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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Von Tafel-Decken und dessen Zugehör.
Von Tafel-Decken und dessen Zugehör.

Ob gleich schon oben etwas von dem Tafel-Decken gedacht worden/ wol-
len wir doch noch ferner dieses mit anführen/ und solches noch deutlicher
erklären.

1. Es wird erstlichen der Tisch/ oder die Tafel/ mit einem reinen und sau-
bern Tafel-Tuch bedecket/ und so dasselbige von glatten und ungebildeten Lein-
wat/ so kan dasselbige zierlich mit Plicaturen gestaltet werden/ daferne es aber von
gebildeter oder gemödelter Leinwat (so man die damasten Arbeit nennt) so kan selbi-
ges ungefalten verbleiben.

NB. Wann das Tisch- oder Tafel-Tuch/ von glatter/ ungemödelter Arbeit
also sollen auch die Servieten oder Fatscheinlein seyn.

2. So viel nun Personen zur Tafel kommen sollen/ so viel solle man auch
Teller und Servieten/ aufs allerwenigste eine Elen weit/ voneinander geleget
werden.

3. Neben jeden Teller/ leget man ein sauber Messer und Gabel/ und oberhalb
deß Tellers/ einen silbernen oder andern zierlichen Löffel.

5. Auf einen jeden Teller/ wird ein geraspelt oder ungeraspelt Laiblein Brod
geleget/ und über dieses ein Serviet, wann es gefalten/ zierlich aufgestellet;
So es aber gemodelt/ oder von der Damast-Arbeit/ so kan selbiges nur
ungefallten/ sonderbar gelegt/ und das Brod darmit bedecket wer-
den.

6. So viel nun Teller herum geleget/ so viel müssen auch Stühle oder Sessel
herum gestellet werden.

7. Nachdeme nun dieses verrichtet worden/ so setzet man die Saltz-Fässer/
Schüssel-Ringe/ und bey der Nacht die Leuchter/ samt den Liechtern/ nach der Ta-
fel-Länge/ wenig oder viel.

Von der Zierung der Tafel.

Was die Zierung der Tafel anbelanget/ so bestehet dieselbige meistentheils in
nachfolgenden Stücken.

Zum ersten/ in sonderbahrer Zurichtung deß Tafel-Tuchs mit dem
Servieten.

Zum andern/ in Bestreuung der Tafel mit Blumen/ grünen wohlriechen-
den Blättern und Kräutern/ oder mit dinner Bestreuung/ eines schönen bund-fär-
bigten vermischten Glas-Talcks/ etc.

Von
Von Tafel-Decken und deſſen Zugehoͤr.
Von Tafel-Decken und deſſen Zugehoͤr.

Ob gleich ſchon oben etwas von dem Tafel-Decken gedacht worden/ wol-
len wir doch noch ferner dieſes mit anfuͤhren/ und ſolches noch deutlicher
erklaͤren.

1. Es wird erſtlichen der Tiſch/ oder die Tafel/ mit einem reinen und ſau-
bern Tafel-Tuch bedecket/ und ſo daſſelbige von glatten und ungebildeten Lein-
wat/ ſo kan daſſelbige zierlich mit Plicaturen geſtaltet werden/ daferne es aber von
gebildeter oder gemoͤdelter Leinwat (ſo man die damaſten Arbeit nennt) ſo kan ſelbi-
ges ungefalten verbleiben.

NB. Wann das Tiſch- oder Tafel-Tuch/ von glatter/ ungemoͤdelter Arbeit
alſo ſollen auch die Servieten oder Fatſcheinlein ſeyn.

2. So viel nun Perſonen zur Tafel kommen ſollen/ ſo viel ſolle man auch
Teller und Servieten/ aufs allerwenigſte eine Elen weit/ voneinander geleget
werden.

3. Neben jeden Teller/ leget man ein ſauber Meſſer und Gabel/ und oberhalb
deß Tellers/ einen ſilbernen oder andern zierlichen Loͤffel.

