Ich will jetzt enthüllen, was ich im vorigen Kapi¬ tel verbarg -- Da Emanuel an jenem elysischen Morgen des Wahnsinns zu Julius gesagt hatte: "Schatten! weiche!" so fuhr er fort: "gaukle den blin¬ "den Sohn meines Horions (des Lords) nicht "nach, der mich noch für seinen Vater hält -- "fürchte dich vor Gott, der vorüberging, und ver¬ "schwinde!" -- Und zu Viktor wandte er sich: "Schatten! wenn du nicht weißt, wer du bist und "deinen Vater Eyman nicht kennst: so falle wie¬ "der auf die Erde hinab und in den Schatten hin¬ "ein, den dort mein Viktor wirst." -- -- Und da Viktor am andern Tag den Sterbenden auf diese Worte führte: so fragte er beklommen: "ach hab' "ich's denn nicht im Wahnsinn gesagt, als ich wähn¬ "te, im Lande jenseits der Erden-Eide zu seyn?" und kehrte stumm das erschrockene Angesicht gegen die Wand. . . .
Er hatt' es also im Wahnsinn des Todes her¬ ausgesagt, daß Julius der Sohn des Lords, und
39. Hundspoſttag.
Große Entdeckung — neues Unglück und Trennungen
Ich will jetzt enthuͤllen, was ich im vorigen Kapi¬ tel verbarg — Da Emanuel an jenem elyſiſchen Morgen des Wahnſinns zu Julius geſagt hatte: »Schatten! weiche!» ſo fuhr er fort: »gaukle den blin¬ »den Sohn meines Horions (des Lords) nicht »nach, der mich noch fuͤr ſeinen Vater haͤlt — »fuͤrchte dich vor Gott, der voruͤberging, und ver¬ »ſchwinde!» — Und zu Viktor wandte er ſich: »Schatten! wenn du nicht weißt, wer du biſt und »deinen Vater Eyman nicht kennſt: ſo falle wie¬ »der auf die Erde hinab und in den Schatten hin¬ »ein, den dort mein Viktor wirſt.» — — Und da Viktor am andern Tag den Sterbenden auf dieſe Worte fuͤhrte: ſo fragte er beklommen: »ach hab' »ich's denn nicht im Wahnſinn geſagt, als ich waͤhn¬ »te, im Lande jenſeits der Erden-Eide zu ſeyn?» und kehrte ſtumm das erſchrockene Angeſicht gegen die Wand. . . .
Er hatt' es alſo im Wahnſinn des Todes her¬ ausgeſagt, daß Julius der Sohn des Lords, und
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39. Hundspoſttag.
Große Entdeckung — neues Unglück und Trennungen
Ich will jetzt enthuͤllen, was ich im vorigen Kapi¬
tel verbarg — Da Emanuel an jenem elyſiſchen
Morgen des Wahnſinns zu Julius geſagt hatte:
»Schatten! weiche!» ſo fuhr er fort: »gaukle den blin¬
»den Sohn meines Horions (des Lords) nicht
»nach, der mich noch fuͤr ſeinen Vater haͤlt —
»fuͤrchte dich vor Gott, der voruͤberging, und ver¬
»ſchwinde!» — Und zu Viktor wandte er ſich:
»Schatten! wenn du nicht weißt, wer du biſt und
»deinen Vater Eyman nicht kennſt: ſo falle wie¬
»der auf die Erde hinab und in den Schatten hin¬
»ein, den dort mein Viktor wirſt.» — — Und da
Viktor am andern Tag den Sterbenden auf dieſe
Worte fuͤhrte: ſo fragte er beklommen: »ach hab'
»ich's denn nicht im Wahnſinn geſagt, als ich waͤhn¬
»te, im Lande jenſeits der Erden-Eide zu ſeyn?»
und kehrte ſtumm das erſchrockene Angeſicht gegen
die Wand. . . .
Er hatt' es alſo im Wahnſinn des Todes her¬
ausgeſagt, daß Julius der Sohn des Lords, und
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus03_1795/312>, abgerufen am 19.04.2024.
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