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Opitz, Martin: Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach. Straßburg, 1624.

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Vnd daß du/ aller Gärten zier/
Sie all mit Blumen kanst erquicken.

Ja wann sie/ (aller Blumen ruhm/)
In dir deine Gewechs betrachtet/
Werden kaum gegen solcher Blum
Deine Blumen wie Graß geachtet.
Ejusdem Lobgesang.
Von Herren Mauritzen Fürsten zu Vranien/
Grafen von Nassaw.
IHr Menschen bawet einen Tempel/
Für den/ der aller Fürsten Ruhm/
Der aller Soldaten exempel/
Auch aller Tugent Blum/
Vnd singet stets: Mauritz durch deine thaten
Bistu der Ruhm der Fürsten vnd Soldaten.
Welche Witz aber darff sich wagen/
Ja welche Stim ist wohl hoch gnug/
Der Welt mit worten fürzutragen/
Seine Werck mechtig kün vnd klug?
Ist nicht der glantz seiner gleichlosen Thaten
Ein Spiegel für die Fürsten vnd Soldaten?
Gleich in dem Frühling seiner Jugent
Er also schlug die stoltze Feind/
Daß die gedancken/ seine Tugent
Zuberüren/ zu nieder seind:
Vnd ist allein die Geschicht seiner thaten
Ein wahrer Text für Fürsten vnd Soldaten.
Was hat wohl Grichenland erdichtet
Von seinen Helden allzumahl;
Vnd was hat Hercules verrichtet
Mit eusserster Müh vnd Drangsall?
Daß gleichen mög vnsers Moritzen thaten/
Die ein Lehrbuch für Fürsten vnd Soldaten.
Sein Nam macht/ daß die schier verzagen/
Deren Hertz voll ehrgeitz vnd pracht:
Er ist der erst/ den Feind zuschlagen:
Vnd

Vnd daß du/ aller Gaͤrten zier/
Sie all mit Blumen kanſt erquicken.

Ja wann ſie/ (aller Blumen ruhm/)
In dir deine Gewechs betrachtet/
Werden kaum gegen ſolcher Blum
Deine Blumen wie Graß geachtet.
Ejuſdem Lobgeſang.
Von Herꝛen Mauritzẽ Fuͤrſten zu Vranien/
Grafen von Naſſaw.
IHr Menſchen bawet einen Tempel/
Fuͤr den/ der aller Fuͤrſten Ruhm/
Der aller Soldaten exempel/
Auch aller Tugent Blum/
Vnd ſinget ſtets: Mauritz durch deine thaten
Biſtu der Ruhm der Fuͤrſten vnd Soldaten.
Welche Witz aber darff ſich wagen/
Ja welche Stim iſt wohl hoch gnug/
Der Welt mit worten fuͤrzutragen/
Seine Werck mechtig kuͤn vnd klug?
Iſt nicht der glantz ſeiner gleichloſen Thaten
Ein Spiegel fuͤr die Fuͤrſten vnd Soldaten?
Gleich in dem Fruͤhling ſeiner Jugent
Er alſo ſchlug die ſtoltze Feind/
Daß die gedancken/ ſeine Tugent
Zuberuͤren/ zu nieder ſeind:
Vnd iſt allein die Geſchicht ſeiner thaten
Ein wahrer Text fuͤr Fuͤrſten vnd Soldaten.
Was hat wohl Grichenland erdichtet
Von ſeinen Helden allzumahl;
Vnd was hat Hercules verrichtet
Mit euſſerſter Muͤh vnd Drangſall?
Daß gleichen moͤg vnſers Moritzen thaten/
Die ein Lehrbuch fuͤr Fuͤrſten vnd Soldaten.
Sein Nam macht/ daß die ſchier verzagen/
Deren Hertz voll ehrgeitz vnd pracht:
Er iſt der erſt/ den Feind zuſchlagen:
Vnd
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[196/0216] Vnd daß du/ aller Gaͤrten zier/ Sie all mit Blumen kanſt erquicken. Ja wann ſie/ (aller Blumen ruhm/) In dir deine Gewechs betrachtet/ Werden kaum gegen ſolcher Blum Deine Blumen wie Graß geachtet. Ejuſdem Lobgeſang. Von Herꝛen Mauritzẽ Fuͤrſten zu Vranien/ Grafen von Naſſaw. IHr Menſchen bawet einen Tempel/ Fuͤr den/ der aller Fuͤrſten Ruhm/ Der aller Soldaten exempel/ Auch aller Tugent Blum/ Vnd ſinget ſtets: Mauritz durch deine thaten Biſtu der Ruhm der Fuͤrſten vnd Soldaten. Welche Witz aber darff ſich wagen/ Ja welche Stim iſt wohl hoch gnug/ Der Welt mit worten fuͤrzutragen/ Seine Werck mechtig kuͤn vnd klug? Iſt nicht der glantz ſeiner gleichloſen Thaten Ein Spiegel fuͤr die Fuͤrſten vnd Soldaten? Gleich in dem Fruͤhling ſeiner Jugent Er alſo ſchlug die ſtoltze Feind/ Daß die gedancken/ ſeine Tugent Zuberuͤren/ zu nieder ſeind: Vnd iſt allein die Geſchicht ſeiner thaten Ein wahrer Text fuͤr Fuͤrſten vnd Soldaten. Was hat wohl Grichenland erdichtet Von ſeinen Helden allzumahl; Vnd was hat Hercules verrichtet Mit euſſerſter Muͤh vnd Drangſall? Daß gleichen moͤg vnſers Moritzen thaten/ Die ein Lehrbuch fuͤr Fuͤrſten vnd Soldaten. Sein Nam macht/ daß die ſchier verzagen/ Deren Hertz voll ehrgeitz vnd pracht: Er iſt der erſt/ den Feind zuſchlagen: Vnd

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Zitationshilfe: Opitz, Martin: Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach. Straßburg, 1624, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/opitz_poemata_1624/216>, abgerufen am 29.03.2024.