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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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elastischer Poet ist, und daß er zweitens, wie viele
Staaten von einer Bekanntschaft bei Sitten-An¬
stalten gern das Pulver auf die Kugel lädt, auch am
Stundenzeiger schiebt, um den Minutenzeiger zu
drehen. Es ist nicht glaublich, daß er je eine
Studenten-Mausfalle aufstellen lernt; und wie
gewis ihm ein Reisekoffer, den man ihm abge¬
schnitten, auf ewig aus den Händen wäre, erhel¬
let daraus, daß er durchaus nicht zu spezifizie¬
ren wüßte, was darin gewesen und wie er aus¬
gesehen.

Dieser Universalerbe ist der Schulzen Sohn
in Elterlein, Namens Gottwalt Peter Har¬
nisch
, ein recht feines blondes liebes Bürsch¬
gen -- --


Die sieben Präsumtiv-Erben wollten fragen
und außer sich seyn; aber sie mußten forthören.

5te Klausel.

Allein er hat Nüsse vorher aufzubeißen. Be¬
kanntlich erbte ich seine Erbschaft selber erst von
meinem unvergeßlichen Adoptivvater Van der Ka¬
bel in Broek im Waterland, dem ich fast nichts

elaſtiſcher Poet iſt, und daß er zweitens, wie viele
Staaten von einer Bekanntſchaft bei Sitten-An¬
ſtalten gern das Pulver auf die Kugel laͤdt, auch am
Stundenzeiger ſchiebt, um den Minutenzeiger zu
drehen. Es iſt nicht glaublich, daß er je eine
Studenten-Mausfalle aufſtellen lernt; und wie
gewis ihm ein Reiſekoffer, den man ihm abge¬
ſchnitten, auf ewig aus den Haͤnden waͤre, erhel¬
let daraus, daß er durchaus nicht zu ſpezifizie¬
ren wuͤßte, was darin geweſen und wie er aus¬
geſehen.

Dieſer Univerſalerbe iſt der Schulzen Sohn
in Elterlein, Namens Gottwalt Peter Har¬
niſch
, ein recht feines blondes liebes Buͤrſch¬
gen — —


Die ſieben Praͤſumtiv-Erben wollten fragen
und außer ſich ſeyn; aber ſie mußten forthoͤren.

5te Klauſel.

Allein er hat Nuͤſſe vorher aufzubeißen. Be¬
kanntlich erbte ich ſeine Erbſchaft ſelber erſt von
meinem unvergeßlichen Adoptivvater Van der Ka¬
bel in Broek im Waterland, dem ich faſt nichts

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[15/0025] elaſtiſcher Poet iſt, und daß er zweitens, wie viele Staaten von einer Bekanntſchaft bei Sitten-An¬ ſtalten gern das Pulver auf die Kugel laͤdt, auch am Stundenzeiger ſchiebt, um den Minutenzeiger zu drehen. Es iſt nicht glaublich, daß er je eine Studenten-Mausfalle aufſtellen lernt; und wie gewis ihm ein Reiſekoffer, den man ihm abge¬ ſchnitten, auf ewig aus den Haͤnden waͤre, erhel¬ let daraus, daß er durchaus nicht zu ſpezifizie¬ ren wuͤßte, was darin geweſen und wie er aus¬ geſehen. Dieſer Univerſalerbe iſt der Schulzen Sohn in Elterlein, Namens Gottwalt Peter Har¬ niſch, ein recht feines blondes liebes Buͤrſch¬ gen — — Die ſieben Praͤſumtiv-Erben wollten fragen und außer ſich ſeyn; aber ſie mußten forthoͤren. 5te Klauſel. Allein er hat Nuͤſſe vorher aufzubeißen. Be¬ kanntlich erbte ich ſeine Erbſchaft ſelber erſt von meinem unvergeßlichen Adoptivvater Van der Ka¬ bel in Broek im Waterland, dem ich faſt nichts

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/25>, abgerufen am 29.03.2024.