wesen sey. Bald gewahrte ich eine Stiege, die in den Berg hinein ging, und ich machte mich hinunter. Nach langer Zeit kam ich in eine große Höhle, da saß ein Greis in einem langen Kleide vor einem eisernen Tische, und schaute unverwandt nach einem wunder¬ schönen Mädchen, die in Marmor gehauen vor ihm stand. Sein Bart war durch den eisernen Tisch gewachsen und bedeckte seine Füße. Er sah ernst und freundlich aus, und gemahnte mich wie ein alter Kopf, den ich den Abend bey dem Manne gesehn hatte. Ein glänzendes Licht war in der Höhle ver¬ breitet. Wie ich so stand und den Greis ansah, klopfte mir plötzlich mein Wirth auf die Schulter, nahm mich bei der Hand und führte mich durch lange Gänge mit sich fort. Nach einer Weile sah ich von weitem eine Dämmerung, als wollte das Tageslicht ein¬ brechen. Ich eilte darauf zu, und befand
weſen ſey. Bald gewahrte ich eine Stiege, die in den Berg hinein ging, und ich machte mich hinunter. Nach langer Zeit kam ich in eine große Höhle, da ſaß ein Greis in einem langen Kleide vor einem eiſernen Tiſche, und ſchaute unverwandt nach einem wunder¬ ſchönen Mädchen, die in Marmor gehauen vor ihm ſtand. Sein Bart war durch den eiſernen Tiſch gewachſen und bedeckte ſeine Füße. Er ſah ernſt und freundlich aus, und gemahnte mich wie ein alter Kopf, den ich den Abend bey dem Manne geſehn hatte. Ein glänzendes Licht war in der Höhle ver¬ breitet. Wie ich ſo ſtand und den Greis anſah, klopfte mir plötzlich mein Wirth auf die Schulter, nahm mich bei der Hand und führte mich durch lange Gänge mit ſich fort. Nach einer Weile ſah ich von weitem eine Dämmerung, als wollte das Tageslicht ein¬ brechen. Ich eilte darauf zu, und befand
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weſen ſey. Bald gewahrte ich eine Stiege,
die in den Berg hinein ging, und ich machte
mich hinunter. Nach langer Zeit kam ich in
eine große Höhle, da ſaß ein Greis in einem
langen Kleide vor einem eiſernen Tiſche,
und ſchaute unverwandt nach einem wunder¬
ſchönen Mädchen, die in Marmor gehauen
vor ihm ſtand. Sein Bart war durch den
eiſernen Tiſch gewachſen und bedeckte ſeine
Füße. Er ſah ernſt und freundlich aus, und
gemahnte mich wie ein alter Kopf, den ich
den Abend bey dem Manne geſehn hatte.
Ein glänzendes Licht war in der Höhle ver¬
breitet. Wie ich ſo ſtand und den Greis
anſah, klopfte mir plötzlich mein Wirth auf
die Schulter, nahm mich bei der Hand und
führte mich durch lange Gänge mit ſich fort.
Nach einer Weile ſah ich von weitem eine
Dämmerung, als wollte das Tageslicht ein¬
brechen. Ich eilte darauf zu, und befand
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/33>, abgerufen am 18.04.2024.
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