Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

land und Irrland/ dessen Vorsassen durch Macht ihrer Waffen den Thron von Franckreich ehemahls betretten/ aber nicht mehr als den blossen Titul davon behalten haben. Mit dem Orden der Ritterschafft des güldenen Hosenbands/ begabet er seinen Vornehmsten Adel/ und außheimische Fürsten; Der von S. Joris aber wird an andere würdige Ritter geschencket.

Der König von Dänemarck und Norwegen wurde Vorzeiten durch eine Wahl erkohren / die doch gemeiniglich auff den ältesten Sohn des abgelebten Königes fiel. Jetziger Zeit ist ihnen das Erb-Recht einer ewigen succession auff getragen.

Die Zoll-Einnahme im Sund ist wohl die vornehmste Seule seines Reichs. Das Königreich Dänemarck ist herrlich mit den Orden der Ritterschafft des Eliphants / und wird an würdige Personen durch den König außgetheilet.

Der schwedische König beherschet ein großmühtig tapffer und streitbahr Volck. Die Krieges-Thaten des abgelebten Königs Gustavi Adolphi in Teutschland/ und Caroli Gustavi in Polen und Schweden verübet/ werden von den Geschicht-Schreibern mit vollen Munde außgeruffen.

Des polnischen Reichs-Regirung ist allzeit durch eine Wahl frembden Fürsten auffgetragen. Aber vor wenig Jahren haben die grossen Herren des Reichs einen auß ihrer eigenen Landes-Art zu dieser Hochheit erhoben.

Die andere Könige in Asia, Africa und America, als zu weit abgelegene/ und der Kürtze uns zu befleissigen/ gehen wir mit Stillschweigen vorbey.

Von den Dähnen.

INter den streitbaren nordischen Völckern seyn die Dänen vor langen Jahren schon bekant gewesen. Ihres Ursprungs und ersten Stiffters halber mögen andere Schribenten den Streit außführen.

Das dähnische Volck ist ins gemein grob und groß von Leibe/ starck an Gliedern / und weiß von Farben.

Die Kleidung der Männer schicket sich auff die teutsche und frantsche Manir. Die Frawen aber behalten biß annoch ihre alte Trachten/ wie auß der folgenden Figur zu ersehen.

Die Dähnen seyn gar guthertzig/ halten aber viel von ihnen selbst/ und seyn dabey so halsstarrig/ daß sie ihre einst gefaste Meinung/ wann sie schon

land und Irrland/ dessen Vorsassen durch Macht ihrer Waffen den Thron von Franckreich ehemahls betretten/ aber nicht mehr als den blossen Titul davon behalten haben. Mit dem Orden der Ritterschafft des güldenen Hosenbands/ begabet er seinen Vornehmsten Adel/ und außheimische Fürsten; Der von S. Joris aber wird an andere würdige Ritter geschencket.

Der König von Dänemarck und Norwegen wurde Vorzeiten durch eine Wahl erkohren / die doch gemeiniglich auff den ältesten Sohn des abgelebten Königes fiel. Jetziger Zeit ist ihnen das Erb-Recht einer ewigen succession auff getragen.

Die Zoll-Einnahme im Sund ist wohl die vornehmste Seule seines Reichs. Das Königreich Dänemarck ist herrlich mit den Orden der Ritterschafft des Eliphants / und wird an würdige Personen durch den König außgetheilet.

Der schwedische König beherschet ein großmühtig tapffer und streitbahr Volck. Die Krieges-Thaten des abgelebten Königs Gustavi Adolphi in Teutschland/ und Caroli Gustavi in Polen und Schweden verübet/ werden von den Geschicht-Schreibern mit vollen Munde außgeruffen.

Des polnischen Reichs-Regirung ist allzeit durch eine Wahl frembden Fürsten auffgetragen. Aber vor wenig Jahren haben die grossen Herren des Reichs einen auß ihrer eigenen Landes-Art zu dieser Hochheit erhoben.

Die andere Könige in Asia, Africa und America, als zu weit abgelegene/ und der Kürtze uns zu befleissigen/ gehen wir mit Stillschweigen vorbey.

Von den Dähnen.

INter den streitbaren nordischen Völckern seyn die Dänen vor langen Jahren schon bekant gewesen. Ihres Ursprungs und ersten Stiffters halber mögen andere Schribenten den Streit außführen.

Das dähnische Volck ist ins gemein grob und groß von Leibe/ starck an Gliedern / und weiß von Farben.

Die Kleidung der Männer schicket sich auff die teutsche und frantsche Manir. Die Frawen aber behalten biß annoch ihre alte Trachten/ wie auß der folgenden Figur zu ersehen.

