Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

also im Besitz ihrer Wohnungen. Soviel dieses Thiers Würckung in der Artzney betrift / so wird dessen Schmaltz wieder das Lendenwehe/ und zu den verdorreten und erkälteten Gliedern gerühmet.

Von dem Thier Tlaquatzin.

ES wird dies Thier von den Indianern auch Karygueja, Jupatuma, und Sarigoy genennet. In der grösse vergleicht es mit einer mittelmässigen Katzen/ und in der Gestalt des Kopffes mit einem Wolf/ hat ein scharfes Maul/ dessen Untertheil etwas kurtzer als das Obertheil. Die Naselöcher sind weit/ die Augen schwartz/ mit Ohren/ die dem Fuchs gleichen/ und bestehen in einem glatten durchsichtigen Häutlein/ mit etwas dunckel vermischet. Es hat schwartze Knebel / wie die Katze. Der Schwantz ist lang/ womit es sich/ wie die Meerkatzen / umb die Äste der Benme windet: Die Vorderfüsse sind kurtzer/ als die Hintere / seine Farb ist unterschiedlich: Au dem Untertheil des Bauchs umb die Hinterpfoten ist die Haut doppelt/ und außwendig mit einem Spalt/ wie ein Beutel/ zertheilet. Dieses Raum ist inwendig harig/ und hat in der innersten Haut an dem Bauch dütten/ mit acht Eutern versehen. In solchem Beutel werden die Jungen solange getragen/ biß sie ihre Speise selber suchen können. Inzwischen kriechen sie von dannen herauß und wieder hinein.

Diese Arth Thiers wird in Brasilien, Florida und Neu-Spanien gefunden.

Es lebet von Zuckerrohr/ und ist auch listig auff den Raub der Hüner und andrer Vögel. Diese Thiere sind sehr starcken und scharffen Gebisses/ womit sie die härtesten Bänder durchbrechen können: Sie haben auch einen garstigen Gestanck an sich/ wie man au dem Fuchs und Marder verspüret.

Von dem Fuchs.

ALdieweil der Fuchs ein sehr bekantes Thier ist/ wollen wir desselben Beschreibung mit wenig Worten berühren.

Es sind die Füchse unterschiedlicher Grösse/ und den Hunden einiger Massen ähnlich/ außer dem Schwantz/ welcher von Haaren gantz rauch ist/ und den Ohren/ welche viel kürtzer sind/ als an den Hunden.

also im Besitz ihrer Wohnungen. Soviel dieses Thiers Würckung in der Artzney betrift / so wird dessen Schmaltz wieder das Lendenwehe/ und zu den verdorreten und erkälteten Gliedern gerühmet.

Von dem Thier Tlaquatzin.

ES wird dies Thier von den Indianern auch Karygueja, Jupatuma, und Sarigoy genennet. In der grösse vergleicht es mit einer mittelmässigen Katzen/ und in der Gestalt des Kopffes mit einem Wolf/ hat ein scharfes Maul/ dessen Untertheil etwas kurtzer als das Obertheil. Die Naselöcher sind weit/ die Augen schwartz/ mit Ohren/ die dem Fuchs gleichen/ und bestehen in einem glatten durchsichtigen Häutlein/ mit etwas dunckel vermischet. Es hat schwartze Knebel / wie die Katze. Der Schwantz ist lang/ womit es sich/ wie die Meerkatzen / umb die Äste der Benme windet: Die Vorderfüsse sind kurtzer/ als die Hintere / seine Farb ist unterschiedlich: Au dem Untertheil des Bauchs umb die Hinterpfoten ist die Haut doppelt/ und außwendig mit einem Spalt/ wie ein Beutel/ zertheilet. Dieses Raum ist inwendig harig/ und hat in der innersten Haut an dem Bauch dütten/ mit acht Eutern versehen. In solchem Beutel werden die Jungen solange getragen/ biß sie ihre Speise selber suchen können. Inzwischen kriechen sie von dannen herauß und wieder hinein.

Diese Arth Thiers wird in Brasilien, Florida und Neu-Spanien gefunden.

Es lebet von Zuckerrohr/ und ist auch listig auff den Raub der Hüner und andrer Vögel. Diese Thiere sind sehr starcken und scharffen Gebisses/ womit sie die härtesten Bänder durchbrechen können: Sie haben auch einen garstigen Gestanck an sich/ wie man au dem Fuchs und Marder verspüret.

Von dem Fuchs.

ALdieweil der Fuchs ein sehr bekantes Thier ist/ wollen wir desselben Beschreibung mit wenig Worten berühren.

