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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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wie die Schönheit des Leibes auf das beste zu unterhalten.
weiß Lilien-Wasser/
Weißwurtz-Wasser/ eines jeden drey Loth/

giesse es miteinander auf besagte pulverisirte Species, verstopffe das Glas auf das
beste/ setze es etliche Tage an die Sonne/ dann behalte es zum Gebrauch auf. So
offt du das Angesicht damit netzen willst/ so schüttle es wol auf/ du wirst dich ver-
wundern/ wie zart und weiß es machet.

Num. 25.
Ein Wasser zu allerhand Bocken/ Schieffern und Flecken
des Angesichts sehr dienlich.
Nimm frischgemolckner und auch gleichsam gantz warmer Geiß-Milch/
Majenblümlein-Wasser/ eines jeden ein Seidlein/
sechs frischgelegter Eyer/ so warm aus dem Neste kommen/
weisser Semmel-Rinden von vier Semmeln/
weisser Lilien-Wurtz zwey Hände voll/
Campher zwey Quint/

thue nun alles zusammen in ein irrden verglastes Geschirr/ verkleibe solches mit ei-
ner Stürtzen auf das beste/ daß nichts ausdämpffen und kein Wasser hinein sprin-
gen kan/ alsdann mache einen Hafen Wasser siedend/ setze das verklebte Häfelein
darein/ und lasse es also distilliren/ wann dieses geschehen/ so nimms heraus/ rühre
den Campher darein/ wann es schon zimlich erkaltet/ verwahre es in einen wol zuge-
deckten Glas zum Gebrauch/ und wasche das Angesicht offt damit.

Num. 26.
Rothe Wangen zu machen.

Nimm Tornisoll/ weiche den in Rosenwasser/ jedoch nicht zu viel/ damit der
Safft etwas dick bleibe/ alsdann nimm ein reines Schwämmlein/ duncke es in die
eingeweichte Farbe/ und tupffe die Backen/ oder sogenannte Wangen mit dem
Schwämmlein an/ je mehr es in die Mitten gehet/ je mehr Röthe du ihnen geben
must/ lasse es also hinein trocknen/ dann nimm ein anderes Schwämmlein/ dieses
netze in weiß Lilien- oder Rosen-Wasser/ drucke es wieder aus/ und fahre aussen/
wo du die Farbe hast anheben zu streichen/ mit hin und wieder/ damit die rothe Far-
be in die weisse Haut zertrieben werde/ daß man es nicht mercken kan/ daß es eine
gemachte Farbe ist/ alsdann lasse es trocknen/ so wirst du gar schöne hochrothe
Wangen bekommen. Ptobatum est.

Num. 27.
Eine schöne rothe Farbe zu dem Angesicht.

. Des schönesten Brasilien-Holtzes zu Pulver gemacht eine Untze/ darüber

giesse
Bb bb b 2
wie die Schoͤnheit des Leibes auf das beſte zu unterhalten.
weiß Lilien-Waſſer/
Weißwurtz-Waſſer/ eines jeden drey Loth/

gieſſe es miteinander auf beſagte pulveriſirte Species, verſtopffe das Glas auf das
beſte/ ſetze es etliche Tage an die Sonne/ dann behalte es zum Gebrauch auf. So
offt du das Angeſicht damit netzen willſt/ ſo ſchuͤttle es wol auf/ du wirſt dich ver-
wundern/ wie zart und weiß es machet.

Num. 25.
Ein Waſſer zu allerhand Bocken/ Schieffern und Flecken
des Angeſichts ſehr dienlich.
Nimm friſchgemolckner und auch gleichſam gantz warmer Geiß-Milch/
Majenbluͤmlein-Waſſer/ eines jeden ein Seidlein/
ſechs friſchgelegter Eyer/ ſo warm aus dem Neſte kommen/
weiſſer Semmel-Rinden von vier Semmeln/
weiſſer Lilien-Wurtz zwey Haͤnde voll/
Campher zwey Quint/

thue nun alles zuſammen in ein irrden verglaſtes Geſchirr/ verkleibe ſolches mit ei-
ner Stuͤrtzen auf das beſte/ daß nichts ausdaͤmpffen und kein Waſſer hinein ſprin-
gen kan/ alsdann mache einen Hafen Waſſer ſiedend/ ſetze das verklebte Haͤfelein
darein/ und laſſe es alſo diſtilliren/ wann dieſes geſchehen/ ſo nimms heraus/ ruͤhre
den Campher darein/ wann es ſchon zimlich erkaltet/ verwahre es in einen wol zuge-
deckten Glas zum Gebrauch/ und waſche das Angeſicht offt damit.