5. Auf einen jeden Teller/ wird ein geraſpelt oder ungeraſpelt Laiblein Brod
geleget/ und uͤber dieſes ein Serviet, wann es gefalten/ zierlich aufgeſtellet;
So es aber gemodelt/ oder von der Damaſt-Arbeit/ ſo kan ſelbiges nur
ungefallten/ ſonderbar gelegt/ und das Brod darmit bedecket wer-
den.

6. So viel nun Teller herum geleget/ ſo viel muͤſſen auch Stuͤhle oder Seſſel
herum geſtellet werden.

7. Nachdeme nun dieſes verrichtet worden/ ſo ſetzet man die Saltz-Faͤſſer/
Schuͤſſel-Ringe/ und bey der Nacht die Leuchter/ ſamt den Liechtern/ nach der Ta-
fel-Laͤnge/ wenig oder viel.

Von der Zierung der Tafel.

Was die Zierung der Tafel anbelanget/ ſo beſtehet dieſelbige meiſtentheils in
nachfolgenden Stuͤcken.

Zum erſten/ in ſonderbahrer Zurichtung deß Tafel-Tuchs mit dem
Servieten.

Zum andern/ in Beſtreuung der Tafel mit Blumen/ gruͤnen wohlriechen-
den Blaͤttern und Kraͤutern/ oder mit dinner Beſtreuung/ eines ſchoͤnen bund-faͤr-
bigten vermiſchten Glas-Talcks/ ꝛc.

Von
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[687/0711] Von Tafel-Decken und deſſen Zugehoͤr. Von Tafel-Decken und deſſen Zugehoͤr. Ob gleich ſchon oben etwas von dem Tafel-Decken gedacht worden/ wol- len wir doch noch ferner dieſes mit anfuͤhren/ und ſolches noch deutlicher erklaͤren. 1. Es wird erſtlichen der Tiſch/ oder die Tafel/ mit einem reinen und ſau- bern Tafel-Tuch bedecket/ und ſo daſſelbige von glatten und ungebildeten Lein- wat/ ſo kan daſſelbige zierlich mit Plicaturen geſtaltet werden/ daferne es aber von gebildeter oder gemoͤdelter Leinwat (ſo man die damaſten Arbeit nennt) ſo kan ſelbi- ges ungefalten verbleiben. NB. Wann das Tiſch- oder Tafel-Tuch/ von glatter/ ungemoͤdelter Arbeit alſo ſollen auch die Servieten oder Fatſcheinlein ſeyn. 2. So viel nun Perſonen zur Tafel kommen ſollen/ ſo viel ſolle man auch Teller und Servieten/ aufs allerwenigſte eine Elen weit/ voneinander geleget werden. 3. Neben jeden Teller/ leget man ein ſauber Meſſer und Gabel/ und oberhalb deß Tellers/ einen ſilbernen oder andern zierlichen Loͤffel. 5. Auf einen jeden Teller/ wird ein geraſpelt oder ungeraſpelt Laiblein Brod geleget/ und uͤber dieſes ein Serviet, wann es gefalten/ zierlich aufgeſtellet; So es aber gemodelt/ oder von der Damaſt-Arbeit/ ſo kan ſelbiges nur ungefallten/ ſonderbar gelegt/ und das Brod darmit bedecket wer- den. 6. So viel nun Teller herum geleget/ ſo viel muͤſſen auch Stuͤhle oder Seſſel herum geſtellet werden. 7. Nachdeme nun dieſes verrichtet worden/ ſo ſetzet man die Saltz-Faͤſſer/ Schuͤſſel-Ringe/ und bey der Nacht die Leuchter/ ſamt den Liechtern/ nach der Ta- fel-Laͤnge/ wenig oder viel. Von der Zierung der Tafel. Was die Zierung der Tafel anbelanget/ ſo beſtehet dieſelbige meiſtentheils in nachfolgenden Stuͤcken. Zum erſten/ in ſonderbahrer Zurichtung deß Tafel-Tuchs mit dem Servieten. Zum andern/ in Beſtreuung der Tafel mit Blumen/ gruͤnen wohlriechen- den Blaͤttern und Kraͤutern/ oder mit dinner Beſtreuung/ eines ſchoͤnen bund-faͤr- bigten vermiſchten Glas-Talcks/ ꝛc. Von

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/711>, abgerufen am 24.04.2024.