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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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wegliche häutige Scheidewand verdoppelt
sind, und überhaupt ihre ganze Lebens-
weise auf den Geruch berechnet ist, denn
die Durchsichtigkeit des Wassers geht nur
auf einige hundert Fuss, dass der Fischfang
sich grösstentheils durch den Geruch der
Fische erhalte, dass diese Klasse allein in
den electrischen Fischen lebendige Electro-
phore, und in ihrem faulenden Fleische
leuchtende Phosphore habe, und dass end-
lich die Züge der Fische mit dem Welt-
electrismus, für den nun Ritter die nach
Osten zeigende Nadel entdekt hat, wie die
der Vögel mit dem Magnetismus zusam-
menhängen.

Dagegen fehlt den Vögeln sogar das
Siebbein, ihre Naslöcher sind enge, ja
oft ganz verwachsene Spalten; Scarpa's
Versuche über den Geruch der Vögel sezen
ihn sehr herab, aber, was für unsre Fische
spricht, unter ihnen sind es doch die Was-
servögel, welche den Geruch am vorzüg-
lichsten besizen.

Bei den Amphibien ist dieser Sinn nur
angezeigt, die Naslöcher durch keine Schei-

de-
L

wegliche häutige Scheidewand verdoppelt
sind, und überhaupt ihre ganze Lebens-
weiſe auf den Geruch berechnet iſt, denn
die Durchsichtigkeit des Waſſers geht nur
auf einige hundert Fuſs, daſs der Fiſchfang
sich gröſstentheils durch den Geruch der
Fiſche erhalte, daſs dieſe Klaſſe allein in
den electriſchen Fiſchen lebendige Electro-
phore, und in ihrem faulenden Fleiſche
leuchtende Phosphore habe, und daſs end-
lich die Züge der Fiſche mit dem Welt-
electrismus, für den nun Ritter die nach
Oſten zeigende Nadel entdekt hat, wie die
der Vögel mit dem Magnetismus zuſam-
menhängen.

Dagegen fehlt den Vögeln sogar das
Siebbein, ihre Naslöcher sind enge, ja
oft ganz verwachſene Spalten; Scarpa’s
Verſuche über den Geruch der Vögel sezen
ihn sehr herab, aber, was für unſre Fiſche
spricht, unter ihnen sind es doch die Waſ-
ſervögel, welche den Geruch am vorzüg-
lichſten besizen.

Bei den Amphibien iſt dieſer Sinn nur
angezeigt, die Naslöcher durch keine Schei-

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[161/0179] wegliche häutige Scheidewand verdoppelt sind, und überhaupt ihre ganze Lebens- weiſe auf den Geruch berechnet iſt, denn die Durchsichtigkeit des Waſſers geht nur auf einige hundert Fuſs, daſs der Fiſchfang sich gröſstentheils durch den Geruch der Fiſche erhalte, daſs dieſe Klaſſe allein in den electriſchen Fiſchen lebendige Electro- phore, und in ihrem faulenden Fleiſche leuchtende Phosphore habe, und daſs end- lich die Züge der Fiſche mit dem Welt- electrismus, für den nun Ritter die nach Oſten zeigende Nadel entdekt hat, wie die der Vögel mit dem Magnetismus zuſam- menhängen. Dagegen fehlt den Vögeln sogar das Siebbein, ihre Naslöcher sind enge, ja oft ganz verwachſene Spalten; Scarpa’s Verſuche über den Geruch der Vögel sezen ihn sehr herab, aber, was für unſre Fiſche spricht, unter ihnen sind es doch die Waſ- ſervögel, welche den Geruch am vorzüg- lichſten besizen. Bei den Amphibien iſt dieſer Sinn nur angezeigt, die Naslöcher durch keine Schei- de- L

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/179>, abgerufen am 28.03.2024.