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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
Sectio II.
Von den Instrumenten.

Die Instrumenta sind zweyerley/ etliche gebrauchet man auff dem Felde/ ettli-
che auff dem Papier. Jm Felde gebrauchet man insgemein/ Erstlich/ einen hal-
ben oder gantzen Messings-Circkul (wer einen gantzen gebrauchen wolte/ könte
des Metii Anleitung nach/ das Linial nicht beym Centro, sondern bey der Cir-
cumferentz
anmachen/ und den gantzen Circkul nur in 180. Grad theilen/ so
würden die Theilungen noch eins so groß/ als sonsten; Man kan auch nur einen
Quadranten/ ja Sextanten und Octanten/ das ist vier/ sechs/ und acht Theil ei-
nes Circkuls gebrauchen/ und da die Winckel grösser fallen/ mals man sie auff den
Instrument haben kan/ an statt derselben ihre Complementa nehmen/ aber dieses
ist nicht für einen Incipienten, sondern für einen in dieser Kunst geübeten/ der ei-
nen Winckel auß dem andern zu colligiren weiß/ denn sonst gibt es leichtlich Jr-
rung: Dieser gantze oder halbe Messings Circkul (welcher am gemeinsten) wird
mit oder ohne ein Compaß zugerichtet/ wer einen solchen nicht hat kan für den-
selben ein fein viereckicht oder rund und glatt gehobelt Brett/ und ein Lineal mit
zweyen Absehen/ von Messing oder Zinn/ (welches fast besser/ weil es fein schwer
und gewisse lieget) fein starck gemachet/ auff einen dreybeinichten höltzern
Stul geleget/ gebrauchen. Vnd kombt man hiermit fast besser/ gewisser und ge-
schwinder fort/ denn mit den künstlichen Instrumenten: denn erstlich kan man
als fort ex tempore auff dem Felde einen jeglichen Plan damit in den Grund

legen/
FORTIFICATION
Sectio II.
Von den Inſtrumenten.

Die Inſtrumenta ſind zweyerley/ etliche gebrauchet man auff dem Felde/ ettli-
che auff dem Papier. Jm Felde gebrauchet man insgemein/ Erſtlich/ einen hal-
ben oder gantzen Meſſings-Circkul (wer einen gantzen gebrauchen wolte/ koͤnte
des Metii Anleitung nach/ das Linial nicht beym Centro, ſondern bey der Cir-
cumferentz
anmachen/ und den gantzen Circkul nur in 180. Grad theilen/ ſo
wuͤrden die Theilungen noch eins ſo groß/ als ſonſten; Man kan auch nur einen
Quadranten/ ja Sextanten und Octanten/ das iſt vier/ ſechs/ und acht Theil ei-
nes Circkuls gebrauchen/ und da die Winckel groͤſſer fallen/ mals man ſie auff dẽ
Inſtrument haben kan/ an ſtatt derſelben ihre Complementa nehmen/ aber dieſes
iſt nicht fuͤr einen Incipienten, ſondern fuͤr einen in dieſer Kunſt geuͤbeten/ der ei-
nen Winckel auß dem andern zu colligiren weiß/ denn ſonſt gibt es leichtlich Jr-
rung: Dieſer gantze oder halbe Meſſings Circkul (welcher am gemeinſten) wird
mit oder ohne ein Compaß zugerichtet/ wer einen ſolchen nicht hat kan fuͤr den-
ſelben ein fein viereckicht oder rund und glatt gehobelt Brett/ und ein Lineal mit
zweyen Abſehen/ von Meſſing oder Zinn/ (welches faſt beſſer/ weil es fein ſchwer
und gewiſſe lieget) fein ſtarck gemachet/ auff einen dreybeinichten hoͤltzern
Stul geleget/ gebrauchen. Vnd kombt man hiermit faſt beſſer/ gewiſſer und ge-
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[36/0048] FORTIFICATION Sectio II. Von den Inſtrumenten. Die Inſtrumenta ſind zweyerley/ etliche gebrauchet man auff dem Felde/ ettli- che auff dem Papier. Jm Felde gebrauchet man insgemein/ Erſtlich/ einen hal- ben oder gantzen Meſſings-Circkul (wer einen gantzen gebrauchen wolte/ koͤnte des Metii Anleitung nach/ das Linial nicht beym Centro, ſondern bey der Cir- cumferentz anmachen/ und den gantzen Circkul nur in 180. Grad theilen/ ſo wuͤrden die Theilungen noch eins ſo groß/ als ſonſten; Man kan auch nur einen Quadranten/ ja Sextanten und Octanten/ das iſt vier/ ſechs/ und acht Theil ei- nes Circkuls gebrauchen/ und da die Winckel groͤſſer fallen/ mals man ſie auff dẽ Inſtrument haben kan/ an ſtatt derſelben ihre Complementa nehmen/ aber dieſes iſt nicht fuͤr einen Incipienten, ſondern fuͤr einen in dieſer Kunſt geuͤbeten/ der ei- nen Winckel auß dem andern zu colligiren weiß/ denn ſonſt gibt es leichtlich Jr- rung: Dieſer gantze oder halbe Meſſings Circkul (welcher am gemeinſten) wird mit oder ohne ein Compaß zugerichtet/ wer einen ſolchen nicht hat kan fuͤr den- ſelben ein fein viereckicht oder rund und glatt gehobelt Brett/ und ein Lineal mit zweyen Abſehen/ von Meſſing oder Zinn/ (welches faſt beſſer/ weil es fein ſchwer und gewiſſe lieget) fein ſtarck gemachet/ auff einen dreybeinichten hoͤltzern Stul geleget/ gebrauchen. Vnd kombt man hiermit faſt beſſer/ gewiſſer und ge- ſchwinder fort/ denn mit den kuͤnſtlichen Inſtrumenten: denn erſtlich kan man als fort ex tempore auff dem Felde einen jeglichen Plan damit in den Grund legen/

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/48>, abgerufen am 24.04.2024.