Die Dähnen seyn gar guthertzig/ halten aber viel von ihnen selbst/ und seyn dabey so halsstarrig/ daß sie ihre einst gefaste Meinung/ wann sie schon

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0122" n="110"/>
land und Irrland/ dessen Vorsassen                      durch Macht ihrer Waffen den Thron von Franckreich ehemahls betretten/ aber                      nicht mehr als den blossen Titul davon behalten haben. Mit dem Orden der                      Ritterschafft des güldenen Hosenbands/ begabet er seinen Vornehmsten Adel/ und                      außheimische Fürsten; Der von S. Joris aber wird an andere würdige Ritter                      geschencket.</p>
        <p>Der König von Dänemarck und Norwegen wurde Vorzeiten durch eine Wahl erkohren /                      die doch gemeiniglich auff den ältesten Sohn des abgelebten Königes fiel.                      Jetziger Zeit ist ihnen das Erb-Recht einer ewigen succession auff getragen.</p>
        <p>Die Zoll-Einnahme im Sund ist wohl die vornehmste Seule seines Reichs. Das                      Königreich Dänemarck ist herrlich mit den Orden der Ritterschafft des Eliphants                     / und wird an würdige Personen durch den König außgetheilet.</p>
        <p>Der schwedische König beherschet ein großmühtig tapffer und streitbahr Volck. Die                      Krieges-Thaten des abgelebten Königs Gustavi Adolphi in Teutschland/ und Caroli                      Gustavi in Polen und Schweden verübet/ werden von den Geschicht-Schreibern mit                      vollen Munde außgeruffen.</p>
        <p>Des polnischen Reichs-Regirung ist allzeit durch eine Wahl frembden Fürsten                      auffgetragen. Aber vor wenig Jahren haben die grossen Herren des Reichs einen                      auß ihrer eigenen Landes-Art zu dieser Hochheit erhoben.</p>
        <p>Die andere Könige in Asia, Africa und America, als zu weit abgelegene/ und der                      Kürtze uns zu befleissigen/ gehen wir mit Stillschweigen vorbey.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von den Dähnen.</head>
        <p>INter den streitbaren nordischen Völckern seyn die Dänen vor langen Jahren schon                      bekant gewesen. Ihres Ursprungs und ersten Stiffters halber mögen andere                      Schribenten den Streit außführen.</p>
        <p>Das dähnische Volck ist ins gemein grob und groß von Leibe/ starck an Gliedern /                      und weiß von Farben.</p>
        <p>Die Kleidung der Männer schicket sich auff die teutsche und frantsche Manir. Die                      Frawen aber behalten biß annoch ihre alte Trachten/ wie auß der folgenden Figur                      zu ersehen.</p>
        <p>Die Dähnen seyn gar guthertzig/ halten aber viel von ihnen selbst/ und seyn                      dabey so halsstarrig/ daß sie ihre einst gefaste Meinung/ wann sie schon
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0122] land und Irrland/ dessen Vorsassen durch Macht ihrer Waffen den Thron von Franckreich ehemahls betretten/ aber nicht mehr als den blossen Titul davon behalten haben. Mit dem Orden der Ritterschafft des güldenen Hosenbands/ begabet er seinen Vornehmsten Adel/ und außheimische Fürsten; Der von S. Joris aber wird an andere würdige Ritter geschencket. Der König von Dänemarck und Norwegen wurde Vorzeiten durch eine Wahl erkohren / die doch gemeiniglich auff den ältesten Sohn des abgelebten Königes fiel. Jetziger Zeit ist ihnen das Erb-Recht einer ewigen succession auff getragen. Die Zoll-Einnahme im Sund ist wohl die vornehmste Seule seines Reichs. Das Königreich Dänemarck ist herrlich mit den Orden der Ritterschafft des Eliphants / und wird an würdige Personen durch den König außgetheilet. Der schwedische König beherschet ein großmühtig tapffer und streitbahr Volck. Die Krieges-Thaten des abgelebten Königs Gustavi Adolphi in Teutschland/ und Caroli Gustavi in Polen und Schweden verübet/ werden von den Geschicht-Schreibern mit vollen Munde außgeruffen. Des polnischen Reichs-Regirung ist allzeit durch eine Wahl frembden Fürsten auffgetragen. Aber vor wenig Jahren haben die grossen Herren des Reichs einen auß ihrer eigenen Landes-Art zu dieser Hochheit erhoben. Die andere Könige in Asia, Africa und America, als zu weit abgelegene/ und der Kürtze uns zu befleissigen/ gehen wir mit Stillschweigen vorbey. Von den Dähnen. INter den streitbaren nordischen Völckern seyn die Dänen vor langen Jahren schon bekant gewesen. Ihres Ursprungs und ersten Stiffters halber mögen andere Schribenten den Streit außführen. Das dähnische Volck ist ins gemein grob und groß von Leibe/ starck an Gliedern / und weiß von Farben. Die Kleidung der Männer schicket sich auff die teutsche und frantsche Manir. Die Frawen aber behalten biß annoch ihre alte Trachten/ wie auß der folgenden Figur zu ersehen. Die Dähnen seyn gar guthertzig/ halten aber viel von ihnen selbst/ und seyn dabey so halsstarrig/ daß sie ihre einst gefaste Meinung/ wann sie schon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/122
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/122>, abgerufen am 29.03.2024.