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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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chet/ man machet auch Gelt-Beutel davon.

Dieses seltsamen Thiers Kopff ist länglich rund/ mit einer gespaltenen Schnautzen/ fast wie an dem Igel/ die Ohren sind knöchern ohne Haar/ und ist der Kopff von den Ohren über den Augen niederwerts fast biß zum Ende mit sothanen Schuppen und Blechlein besetzet.

Die Hinterfüsse dem Igel gleichförmig/ an denselben hat es fünff gespaltene Finger/ mit sehr scharffen Nägelen gewaffnet: an den Vordersten hats nur viere / und ist allein umb den Halß/ die Hinterbeine/ und unten am Bauch mit dergleichen Schuppen nicht besetzet.

Den Schwantz/ welcher lang/ und am Ende schmahl zu gehet/ ist auß vielen Gliedlein zusammen gefüget und mit vielen Blechlein Creutzweiß besetzet. Die Mitte des Leibes mit unterschiedlichen Zertheilungen und Fugen/ wodurch es sich bequemlich regen und bewegen kan/ eingerichtet.

Von dem Thier Hiatochtly.

DIß Thier ist gleichfals mit harter Schalen bedecket/ in grösse wie ein maltesischer Hund/ hat kleine Füsse/ eine lange dünne Schnautze/ in Gestalt eines Schweines: Esist über all mit einer Rinden gewaffnet/ und mit beweglichen hornen Blech überzogen/ so zusammen gefüget/ womit es rund umbher beschlossen ist.

Seine Ohren sind den Mäuß-Ohren gleich/ jedoch ein wenig dicker; sein Schwantz ist länglich rund/ Gliedweiß zertheilet/ und gleicher Weise mit Blechen besetzet. Doch ist das Theil zwischen dem Schwantz und Schildt mit Flockharen bewachsen.

Der Bauch ist weiß/ mit einer gelinden Haut umbgeben/ der Menschenhaut nicht gar ungleich/ mit wenig dünnern und langen Haren versehen.

Dis Thier fänget Ameysen zu seiner Nahrung/ im fangen derselben/ ligt es auff seinem Rücken/ helt den Schwantz an das Maul/ alsdann lauffen die Ameysen gerade überlauffen/ und ihm ins Maul kommen/ und also zur Speyse gedeyen.

Es erzehlet Antonius Herrena, daß dies Thier mit seinem eignen Harn oberhalb des Bauches zwischen ihrem Schilde ein Grüblein füllen/ und daß also die Ameysen/ in dem sie daß Wasser scheuen/ den Schwantz hinauff in sein Maul lauffen.

Wann es fliehet/ beuget es den Kopff und Schwantz unterwerts/ decket sich mit seinem Schilde/ und fället/ wie eine runde Kugel zusammen.

Wann es gar zu eiferig verfolget/ soll es sich umbkehren/ und seinen Ver-

chet/ man machet auch Gelt-Beutel davon.

Dieses seltsamen Thiers Kopff ist länglich rund/ mit einer gespaltenen Schnautzen/ fast wie an dem Igel/ die Ohren sind knöchern ohne Haar/ und ist der Kopff von den Ohren über den Augen niederwerts fast biß zum Ende mit sothanen Schuppen und Blechlein besetzet.

Die Hinterfüsse dem Igel gleichförmig/ an denselben hat es fünff gespaltene Finger/ mit sehr scharffen Nägelen gewaffnet: an den Vordersten hats nur viere / und ist allein umb den Halß/ die Hinterbeine/ und unten am Bauch mit dergleichen Schuppen nicht besetzet.

Den Schwantz/ welcher lang/ und am Ende schmahl zu gehet/ ist auß vielen Gliedlein zusammen gefüget und mit vielen Blechlein Creutzweiß besetzet. Die Mitte des Leibes mit unterschiedlichen Zertheilungen und Fugen/ wodurch es sich bequemlich regen und bewegen kan/ eingerichtet.

Von dem Thier Hiatochtly.

DIß Thier ist gleichfals mit harter Schalen bedecket/ in grösse wie ein maltesischer Hund/ hat kleine Füsse/ eine lange dünne Schnautze/ in Gestalt eines Schweines: Esist über all mit einer Rinden gewaffnet/ und mit beweglichen hornen Blech überzogen/ so zusammen gefüget/ womit es rund umbher beschlossen ist.