Num. 26.
Rothe Wangen zu machen.

Nimm Torniſoll/ weiche den in Roſenwaſſer/ jedoch nicht zu viel/ damit der
Safft etwas dick bleibe/ alsdann nimm ein reines Schwaͤmmlein/ duncke es in die
eingeweichte Farbe/ und tupffe die Backen/ oder ſogenannte Wangen mit dem
Schwaͤmmlein an/ je mehr es in die Mitten gehet/ je mehr Roͤthe du ihnen geben
muſt/ laſſe es alſo hinein trocknen/ dann nimm ein anderes Schwaͤmmlein/ dieſes
netze in weiß Lilien- oder Roſen-Waſſer/ drucke es wieder aus/ und fahre auſſen/
wo du die Farbe haſt anheben zu ſtreichen/ mit hin und wieder/ damit die rothe Far-
be in die weiſſe Haut zertrieben werde/ daß man es nicht mercken kan/ daß es eine
gemachte Farbe iſt/ alsdann laſſe es trocknen/ ſo wirſt du gar ſchoͤne hochrothe
Wangen bekommen. Ptobatum eſt.

Num. 27.
Eine ſchoͤne rothe Farbe zu dem Angeſicht.

℞. Des ſchoͤneſten Braſilien-Holtzes zu Pulver gemacht eine Untze/ daruͤber

gieſſe
Bb bb b 2
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[747/0771] wie die Schoͤnheit des Leibes auf das beſte zu unterhalten. weiß Lilien-Waſſer/ Weißwurtz-Waſſer/ eines jeden drey Loth/ gieſſe es miteinander auf beſagte pulveriſirte Species, verſtopffe das Glas auf das beſte/ ſetze es etliche Tage an die Sonne/ dann behalte es zum Gebrauch auf. So offt du das Angeſicht damit netzen willſt/ ſo ſchuͤttle es wol auf/ du wirſt dich ver- wundern/ wie zart und weiß es machet. Num. 25. Ein Waſſer zu allerhand Bocken/ Schieffern und Flecken des Angeſichts ſehr dienlich. Nimm friſchgemolckner und auch gleichſam gantz warmer Geiß-Milch/ Majenbluͤmlein-Waſſer/ eines jeden ein Seidlein/ ſechs friſchgelegter Eyer/ ſo warm aus dem Neſte kommen/ weiſſer Semmel-Rinden von vier Semmeln/ weiſſer Lilien-Wurtz zwey Haͤnde voll/ Campher zwey Quint/ thue nun alles zuſammen in ein irrden verglaſtes Geſchirr/ verkleibe ſolches mit ei- ner Stuͤrtzen auf das beſte/ daß nichts ausdaͤmpffen und kein Waſſer hinein ſprin- gen kan/ alsdann mache einen Hafen Waſſer ſiedend/ ſetze das verklebte Haͤfelein darein/ und laſſe es alſo diſtilliren/ wann dieſes geſchehen/ ſo nimms heraus/ ruͤhre den Campher darein/ wann es ſchon zimlich erkaltet/ verwahre es in einen wol zuge- deckten Glas zum Gebrauch/ und waſche das Angeſicht offt damit. Num. 26. Rothe Wangen zu machen. Nimm Torniſoll/ weiche den in Roſenwaſſer/ jedoch nicht zu viel/ damit der Safft etwas dick bleibe/ alsdann nimm ein reines Schwaͤmmlein/ duncke es in die eingeweichte Farbe/ und tupffe die Backen/ oder ſogenannte Wangen mit dem Schwaͤmmlein an/ je mehr es in die Mitten gehet/ je mehr Roͤthe du ihnen geben muſt/ laſſe es alſo hinein trocknen/ dann nimm ein anderes Schwaͤmmlein/ dieſes netze in weiß Lilien- oder Roſen-Waſſer/ drucke es wieder aus/ und fahre auſſen/ wo du die Farbe haſt anheben zu ſtreichen/ mit hin und wieder/ damit die rothe Far- be in die weiſſe Haut zertrieben werde/ daß man es nicht mercken kan/ daß es eine gemachte Farbe iſt/ alsdann laſſe es trocknen/ ſo wirſt du gar ſchoͤne hochrothe Wangen bekommen. Ptobatum eſt. Num. 27. Eine ſchoͤne rothe Farbe zu dem Angeſicht. ℞. Des ſchoͤneſten Braſilien-Holtzes zu Pulver gemacht eine Untze/ daruͤber gieſſe Bb bb b 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/771>, abgerufen am 29.03.2024.