Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite

Confession Articulo 3. redet / Denn er mus aller ding nach seiner Menscheit bleiben / wie ein ander Mensch / aller Göttlichen Maiestet beraubet / mus niemal nichts gethan haben mit seinem Leichnam / das der Natur eines andern Cörpers zu wider were. Welchs aber nicht allein die Göttliche / sondern auch die Menschliche Natur Christi heist gentzlich verleugnen. Also stehet fol. 31. B. §. Sed rursum obijciunt. adversarij.

Widerumb werffen vns die Widersacher vor: Offenbar ists / das Christus / da er auff Erden wandelt / viel gethan habe / das mit eines Menschlichen Cörpers Natur vnd Eigenschafft nicht vberein kömmet / er hat auff dem Wasser gangen / ist den Feinden plötzlich aus den Henden entrunnen / ist verschwunden ver der Menschen Augen / ist durch verschlossenen Stein des Grabes herdurch kommen / durch verschlossene Thür ist er zu seinen Jüngern ins Haus kommen. Darauff antworten wir kürtzlich: Er hat zwar viel wunderbarlich vnnd Mirack els weise gethan / aber gar kein Wunderwerck hat er gethan / daraus einer entweder schliessen köndte / das er ein Gespenste wer gewesen / oder köndte verleugnen die Eigenschafft eines Menschlichen Leichnams / etc. Haec Postilla.

Erinnerung vnd Widerlegung.

DArnach fehret er fort / vnnd gleich wie die Jüdischen Rabiner jhre Glossen haben / wenn durch öffentliche greiffliche Warheit der Prophetischen Sprüche sie gedrenget werden / Damit sie dennoch entwischen / also darff dieser Lesterer alles verdrchen vnd verkehren / darff sich auff der Väter Sprüche beruffen / welche stracks den Caluinisten

Confession Articulo 3. redet / Denn er mus aller ding nach seiner Menscheit bleiben / wie ein ander Mensch / aller Göttlichen Maiestet beraubet / mus niemal nichts gethan haben mit seinem Leichnam / das der Natur eines andern Cörpers zu wider were. Welchs aber nicht allein die Göttliche / sondern auch die Menschliche Natur Christi heist gentzlich verleugnen. Also stehet fol. 31. B. §. Sed rursum obijciunt. adversarij.

Widerumb werffen vns die Widersacher vor: Offenbar ists / das Christus / da er auff Erden wandelt / viel gethan habe / das mit eines Menschlichen Cörpers Natur vnd Eigenschafft nicht vberein kömmet / er hat auff dem Wasser gangen / ist den Feinden plötzlich aus den Henden entrunnen / ist verschwunden ver der Menschen Augen / ist durch verschlossenen Stein des Grabes herdurch kommen / durch verschlossene Thür ist er zu seinen Jüngern ins Haus kommen. Darauff antworten wir kürtzlich: Er hat zwar viel wunderbarlich vnnd Mirack els weise gethan / aber gar kein Wunderwerck hat er gethan / daraus einer entweder schliessen köndte / das er ein Gespenste wer gewesen / oder köndte verleugnen die Eigenschafft eines Menschlichen Leichnams / etc. Haec Postilla.

Erinnerung vnd Widerlegung.

DArnach fehret er fort / vnnd gleich wie die Jüdischen Rabiner jhre Glossen haben / wenn durch öffentliche greiffliche Warheit der Prophetischen Sprüche sie gedrenget werden / Damit sie dennoch entwischen / also darff dieser Lesterer alles verdrchen vnd verkehren / darff sich auff der Väter Sprüche beruffen / welche stracks den Caluinisten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0076"/>
Confession Articulo 3. redet / Denn                      er mus aller ding nach seiner Menscheit bleiben / wie ein ander Mensch / aller                      Göttlichen Maiestet beraubet / mus niemal nichts gethan haben mit seinem                      Leichnam / das der Natur eines andern Cörpers zu wider were. Welchs aber nicht                      allein die Göttliche / sondern auch die Menschliche Natur Christi heist                      gentzlich verleugnen. Also stehet fol. 31. B. §. Sed rursum obijciunt.                      adversarij.</p>
        <p>Widerumb werffen vns die Widersacher vor: Offenbar ists / das Christus / da er                      auff Erden wandelt / viel gethan habe / das mit eines Menschlichen Cörpers Natur                      vnd Eigenschafft nicht vberein kömmet / er hat auff dem Wasser gangen / ist den                      Feinden plötzlich aus den Henden entrunnen / ist verschwunden ver der Menschen                      Augen / ist durch verschlossenen Stein des Grabes herdurch kommen / durch                      verschlossene Thür ist er zu seinen Jüngern ins Haus kommen. Darauff antworten                      wir kürtzlich: Er hat zwar viel wunderbarlich vnnd Mirack els weise gethan /                      aber gar kein Wunderwerck hat er gethan / daraus einer entweder schliessen                      köndte / das er ein Gespenste wer gewesen / oder köndte verleugnen die                      Eigenschafft eines Menschlichen Leichnams / etc. Haec Postilla.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Erinnerung vnd Widerlegung.<lb/></head>
        <p>DArnach fehret er fort / vnnd gleich wie die Jüdischen Rabiner jhre Glossen haben                      / wenn durch öffentliche greiffliche Warheit der Prophetischen Sprüche sie                      gedrenget werden / Damit sie dennoch entwischen / also darff dieser Lesterer                      alles verdrchen vnd verkehren / darff sich auff der Väter Sprüche beruffen /                      welche stracks den Caluinisten
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0076] Confession Articulo 3. redet / Denn er mus aller ding nach seiner Menscheit bleiben / wie ein ander Mensch / aller Göttlichen Maiestet beraubet / mus niemal nichts gethan haben mit seinem Leichnam / das der Natur eines andern Cörpers zu wider were. Welchs aber nicht allein die Göttliche / sondern auch die Menschliche Natur Christi heist gentzlich verleugnen. Also stehet fol. 31. B. §. Sed rursum obijciunt. adversarij. Widerumb werffen vns die Widersacher vor: Offenbar ists / das Christus / da er auff Erden wandelt / viel gethan habe / das mit eines Menschlichen Cörpers Natur vnd Eigenschafft nicht vberein kömmet / er hat auff dem Wasser gangen / ist den Feinden plötzlich aus den Henden entrunnen / ist verschwunden ver der Menschen Augen / ist durch verschlossenen Stein des Grabes herdurch kommen / durch verschlossene Thür ist er zu seinen Jüngern ins Haus kommen. Darauff antworten wir kürtzlich: Er hat zwar viel wunderbarlich vnnd Mirack els weise gethan / aber gar kein Wunderwerck hat er gethan / daraus einer entweder schliessen köndte / das er ein Gespenste wer gewesen / oder köndte verleugnen die Eigenschafft eines Menschlichen Leichnams / etc. Haec Postilla. Erinnerung vnd Widerlegung. DArnach fehret er fort / vnnd gleich wie die Jüdischen Rabiner jhre Glossen haben / wenn durch öffentliche greiffliche Warheit der Prophetischen Sprüche sie gedrenget werden / Damit sie dennoch entwischen / also darff dieser Lesterer alles verdrchen vnd verkehren / darff sich auff der Väter Sprüche beruffen / welche stracks den Caluinisten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/76
Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/76>, abgerufen am 19.04.2024.