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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Allerhand Gebachenes auf unterschiedliche Arten zu zurichten.
Molcken wohl aus/ bricht denselbigen so klein und dünne/ als man immer kan;
nimmt hernach die Brosam von einem Semmel-Brod/ und eben so viel Käß-Laib
als Brod/ schläget acht Eyerdottern/ und von vieren das Weisse darein/ vermischet
dieses mit dicken Rahm/ schüttet ein wenig Meel darein/ und macht kleine Brod
daraus/ und bächt sie mit Butter-angerührten Scheiben; darnach schneidet man
sie oben auf/ und thut Rosen-Wasser/ Butter und Zucker/ sammt geriebenen
Muscaten-Nüssen darein/ und mischet die Brosamen durcheinander.

90. Ein sonderbares Gebachenes von Austern.

Man nimmt die grösten Austern/ wäschet dieselbige wohl ab/ trocknet sie mit
einem Tuch/ kröschet sie mit Butter; darnach nimmt man 3. oder 4. wohlgerührte
Eyerdottern/ und giesset sie darüber/ wann sie in der Pfanne seynd; wann sie nun
gar/ so träget man sie auf/ mit ein wenig Butter/ und weissen Wein.

91. Ein Englischer Milch- und Eyer-Kuchen.

Man nimmt frische Milch/ und weiß Brod/ dünn geschnitten/ machet die
Milch siedheiß/ giesset sie auf das Brod/ brichts und reibts durch einen Durch-
schlag/ schlägt ein paar Eyer darein/ und ein wenig Muscaten-Nuß/ kleine Rosin-
lein/ Zucker und Saltz/ und bächet es.

92. Gute Krafft-Küchlein für Krancke.

Nimm von einem gesottenen Huhn oder Capaunen/ zerschneide solche auf
das allerkleinste/ zerschneide auch ausgekernte Zwetschgen klein/ thue Semmel-
Meel und Eyerdottern darzu/ mache alsdann einen Teig/ wie einen Küchleins-
Teig/ und bache es also aus heissem Schmaltz heraus.

93. Eine gebachene Semmel.

Nimm ein weisses Laiblein/ und stosse die Rinden überall darvon/ mit einem
Riebeisen/ du darffst es eben nicht gar bis auf die Brosam wegstossen; darnach so
schneide feine runde Schnittlein darvon/ und nimm eine Wein-Latwergen/ be-
streiche die Schnittlein innen und aussen/ setze zwey aufeinander/ doch daß unten
und oben nichts seye/ duncke es darnach in ein Teiglein/ und bachs.

94. Gebachene Semmel-Schnitten.

Zerstosse eine gute Hand voll Mandeln/ giesse ein klein wenig Rosen- und
Zimmet-Wasser daran/ treibe es mit frischem Brunnen-Wasser durch/ ver-
mische klein geriebene Citronen-Schalen und Zimmet darunter/ mache einen
Teig mit Meel an/ und zuckere ihn/ lege Semmel-Schnittlein darein/ und ba-
che es.

95. Kna-

Allerhand Gebachenes auf unterſchiedliche Arten zu zurichten.
Molcken wohl aus/ bricht denſelbigen ſo klein und duͤnne/ als man immer kan;
nimmt hernach die Broſam von einem Semmel-Brod/ und eben ſo viel Kaͤß-Laib
als Brod/ ſchlaͤget acht Eyerdottern/ und von vieren das Weiſſe darein/ vermiſchet
dieſes mit dicken Rahm/ ſchuͤttet ein wenig Meel darein/ und macht kleine Brod
daraus/ und baͤcht ſie mit Butter-angeruͤhrten Scheiben; darnach ſchneidet man
ſie oben auf/ und thut Roſen-Waſſer/ Butter und Zucker/ ſammt geriebenen
Muſcaten-Nuͤſſen darein/ und miſchet die Broſamen durcheinander.

90. Ein ſonderbares Gebachenes von Auſtern.

Man nimmt die groͤſten Auſtern/ waͤſchet dieſelbige wohl ab/ trocknet ſie mit
einem Tuch/ kroͤſchet ſie mit Butter; darnach nimmt man 3. oder 4. wohlgeruͤhrte
Eyerdottern/ und gieſſet ſie daruͤber/ wann ſie in der Pfanne ſeynd; wann ſie nun
gar/ ſo traͤget man ſie auf/ mit ein wenig Butter/ und weiſſen Wein.

91. Ein Engliſcher Milch- und Eyer-Kuchen.

Man nimmt friſche Milch/ und weiß Brod/ duͤnn geſchnitten/ machet die
Milch ſiedheiß/ gieſſet ſie auf das Brod/ brichts und reibts durch einen Durch-
ſchlag/ ſchlaͤgt ein paar Eyer darein/ und ein wenig Muſcaten-Nuß/ kleine Roſin-
lein/ Zucker und Saltz/ und baͤchet es.