Es sind die Füchse unterschiedlicher Grösse/ und den Hunden einiger Massen ähnlich/ außer dem Schwantz/ welcher von Haaren gantz rauch ist/ und den Ohren/ welche viel kürtzer sind/ als an den Hunden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0090" n="86"/>
also im                      Besitz ihrer Wohnungen. Soviel dieses Thiers Würckung in der Artzney betrift /                      so wird dessen Schmaltz wieder das Lendenwehe/ und zu den verdorreten und                      erkälteten Gliedern gerühmet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von dem Thier Tlaquatzin.</head>
        <p>ES wird dies Thier von den Indianern auch Karygueja, Jupatuma, und Sarigoy                      genennet. In der grösse vergleicht es mit einer mittelmässigen Katzen/ und in                      der Gestalt des Kopffes mit einem Wolf/ hat ein scharfes Maul/ dessen                      Untertheil etwas kurtzer als das Obertheil. Die Naselöcher sind weit/ die Augen                      schwartz/ mit Ohren/ die dem Fuchs gleichen/ und bestehen in einem glatten                      durchsichtigen Häutlein/ mit etwas dunckel vermischet. Es hat schwartze Knebel                     / wie die Katze. Der Schwantz ist lang/ womit es sich/ wie die Meerkatzen /                      umb die Äste der Benme windet: Die Vorderfüsse sind kurtzer/ als die Hintere /                      seine Farb ist unterschiedlich: Au dem Untertheil des Bauchs umb die                      Hinterpfoten ist die Haut doppelt/ und außwendig mit einem Spalt/ wie ein                      Beutel/ zertheilet. Dieses Raum ist inwendig harig/ und hat in der innersten                      Haut an dem Bauch dütten/ mit acht Eutern versehen. In solchem Beutel werden                      die Jungen solange getragen/ biß sie ihre Speise selber suchen können.                      Inzwischen kriechen sie von dannen herauß und wieder hinein.</p>
        <p>Diese Arth Thiers wird in Brasilien, Florida und Neu-Spanien gefunden.</p>
        <p>Es lebet von Zuckerrohr/ und ist auch listig auff den Raub der Hüner und andrer                      Vögel. Diese Thiere sind sehr starcken und scharffen Gebisses/ womit sie die                      härtesten Bänder durchbrechen können: Sie haben auch einen garstigen Gestanck an                      sich/ wie man au dem Fuchs und Marder verspüret.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von dem Fuchs.</head>
        <p>ALdieweil der Fuchs ein sehr bekantes Thier ist/ wollen wir desselben                      Beschreibung mit wenig Worten berühren.</p>
        <p>Es sind die Füchse unterschiedlicher Grösse/ und den Hunden einiger Massen                      ähnlich/ außer dem Schwantz/ welcher von Haaren gantz rauch ist/ und den                      Ohren/ welche viel kürtzer sind/ als an den Hunden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0090] also im Besitz ihrer Wohnungen. Soviel dieses Thiers Würckung in der Artzney betrift / so wird dessen Schmaltz wieder das Lendenwehe/ und zu den verdorreten und erkälteten Gliedern gerühmet. Von dem Thier Tlaquatzin. ES wird dies Thier von den Indianern auch Karygueja, Jupatuma, und Sarigoy genennet. In der grösse vergleicht es mit einer mittelmässigen Katzen/ und in der Gestalt des Kopffes mit einem Wolf/ hat ein scharfes Maul/ dessen Untertheil etwas kurtzer als das Obertheil. Die Naselöcher sind weit/ die Augen schwartz/ mit Ohren/ die dem Fuchs gleichen/ und bestehen in einem glatten durchsichtigen Häutlein/ mit etwas dunckel vermischet. Es hat schwartze Knebel / wie die Katze. Der Schwantz ist lang/ womit es sich/ wie die Meerkatzen / umb die Äste der Benme windet: Die Vorderfüsse sind kurtzer/ als die Hintere / seine Farb ist unterschiedlich: Au dem Untertheil des Bauchs umb die Hinterpfoten ist die Haut doppelt/ und außwendig mit einem Spalt/ wie ein Beutel/ zertheilet. Dieses Raum ist inwendig harig/ und hat in der innersten Haut an dem Bauch dütten/ mit acht Eutern versehen. In solchem Beutel werden die Jungen solange getragen/ biß sie ihre Speise selber suchen können. Inzwischen kriechen sie von dannen herauß und wieder hinein. Diese Arth Thiers wird in Brasilien, Florida und Neu-Spanien gefunden. Es lebet von Zuckerrohr/ und ist auch listig auff den Raub der Hüner und andrer Vögel. Diese Thiere sind sehr starcken und scharffen Gebisses/ womit sie die härtesten Bänder durchbrechen können: Sie haben auch einen garstigen Gestanck an sich/ wie man au dem Fuchs und Marder verspüret. Von dem Fuchs. ALdieweil der Fuchs ein sehr bekantes Thier ist/ wollen wir desselben Beschreibung mit wenig Worten berühren. Es sind die Füchse unterschiedlicher Grösse/ und den Hunden einiger Massen ähnlich/ außer dem Schwantz/ welcher von Haaren gantz rauch ist/ und den Ohren/ welche viel kürtzer sind/ als an den Hunden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/90
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/90>, abgerufen am 19.04.2024.