Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

fern haben europäische Nasen und Wollhaar. Die Neuseeländer,
deren Fazialwinkel nur 68-66° beträgt, sind wenig schwarz, haben
aber Wollhaar, dabei europäische Nasen. Wenn man einen Meri-
dian, durch die Spize von Neu-Guinea zieht: so ist westlich alles
schwarz, östlich aber wohnen die schönen Malayen.

Die Tuariks und Tibboos im östlichen Theile der Wüste
Sahara könte man für die alten Atlanten halten: sie thei-
len sich in Stämme, von denen einige ganz schwarz, die andern
beinahe weis sind. Die Nigritos, welche das Innere der Phi-
lippinen bewohnen, sind vielleicht Malayen.

Sehr unglüklich war es für Lapeyrouse, dass sein Schiff
grade unter der bösartigen schwarzen Race scheiterte, welche
ihn und die ganze Equipage niedermezelte, 10-20 Meilen
weiter würde er auf den Tonga-inseln oder andern die freund-
lichste Aufnahme gefunden haben.

Die schönsten Bewohner der Südsee sind die von Neu Ka-
rolina und den Mulgrave's inseln. Die Schädel, welche man
in Paris hat, sind der mongolischen Race ähnlich.

In Polynesien kann man 3 Racen unterscheiden:

fern haben europäische Nasen und Wollhaar. Die Neuseeländer,
deren Fazialwinkel nur 68–66° beträgt, sind wenig schwarz, haben
aber Wollhaar, dabei europäische Nasen. Wenn man einen Meri-
dian, durch die Spize von Neu-Guinea zieht: so ist westlich alles
schwarz, östlich aber wohnen die schönen Malayen.

Die Tuariks und Tibboos im östlichen Theile der Wüste
Sahara könte man für die alten Atlanten halten: sie thei-
len sich in Stämme, von denen einige ganz schwarz, die andern
beinahe weis sind. Die Nigritos, welche das Innere der Phi-
lippinen bewohnen, sind vielleicht Malayen.

Sehr unglüklich war es für Lapeyrouse, dass sein Schiff
grade unter der bösartigen schwarzen Race scheiterte, welche
ihn und die ganze Equipage niedermezelte, 10–20 Meilen
weiter würde er auf den Tonga-inseln oder andern die freund-
lichste Aufnahme gefunden haben.

Die schönsten Bewohner der Südsee sind die von Neu Ka-
rolina und den Mulgrave’s inseln. Die Schädel, welche man
in Paris hat, sind der mongolischen Race ähnlich.

In Polynesien kann man 3 Racen unterscheiden:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="62">
          <p><pb facs="#f0786" n="391v"/>
fern haben europäische Nasen und Wollhaar. Die Neuseeländer,<lb/>
deren Fazialwinkel nur 68&#x2013;66° beträgt, sind wenig schwarz, haben<lb/>
aber Wollhaar, dabei europäische Nasen. Wenn man einen Meri-<lb/>
dian, durch die Spize von Neu-Guinea zieht: so ist westlich alles<lb/>
schwarz, östlich aber wohnen die schönen Malayen.</p><lb/>
          <p>Die Tuariks und Tibboos im östlichen Theile der Wüste<lb/>
Sahara könte man für die alten Atlanten halten: sie thei-<lb/>
len sich in Stämme, von denen einige ganz schwarz, die andern<lb/>
beinahe weis sind. Die Nigritos, welche das Innere der Phi-<lb/>
lippinen bewohnen, sind vielleicht Malayen.</p><lb/>
          <p>Sehr unglüklich war es für <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117594989 http://d-nb.info/gnd/117594989">Lapeyrouse</persName>, dass sein Schiff<lb/>
grade unter der bösartigen schwarzen Race scheiterte, welche<lb/>
ihn und die ganze Equipage niedermezelte, 10&#x2013;20 Meilen<lb/>
weiter würde er auf den Tonga-inseln oder andern die freund-<lb/>
lichste Aufnahme gefunden haben.</p><lb/>
          <p>Die schönsten Bewohner der Südsee sind die von Neu Ka-<lb/>
rolina und den Mulgrave&#x2019;s inseln. Die Schädel, welche man<lb/>
in Paris hat, sind der mongolischen Race ähnlich.</p><lb/>
          <p>In Polynesien kann man 3 Racen unterscheiden:</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[391v/0786] fern haben europäische Nasen und Wollhaar. Die Neuseeländer, deren Fazialwinkel nur 68–66° beträgt, sind wenig schwarz, haben aber Wollhaar, dabei europäische Nasen. Wenn man einen Meri- dian, durch die Spize von Neu-Guinea zieht: so ist westlich alles schwarz, östlich aber wohnen die schönen Malayen. Die Tuariks und Tibboos im östlichen Theile der Wüste Sahara könte man für die alten Atlanten halten: sie thei- len sich in Stämme, von denen einige ganz schwarz, die andern beinahe weis sind. Die Nigritos, welche das Innere der Phi- lippinen bewohnen, sind vielleicht Malayen. Sehr unglüklich war es für Lapeyrouse, dass sein Schiff grade unter der bösartigen schwarzen Race scheiterte, welche ihn und die ganze Equipage niedermezelte, 10–20 Meilen weiter würde er auf den Tonga-inseln oder andern die freund- lichste Aufnahme gefunden haben. Die schönsten Bewohner der Südsee sind die von Neu Ka- rolina und den Mulgrave’s inseln. Die Schädel, welche man in Paris hat, sind der mongolischen Race ähnlich. In Polynesien kann man 3 Racen unterscheiden:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/786
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 391v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/786>, abgerufen am 18.04.2024.