklich verkör¬ perten.
Berauſcht von Entzücken und doch jedes Eindrucks bewußt, ſchwamm er gemach dem leuchtenden Strome nach, der aus dem Bek¬ ken in den Felſen hineinfloß. Eine Art von ſüßem Schlummer befiel ihn, in welchem er unbeſchreibliche Begebenheiten träumte, und woraus ihn eine andere Erleuchtung weckte. Er fand ſich auf einem weichen Raſen am Rande einer Quelle, die in die Luft hinaus¬ quoll und ſich darin zu verzehren ſchien. Dunkelblaue Felſen mit bunten Adern erho¬ ben ſich in einiger Entfernung; das Tages¬ licht das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche, der Himmel war ſchwarzblau und völlig rein. Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die zunächſt an der Quelle ſtand, und ihn mit ihren breiten, glänzen¬
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an dem Jünglinge ſich augenblicklich verkör¬
perten.
Berauſcht von Entzücken und doch jedes
Eindrucks bewußt, ſchwamm er gemach dem
leuchtenden Strome nach, der aus dem Bek¬
ken in den Felſen hineinfloß. Eine Art von
ſüßem Schlummer befiel ihn, in welchem er
unbeſchreibliche Begebenheiten träumte, und
woraus ihn eine andere Erleuchtung weckte.
Er fand ſich auf einem weichen Raſen am
Rande einer Quelle, die in die Luft hinaus¬
quoll und ſich darin zu verzehren ſchien.
Dunkelblaue Felſen mit bunten Adern erho¬
ben ſich in einiger Entfernung; das Tages¬
licht das ihn umgab, war heller und milder
als das gewöhnliche, der Himmel war
ſchwarzblau und völlig rein. Was ihn aber
mit voller Macht anzog, war eine hohe
lichtblaue Blume, die zunächſt an der Quelle
ſtand, und ihn mit ihren breiten, glänzen¬
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/21>, abgerufen am 19.04.2024.
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