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Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624.

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hen/ durch stetten gebrauch so gemei-
ne gemacht haben/ das sie sie nicht
weniger als jhre eigene wörter verstan-
den. Jndeßen aber köndte es wol nicht
schaden/ das ein liebhaber vnserer schö-
nen Muttersprache jhm so viel zeit neme/
vnd in derselben ein sonderlich Dictiona-
rium
oder Namenbuch der Völcker/ Leute/
Götter/ Länder/ örter/ städte/ flüße/ por-
ten/ gebirge/ vnd sonsten auß den geistli-
chen vnd weltlichen scribenten zuesammen
trüge. Wie dieses nun bloß an einer be-
mühung gelegen/ weil Caroli Stephani vnd
anderer bücher nur dörfften auffgesucht
vnd vmbgesetzt werden; also würde jhm
ein solcher doch sehr guetes Lob vnd rhum/
welchem die edelsten gemüter nach-
trachten/ bey männiglich zu we-
ge bringen. Gott befohlen.



hen/ durch ſtetten gebrauch ſo gemei-
ne gemacht haben/ das ſie ſie nicht
weniger als jhre eigene woͤrter verſtan-
den. Jndeßen aber koͤndte es wol nicht
ſchaden/ das ein liebhaber vnſerer ſchoͤ-
nen Mutterſprache jhm ſo viel zeit neme/
vnd in derſelben ein ſonderlich Dictiona-
rium
oder Namenbuch der Voͤlcker/ Leute/
Goͤtter/ Laͤnder/ oͤrter/ ſtaͤdte/ fluͤße/ por-
ten/ gebirge/ vnd ſonſten auß den geiſtli-
chen vnd weltlichen ſcribenten zueſam̃en
truͤge. Wie dieſes nun bloß an einer be-
muͤhung gelegen/ weil Caroli Stephani vnd
anderer buͤcher nur doͤrfften auffgeſucht
vnd vmbgeſetzt werden; alſo wuͤrde jhm
ein ſolcher doch ſehr guetes Lob vñ rhum/
welchem die edelſten gemuͤter nach-
trachten/ bey maͤnniglich zu we-
ge bringen. Gott befohlen.



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[0085] hen/ durch ſtetten gebrauch ſo gemei- ne gemacht haben/ das ſie ſie nicht weniger als jhre eigene woͤrter verſtan- den. Jndeßen aber koͤndte es wol nicht ſchaden/ das ein liebhaber vnſerer ſchoͤ- nen Mutterſprache jhm ſo viel zeit neme/ vnd in derſelben ein ſonderlich Dictiona- rium oder Namenbuch der Voͤlcker/ Leute/ Goͤtter/ Laͤnder/ oͤrter/ ſtaͤdte/ fluͤße/ por- ten/ gebirge/ vnd ſonſten auß den geiſtli- chen vnd weltlichen ſcribenten zueſam̃en truͤge. Wie dieſes nun bloß an einer be- muͤhung gelegen/ weil Caroli Stephani vnd anderer buͤcher nur doͤrfften auffgeſucht vnd vmbgeſetzt werden; alſo wuͤrde jhm ein ſolcher doch ſehr guetes Lob vñ rhum/ welchem die edelſten gemuͤter nach- trachten/ bey maͤnniglich zu we- ge bringen. Gott befohlen.

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Zitationshilfe: Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/opitz_buch_1624/85>, abgerufen am 29.03.2024.