"Beim Allmächtigen, Ihr Sohn ist kein Mörder "und kein Verlorner" -- und drückte die ihm hin¬ ter dem Rücken gegebne Han sinnlos zusammen.
Seht dem düstern Augenblicke, meine Freunde, jetzt nicht zu, wo er zum letztenmale Klotildens Hand nimmt und sein Herz von ihrem spaltet und doch nur sagt: "Reise glücklich, Klotilde, lebe ruhig, Klo¬ tilde, werde froh, Klotilde!"
-- Und weit vom Dorfe fiel er neben dem Blin¬ den auf die Knie mit einem stummen Gebet für das trauernde Herz, das er nun zum letztenmal verloren hatte. --
Erst Morgens um 4 Uhr kam er ohne Müdigkeit und ohne Thränen und ohne Gedanken in Flachsen¬ fingen mit dem Blinden an.
»Beim Allmaͤchtigen, Ihr Sohn iſt kein Moͤrder »und kein Verlorner« — und druͤckte die ihm hin¬ ter dem Ruͤcken gegebne Han ſinnlos zuſammen.
Seht dem duͤſtern Augenblicke, meine Freunde, jetzt nicht zu, wo er zum letztenmale Klotildens Hand nimmt und ſein Herz von ihrem ſpaltet und doch nur ſagt: »Reiſe gluͤcklich, Klotilde, lebe ruhig, Klo¬ tilde, werde froh, Klotilde!«
— Und weit vom Dorfe fiel er neben dem Blin¬ den auf die Knie mit einem ſtummen Gebet fuͤr das trauernde Herz, das er nun zum letztenmal verloren hatte. —
Erſt Morgens um 4 Uhr kam er ohne Muͤdigkeit und ohne Thraͤnen und ohne Gedanken in Flachſen¬ fingen mit dem Blinden an.
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»Beim Allmaͤchtigen, Ihr Sohn iſt kein Moͤrder
»und kein Verlorner« — und druͤckte die ihm hin¬
ter dem Ruͤcken gegebne Han ſinnlos zuſammen.
Seht dem duͤſtern Augenblicke, meine Freunde,
jetzt nicht zu, wo er zum letztenmale Klotildens Hand
nimmt und ſein Herz von ihrem ſpaltet und doch
nur ſagt: »Reiſe gluͤcklich, Klotilde, lebe ruhig, Klo¬
tilde, werde froh, Klotilde!«
— Und weit vom Dorfe fiel er neben dem Blin¬
den auf die Knie mit einem ſtummen Gebet fuͤr das
trauernde Herz, das er nun zum letztenmal verloren
hatte. —
Erſt Morgens um 4 Uhr kam er ohne Muͤdigkeit
und ohne Thraͤnen und ohne Gedanken in Flachſen¬
fingen mit dem Blinden an.
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus03_1795/326>, abgerufen am 25.04.2024.
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