Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

oben von dem Rücken nach der Seiten des Bauches absteigen und alda zertheilet/ und mit vielen Drähungen durch einander gemenget seyn/ machen eine neue und wunderliche Verschiedenheit. Die Wald-Esel werden gefunden in den Wüsten in Africa und Narsinga. Die auff der Insul Psara erzeuget werden/ wollen sich auff andere Örter nicht verführen lassen. Sie sie erhalten ihr Leben mit den Kräutern so in den Wäldern von ihnen selbst hervor wachsen. Wann sie einige grüne Weide gefunden haben/ schreyen sie für Freuden/ und können/ ob sie schon sehen/ daß sie berannt werden/ nicht davon ablassen.

Die Fortzeugung geschicht auff die Weise der andern lasttragenden Esel.

Etliche erzehlen das dies Thier/ wann Tag und Nacht gleich seyn/ im Frühling / auff eine jede Stunde/ eins schreye/ und also die Zeit ankündige.

Wann es einen Menschen sehe ankommen/ bleibe es stille stehen/ und schlage mit den hintersten Füssen grewlich hinterauß; Wann er aber gar nahe heran nahe / begebe es sich erst auff die Flucht. Dies Geschlecht läst sich gar leicht zähmen / und kehren hernach niemahls wieder zu ihrer vorigen Wildheit/ behaltend dennoch ihre trefliche Geschwindigkeit im Lauffen.

Von dem Eifer der Wald-Esel schreiben Plinius und Polinus also; Unter diesem Geschlecht herschet einer über die Wald-Eselinnen. Sie fürchten die jenigen welche Eifrig und Rachgierig wieder ihre Geylheit seyn; Darumb bewahren sie die trächtigen Eselinnen/ umb den Hengst-Füllen/ so immer müglich/ die Hoffnung und den Muht mit einen Biß zubenehmen/ welches zu verhüten/ die Eselinnen ihre geworffene Füllen in abgelegenen verborgenen Ortern verbergen/ und gerne im verborgen werffen.

Von dem Gehornten-Esel.

DIes wilde Thier wächst auff biß zu der Grösse eines gemeinen Pferds/ an Gestalt den gemeinen Eseln einiger massen gleich/ aber an dem Vorhaupt hat es zwey Hörner/ deren Grössestes oben den Naselöchern/ und das ander über den Augen außstehet. Der gantze Leib ist über und über weiß/ der Kopff roht/ und die Augen blaw. Diese Thiere werden in den Wüsten in India/ Schytia und Africa gesehen.

Sie unterhalten sich mit Graß und

oben von dem Rücken nach der Seiten des Bauches absteigen und alda zertheilet/ und mit vielen Drähungen durch einander gemenget seyn/ machen eine neue und wunderliche Verschiedenheit. Die Wald-Esel werden gefunden in den Wüsten in Africa und Narsinga. Die auff der Insul Psara erzeuget werden/ wollen sich auff andere Örter nicht verführen lassen. Sie sie erhalten ihr Leben mit den Kräutern so in den Wäldern von ihnen selbst hervor wachsen. Wann sie einige grüne Weide gefunden haben/ schreyen sie für Freuden/ und können/ ob sie schon sehen/ daß sie berannt werden/ nicht davon ablassen.

Die Fortzeugung geschicht auff die Weise der andern lasttragenden Esel.

Etliche erzehlen das dies Thier/ wann Tag und Nacht gleich seyn/ im Frühling / auff eine jede Stunde/ eins schreye/ und also die Zeit ankündige.

Wann es einen Menschen sehe ankommen/ bleibe es stille stehen/ und schlage mit den hintersten Füssen grewlich hinterauß; Wann er aber gar nahe heran nahe / begebe es sich erst auff die Flucht. Dies Geschlecht läst sich gar leicht zähmen / und kehren hernach niemahls wieder zu ihrer vorigen Wildheit/ behaltend dennoch ihre trefliche Geschwindigkeit im Lauffen.

Von dem Eifer der Wald-Esel schreiben Plinius und Polinus also; Unter diesem Geschlecht herschet einer über die Wald-Eselinnen. Sie fürchten die jenigen welche Eifrig und Rachgierig wieder ihre Geylheit seyn; Darumb bewahren sie die trächtigen Eselinnen/ umb den Hengst-Füllen/ so immer müglich/ die Hoffnung und den Muht mit einen Biß zubenehmen/ welches zu verhüten/ die Eselinnen ihre geworffene Füllen in abgelegenen verborgenen Ortern verbergen/ und gerne im verborgen werffen.

Von dem Gehornten-Esel.

DIes wilde Thier wächst auff biß zu der Grösse eines gemeinen Pferds/ an Gestalt den gemeinen Eseln einiger massen gleich/ aber an dem Vorhaupt hat es zwey Hörner/ deren Grössestes oben den Naselöchern/ und das ander über den Augen außstehet. Der gantze Leib ist über und über weiß/ der Kopff roht/ und die Augen blaw. Diese Thiere werden in den Wüsten in India/ Schytia und Africa gesehen.