92. Gute Krafft-Kuͤchlein fuͤr Krancke.

Nimm von einem geſottenen Huhn oder Capaunen/ zerſchneide ſolche auf
das allerkleinſte/ zerſchneide auch ausgekernte Zwetſchgen klein/ thue Semmel-
Meel und Eyerdottern darzu/ mache alsdann einen Teig/ wie einen Kuͤchleins-
Teig/ und bache es alſo aus heiſſem Schmaltz heraus.

93. Eine gebachene Semmel.

Nimm ein weiſſes Laiblein/ und ſtoſſe die Rinden uͤberall darvon/ mit einem
Riebeiſen/ du darffſt es eben nicht gar bis auf die Broſam wegſtoſſen; darnach ſo
ſchneide feine runde Schnittlein darvon/ und nimm eine Wein-Latwergen/ be-
ſtreiche die Schnittlein innen und auſſen/ ſetze zwey aufeinander/ doch daß unten
und oben nichts ſeye/ duncke es darnach in ein Teiglein/ und bachs.

94. Gebachene Semmel-Schnitten.

Zerſtoſſe eine gute Hand voll Mandeln/ gieſſe ein klein wenig Roſen- und
Zimmet-Waſſer daran/ treibe es mit friſchem Brunnen-Waſſer durch/ ver-
miſche klein geriebene Citronen-Schalen und Zimmet darunter/ mache einen
Teig mit Meel an/ und zuckere ihn/ lege Semmel-Schnittlein darein/ und ba-
che es.

95. Kna-
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[380/0402] Allerhand Gebachenes auf unterſchiedliche Arten zu zurichten. Molcken wohl aus/ bricht denſelbigen ſo klein und duͤnne/ als man immer kan; nimmt hernach die Broſam von einem Semmel-Brod/ und eben ſo viel Kaͤß-Laib als Brod/ ſchlaͤget acht Eyerdottern/ und von vieren das Weiſſe darein/ vermiſchet dieſes mit dicken Rahm/ ſchuͤttet ein wenig Meel darein/ und macht kleine Brod daraus/ und baͤcht ſie mit Butter-angeruͤhrten Scheiben; darnach ſchneidet man ſie oben auf/ und thut Roſen-Waſſer/ Butter und Zucker/ ſammt geriebenen Muſcaten-Nuͤſſen darein/ und miſchet die Broſamen durcheinander. 90. Ein ſonderbares Gebachenes von Auſtern. Man nimmt die groͤſten Auſtern/ waͤſchet dieſelbige wohl ab/ trocknet ſie mit einem Tuch/ kroͤſchet ſie mit Butter; darnach nimmt man 3. oder 4. wohlgeruͤhrte Eyerdottern/ und gieſſet ſie daruͤber/ wann ſie in der Pfanne ſeynd; wann ſie nun gar/ ſo traͤget man ſie auf/ mit ein wenig Butter/ und weiſſen Wein. 91. Ein Engliſcher Milch- und Eyer-Kuchen. Man nimmt friſche Milch/ und weiß Brod/ duͤnn geſchnitten/ machet die Milch ſiedheiß/ gieſſet ſie auf das Brod/ brichts und reibts durch einen Durch- ſchlag/ ſchlaͤgt ein paar Eyer darein/ und ein wenig Muſcaten-Nuß/ kleine Roſin- lein/ Zucker und Saltz/ und baͤchet es. 92. Gute Krafft-Kuͤchlein fuͤr Krancke. Nimm von einem geſottenen Huhn oder Capaunen/ zerſchneide ſolche auf das allerkleinſte/ zerſchneide auch ausgekernte Zwetſchgen klein/ thue Semmel- Meel und Eyerdottern darzu/ mache alsdann einen Teig/ wie einen Kuͤchleins- Teig/ und bache es alſo aus heiſſem Schmaltz heraus. 93. Eine gebachene Semmel. Nimm ein weiſſes Laiblein/ und ſtoſſe die Rinden uͤberall darvon/ mit einem Riebeiſen/ du darffſt es eben nicht gar bis auf die Broſam wegſtoſſen; darnach ſo ſchneide feine runde Schnittlein darvon/ und nimm eine Wein-Latwergen/ be- ſtreiche die Schnittlein innen und auſſen/ ſetze zwey aufeinander/ doch daß unten und oben nichts ſeye/ duncke es darnach in ein Teiglein/ und bachs. 94. Gebachene Semmel-Schnitten. Zerſtoſſe eine gute Hand voll Mandeln/ gieſſe ein klein wenig Roſen- und Zimmet-Waſſer daran/ treibe es mit friſchem Brunnen-Waſſer durch/ ver- miſche klein geriebene Citronen-Schalen und Zimmet darunter/ mache einen Teig mit Meel an/ und zuckere ihn/ lege Semmel-Schnittlein darein/ und ba- che es. 95. Kna-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/402>, abgerufen am 19.04.2024.