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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XL. Capitel.

3. Dessen Tugenden sind.

1. Macht die Muscate einen lieblichen Athem.
2. Vermehret das Gesicht.
3. Stärcket alle innerliche Glieder/ sonderlich den Magen/ ist gut wi-
der den Sood/ und Brennen des Magen-Mundes.
4. Dienet der Leber/ Miltz und Mutter.
5. Befördert den Harn.
6. Stillet das Erbrechen.
7. Dienet wider den Schwindel/ und Ohnmachten/ wann man sie
in dem Munde hält.
8. Erwecket Appetit zum Essen.
9. Verzehret alle Bläste.
10. Macht gute Däuung.
11. Jst gut den blöden Mägen.
12. Erwärmet die kalte Leber.

Hingegen aber wird dafür gehalten/ daß die Muscaten schädlich seyn/
allen jungen Cholerischen und Blut-reichen Leuten/ und verwehren die Gulden-
Ader/ verstopffen den Stulgang/ etc.

4. Derer Verbesserung/ wann solche die phlegmatische und melancholische
Leute nur im Winter unter den Speisen gebrauchen.

Jnsonderheit wann man ein wenig Jngwer darunter vermenget hat;
dann dadurch wird deroselben Feuchtigkeit temperirt und dadurch andere Un-
gelegenheit benommen.

5. Von Gewürtz-Nägelein.

Nägelein seynd einer hitzigen und trocknen Natur im dritten
Grad.

2. Zum Gebrauch sollen erwehlet und ausgesuchet werden diejenigen/ so
noch gantz frisch und zähe mit ihren Kappen und nicht dürre seynd/ einen voll-
kommenen Geruch und lieblichen Geschmack haben.

3. Seynd lieblich in nachfolgenden Stücken.

1. Stärcken die Nägelein alle vornehme Glieder/ als Hertz/ Hirn/
Magen/ Leber und Lunge.

2. Machen sie den Speisen einen anmuthigen Geschmack und wohl-
riechenden Athem.

3. Besördern den Harn.
4. Helffen der Däuung.
5. Stillen den Bauchfluß.
6. Seynd dienlich wider alle kalte Schwachheiten.
Hin-
Das XL. Capitel.

3. Deſſen Tugenden ſind.

1. Macht die Muſcate einen lieblichen Athem.
2. Vermehret das Geſicht.
3. Staͤrcket alle innerliche Glieder/ ſonderlich den Magen/ iſt gut wi-
der den Sood/ und Brennen des Magen-Mundes.
4. Dienet der Leber/ Miltz und Mutter.
5. Befoͤrdert den Harn.
6. Stillet das Erbrechen.
7. Dienet wider den Schwindel/ und Ohnmachten/ wann man ſie
in dem Munde haͤlt.
8. Erwecket Appetit zum Eſſen.
9. Verzehret alle Blaͤſte.
10. Macht gute Daͤuung.
11. Jſt gut den bloͤden Maͤgen.
12. Erwaͤrmet die kalte Leber.

Hingegen aber wird dafuͤr gehalten/ daß die Muſcaten ſchaͤdlich ſeyn/
allen jungen Choleriſchen und Blut-reichen Leuten/ und verwehren die Gulden-
Ader/ verſtopffen den Stulgang/ ꝛc.

4. Derer Verbeſſerung/ wann ſolche die phlegmatiſche und melancholiſche
Leute nur im Winter unter den Speiſen gebrauchen.

Jnſonderheit wann man ein wenig Jngwer darunter vermenget hat;
dann dadurch wird deroſelben Feuchtigkeit temperirt und dadurch andere Un-
gelegenheit benommen.

5. Von Gewuͤrtz-Naͤgelein.

Naͤgelein ſeynd einer hitzigen und trocknen Natur im dritten
Grad.

2. Zum Gebrauch ſollen erwehlet und ausgeſuchet werden diejenigen/ ſo
noch gantz friſch und zaͤhe mit ihren Kappen und nicht duͤrre ſeynd/ einen voll-
kommenen Geruch und lieblichen Geſchmack haben.

3. Seynd lieblich in nachfolgenden Stuͤcken.

1. Staͤrcken die Naͤgelein alle vornehme Glieder/ als Hertz/ Hirn/
Magen/ Leber und Lunge.

2. Machen ſie den Speiſen einen anmuthigen Geſchmack und wohl-
riechenden Athem.

3. Beſoͤrdern den Harn.
4. Helffen der Daͤuung.
5. Stillen den Bauchfluß.
6. Seynd dienlich wider alle kalte Schwachheiten.
Hin-
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[668/0690] Das XL. Capitel. 3. Deſſen Tugenden ſind. 1. Macht die Muſcate einen lieblichen Athem. 2. Vermehret das Geſicht. 3. Staͤrcket alle innerliche Glieder/ ſonderlich den Magen/ iſt gut wi- der den Sood/ und Brennen des Magen-Mundes. 4. Dienet der Leber/ Miltz und Mutter. 5. Befoͤrdert den Harn. 6. Stillet das Erbrechen. 7. Dienet wider den Schwindel/ und Ohnmachten/ wann man ſie in dem Munde haͤlt. 8. Erwecket Appetit zum Eſſen. 9. Verzehret alle Blaͤſte. 10. Macht gute Daͤuung. 11. Jſt gut den bloͤden Maͤgen. 12. Erwaͤrmet die kalte Leber. Hingegen aber wird dafuͤr gehalten/ daß die Muſcaten ſchaͤdlich ſeyn/ allen jungen Choleriſchen und Blut-reichen Leuten/ und verwehren die Gulden- Ader/ verſtopffen den Stulgang/ ꝛc. 4. Derer Verbeſſerung/ wann ſolche die phlegmatiſche und melancholiſche Leute nur im Winter unter den Speiſen gebrauchen. Jnſonderheit wann man ein wenig Jngwer darunter vermenget hat; dann dadurch wird deroſelben Feuchtigkeit temperirt und dadurch andere Un- gelegenheit benommen. 5. Von Gewuͤrtz-Naͤgelein. Naͤgelein ſeynd einer hitzigen und trocknen Natur im dritten Grad. 2. Zum Gebrauch ſollen erwehlet und ausgeſuchet werden diejenigen/ ſo noch gantz friſch und zaͤhe mit ihren Kappen und nicht duͤrre ſeynd/ einen voll- kommenen Geruch und lieblichen Geſchmack haben. 3. Seynd lieblich in nachfolgenden Stuͤcken. 1. Staͤrcken die Naͤgelein alle vornehme Glieder/ als Hertz/ Hirn/ Magen/ Leber und Lunge. 2. Machen ſie den Speiſen einen anmuthigen Geſchmack und wohl- riechenden Athem. 3. Beſoͤrdern den Harn. 4. Helffen der Daͤuung. 5. Stillen den Bauchfluß. 6. Seynd dienlich wider alle kalte Schwachheiten. Hin-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/690>, abgerufen am 19.04.2024.