Sie unterhalten sich mit Graß und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0023" n="19"/>
oben von dem Rücken nach der Seiten des Bauches absteigen und alda                      zertheilet/ und mit vielen Drähungen durch einander gemenget seyn/ machen eine                      neue und wunderliche Verschiedenheit. Die Wald-Esel werden gefunden in den                      Wüsten in Africa und Narsinga. Die auff der Insul Psara erzeuget werden/ wollen                      sich auff andere Örter nicht verführen lassen. Sie sie erhalten ihr Leben mit                      den Kräutern so in den Wäldern von ihnen selbst hervor wachsen. Wann sie einige                      grüne Weide gefunden haben/ schreyen sie für Freuden/ und können/ ob sie                      schon sehen/ daß sie berannt werden/ nicht davon ablassen.</p>
        <p>Die Fortzeugung geschicht auff die Weise der andern lasttragenden Esel.</p>
        <p>Etliche erzehlen das dies Thier/ wann Tag und Nacht gleich seyn/ im Frühling /                      auff eine jede Stunde/ eins schreye/ und also die Zeit ankündige.</p>
        <p>Wann es einen Menschen sehe ankommen/ bleibe es stille stehen/ und schlage mit                      den hintersten Füssen grewlich hinterauß; Wann er aber gar nahe heran nahe /                      begebe es sich erst auff die Flucht. Dies Geschlecht läst sich gar leicht zähmen                     / und kehren hernach niemahls wieder zu ihrer vorigen Wildheit/ behaltend                      dennoch ihre trefliche Geschwindigkeit im Lauffen.</p>
        <p>Von dem Eifer der Wald-Esel schreiben Plinius und Polinus also; Unter diesem                      Geschlecht herschet einer über die Wald-Eselinnen. Sie fürchten die jenigen                      welche Eifrig und Rachgierig wieder ihre Geylheit seyn; Darumb bewahren sie die                      trächtigen Eselinnen/ umb den Hengst-Füllen/ so immer müglich/ die Hoffnung                      und den Muht mit einen Biß zubenehmen/ welches zu verhüten/ die Eselinnen ihre                      geworffene Füllen in abgelegenen verborgenen Ortern verbergen/ und gerne im                      verborgen werffen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von dem Gehornten-Esel.</head>
        <p>DIes wilde Thier wächst auff biß zu der Grösse eines gemeinen Pferds/ an Gestalt                      den gemeinen Eseln einiger massen gleich/ aber an dem Vorhaupt hat es zwey                      Hörner/ deren Grössestes oben den Naselöchern/ und das ander über den Augen                      außstehet. Der gantze Leib ist über und über weiß/ der Kopff roht/ und die                      Augen blaw. Diese Thiere werden in den Wüsten in India/ Schytia und Africa                      gesehen.</p>
        <p>Sie unterhalten sich mit Graß und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0023] oben von dem Rücken nach der Seiten des Bauches absteigen und alda zertheilet/ und mit vielen Drähungen durch einander gemenget seyn/ machen eine neue und wunderliche Verschiedenheit. Die Wald-Esel werden gefunden in den Wüsten in Africa und Narsinga. Die auff der Insul Psara erzeuget werden/ wollen sich auff andere Örter nicht verführen lassen. Sie sie erhalten ihr Leben mit den Kräutern so in den Wäldern von ihnen selbst hervor wachsen. Wann sie einige grüne Weide gefunden haben/ schreyen sie für Freuden/ und können/ ob sie schon sehen/ daß sie berannt werden/ nicht davon ablassen. Die Fortzeugung geschicht auff die Weise der andern lasttragenden Esel. Etliche erzehlen das dies Thier/ wann Tag und Nacht gleich seyn/ im Frühling / auff eine jede Stunde/ eins schreye/ und also die Zeit ankündige. Wann es einen Menschen sehe ankommen/ bleibe es stille stehen/ und schlage mit den hintersten Füssen grewlich hinterauß; Wann er aber gar nahe heran nahe / begebe es sich erst auff die Flucht. Dies Geschlecht läst sich gar leicht zähmen / und kehren hernach niemahls wieder zu ihrer vorigen Wildheit/ behaltend dennoch ihre trefliche Geschwindigkeit im Lauffen. Von dem Eifer der Wald-Esel schreiben Plinius und Polinus also; Unter diesem Geschlecht herschet einer über die Wald-Eselinnen. Sie fürchten die jenigen welche Eifrig und Rachgierig wieder ihre Geylheit seyn; Darumb bewahren sie die trächtigen Eselinnen/ umb den Hengst-Füllen/ so immer müglich/ die Hoffnung und den Muht mit einen Biß zubenehmen/ welches zu verhüten/ die Eselinnen ihre geworffene Füllen in abgelegenen verborgenen Ortern verbergen/ und gerne im verborgen werffen. Von dem Gehornten-Esel. DIes wilde Thier wächst auff biß zu der Grösse eines gemeinen Pferds/ an Gestalt den gemeinen Eseln einiger massen gleich/ aber an dem Vorhaupt hat es zwey Hörner/ deren Grössestes oben den Naselöchern/ und das ander über den Augen außstehet. Der gantze Leib ist über und über weiß/ der Kopff roht/ und die Augen blaw. Diese Thiere werden in den Wüsten in India/ Schytia und Africa gesehen. Sie unterhalten sich mit Graß und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/23
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/23>, abgerufen am 18.04.2024.