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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XL. Capitel.
4. Baumöl zu reinigen/ daß es einen schönen
Geschmack bekomme.

Man thut Baumöl in ein irrden oder höltzern Gefäß/ welches ein Loch in
den Boden hat/ zu jeden ein Stübichen Wasser/ thut man ein Quartier Oel/ und
rühret es wohl mit einem höltzern Löffel oder Spathel nur eine Viertel Stunde
lang/ alsdann lässet man das Wasser aus/ oder wann das Oel kommet/ so stopf-
fet man das Loch wieder zu/ diß thut man also mit frischem Wasser 3. oder 4.
mahlen wiederhohlet/ so wird es gar schön/ hell und rein.

NB. Wann man bey diesen Läutern das Oel auch schön wohl-
riechend haben will/ kan man an statt des gemeinen Wassers ein gutes
Rosenwasser so über Gewürtz-Nägelein abgezogen worden darzu nehmen/
und also darmit verfahren.

5. Ein schönes weisses Tisch-Saltz zu
machen.

Man calciniret und brennet erstlichen das Saltz schön weiß/ lässet es
dann in reinem Fließ Wasser zergehen/ 8. Stunden lang stehen ohne Rühren
und Rütteln/ dann lässet man es durch ein reines Fließ-Pappier lauffen/ und
dann gelinde abrauchen/ so bleibet ein schönes weiß und
reines Saltz zurücke.



Zu-
Das XL. Capitel.
4. Baumoͤl zu reinigen/ daß es einen ſchoͤnen
Geſchmack bekomme.

Man thut Baumoͤl in ein irrden oder hoͤltzern Gefaͤß/ welches ein Loch in
den Boden hat/ zu jeden ein Stuͤbichen Waſſer/ thut man ein Quartier Oel/ und
ruͤhret es wohl mit einem hoͤltzern Loͤffel oder Spathel nur eine Viertel Stunde
lang/ alsdann laͤſſet man das Waſſer aus/ oder wann das Oel kommet/ ſo ſtopf-
fet man das Loch wieder zu/ diß thut man alſo mit friſchem Waſſer 3. oder 4.
mahlen wiederhohlet/ ſo wird es gar ſchoͤn/ hell und rein.

NB. Wann man bey dieſen Laͤutern das Oel auch ſchoͤn wohl-
riechend haben will/ kan man an ſtatt des gemeinen Waſſers ein gutes
Roſenwaſſer ſo uͤber Gewuͤrtz-Naͤgelein abgezogen worden darzu nehmen/
und alſo darmit verfahren.

5. Ein ſchoͤnes weiſſes Tiſch-Saltz zu
machen.

Man calciniret und brennet erſtlichen das Saltz ſchoͤn weiß/ laͤſſet es
dann in reinem Fließ Waſſer zergehen/ 8. Stunden lang ſtehen ohne Ruͤhren
und Ruͤtteln/ dann laͤſſet man es durch ein reines Fließ-Pappier lauffen/ und
dann gelinde abrauchen/ ſo bleibet ein ſchoͤnes weiß und
reines Saltz zuruͤcke.



Zu-
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[736/0760] Das XL. Capitel. 4. Baumoͤl zu reinigen/ daß es einen ſchoͤnen Geſchmack bekomme. Man thut Baumoͤl in ein irrden oder hoͤltzern Gefaͤß/ welches ein Loch in den Boden hat/ zu jeden ein Stuͤbichen Waſſer/ thut man ein Quartier Oel/ und ruͤhret es wohl mit einem hoͤltzern Loͤffel oder Spathel nur eine Viertel Stunde lang/ alsdann laͤſſet man das Waſſer aus/ oder wann das Oel kommet/ ſo ſtopf- fet man das Loch wieder zu/ diß thut man alſo mit friſchem Waſſer 3. oder 4. mahlen wiederhohlet/ ſo wird es gar ſchoͤn/ hell und rein. NB. Wann man bey dieſen Laͤutern das Oel auch ſchoͤn wohl- riechend haben will/ kan man an ſtatt des gemeinen Waſſers ein gutes Roſenwaſſer ſo uͤber Gewuͤrtz-Naͤgelein abgezogen worden darzu nehmen/ und alſo darmit verfahren. 5. Ein ſchoͤnes weiſſes Tiſch-Saltz zu machen. Man calciniret und brennet erſtlichen das Saltz ſchoͤn weiß/ laͤſſet es dann in reinem Fließ Waſſer zergehen/ 8. Stunden lang ſtehen ohne Ruͤhren und Ruͤtteln/ dann laͤſſet man es durch ein reines Fließ-Pappier lauffen/ und dann gelinde abrauchen/ ſo bleibet ein ſchoͤnes weiß und reines Saltz zuruͤcke. Zu-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/760>, abgerufen am 25.04.2024.