Seine Ohren sind den Mäuß-Ohren gleich/ jedoch ein wenig dicker; sein Schwantz ist länglich rund/ Gliedweiß zertheilet/ und gleicher Weise mit Blechen besetzet. Doch ist das Theil zwischen dem Schwantz und Schildt mit Flockharen bewachsen.

Der Bauch ist weiß/ mit einer gelinden Haut umbgeben/ der Menschenhaut nicht gar ungleich/ mit wenig dünnern und langen Haren versehen.

Dis Thier fänget Ameysen zu seiner Nahrung/ im fangen derselben/ ligt es auff seinem Rücken/ helt den Schwantz an das Maul/ alsdann lauffen die Ameysen gerade überlauffen/ und ihm ins Maul kommen/ und also zur Speyse gedeyen.

Es erzehlet Antonius Herrena, daß dies Thier mit seinem eignen Harn oberhalb des Bauches zwischen ihrem Schilde ein Grüblein füllen/ uñ daß also die Ameysen/ in dem sie daß Wasser scheuen/ den Schwantz hinauff in sein Maul lauffen.

Wann es fliehet/ beuget es den Kopff und Schwantz unterwerts/ decket sich mit seinem Schilde/ und fället/ wie eine runde Kugel zusammen.

Wann es gar zu eiferig verfolget/ soll es sich umbkehren/ und seinen Ver-

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[104/0108] chet/ man machet auch Gelt-Beutel davon. Dieses seltsamen Thiers Kopff ist länglich rund/ mit einer gespaltenen Schnautzen/ fast wie an dem Igel/ die Ohren sind knöchern ohne Haar/ und ist der Kopff von den Ohren über den Augen niederwerts fast biß zum Ende mit sothanen Schuppen und Blechlein besetzet. Die Hinterfüsse dem Igel gleichförmig/ an denselben hat es fünff gespaltene Finger/ mit sehr scharffen Nägelen gewaffnet: an den Vordersten hats nur viere / und ist allein umb den Halß/ die Hinterbeine/ und unten am Bauch mit dergleichen Schuppen nicht besetzet. Den Schwantz/ welcher lang/ und am Ende schmahl zu gehet/ ist auß vielen Gliedlein zusammen gefüget und mit vielen Blechlein Creutzweiß besetzet. Die Mitte des Leibes mit unterschiedlichen Zertheilungen und Fugen/ wodurch es sich bequemlich regen und bewegen kan/ eingerichtet. Von dem Thier Hiatochtly. DIß Thier ist gleichfals mit harter Schalen bedecket/ in grösse wie ein maltesischer Hund/ hat kleine Füsse/ eine lange dünne Schnautze/ in Gestalt eines Schweines: Esist über all mit einer Rinden gewaffnet/ und mit beweglichen hornen Blech überzogen/ so zusammen gefüget/ womit es rund umbher beschlossen ist. Seine Ohren sind den Mäuß-Ohren gleich/ jedoch ein wenig dicker; sein Schwantz ist länglich rund/ Gliedweiß zertheilet/ und gleicher Weise mit Blechen besetzet. Doch ist das Theil zwischen dem Schwantz und Schildt mit Flockharen bewachsen. Der Bauch ist weiß/ mit einer gelinden Haut umbgeben/ der Menschenhaut nicht gar ungleich/ mit wenig dünnern und langen Haren versehen. Dis Thier fänget Ameysen zu seiner Nahrung/ im fangen derselben/ ligt es auff seinem Rücken/ helt den Schwantz an das Maul/ alsdann lauffen die Ameysen gerade überlauffen/ und ihm ins Maul kommen/ und also zur Speyse gedeyen. Es erzehlet Antonius Herrena, daß dies Thier mit seinem eignen Harn oberhalb des Bauches zwischen ihrem Schilde ein Grüblein füllen/ uñ daß also die Ameysen/ in dem sie daß Wasser scheuen/ den Schwantz hinauff in sein Maul lauffen. Wann es fliehet/ beuget es den Kopff und Schwantz unterwerts/ decket sich mit seinem Schilde/ und fället/ wie eine runde Kugel zusammen. Wann es gar zu eiferig verfolget/ soll es sich umbkehren/ und seinen Ver-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/108>, abgerufen am 25.04.2024.